Hamburger Stimmbürger sagen Nein zu den Olympischen Spielen 2024
+2
Rübezahl
Klartext
6 verfasser
Seite 1 von 1
Hamburger Stimmbürger sagen Nein zu den Olympischen Spielen 2024
Nur wenige Tage nach dem Tod von Helmut Schmidt ein weiteres bedeutendes Ereignis in der Hansestadt: Die Hamburger Stimmbürger sagen Nein zu den Olympischen Spielen von 2024 in ihrer Region.
Ich sage: Gut so. Schon die Bayern haben sich ähnlich verhalten, und da gibt es viele andere Abstimmungen in Schweden, Norwegen oder der Schweiz, die solchen Grossveranstaltungen, die vor allem Verbandsfunktionäre reich auf Kosten von Veranstalterregionen machen sollen, eine Abfuhr erteilen. Wenn es in vielen Ländern eine Politikverdrossenheit gibt, so gibt es sicher auch eine Verdrossenheit gegen diese Funktionäre, die ihre salbungsvoll-geheuchelten Floskeln an den Mann bringen wollen, aber vor allem selbst reich werden sollen.
Bravo Hamburg, sage ich da.
http://www.spiegel.de/sport/sonst/hamburgs-nein-zu-olympia-2024-die-quittung-kommentar-a-1065145.html
Ich sage: Gut so. Schon die Bayern haben sich ähnlich verhalten, und da gibt es viele andere Abstimmungen in Schweden, Norwegen oder der Schweiz, die solchen Grossveranstaltungen, die vor allem Verbandsfunktionäre reich auf Kosten von Veranstalterregionen machen sollen, eine Abfuhr erteilen. Wenn es in vielen Ländern eine Politikverdrossenheit gibt, so gibt es sicher auch eine Verdrossenheit gegen diese Funktionäre, die ihre salbungsvoll-geheuchelten Floskeln an den Mann bringen wollen, aber vor allem selbst reich werden sollen.
Bravo Hamburg, sage ich da.
http://www.spiegel.de/sport/sonst/hamburgs-nein-zu-olympia-2024-die-quittung-kommentar-a-1065145.html
Klartext- Anzahl der Beiträge : 393
Anmeldedatum : 14.02.15
Re: Hamburger Stimmbürger sagen Nein zu den Olympischen Spielen 2024
In demokratischen Ländern wird es in Zukunft wohl kaum mehr möglich sein, Großveranstaltungen dieser Art durchzuziehen, da die Bevölkerung diese Geld- und Ressourcenverschwendung ablehnt. Es bleiben also nur noch Diktaturen, die diese Gelegenheit zur Selbstdarstellung gerne ergreifen.
Rübezahl- Anzahl der Beiträge : 231
Anmeldedatum : 07.05.15
Alter : 76
Re: Hamburger Stimmbürger sagen Nein zu den Olympischen Spielen 2024
für Gesamtdeutschland ok, für Hamburg gesamt betrachtet käse -- denn wer sagt schon nein wenn er etwas bekommt was 10 mal den wert hat den er selbst bezahlt -- so in etwa war das verhältnis der zahlungen von Bund zu Stadtstaat Zahlung. Die Leute denken nun wird dieser 10-fache-Beitrag für andere nötige Dinge in Hamburg ausgegeben --- NEIN. 9 / 10 davon für Deutschland Gesamt ohne Hamburg. Nur habens halt die meisten abstimmenden nicht kapiert. Als Nicht-Hamburger sag ich klar "war gut so" . Und ihr glaubt ja wohl nicht im ernst dass das verbleibende zehntel genug sein wird um das wett zu machen wass durch die anderen 9/10 tel weg fällt ... da müsste ein sportereignis schon extrem weltfremd sein, wenn das der fall sein sollte. Z.B. Lieferung von Gefrierschränken an die Polarregion.
ThomasAral- Anzahl der Beiträge : 135
Anmeldedatum : 22.05.15
Igitt, Olympia - Hamburger sagen nein zu den Olympischen Spielen 2024
¨Rübezahl schrieb:In demokratischen Ländern wird es in Zukunft wohl kaum mehr möglich sein, Großveranstaltungen dieser Art durchzuziehen, da die Bevölkerung diese Geld- und Ressourcenverschwendung ablehnt. Es bleiben also nur noch Diktaturen, die diese Gelegenheit zur Selbstdarstellung gerne ergreifen.
