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Deutschlands Verbündete im II. Weltkrieg

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Beitrag von Nemeth Fr Mai 15, 2015 5:50 pm

Angeregt durch den Beitrag übers italienische Militär möchte ich gern die restlichen
Verbündeten im II. Weltkrieg vorgestellt wissen.
Da waren die Begehrlichkeiten der Verbündeten, nach einem siegreichen Krieg, sehr
groß. Doch stand das dem real existierenden militärischen Potential nicht gegenüber.
Zum Teil mussten, wie zwischen den ungarischen und rumänischen Einheiten eine
deutsche Division gestellt werden, damit sie keinerlei Berührungspunkte unter-
einander hatten.
Das wussten auch die Sowjets, die durch punktuelle Angriffe auf die schlecht
ausgerüsteten Einheiten, Erfolge erzielten.
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Beitrag von Gontscharow Sa Mai 16, 2015 12:06 pm

Das ZDF hatte eine Miniserie über Hitlers Verbündete produziert, die Folgen handeln von Kroatien, der Slowakei, Ungarn, Rumänien, Italien und Finnland.
Als einziger dieser Staaten sticht Finnland heraus, das eine parlamentarische Demokratie
war ( wenn auch von General Mannerheim während des Krieges unangefochten von oppositionellen Forderungen regiert). Des weiteren wird den Finnen besondere Tapferkeit vor allem in der Abwehr des sowjetischen Angriffs im Winterkrieg 1939/49 nachgesagt. Ansonsten alles rechtsextreme Regime mit wenig schlagkräftigen Armeen.
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Beitrag von Klartext Mo Mai 18, 2015 10:51 pm

Die Verbündeten Deutschlands kann man in Revisionisten des ersten Weltkriegs, Vasallen und Feinde der Feinde einteilen.


Zur ersten Gruppe gehörten Italien und Ungarn, die beide mit den Friedensregelungen von 1919 unzufrieden waren, bei Italien als Siegermacht erstaunlich und ein wenig unlogisch, bei den Ungarn sicher verständlich.


Die zweite Gruppe waren die Slowakei, die sich auf Hitlers Befehl abspalten musste, weil sie sonst von Ungarn geschluckt worden wäre, wie es Hitler drohte. Auch Rumänien, das sich dem Wiener Schiedsspruch beugen musste, also beachtliche Gebiete Ungarn,  und danauch Stalin Gebiete abtreten musste. Das erstaunlicherweise ohne Gegenwehr, obwohl man ja so klein auch nicht war.


Das viel kleinere Finnland wehrte sich gegen die Sowjetunion und war im Winterkrieg moralischer Sieger.


Dazu noch Kroatien als faschistischer Staat, der im Schatten Deutschlands wüten durfte. Bulgarien schliesslich war irgendwo zwischeneutralem und verbündetem Verhalten, lieferte glaube ich nicht einmal seine Juden aus.


Ach ja, und dannoch Japan. Weit weg, führte dieser noch militaristischere Staat seinen eigenen Krieg, aber da gab es kaum Synergien.

Insgesamt waren diese Verbündeten für das Vorhaben Hitlers nicht wirklich das wahre, man arbeitete aber auch kaum zusammen, Italien war wohl eher eine Last.

Das Jahr 1944 zeigte dann endgültig, dass diese Verbündeten keine echten Verbündeten waren. Dies kann man allerdings von den Westmächten und der UdSSR im Grunde genommen auch sagen...

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Beitrag von Rübezahl Di Mai 19, 2015 4:45 pm

Klartext schrieb:Die Verbündeten Deutschlands kann man in Revisionisten des ersten Weltkriegs, Vasallen und Feinde der Feinde einteilen.
Zur ersten Gruppe gehörten Italien und Ungarn, die beide mit den Friedensregelungen von 1919 unzufrieden waren, bei Italien als Siegermacht erstaunlich und ein wenig unlogisch, bei den Ungarn sicher verständlich.

