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Karl Marx zur Frage der Nation

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Karl Marx  zur Frage der Nation Empty Karl Marx zur Frage der Nation

Beitrag von Wallenstein Sa Apr 18, 2015 2:18 pm

Es gibt von Marx keine genaue Definition der Nation, aber ich glaube, dass die nachfolgende Erklärung von Lenin seine Vorstellungen darüber recht gut wiedergibt:

„In der ganzen Welt war die Epoche des endgültigen Sieges des Kapitalismus über den Feudalismus mit nationalen Bewegungen verbunden. Die ökonomische Grundlage dieser Bewegungen besteht darin, dass für den vollen Sieg der Warenproduktion die Eroberung des inneren Marktes durch die Bourgeoisie erforderlich, die staatliche Zusammenfassung von Territorien mit Bevölkerung gleicher Sprache notwendig ist, bei Beseitigung aller Hindernisse für die Entwicklung dieser Sprache und ihre Entfaltung in der Literatur….
Die Bildung von Nationalstaaten, die diesen Erfordernissen des modernen Kapitalismus am besten entsprechen, ist daher die Tendenz (das Bestreben) jeder nationalen Bewegung. Die grundlegenden wirtschaftlichen Faktoren drängen dazu, und in ganz Westeuropa - mehr als das: in der ganzen zivilisierten Welt - ist deshalb der Nationalstaat für die kapitalistische Periode das Typische, das Normale.“
(Lenin, Über das Selbstbestimmungsrecht der Nationen, Werke Bd. XX, 1961, S.398 f.)

Ich denke, dass hiermit die Position von Marx korrekt wiedergegeben wird. Die Entwicklung des Nationalstaates ist vor allem das Werk des Bürgertums, auch wenn die Vorarbeiten dafür bereits vom Absolutismus geleistet wurden und in Italien und Deutschland der Einigungsprozess von den vorindustriellen Eliten bewerkstelligt wurde, wobei Marx dies ausdrücklich begrüßt und gutheißt. In Westeuropa sind zudem Staat und Nation in den meisten Ländern identisch.

Marx teilte den Optimismus der britischen Freihändler im kommunistischen Manifest:

Die Bourgeoisie hat durch die Ausbeutung des Weltmarkts die Produktion und Konsumtion aller Länder globalisiert. Sie hat zum großen Bedauern der Reaktionäre den nationalen Boden der Industrie unter den Füßen weggezogen…. An die Stelle der alten lokalen und nationalen Selbstgenügsamkeit und Abgeschlossenheit tritt ein allseitiger Verkehr, eine allseitige Abhängigkeit der Nationen voneinander. Und wie in der materiellen, so auch in der geistigen Produktion. ... Sie zwingt alle Nationen, die Produktionsweise der Bourgeoisie sich anzueignen, wenn sie nicht zugrunde gehen wollen; sie zwingt sie, die so genannte Zivilisation bei sich selbst einzuführen, d. h. Bourgeois zu werden…. Die nationalen Absonderungen und Gegensätze der Völker verschwinden immer mehr, schon mit der Entwicklung der Bourgeoisie, mit der Handelsfreiheit, dem Weltmarkt, der Gleichförmigkeit der industriellen Produktion und der ihr entsprechenden Lebensverhältnisse. Die Herrschaft des Proletariats wird sie noch mehr verschwinden machen. Vereinigte Nation, wenigstens der zivilisierten Länder, ist eine der ersten Bedingungen seiner Befreiung ...“( Das kommunistische Manifest, MEW, Berlin 1960, Bd.IV, S.466)

Der Siegeszug des Kapitals ist für ihn gleichbedeutend mit dem Siegeszug der Zivilisation und führt zur Einheit der Welt, aber erst die Arbeiterschaft wird ihn vollenden, denn jede nationalstaatlich organisierte Bourgeoisie denkt nur an ihre nationalen Interessen. Aber die Arbeiter haben kein Vaterland. Marx glaubte, dass die Produktion weltweit zur Angleichung der Lebensverhältnisse führen würde. Noch im Kapital schreibt er im Vorwort, das das entwickelte Land dem weniger entwickelten Land nur seine eigene Zukunft zeigt.