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/igitt-olympia/story/30349463
Dieser Artikel sagt aber immerhin, dass sich auch noch Städte wie Rom, Paris oder Los Angeles bewerben wollen - also ganz ist es für Europa oder die USA nicht geschehen, um die Olympischen Spiele. Allerdings sagt der Artikel auch: dort wird es keine Abstimmungen geben.
Grundsätzlich sehe ich Grossveranstaltung dort sinnvoll, wo die Infrastruktur schon steht, weil sie auch anderweitig genutzt wird. So war die Fussball WM 2006 in Deutschland sicher sinnvoll, denn die Stadien werden Woche für Woche genutzt und sind ausverkauft. Weniger sinnvoll die WM 2010 in Südafrika, denn die Stadien dort werden nach der WM nicht ausgelastet. So werden ausgerechnet in armen Ländern sinnlose Investitionen getätigt.
_________________
An unsere stillen Mitleser: werdet aktiv. Stellt Fragen, eröffnet Threads. Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. Belebt alte Threads - Geschichte veraltet nie. Ein Forum lebt nur, wenn viele mitmachen. Hier wird niemand niedergemacht - früherer Domänenname war geschichte-forum forums ag
Marek1964- Admin
- Anzahl der Beiträge : 2394
Anmeldedatum : 18.01.15
Re: Hamburger Stimmbürger sagen Nein zu den Olympischen Spielen 2024
Griechenland ist durch die Olympischen Spiele in die Krise geraten.
Rübezahl- Anzahl der Beiträge : 231
Anmeldedatum : 07.05.15
Alter : 76
Re: Hamburger Stimmbürger sagen Nein zu den Olympischen Spielen 2024
ThomasAral schrieb:für Gesamtdeutschland ok, für Hamburg gesamt betrachtet käse -- denn wer sagt schon nein wenn er etwas bekommt was 10 mal den wert hat den er selbst bezahlt -- so in etwa war das verhältnis der zahlungen von Bund zu Stadtstaat Zahlung. Die Leute denken nun wird dieser 10-fache-Beitrag für andere nötige Dinge in Hamburg ausgegeben --- NEIN. 9 / 10 davon für Deutschland Gesamt ohne Hamburg. Nur habens halt die meisten abstimmenden nicht kapiert. Als Nicht-Hamburger sag ich klar "war gut so" . Und ihr glaubt ja wohl nicht im ernst dass das verbleibende zehntel genug sein wird um das wett zu machen wass durch die anderen 9/10 tel weg fällt ... da müsste ein sportereignis schon extrem weltfremd sein, wenn das der fall sein sollte. Z.B. Lieferung von Gefrierschränken an die Polarregion.
Thomas, habe ich Dich richtig verstanden, dass die Stadt Hamburg einen Zehntel der Investitionsaufwendungen hätte aufbringen müssen und den Rest der Bund?
Wie aber der oben von mir verlinkte Artikel sagt: Es geht nicht nur um Geld - es geht gegen die Korruption und Kommerzialisierung im Sport, es geht sicher auch um die Unannehmlichkeiten rund um so ein Massenevent; last but not least sollte man den Hamburgern auch zutrauen, dass sie an die Geldbörse der eigenen Bürgerschaft denken, sonder auch die von ganz Deutschland!
_________________
An unsere stillen Mitleser: werdet aktiv. Stellt Fragen, eröffnet Threads. Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. Belebt alte Threads - Geschichte veraltet nie. Ein Forum lebt nur, wenn viele mitmachen. Hier wird niemand niedergemacht - früherer Domänenname war geschichte-forum forums ag
Marek1964- Admin
- Anzahl der Beiträge : 2394
Anmeldedatum : 18.01.15
Re: Hamburger Stimmbürger sagen Nein zu den Olympischen Spielen 2024
Hier vielleicht mal ein paar Fakten:
Die Stadt Hamburg hatte ihre Berechnungen zu den Olympischen Sommerspielen 2024 abgeschlossen: Laut dem Finanzreport würden die Spiele insgesamt rund 11,2 Milliarden Euro kosten. Da der Erlös auf 3,8 Milliarden Euro geschätzt wird, kämen auf den Steuerzahler 7,4 Milliarden Euro zu. Für die Hansestadt sollten am Ende 1,2 Milliarden Euro an Kosten übrig bleiben.