Italien stand zwar am Ende des Ersten Weltkrieges auf der Seite der Sieger, aber nicht durch eigene Kraft, weshalb es von den Siegermächten nicht für voll genommen wurde. Italien erhielt zwar den Großteil Tirols bis zum Brenner, das kärntnerische Kanaltal sowie Triest und Teile des österreichischen Küstenlandes, nicht aber ganz Istrien und Dalmatien und schon gar keine Kolonien, die den Italienern mit dem Londoner Geheimvertrag vom 26. April 1915 versprochen worden waren, um das Land, das noch unschlüssig war, auf welcher Seite es in den Krieg eintreten sollte, mit dem großzügigeren Angebot zu überzeugen. In Italien sprach man daher von der "vittoria mutilata", dem "verstümmelten Sieg", man fühlte sich zu kurz gekommen und wollte Versäumtes nachholen. Der italienische Revisionismus begann bereits 1935, als Italien mit dem Krieg gegen Äthiopien sich seinen Platz an der kolonialen Sonne sichern wollte. Da war Deutschland noch kein Verbündeter, wohl aber lieferten die USA Fahrzeuge und Treibstoff für den mit massivem Giftgaseinsatz geführten Krieg, und England gewährte großzügig die Durchfahrt durch den Suezkanal - eine späte Einlösung der Versprechen von 1915. Erst im spanischen Bürgerkrieg 1936 kamen sich das faschistische Italien und Nazi-Deutschland näher, eingefädelt durch die beiden Geheimdienstchefs Mario Roatta und Wilhelm Canaris. Mit dem Stahlpakt verpflichtete sich Italien dann, an den Angriffskriegen Deutschlands teilzunehmen, in der Hoffnung, an der Seite des starken Verbündeten reiche Beute machen zu können.

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Beitrag von wfwbinder Di Mai 19, 2015 5:57 pm

Ich für mein Teil ordne die Verbündeten in drei Gruppen:

1. Länder die echte Gegner des Feindes waren, oder wo verhindert werden sollte, dass die an den Gegner gingen
Finnland und Ungarn/Bulgarien ggf. Kroatien

2. Länder mit Rohstoffen
Rumänien

3. Länder die man als echte Stärkung erwartete (und sich irrte)
Italien
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Beitrag von Rübezahl Di Mai 19, 2015 6:42 pm

Hitler und die deutsche Heeresführung haben sich von Italien keine militärische Stärkung erwartet, sondern Italien hat sich aufgedrängt, um dieses Mal bei der Verteilung der Beute nicht zu kurz zu kommen.

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Beitrag von wfwbinder Di Mai 19, 2015 6:48 pm

Kann ich nicht ganz nachvollziehen, wozu dann der Stahlpakt, oder die Kriegführung in Afrika. Dann hätte man sich ja das ersparen können.

Am anfang seiner Laufbahn war Hitler ein Bewunderer von Mussolini. Man träumte von einem Faschistischen Europa. Natürlich ohne einen direkten Nachfolger von Mussolini, sondern dadurch, das Italien in das neue Europa eingegangen wäre.
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Beitrag von Rübezahl Di Mai 19, 2015 7:12 pm

Hitler hat zwar Mussolini bewundert und in vielen Äußerlichkeiten (z. B. römischer Gruß) nachzuahmen versucht, er hat sich aber über die militärische Stärke Italiens keine Illusionen gemacht, besonders nach dem gemeinsamen militärischen Abenteuer in Spanien, bei dem die Schwäche Italiens deutlich wurde. Der Stahlpakt war zwar ein Angriffspakt, doch wollte Hitler seine Angriffskriege eigentlich allein führen. Italien sollte vor allem alliierte Kräfte im Mittelmeerraum binden. Gekommen ist es genau umgekehrt, Deutschland musste den Italienern in Nordafrika und in Griechenland helfen. Erstaunlich ist, wie sehr Hitler auch nach 1943 darauf bedacht war, die Souveränität Italiens zu respektieren. Die Operationszone Alpenvorland wurde entgegen den Erwartungen der Bevölkerung nicht annektiert, sondern blieb Territorium der Repubblica Sociale Italiana, das Gold der Banca d'Italia wurde nicht nach Deutschland gebracht, sondern in Franzensfeste in Südtirol auf eben diesem italienischen Staatsgebiet gelagert.

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Beitrag von Klartext Di Mai 19, 2015 11:24 pm

War aber die die Republik von Salo ein Satellitenstaat des Deutschen Reiches? Mussolini nur noch ein Schatten von sich selbst?

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Beitrag von Rübezahl Mi Mai 20, 2015 12:00 pm

Die „Repubblica Sociale Italiana“ (RSI), allgemein meist Republik von Salò genannt nach dem kleinen Ort am Gardasee, in dem sich ein Teil der Regierung aufhielt (die Ministerien waren über die Orte am westlichen Gardaseeufer verstreut) war tatsächlich ein Satellitenstaat Deutschlands, der ohne die Unterstützung des Deutschen Reiches nicht lebensfähig gewesen wäre. Dennoch ließ Hitler seinem Freund Mussolini immer noch erstaunlich viel Entscheidungsfreiheit. Teile der RSI wurden zwar als „Operationszone Adriatisches Küstenland“ (Provinzen Udine, Görz und Triest im heutigen Italien sowie Pula, Rijeka, Laibach, Susak und Bakar im heutigen Slowenien) sowie „Operationszone Alpenvorland“ (Provinzen Bozen/Südtirol, Trient/Welschtirol und Belluno) unter deutsche Militärverwaltung gestellt, doch war Deutschland sehr darauf bedacht, die italienische Souveränität auch dort demonstrativ zu wahren. So wurden z. B. in Südtirol die von Italien verbotenen historischen deutschen und ladinischen Ortsnamen zwar wieder legalisiert, die erfundenen faschistischen Übersetzungen aber nicht abgeschafft. Diese absurde „Zweinamigkeit“ besteht bis heute. Gegen Kriegsende kam noch die Operationszone Nordwest-Alpen an der Grenze zur Schweiz und zu Frankreich hinzu. Die RSI wurde anfänglich nur vom Deutschen Reich und von Japan anerkannt, später auch von den mit den Achsenmächten verbündeten Staaten Bulgarien, Finnland, Mandschukuo, Rumänien, Slowakei und Ungarn und von den neutralen Staaten San Marino, Schweiz und Vatikan. Das in Süditalien weiterhin bestehende Königreich Italien, ein Satellitenstaat der Alliierten, erkannte die RSI zwar offiziell nicht an, reagierte jedoch auf die Kriegserklärung der RSI, was einer De-facto-Anerkennung gleichkam.

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Beitrag von Klartext Mi Mai 20, 2015 5:06 pm

Eine Frage, zu der mich Deine Meinung interessieren würde, inwieweit tatsächlich die Bevölkerung vom nördlichen Italien hinter der RSI und Mussolini stand? Es sollen ja bürgerkriegsähnliche Zustände geherrscht haben, mit Partisanen.

Herrschte dieser Zustand auch im Teil, der von den Alliierten besetzt war? Oder war dort Ruhe?

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Beitrag von Rübezahl Mi Mai 20, 2015 9:20 pm

In dem Teil Italiens, der von den Alliierten "befreit" oder "besetzt" (je nach politischer Einstellung) worden war, herrschte relative Ruhe. Allerdings gab es zahlreiche Kriegsverbrechen der "Befreier", vor allem der Truppen der französischen Exilregierung, an den "Befreiten", vor allem Massenvergewaltigungen im Gebiet zwischen Süditalien und der Toskana. Man schätzt heute rund 60.000 Vergewaltigungen, von denen viele (mit bis zu 200 Vergewaltigern) tödlich verliefen. Die Bevölkerung reagierte darauf, indem zahlreiche alliierte Soldaten getötet und ihnen die Genitalien abgeschnitten wurden. Der berühmte Regisseur Vittorio De Sica hat dies in seinem Film "La Ciociaria" (nach einem Roman von Nobelpreisträger Alberto Moravia) thematisiert. In der RSI gab es einen Krieg jeder gegen jeden. Partisanen kämpften gegen die Truppen der RSI, gegen die Deutschen und auch gegeneinander (kommunistische, monarchistische, nationalistische, christlichdemokratische usw. Partisanen). Natürlich ergab sich auch die Gelegenheit, mit persönlichen Feinden abzurechnen oder sich zu bereichern. Wie weit die Bevölkerung noch hinter Mussolini stand, lässt sich schwer abschätzen. Man wartete einfach ab, wie die Sache ausgehen würde. Auch heute ist es schwierig, festzustellen, wie viele Italiener sich noch zu Mussolini und dem Faschismus bekennen. Seine Grabstätte in Predappio ist ein Wallfahrtsort, zu dem Tausende von Nostalgikern (und auch einige Neonazis aus Deutschland) pilgern. Offen als Faschisten und als Anhänger Mussolinis und Hitlers bezeichnen sich vor allem Randgruppen wie z. B. die Bewegung Casa Pound (geschätzt 20.000 Mitglieder), die allerdings offiziell die rechtspopulistische Lega Nord unterstützt.

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