Diese Auffassung bekam alsbald einen Dämpfer, als er erkennen musste, dass die Entwicklung vielerorts nicht so verlief wie erhofft. Indien und China leisteten unerwartet heftigen Widerstand und Marx konzipierte die Theorie der asiatischen Produktionsweise, die auf einer engen Verbindung zwischen Agrikultur und Manufaktur beruht. Diese „self substaining communities“ produzieren alles selbst und brauchen keine kapitalistischen Waren. Das Ergebnis ist nach Marx Stagnation und Rückschritt und glücklicherweise zerstörten die Briten diese Idylle, die nicht in seine Theorie passte.

Die russische Revolutionärin Vera Sassulitsch berichtete von einem ähnlichen Problem in Russland. Dort herrschte ihrer Meinung nach schon eine Art Dorfkommunismus, denn die Gemeinde, die „Mir“ teilte das Land immer wieder neu auf. Ein Kapitalismus würde sich in Russland nicht entwickeln, stattdessen könnte man mit diesen Gemeinden sofort  in den Sozialismus springen. Doch Marx belehrte sie auch hier. Zwar betonte er, das sich seine Analyse auf Westeuropa beschränken würde, doch in der russischen Mir bekommt jeder Bauer seine eigene Parzelle, wenn auch auf Zeit. Dies führt zu privater Arbeit, privater Akkumulation, privatem Eigentum an mobilem Besitz, wie etwa Vieh. Dies würde die Gemeinschaft irgendwann sprengen. Also wie gehabt, auch in Russland entwickelt sich langfristig der Kapitalismus, wenn auch auf Umwegen.

Marx hatte einen Hang zum Ökonomismus. Veränderte sich die wirtschaftliche Basis und die Gesellschaftsstruktur, dann verändert sich auch der Überbau, also die politischen Institutionen, die Ideen, Wissenschaften, Künste usw. Das dieser Prozess nicht gleichzeitig abläuft, war ihm offensichtlich nicht bewusst. Nationalistische Ideen, vorgetragen von vorkapitalistischen Gruppen, konnten seiner Meinung nach immer nur reaktionär sein.

Bei seiner Untersuchung der irischen Frage musste er erkennen, dass die Arbeiterschaft durchaus nicht so einig war wie erhofft.

„Und das Wichtigste! Alle industriellen und kommerziellen Zentren Englands besitzen jetzt eine Arbeiterklasse, die in zwei feindliche Lager gespalten ist, englische proletarians und irische proletarians. Der gewöhnliche englische Arbeiter haßt den irischen Arbeiter als einen Konkurrenten, welcher den standard of life [Lebensstandard] herabdrückt. Er fühlt sich ihm gegenüber als Glied der herrschenden Nation und macht sich eben deswegen zum Werkzeug seiner Aristokraten und Kapitalisten gegen Irland, befestigt damit deren Herrschaft über sich selbst. Er hegt religiöse, soziale und nationale Vorurteile gegen ihn. Er verhält sich ungefähr zu ihm wie die poor white [armen Weißen] zu den niggers in den ehemaligen Sklavenstaaten der amerikanischen Union. Der Irländer pays him back with interest in his own money [zahlt ihm mit gleicher Münze zurück]. Er sieht zugleich in dem englischen Arbeiter den Mitschuldigen und das stupide Werkzeug der englischen Herrschaft in Irland.

Dieser Antagonismus wird künstlich wachgehalten und gesteigert durch die Presse, die Kanzel, die Witzblätter, kurz, alle den herrschenden Klassen zu Gebot stehenden Mittel. Dieser Antagonismus ist das Geheimnis der Ohnmacht der englischen Arbeiterklasse, trotz ihrer Organisation. Er ist das Geheimnis der Machterhaltung der Kapitalistenklasse. Letztre ist sich dessen völlig bewusst.