Von den Gesamtkosten sollte der Bund 6,2 Milliarden Euro schultern. Eine verbindliche Zusage gab es vom Bund aber nicht.
Die Hansestadt hat sich bei allen Großprojekten bisher immer völlig verrechnet.
Beispiel Elbphilharmonie: Ausgangsrechnung: 77 Millionen, dann waren es schon bald 114 Millionen, schließlich stiegen die Kosten auf 575 Millionen, jetzt kostet das Ding 789 Millionen, also 10 x so viel, wie angedacht.
Eine neue Haftanstalt wurde doppelt so teuer wie geplant.
Die Sanierung der HSH Nordbank wurde zu einem Milliardengrab.
Der Börsengang von Hapag Lloyd wurde zu einem Flop. Der Senat musste die Aktien billiger verkaufen, als er sie einst gekauft hatte, um das Unternehmen in Hamburg zu behalten.
Angesichts dieser „Rechenkünste“ des Senats ist klar, dass kaum jemand Vertrauen hatte in das Großprojekt Olympia. Mögliche Gewinne aus den geplanten Investitionen in einer fernen Zukunft sind reine Spekulation.
Die Stadt Hamburg hatte ihre Berechnungen zu den Olympischen Sommerspielen 2024 abgeschlossen: Laut dem Finanzreport würden die Spiele insgesamt rund 11,2 Milliarden Euro kosten. Da der Erlös auf 3,8 Milliarden Euro geschätzt wird, kämen auf den Steuerzahler 7,4 Milliarden Euro zu. Für die Hansestadt sollten am Ende 1,2 Milliarden Euro an Kosten übrig bleiben.
Von den Gesamtkosten sollte der Bund 6,2 Milliarden Euro schultern. Eine verbindliche Zusage gab es vom Bund aber nicht.
Die Hansestadt hat sich bei allen Großprojekten bisher immer völlig verrechnet.
Beispiel Elbphilharmonie: Ausgangsrechnung: 77 Millionen, dann waren es schon bald 114 Millionen, schließlich stiegen die Kosten auf 575 Millionen, jetzt kostet das Ding 789 Millionen, also 10 x so viel, wie angedacht.
Eine neue Haftanstalt wurde doppelt so teuer wie geplant.
Die Sanierung der HSH Nordbank wurde zu einem Milliardengrab.
Der Börsengang von Hapag Lloyd wurde zu einem Flop. Der Senat musste die Aktien billiger verkaufen, als er sie einst gekauft hatte, um das Unternehmen in Hamburg zu behalten.
Angesichts dieser „Rechenkünste“ des Senats ist klar, dass kaum jemand Vertrauen hatte in das Großprojekt Olympia. Mögliche Gewinne aus den geplanten Investitionen in einer fernen Zukunft sind reine Spekulation.
Wallenstein- Gründungsmitglied
- Anzahl der Beiträge : 872
Anmeldedatum : 03.02.15
Re: Hamburger Stimmbürger sagen Nein zu den Olympischen Spielen 2024
Ich sehe mir seit rund 30 Jahren keine Übertragungen der Olympischen Spiele der Neuzeit mehr an, weil ich dieselben als absurdes Theater empfinde.
Um eine zehntelsekunde schneller zu sein als der Konkurrent, ruinieren die Athleten sich ihre Gesundheit während alte Herren sich die Taschen mit Geld vollstopfen - darum hgeht es doch bei Olympia und um nichts anderes. Wer es sich ansieht, ist selbst mitschuldig an diesen traurigen Veranstaltungen.
Wer gerne Sport sieht, soll an seinem Wohnort zu Veranstaltungern der Sportvereine gehen -
das ist gesünder, sinnvoller und macht allen Beteiligten mehr Spaß (schon alleine wegen der Liveatmosphäre).
Um eine zehntelsekunde schneller zu sein als der Konkurrent, ruinieren die Athleten sich ihre Gesundheit während alte Herren sich die Taschen mit Geld vollstopfen - darum hgeht es doch bei Olympia und um nichts anderes. Wer es sich ansieht, ist selbst mitschuldig an diesen traurigen Veranstaltungen.
Wer gerne Sport sieht, soll an seinem Wohnort zu Veranstaltungern der Sportvereine gehen -
das ist gesünder, sinnvoller und macht allen Beteiligten mehr Spaß (schon alleine wegen der Liveatmosphäre).
