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Imperialismus-Definition,Voraussetzung technisch politisch - die Ursachen: nationale Überheblichkeit, technische Überlegenheit, Transportkapazitäten

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Beitrag von Admin So Jan 18, 2015 12:43 am

Bei diesem Beitrag geht es um eine beutzerfreundliche Antwort auf die Frage, welche Voraussetzungen, vor allem technischer, politischer und wirtschaftlicher Art notwendig waren, den Imperialismus zu ermöglichen.

Der Beginn des Zeitalters des Imperialismus wird gemeinhin 1870 oder 1890 angesetzt, Kolonien hatten vor allem England und Spanien schon Jahrhunderte vorher.

Als Definition kann der dienen, dass ein Land ein anderes beherrscht aufgrund einer Überlegenheit, die auf Gewalt beruht. Im Zeitalter des Imperialismus beherrscheten typischerweise Länder Europas solche ausserhalb Europas. Später machte vor allem die Sowejtunion - vor allem um Drittweltländer für sich zu gewinnen - diese geschichtliche Passage für sich nutzbar, da sie die westeuropäischen Gegner, die mittlerweile längst sich dekolonialisiert hatten, als Imperialisten verunglimpften. Obwohl sie selbt auch ihre Satelliten hatten, wo sie auch gerne interventierten...

Wirtschaftlich ist vor allem der technische Fortschritt zu nennen. Sowohl in der Schiffahrtstechnik (Dampfschiffe aus Stahl, bessere Navigation und Kommunikation) wie auch die Waffentechnik ermöglichten es, Länder in anderen Kontinenten zu erreichen und zu erobern. Schneller und öfter als mit Segelschiffen in den Jahrhunderten zuvor, dank der Industrialisierung konnten auch viel mehr Schiffe gebaut werden. Die Völker dort waren wehrtechnisch wie auch sonst technisch unterlegen und gerieten so unter Herrschaft der Kolonialmächte. Positiv darf aber auch vermerkt werden, das der Welthandel und damit Wohlstand zunahm. Handelsstüzpunkte in den entfernten Ländern gegen "Eingeborene" zu sichern, war auch ein Schritt zum Kolonialismus.

Gesellschaftspolitisch sehe ich vor allem die Festigung der Nationalstaaten als Ursache. Das Nationalbewusstsein kombinierte sich mit der menschlich natürlichen Überheblichkeit zum Nationalismus, die ihn dann kombiniert mit den technischen Möglichkeiten zum Imperialismus anwachsen liessen.

Dazu kam der ebenfalls menschliche "Wettberwerbseifer". Jede Industrienation wollte im Wettbewerb mit den anderen möglichst viele Kolonien haben. Grossbritannien hatte als grösste Seefahrtsnation und erste Industriegesellschaft da einen Vorsprung, die anderen schickten sich an, aufzuholen, und ihren "Platz an der Sonne" zu sichern.

Welches Land welche Kolonien hatte, sollte auf wikipedia leicht zu finden sein. Es waren nicht nur GB, F und D, fast alle Industrienationen mit Meeranbindung waren daran beiteiligt: Portugal, Spanien, Italien, Belgien, Niederlande.

Je nach Definition kann man in diese Liste auch Russland (Sibirien und -stan-Länder), USA (Philipinien, Hawaii, Pazifikinseln), Japan (Korea) und Dänemark (Island und Grönland) aufnehmen. Diese letzteren sind meiner Meinung nach aber nicht typische Kolonien, aber wie gesagt Definitionssache.

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Beitrag von Marek1964 Di März 17, 2015 10:08 pm

Hier eine interessante These von Wehler:

"die Dynamik der Wirtschaft und der sozialen und politischen Emanzipationskämpfe in die äußere Expansion zu leiten, von den inneren Mängeln des sozialökonomischen und politischen Systems abzulenken und durch reale Erfolge seiner Expansion [...] zu kompensieren"

Was hält Ihr davon?

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Beitrag von Judas Phatre Mi März 18, 2015 1:31 pm

Die technische Voraussetzung war natürlich der schnelle und effektive Transport von Nachrichten, Gütern und Soldaten.
Die geistige Voraussetzung war die Identifikation als Nation, das Gefühl der Bevölkerung, etwas Besseres zu sein als die Menschen, die in den Kolonien lebten. Das gab den Wenigen, die von der Ausbeutung profitierten, die moralische Berechtigung, die Rechte dieser Menschen zu missachten.
Das Allerwichtigste ist aber die funkionierende kapitalgestützte Wirtschaft des Landes, in dem die Herrenmenschen leben. So werden Rohstoffe und Arbeitskraft weit unter Wert aus den Kolonien ausgeführt, auf der anderen Seite kommt es zu einer geringen Entwicklung der Kolonien, so dass diese Abnehmer der überteuerten Produkte des Herrscherlandes werden.
Wenn man alles das berücksichtigt, dann leben wir heute in einem viel effektiveren Kolonialismus als um 1900. Unsere Gewinne übertreffen die damaligen um ein Mehrfaches, unsere Militär- und Verwaltungskosten für die jetzt selbständigen Staaten sind viel geringer und wir müssen uns kaum um  Konflikte mit konkurrierenden Kolonialmächten streiten. Für die Menschen in der Dritten Welt hat sich aber wenig geändert. Dafür nutzen diese Menschen die weiter verbesserten Transportmöglichkeiten, um uns zu besuchen. Ist doch auch nett.
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Beitrag von SarahF Do März 19, 2015 12:57 pm

Für die von meinem Vorposter geschilderte Entwicklung gibt es nicht zu Unrecht
den Begriff des "Neokolonialismus". Allerdings sollte auch darauf hingewiesen werden,
dass die lokalen Eliten der Länder der sogenannten "Dritten Welt" mit den Kolonisatoren von einst
und den Konzernen unserer Tage unter einer Decke steckten / stecken.
Sie sichern sich somit ihren eigenen Wohlstand inmitten der sie umgebender Armut.
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