Selbstverantwortetes Handeln im öffentlichen Raum geht verloren
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Wallenstein
van Kessel
Skeptik
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Selbstverantwortetes Handeln im öffentlichen Raum geht verloren
Fällt das nur mir auf? - Wir treten unser Handeln im öffentlichen Raum immer mehr an Systeme ab, die das für uns entscheiden. Ein ganz großes Thema scheint das autonome Fahren zu werden. Daß sich Menschen nur noch auf’s „Navi“ verlassen, gibt es ja schon länger. Verliert der Mensch nicht dadurch die Fähigkeit sich überhaupt auf sich selbst gestellt zu orientieren? Was hat das für Auswirkungen auf Kinder, die das nicht mehr anders kennen? Verstärkt die eigene Unfähigkeit nicht die Angst um die eigenen Kinder und führt zu diesen Verrücktheiten der „Helikoptereltern“?
Ich stelle mir manchmal vor, wie diese Eltern sich verhalten würden, wenn sie in meine Kindheit „gebeamt“ würden. Als Sechsjähriger kam ich mit meiner Familie vom Dorf in die vollkommen zerstörte Stadt Köln. Unser Haus dort stand nur noch zur Hälfte. Meine Mutter war die Einzige, die im dritten Stock in die Küche durfte um zu kochen. Drei Meter neben dem Herd gings hinunter bis in den Keller. Wir Kinder waren den ganzen Tag draußen in den Trümmern. Zur Schule fuhren wir mit den Trümmerzügen. Wir sprangen einfach auf die fahrenden Kipplohren auf und ab. Auch mit den Straßenbahnen fuhren wir umsonst und sprangen nach den Anfahren einfach hinten auf. In den Trümmern brachten wir so manche Brandmauer zum Einsturz. Unsre Eltern hatten davon keine Ahnung. Oder sie wollten es nicht wissen. Es war ja nicht zu ändern.
Jetzt lebe ich in einem kleinen Vorort mit wenig Verkehr. Ich weiß nicht, ob ich die Kinder hier bedauern soll, wenn ich beobachte, wie sie brav an der Ampel auf Grün warten um auf den gegenüberliegenden Spielplatz zu kommen. Auch wenn weit und breit kein Auto zu sehen ist. Abenteuer erleben sie wohl nur noch im Fernsehen mit seinen überdrehten lebensfremden Situationen.
Ok, zu allen Zeiten gab es Veränderungen und die Menschen haben sich angepaßt. Scheint eine Angewohnheit von uns Alten zu sein, daß sie das nicht so positiv sehen können.
Ist das so?
Ich stelle mir manchmal vor, wie diese Eltern sich verhalten würden, wenn sie in meine Kindheit „gebeamt“ würden. Als Sechsjähriger kam ich mit meiner Familie vom Dorf in die vollkommen zerstörte Stadt Köln. Unser Haus dort stand nur noch zur Hälfte. Meine Mutter war die Einzige, die im dritten Stock in die Küche durfte um zu kochen. Drei Meter neben dem Herd gings hinunter bis in den Keller. Wir Kinder waren den ganzen Tag draußen in den Trümmern. Zur Schule fuhren wir mit den Trümmerzügen. Wir sprangen einfach auf die fahrenden Kipplohren auf und ab. Auch mit den Straßenbahnen fuhren wir umsonst und sprangen nach den Anfahren einfach hinten auf. In den Trümmern brachten wir so manche Brandmauer zum Einsturz. Unsre Eltern hatten davon keine Ahnung. Oder sie wollten es nicht wissen. Es war ja nicht zu ändern.
Jetzt lebe ich in einem kleinen Vorort mit wenig Verkehr. Ich weiß nicht, ob ich die Kinder hier bedauern soll, wenn ich beobachte, wie sie brav an der Ampel auf Grün warten um auf den gegenüberliegenden Spielplatz zu kommen. Auch wenn weit und breit kein Auto zu sehen ist. Abenteuer erleben sie wohl nur noch im Fernsehen mit seinen überdrehten lebensfremden Situationen.
Ok, zu allen Zeiten gab es Veränderungen und die Menschen haben sich angepaßt. Scheint eine Angewohnheit von uns Alten zu sein, daß sie das nicht so positiv sehen können.
Ist das so?
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Re: Selbstverantwortetes Handeln im öffentlichen Raum geht verloren
hi "Skeptik",
Aber so eine kaputte Stadt war wirklich faszinierend. Namentlich wenn wir fast von den Brandmauern erschlagen wurden, weil wir unbedingt Stahlträger herausziehen wollten, um sie beim Eisenwarenhändler zu verhökern. Bolzplätze haben wir uns selbst angelegt, auch kleine Radrennbahnen aus Mutterboden, und die 'Hockeytore' waren verstopfte Regeneinlässe in der Bordsteinflanke.
Wir benötigten keine 'fertigen' Spielgeräte, die Welt war voll davon, und die Fantasie war fast grenzenlos. Wir hatten auch keine Angst, wurden nicht mit Informationen vollgestopft, und sorgten uns im Winter mehr um unsere lebenden Fleischvorräte (Kaninchen), als um warme Socken.