Das Übel hört hier nicht auf. Es wälzt sich über den Ozean fort. Der Antagonismus zwischen Engländern und Irländern ist die geheime Grundlage des Konflikts zwischen United States und England. Er macht jede ernste und aufrichtige Kooperation zwischen den Arbeiterklassen beider Länder unmöglich. Er erlaubt den Regierungen beider Länder, sooft sie es für gut halten, dem sozialen Konflikt die Pointe abzubrechen durch ihr mutual bullying [Aufhetzen] und, in case of need [nötigenfalls], durch Krieg zwischen beiden Ländern.“

Karl Marx,  Brief an Sigfrid Meyer und August Vogt (9. April 1870), MEW Bd.16, Berlin 1960, S. 206 f.)

Laut Marx wird Irland von britischen Aristokraten und der Bourgeoisie ausgebeutet. Dadurch ergibt sich auch ein Gegensatz zwischen den Arbeiterschaften. Doch wenn Marx glaubt, dass dieser Antagonismus vor allem künstlich erzeugt wird, macht er sich die Sache allzu einfach. Er unterschätzt und bagatellisiert diesen Konflikt, außerdem ist seine Erklärung mehr als bescheiden gestrickt und läuft auf eine Art Verschwörungstheorie hinaus. Irgendwo habe ich gelesen, dass Marx die Lösung darin sieht, dass in Irland sich auch eine Bourgeoisie entwickelt. Dann entfällt der Grund zur Auswanderung und die irischen Arbeiter können auf die grüne Insel zurückkehren. Von einer Integration oder Assimilation hält er anscheinend nichts. Ich habe jetzt nicht die Originalquelle, aber mit solchen Vorstellungen könnte er auch in der bayerischen CSU Anhänger gewinnen.

Ohne Zweifel hatte Marx eine sehr einfache Vorstellung von der Entwicklung der Nationen und der Welt allgemein. Alles verläuft nach einem einfachen Schema und alles wird gut. Doch die Entwicklung verläuft weltweit sehr uneinheitlich, was Marx ja auch schon zugeben mussten und die Arbeiter sind nicht die Lichtgestalten, sondern haben durchaus ein Vaterland, für das sie notfalls auch in den Krieg ziehen und andere Arbeiter anderer Nationen zu töten bereit sind.

Allerdings, die chauvinistischen Theorien von Engels mit seinen großen Kulturvölkern und den Trümmervölkern oder geschichtslosen Völkern, die seiner Meinung nach keine Existenzberechtigung haben, sondern von den Kulturvölkern geschluckt werden sollten, findet sich bei Marx nicht.

Wallenstein
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Beitrag von karstde So Feb 21, 2016 11:58 am

Bei Marx sind Staat und Nation zwei verschiedene Dinge, die allerdings eine Wechselbeziehung aufweisen. Auch muss man das Hinüberwachsen des monopolistischen Kapitalismus in den staatsmonopolistischen Kapitalismus beachten.
Mal die Definition aus juristischer Sicht. Marx war Jurist.

Auffassung des Staates heute
(Staats- und Verfassungsrecht, Prof. Dr. Rainer Wiestner, Haufe-Verlag 2007)

Merkmale eines Staates
Staatsgebiet, Staatsvolk und Staatsgewalt

Staatsgebiet: Bestimmter abgegrenzter Teil der Erdoberfläche.
Staatsvolk: Ein Staat kann nur existieren, indem die Menschen die in ihm Leben, sich auch zum Staat bekennen. Man hat eine gemeinsame Kultur, eine gemeinsame Geschichte und dieselbe Staatsangehörigkeit.
Staatsgewalt: Wird durch eine Regierung ausgeübt. Man bezeichnet sie als „ordnende Gewalt“, die durch die Polizei und Justiz ausgeübt wird. Ebenfalls über Macht verfügt das Parlament. Es erlässt Gesetze, an den jeder einzelne gebunden ist. Der Inhaber der verfassungsgebundenen Gewalt ist das Staatsvolk.