Gontscharow- Gründungsmitglied
- Anzahl der Beiträge : 939
Anmeldedatum : 18.01.15
Re: Hamburger Stimmbürger sagen Nein zu den Olympischen Spielen 2024
Wallenstein schrieb:
Angesichts dieser „Rechenkünste“ des Senats ist klar, dass kaum jemand Vertrauen hatte in das Großprojekt Olympia. Mögliche Gewinne aus den geplanten Investitionen in einer fernen Zukunft sind reine Spekulation.
Danke für Deine Einlassungen aus regionaler Sicht. Angesichts dessen, was Du schreibst, zietiere ich den SPIEGEL Artikel, den oben Klartext verlinkt hat:
Hamburg hat sich sehr damit geschmückt, eine Bewerbung abzugeben, die durch Etiketten wie Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit, auch Kosteneffizienz bestechen sollte
Da kann man nur lachen: Kosteneffizienz bei kalkulierten Einnahmen von 4 Mrd Euro und Ausgaben von über 10 Mrd? Ungeachtet der von Wallenstein beschriebenen Kalkulationssouveränität des Hamburger Senats..
Nochmal danke für die lokalpolitischen Inputs – obschon man ja sicher sagen muss, dass sich verkalkulieren bei Grossprojekten keine Spezialität von Hamburg ist.
Es ist aber ein Grund mehr, ein solchen Mammutevent abzusagen. Es gibt keinen Grund, professionellen Spitzensport zu subventionieren – Spitzensport soll sich selber finanzieren mit Zuschauereinnahmen, Werbung, Sponsoring und meinetwegen Mäzenen.
Es wird zwar immer wieder berichtet, dass die Olypmischen Spiele eine ganz besondere Athmosphäre haben – ähnlich wie andere Megaevents. Aber für ein wenig Athmosphäre während zwei oder drei Wochen, die ohnehin längst nicht alle toll finden, weil sie nämlich vielen Einwohnern auch auf die Nerven geht, sollen auf gar keinen Fall Milliarden von Steuergeldern verpulvert werden.
Wie Gontscharow verfolgte ich die Olympischen Spiele letztmals 1984 in Sarajevo, schon die damals im gleichen Jahr stattfindenden Sommerspiele in Los Angeles sah ich nicht, da war ich im Militärdienst. Aber die wenigen Aufnahmen, die ich sah, zeigten vor allem einen überbordenden amerikanischen Patriotismus, der auch mir zuwider war, wiewohl ich kein Antiamerikaner bin. Seither verfolge ich nur gewisse Sportarten, bei den Winterspielen verfolge ich das Eishickeyturnier, da nur da die Nationalmannschaften mit den jeweils besten Spielern antreten, da die NHL dann pausiert.
Ansonsten würde ich keinem Sportler einen Vorwurf machen, wenn er da teilnimmt oder Sportler ist, die meisten machen das aus einer Mischung Leidenschaft, Ehrgeiz und Professionalität (Brotwerwerb). Auch der Zuschauer, der einschaltet ist sicher nicht verantwortlich, wenn Unsummen ausgegeben werden – denn die sind nur dann nötig, wenn man irgendwo eine Infrastruktur aus dem Boden stampft, die nicht nötig ist und auch nachher nicht mehr nützlich ist. Sportarten können dort ausgetragen werden, wo sie populär sind, dann kommt dort auch genug Geld zusammen.
_________________
An unsere stillen Mitleser: werdet aktiv. Stellt Fragen, eröffnet Threads. Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. Belebt alte Threads - Geschichte veraltet nie. Ein Forum lebt nur, wenn viele mitmachen. Hier wird niemand niedergemacht - früherer Domänenname war geschichte-forum forums ag
Marek1964- Admin
- Anzahl der Beiträge : 2394
Anmeldedatum : 18.01.15
Ähnliche Themen
» Studentenverbindungen ja oder nein?
» Burka-Verbot - Ja oder nein?
» Werbung und Sponsoring im Sport - eine interessante Entwicklung: Vom olympischen Amateurismus zum hochbezahlten Profisport
» Die Sage vom Konig Midas
» Nein zum Überwachungs- Paket! An das Österreichische Parlament
» Burka-Verbot - Ja oder nein?
» Werbung und Sponsoring im Sport - eine interessante Entwicklung: Vom olympischen Amateurismus zum hochbezahlten Profisport
» Die Sage vom Konig Midas
» Nein zum Überwachungs- Paket! An das Österreichische Parlament
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten