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Die Kultur des Essens und Kochens

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Die Kultur des Essens und Kochens Empty Die Kultur des Essens und Kochens

Beitrag von wfwbinder Sa Aug 08, 2015 7:59 am

Die Franzosen sind ja, mit Recht, Stolz auf die Kultur des Essens und Kochens, sowie ihrer Weine.

Ursprung war, was eventuell nicht jeder weiß, die Heirat von Henry II. mit Catharina de Medici. Sie brachte die feine Tisch- und Kochkultur der Toscana
aus Florenz mit nach Frankreich.

Die eher rustikal deftigbäuerliche Küche wurde abgelöst, von fein gewürzten Gerichten.

Übrigens sollen die Franzosen auch den Damensattel und den Schnupftabak ihrer Königin zu verdanken haben.
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Beitrag von Rübezahl Sa Aug 08, 2015 8:43 am

Kultur ist immer etwas, das sich entwickelt, wobei fremde Einflüsse wichtig sind, um Neues zu schaffen. Somit ist nicht die "feine" Tisch- und Kochkultur der Toskana nach Frankreich gebracht worden, sondern die toskanischen Köche haben den Anstoß dazu gegeben, dass sich in Frankreich eine eigene Esskultur entwickelte, die sich deutlich von der toskanischen unterscheidet. Wichtige Gemeinsamkeiten zwischen der Toskana und Frankreich hat es allerdings schon vor Caterina de Medici gegeben: In der Toskana ist der Wildschweinbraten seit jeher und bis heute beliebt, in Frankreich haben bereits die Gallier (Obelix) sich daran gelabt.

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Beitrag von wfwbinder Sa Aug 08, 2015 8:55 am

Rübezahl schrieb:Kultur ist immer etwas, das sich entwickelt, wobei fremde Einflüsse wichtig sind, um Neues zu schaffen. Somit ist nicht die "feine" Tisch- und Kochkultur der Toskana nach Frankreich gebracht worden, sondern die toskanischen Köche haben den Anstoß dazu gegeben, dass sich in Frankreich eine eigene Esskultur entwickelte, die sich deutlich von der toskanischen unterscheidet. Wichtige Gemeinsamkeiten zwischen der Toskana und Frankreich hat es allerdings schon vor Caterina de Medici gegeben: In der Toskana ist der Wildschweinbraten seit jeher und bis heute beliebt, in Frankreich haben bereits die Gallier (Obelix) sich daran gelabt.

Wink Laughing Laughing Laughing

Stimmt genau Rübezahl, aber auch, das die Tischsitten beim Verzehr der Wildschweine durch die Gallier etwas rustikaler waren als im Florenz der Renaissance. Na ja, dafür war es ja auch 500 Jahre früher und Gutemine war im Auftreten ja etwas rustikaler, als Catharina de Medici. Very Happy
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Beitrag von SarahF Sa Aug 08, 2015 12:41 pm

Ich war bisher einmal mit meinem Freiund in Frankreich - ich hatte die Idee, die
berühmte französische Küche einmal in einem Restaurant in Biarritz auszuprobieren,
was wir allerdings dann wegen der dort verlangten Preise doch liessen Shocked
Ausserdem verstehe ich nicht genug Französisch, um die Speisekarte zu dechiffrieren.
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Beitrag von wfwbinder Sa Aug 08, 2015 3:01 pm

SarahF schrieb:Ich war bisher einmal mit meinem Freiund in Frankreich - ich hatte die Idee, die
berühmte französische Küche einmal in einem Restaurant in Biarritz auszuprobieren,
was wir allerdings dann wegen der dort verlangten Preise doch liessen Shocked
Ausserdem verstehe ich nicht genug Französisch, um die Speisekarte zu dechiffrieren.

Biarritz kenne ich nur von der Landkarte und von Bildern. Ist aber bestimmt ein teures Pflaster, wie es überall teuer ist, wo Touristen gerne sind.

Auf dem platten Land hat man da bessere Chancen die Küche zu genießen, aber richtig billig ist es in Frankreich nirgends. Aber bei Qualität geht es nicht anders.