Staatsbegriff: Dieser kann nicht gesetzlich definiert werden, sondern er kann nur historisch interpretiert werden.

Verhältnis Staat und Gesellschaft
Eine Identität zwischen beiden darf nicht bestehen, da hier das Ergebnis eine völlige Etatisierung (einen Posten in den Staatshaushalt aufnehmen) des gesellschaftlichen Bereichs und der privaten Sphäre wäre. Die Unterscheidung von Staat und Gesellschaft ist eine Bedingung der individuellen Freiheit. Als Gesellschaftsordnung bezeichnet man die Gesamtheit der kulturellen, sozialen, politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Beziehungen in einer Gesellschaft. Eine grundlegende Voraussetzung für individuelle ökonomische Entscheidungen, ist das uneingeschränkte Recht auf Eigentum. Damit sind auch die Produktionsmittel gemeint.

Ordnungsfunktion des Staates
In einer freien Marktwirtschaft wird durch den Staat die marktwirtschaftlichen Grundlagen gesichert, die auf der Gestaltung und Wahrung einer liberalen Rechtsordnung beruht. Der Staat hat kein Recht, in das Wirtschaftssystem einzugreifen.

Wesen der sozialen Marktwirtschaft in der BRD
In Deutschland ist die Wirtschaftsordnung eine soziale Marktwirtschaft. Diese vertritt das Individualprinzip und bestimmte soziale Elemente.
Ordnungsmerkmale: - Privateigentum und Sozialpflicht des Eigentums
                      - Unabhängigkeit der Wirtschaftssubjekte
                      - Marktpreisbildung
                      - Tarifautonomie der Sozialpartner
                      - staatliche Maßnahmen zur Wettbewerbs- und Sozialpolitik, sowie
                        zur allgemeinen Wirtschaftspolitik
Bsp. Element „Eigentumsordnung“:
In Deutschland befindet sich der größte Teil der Produktionsmittel in Privatbesitz. Zudem sind auch der Staat und Verbände Eigentümer an Produktionsmitteln. Das GG schreibt die Sozialpflicht des Eigentums vor. Der Gebrauch von Eigentum soll zugleich dem Wohle des Volkes dienen. Aufgaben und Funktion des Staates
Das Land gegen Bedrohungen von Außen zu schützen. Im inneren sich um die öffentliche Sicherheit und Ordnung sorgen. Durch das Sozialstaatsprinzip ist der Staat verpflichtet, auf eine gerechte Sozialordnung hinzuwirken. Staatsziele unterliegen dem Prozess der demokratischen Meinungs- und Willensbildung. Durch ihr werden Prioritäten und der Umfang von staatlichen Aufgaben festgelegt. Die staatliche Tätigkeit wird genauer bestimmt. Die Staatsgewalt wird durch die besonderen Organe der Legislative, Exekutive und Judikative ausgeübt, die einer gegenseitigen Kontrolle unterliegen. Damit ist die Rechtsprechung befugt, Maßnahmen der Exekutive aufzuheben oder abzuändern. In bestimmten Fällen können Gerichte auch Eingriffe in die Legislative vornehmen (BfG, VfG der Länder).

Staatsgewalt (Christoph Degenhart, Staatsrecht I, S. 2 Abschnitt 5)
Ist die alleinige, umfassende und prinzipiell unbegrenzte Herrschaftsmacht des Staates innerhalb seines Staatsgebietes und über das Staatsvolk. Der Staat ist Souverän nach außen. Herrschaftsmacht bedeutet, das der Staat aus eigener Autorität, ohne irgendeine Ermächtigung, einseitige-verbindliche Regeln aufstellen und Entscheidungen treffen kann. Diese müssen ohne eine Zustimmung befestigt werden. Das betrifft den Erlass von Gesetzen und Entscheidungen der Gerichte. Die Staatsgewalt kann ihre Anordnungen auch zwangsweise durchsetzen. Will der Bürger seine Rechte durchsetzen, muss er die Gerichte in Anspruch nehmen.

Wallenstein schrieb:Marx hatte einen Hang zum Ökonomismus. Veränderte sich die wirtschaftliche Basis und die Gesellschaftsstruktur, dann verändert sich auch der Überbau, also die politischen Institutionen, die Ideen, Wissenschaften, Künste usw. Das dieser Prozess nicht gleichzeitig abläuft, war ihm offensichtlich nicht bewusst. Nationalistische Ideen, vorgetragen von vorkapitalistischen Gruppen, konnten seiner Meinung nach immer nur reaktionär sein.

Diese Aussage kann ich nicht nachvollziehen. Da lese ich Marx anders. Speziell bei Beantwortung der Frage von Basis und Überbau. Ich meine hier speziell die Aussage, das ihm das nicht bewusst wäre. Wäre nett, wenn Sie mir da ein paar Beispiele aus seinen Werken zitieren könnten, um dies nachvollziehbar zu machen.

Wallenstein schrieb:Allerdings, die chauvinistischen Theorien von Engels mit seinen großen Kulturvölkern und den Trümmervölkern oder geschichtslosen Völkern, die seiner Meinung nach keine Existenzberechtigung haben, sondern von den Kulturvölkern geschluckt werden sollten, findet sich bei Marx nicht.

Könnten Sie mir ein paar Beispiele bringen, wo dies bei Engels in welchen Werken stehen soll. Wäre interessant für mich. Sollte es aus dem Werk "Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates" sein, begreife ich Engels anders.

Hier noch eine Ausarbeitung, das Staat und Nation nicht identisch sein können.

Materielle Produktion

Entstehung und Entwicklung  von konkret historischen Formen des gesell. Zusammenlebens
(Gens, Stamm, Völkerschaft, kapitalistische Nation)

In all diesen Formen bildet das soziale und ethnische eine Einheit

Die Produktionsweise (PW) materieller Güter

bestimmt den sozialen Inhalt der jeweiligen Gesellschaftsformation

Ändert sich die PW = Ändert sich der gesellschaftliche Maßstab der Produktion
Damit ändern sich auch die ethnischen Merkmale der Gemeinschaft der Menschen.

Gens:
- Erste historische Form der Gemeinschaft von Menschen (Blutsverwandtschaft).
  Entstanden aus der urgesellschaftlichen PW.
- Gemeinsames Eigentum = ökonomische Grundlage kollektiver Arbeit
                            = gemeinsame Interessen
- Aufschwung der Produktivkräfte (PK) fördert den Zusammenschluss der Gentes,          
  welches auf ein kollektives Eigentum an PM beruhte.
- Gemeinsames Merkmal ist ihre Abstammung, Sprache, Sitten, Bräuche usw.

Völkerschaft:  
- Zersetzung der Gentes und der Stämme haben sich durch die Entstehung des
  Privateigentums an PM feindliche Klassen heraus gebildet.
- Bildung einer neuen ethnischen Gemeinschaft von Menschen.
- Typisch dafür ist die Sklaverei und der Feudalismus.