Ich habe aber einen Vorteil, zwar bin ich sprachlich nicht so sehr begabt, aber Speisekarten kann ich in 8 Sprachen.
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Beitrag von Gontscharow Sa Aug 08, 2015 8:03 pm

Na dann "Bon appetit" !
Was wäre eigentlich ein berühmtes Gericht der französischen Küche ?
Ich kenne mich da nicht aus, mir fallen alle möglichen ausländischen Gerichte ein -
vor allem italienische - bei den Franzosen eigentlich nur Bouillabaise .... wobei ich die
glaube ich erst mal eher vorsichtig probieren würde.
Oder "Elsässer Flammkuchen", weil es denn tiefgekühlt im Supermarkt gibt Wink
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Beitrag von wfwbinder Sa Aug 08, 2015 9:39 pm

Cock au vin

Asperge al Orange

Cordon bleu

das ist mal das, was mir ohne  groß nachdenken einfällt.

Übrigens den Elsässer Flammkuchen, bzw. eine Quiche Lorraine kannst Du selbst machen, dauert zwar länger als in die Truhe zu greifen, aber wenn Du es mit einem Mürbeteig machst, ist es
es flott hinzubekommen und Du kannst die Varianten selbst bestimmen.

Zugegeben bin ich auch eher Italien orientiert. Habe da ja mal 5 Jahre gearbeitet.

Habe mir heute übrigens einen "genehmigt" hatte eine Schnapszahl zu feiern.  ;-)
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Beitrag von Orianne So Aug 09, 2015 6:23 pm

Ooch für den Elsässer Flammkuchen meiner Grossmutter würde ich sterben.
Interessant ist, dass in der Schweiz viele gute Speisen durch die Söldner in's Land gebracht wurden, Zürich profitierte enorm von der Reisläuferei, sei es finanziell oder eben durch neue Speisen, vorher herrschte doch immer noch im Kochtopf Einöde mit Mus oder Brei.

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Beitrag von wfwbinder So Aug 09, 2015 7:32 pm

Die Schweiz hat eben die Besonderheit in der Küche, dass man im Tessin doch einen großen mediterrranen Einfluss hat. Im Bereich Lausanne-Genf den französischen und im Norden einen der schon in Richtung schwäbisch-württembergische Küche geht.

Aber wenn man sich das Gesamtangebot ansieht, verbunden mit den einheimischen Weinen, gibt es einen sehr interessanten und damit typischen Mix.
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Beitrag von Orianne So Aug 09, 2015 7:34 pm

Stimmt, das ist richtig, ich mag z.B. die Tessiner Küche am liebsten, ich bin aber den grössten Teil meiner Kindheit in der welschen Schweiz aufgewachsen, weil mein Vater von der Bahn dorthin versetzt wurde.

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Beitrag von Rübezahl Mo Aug 10, 2015 6:06 pm

Von mediterranem Einfluss kann man bei der Tessiner Küche wirklich nicht sprechen. Zur Kochtradition des Tessin gehören z. B. die vielen Gerichte mit Kastanien, aber auch Polenta und Risotto. Das sind Speisen, die mit der Tradition des Mittelmeerraumes nicht viel zu tun haben, auch wenn man sie heute auch am Mittelmehr bekommen kann.  Wohl aber gibt es sowohl sprachlich als auch kulinarisch viele Gemeinsamkeiten zwischen dem Tessin und der Lombardei. Von der Lombardei hat man z. B. den Risotto übernommen. Heute kann man im Tessin natürlich alles essen, was die internationale Küche unter dem Stichwort mediterran" anbietet, wobei niemand genau weiß, was mit diesem "mediterran" eigentlich gemeint ist. Es grenzen ja sehr viele Länder mit sehr unterschiedlichen Kochtraditionen an das Mittelmeer.

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Beitrag von Orianne Mo Aug 10, 2015 7:16 pm

Ich schrieb ja oben, dass die Söldner viele Gerichte in die Schweiz brachten - Mediterran ist ein weitläufiger Begriffe, natürlich waren oder sind die Hauptspeisen im Tessin Kastanien in vielen Variationen und sowie auch einmal ein Kaninchen, aber eine Minestrone schmeckt mir im Tessin immer noch am besten, das liegt vermutlich daran, dass man dann Urlaub hat. Der Einfluss der Lombardei ist natürlich unverkennbar, es gibt zwei Prozessionen in Mendrisio (Gründonnerstag und Karfreitag), die Kostüme der Teilnehmer stammen aus der Scheiderei der Mailänder Scala und sind von 1898.