Kapitalistische Nation:
- Die kapitalistische PW ist eine neue umfassende Form des Zusammenlebens der
  Menschen und löst die Völkerschaften auf.
- Entfaltung der kapitalistischen PW durch die Vergesellschaftung der Produktion.
- Vergrößerung der Anzahl der Produktionszweige, bringt eine Verstärkung ihrer
  wechselseitigen Abhängigkeit und eine Verschmelzung in einen einzigen gesell.
  Arbeitsprozess.
- Viele kleine Märkte werden zu einen großen inneren Markt.
- Der innere Markt bewirkt den ökonomischen Zusammenschluss von Menschen.
 (Gemeinsamkeit des Wirtschaftslebens)
- Besitzt ein geschlossenes Territorium, hat eine gemeinsame Sprache und ein nationales  
  Selbstbewusstsein.
- Staat und Nation sind nicht identisch, da die Politik, die Ökonomie und die Ideologie  
  der herrschenden Klasse über die Nation gestülpt wird. Deshalb formiert sich keine
  gesamt nationale homogene Gemeinschaft, da es Klassen mit unterschiedlichen
  Interessen gibt.
- Die einen sind an der Verwertung des Kapitals interessiert, die anderen müssen um
 ihre Rechte kämpfen.
- Forderung von günstigen internationalen Bedingungen, die in ihrer Ideologie zum
 Ausdruck kommt.
- „Nationaler Wille“, „Nationale Idee“ oder „Gemeinsamer Wille“ sind leere Worthülsen.
- Wenn ein „Nationaler Wille“ existieren würde, so wäre dieser Wille zur nationalen
  Selbstbestimmung eine allgegenwärtige Praxis.
- Es gibt eine Entwicklung der verschiedenartigsten Beziehungen zwischen den Nationen.
  Dadurch fallen nationale Schranken und die Herausbildung einer internationalen Einheit
  des Kapitals, des Wirtschaftslebens und der Politik.
- Die Jagd nach Profit treibt das Kapital über die nationalen Grenzen hinaus und führt
  zur internationalen Arbeitsteilung.
- Entstehung einer kapitalistischen Weltwirtschaft, die in einem kapitalistischen
  Weltmarkt zum Ausdruck kommt.
- Die Nationen kommen durch die internationale Arbeitsteilung in ein gegenseitiges
  Abhängigkeitsverhältnis.
- Dieser Prozess führt im Kapitalismus zur Ausbeutung von Völkern und verursacht
  Kriege.

Marx und Engels konnten natürlich noch nicht, wo sie die Notwendigkeit und das Wesen der kommunistischen Gesellschaft begründeten, die konkreten Entwicklungsstufen bis zur höheren Phase des Kommunismus im einzelnen voraussagen. Solche „Prophezeiungen“ lehnten sie auch stets ab. Beide haben die Frage des Staates in Verbindung mit der zu ihrer Zeit angenommenen Verlauf der Weltrevolution dargelegt. Und das gilt auch für andere Fragen in Bezug auf die Lehren und Theorien von Marx und Engels. Das man von heutiger Seite immer wieder versucht dies zu entstellen und falsch zu interpretieren, spricht für die Klarheit dieser beiden. Ich bin kein Marxist, aber schauen wir uns die Welt heute an. Da liegt ganz klar auf der Hand, wer Recht hat. Ich möchte da mal ein Beispiel bringen. Was sind den die gemeinsamen Züge einer kapitalistischen Gesellschaft? Es ist der Ausbau der parlamentarischen Macht, der Kampf um die Macht der verschiedenen Parteien und die Vervollkommnung und Festigung der Exekutivgewalt. Das hat was mit öffentlicher Gewalt, mit einer Staatsmaschinerie zu tun. Was hat das mit Nation zu tun?
Wenn man aus der Lehre einzelne Sachen rauspickt und versucht diese zu widerlegen, bewegt man sich nur Oberflächlich. Hat man aber das ganze Gebilde dieser beiden begriffen, kommt man auch zu anderen Schlussfolgerungen. Wie gesagt, man muss kein Marxist sein, den dann wäre ein Dirk Müller (Mr. DAX) nach seinen Aussagen auch einer. Wenn man allerdings ein strenger Antikommunist ist, bedarf es keiner Diskussion. Diese Reden nur, Sagen aber nichts.

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