Die Flora im Tessin v.A. rund um Lugano ist mediterran.

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Beitrag von Rübezahl Di Aug 11, 2015 11:30 am

Bei der Flora kann man eindeutig feststellen, was mediterran ist, bei der Küche nicht. Ich würde jedenfalls die Küche des Tessin nicht als mediterran, sondern als alpin einstufen. Sogenannte "mediterrane" Einflüsse, mit denen in diese Fall wohl die süditalienische Küche mit Pizza und Pasta gemeint ist, gibt es heute nicht nur im Tessin, sondern ebenso in Thüringen.


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Beitrag von Orianne Di Aug 11, 2015 11:34 am

Rübezahl schrieb:Bei der Flora kann man eindeutig feststellen, was mediterran ist, bei der Küche nicht. Ich würde jedenfalls die Küche des Tessin nicht als mediterran, sondern als alpin einstufen. Sogenannte "mediterrane" Einflüsse, mit denen in diese Fall wohl die süditalienische Küche mit Pizza und Pasta gemeint ist, gibt es heute nicht nur im Tessin, sondern ebenso in Thüringen.


Das stimmt, man kann Meeresfrüchte auch bei uns hier rund um Zürich essen, und die Gegend ist wahrlich nicht mediterran.

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Beitrag von wfwbinder Di Aug 11, 2015 9:48 pm

Natürlich gehört zu "mediterran" auch das östliche Mittelmeer und die Küste Nordafrikas, aber für mich als Europäer ist "mediterran" eben Griechenland, Italien, FRankreich Südküste und Spanien mit den Balearen sowie Malta und Zypern.

Für mich ist es Saltimbocca a la Romana, Melanzane al Forno, Paella und Tapas, Bouillabaisse und L’avocat aux crevettes, Moussaka und gefüllte Weinblätter.

Da ich in Lugano ja nicht gelebt habe, sondern nur Arbeitsbesuche hatte kann es ein, dass ich Einfach die Stimmung als Mediterran empfand und auf die Küche übertrug.
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Beitrag von Rübezahl Di Aug 11, 2015 11:52 pm

Mir geht es darum, zwischen der wahren Kochtradition eines Landes und der derzeitigen Küchensituation zu unterscheiden, die sich ja immer mehr globalisiert. Pizza z. B. hat es ursprünglich nur in Süditalien gegeben, sie hat sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg langsam nach Norden verbreitet und ist heute auf der ganzen Welt zu haben, wobei die Dichte an Pizzerias in manchen Gegenden Deutschlands sicher größer ist als in gewissen Gebieten Italiens. Die bekannteste Pizza Italiens, die Margherita, ist übrigens nach der Königin Margherita (oder Margarethe) von Savoien benannt, einer Enkelin des Königs Johann von Sachsen. Mit Italien wird oft der Begriff Pasta verbunden, dabei gibt es Gebiete Italiens, in denen früher nie jemand Nudeln gegessen hätte, und in manchen Gebieten sind sie heute noch sehr selten. Lange Zeit geblieben ist auch die strikte Trennung zwischen den mediterranen Gebieten Italiens, in denen Nudeln nur aus Hartweizen ohne Eier gemacht werden, und dem Norden, wo man Nudeln nur mit frischem Eierteig mit erheblichem Anteil an Weichweizen zubereitet. Aus diesem Grund sind die Spaghetti Bolognese (wird in Deutschland oft auch Bolognaise oder gar Polonaise geschrieben) ein Unding, weil in Bologna niemals Spaghetti, sondern ausschließlich Eierbandnudeln für dieses Gericht verwendet wurden. Die gleiche Trennung gab es zwischen dem Olivenöl im Süden und der Butter im Norden. Vollkommen ausgeklammert sind dabei natürlich die Gebiete der elf sprachlichen Minderheiten in Italien, die jeweils ihre eigene Küche haben oder besser gesagt hatten, und auch Gebiete wie Trient und Triest, wo man heute  zwar vorwiegend Italienisch spricht, die aber vom 14. Jahrhundert bis 1918 durchgehend zu Österreich gehört haben.

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Beitrag von Gontscharow Mi Aug 12, 2015 12:51 am

Ich war als Teenager mal in Bologna und wollte dort Spaghetti Bolognese essen,
aber sie kannten den Ausdruck dort nicht ....
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