Wir sind gleich alt, und die heutige Welt wird nicht verstehen, wie viel 'Erde' der kindliche Mensch eigentlich benötigt. Dies macht uns so, für die heutigen Menschen so ...seltsam, wenn Opa meint, ein Handy hätte man früher nicht benötigt.
deine Geschichte könne auch die Meine sein. Die Parallelen sind evident. Wir kamen zu dieser Zeit von Schlesien, über Thüringen wieder nach Bonn. Nach Schlesien zuerst, weil der Bombenkrieg zu schlimm wurde, und als der Russe dem 'Reich' zu sehr auf den Pelz rückte, nach Thüringen. Sind als kleine Kinder schon ziemlich herumgekommen. Als wir in Westfalen (weil unsere Wohnung in Bonn von Volksgenossen schon okkupiert war, und mein Vater noch beim Ami in Italien schmorte) ankamen, sprach ich dialektfrei Thüringisch, und keiner verstand mich.Fällt das nur mir auf? - Wir treten unser Handeln [......... ]Ist das so?
Aber so eine kaputte Stadt war wirklich faszinierend. Namentlich wenn wir fast von den Brandmauern erschlagen wurden, weil wir unbedingt Stahlträger herausziehen wollten, um sie beim Eisenwarenhändler zu verhökern. Bolzplätze haben wir uns selbst angelegt, auch kleine Radrennbahnen aus Mutterboden, und die 'Hockeytore' waren verstopfte Regeneinlässe in der Bordsteinflanke.
Wir benötigten keine 'fertigen' Spielgeräte, die Welt war voll davon, und die Fantasie war fast grenzenlos. Wir hatten auch keine Angst, wurden nicht mit Informationen vollgestopft, und sorgten uns im Winter mehr um unsere lebenden Fleischvorräte (Kaninchen), als um warme Socken.
Wir sind gleich alt, und die heutige Welt wird nicht verstehen, wie viel 'Erde' der kindliche Mensch eigentlich benötigt. Dies macht uns so, für die heutigen Menschen so ...seltsam, wenn Opa meint, ein Handy hätte man früher nicht benötigt.
van Kessel- Anzahl der Beiträge : 445
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Re: Selbstverantwortetes Handeln im öffentlichen Raum geht verloren
van Kessel schrieb:
Wir sind gleich alt, und die heutige Welt wird nicht verstehen, wie viel 'Erde' der kindliche Mensch eigentlich benötigt. Dies macht uns so, für die heutigen Menschen so ...seltsam, wenn Opa meint, ein Handy hätte man früher nicht benötigt.
Ich habe heute noch kein Handy. Vielleicht will ich mir instinktiv dieses Für-sich-sein und Bei-sich-sein erhalten. Aber etwas muß schon dran sein an meinen besonderen Erlebnissen: die Enkel können nicht genug kriegen von meinen Geschichten und Abenteuern von damals. "Opa, erzähl noch mal von dem und von dem und von dem!"
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Re: Selbstverantwortetes Handeln im öffentlichen Raum geht verloren
@an Skeptik
Ich bin mit Jahrgang 1944 wahrscheinlich ähnlich alt wie du, sehe die Sache aber anders. Handeln und Kompetenzen muss man immer im Zusammenhang mit der natürlichen und gesellschaftlichen Umwelt sehen, in der man sich befindet.
Würde man einen Deutschen in einer menschenleeren Wildnis aussetzen, kämme er wahrscheinlich ums Leben, da er anders als unsere Vorfahren nicht mehr weiß, wie er dort überleben kann. Diese Kompetenzen haben wir nicht mehr, brauchen sie aber auch nicht, da dieser Fall so gut wie nie eintritt. Umgekehrt käme ein Wilder aus dem Amazons in unserer Welt nicht zurecht, denn seine Erfahrungen nützen ihm hier nichts.
So ist es mit vielen. Zu lernen, wie man sich in einer Trümmerlandschaft im Nachkriegsdeutschland bewegt, bringt nicht viel, denn die Städte wurden inzwischen wieder aufgebaut. Viel wichtiger ist es für junge Leute, den Umgang mit Smartphones und Tablets zu lernen und die neueste Software zu beherrschen.
Ich habe noch gelernt, wie man Nahrungsmittel konserviert, wenn man keinen Kühlschrank besitzt. Diese Fertigkeiten sind heute völlig nutzlos und ich habe sie weder Kindern noch Enkeln beigebracht.
Seit Oktober unterrichte ich wieder vorübergehend an der Universität und stelle fest, dass die Studenten heute völlig andere Kompetenzen benötigen als ich zu meiner Studienzeit. In den sechziger Jahren konnte ich perfekt mit dem Rechenschieber umgehen. Die jungen Leute wissen gar nicht mehr, was das ist. Müssen sie auch nicht, wäre unnützes Wissen. Stattdessen muss ich immer wieder bei den Studenten um Rat fragen, wenn ich mit der modernen Technik Schwierigkeiten habe. Da sind sie mir klar überlegen.
Jede Zeit und Umwelt braucht ihre eigenen Handlungsstränge und Kompetenzen. Was wir früher konnten, können die jungen Leute häufig nicht, dafür besitzen sie aber Fähigkeiten und Kompetenzen, die wir nicht haben. So ist es nun einmal, dem muss man nicht nachtrauern.
Vor einiger Zeit schrieb ich hier einen Artikel über die vierte technologische Revolution und das Internet der Dinge. Das wird unsere Welt noch einmal grundlegend verändern. Selbstfahrende Autos sind nur ein Teil davon. Ich persönlich würde dies begrüßen, denn dann kann ich schon während der Autofahrt mit der Arbeit beginnen und muss mich nicht um den Verkehr kümmern.
Heute sieht man in den Fernzügen und Flugzeugen überall die smarten jungen Leute mit ihren Laptops. Ich wünschte, diese hätte es zu meiner Zeit auch schon gegeben. Dann hätte ich bereits früher schon während meiner vielen Geschäftsreisen unterwegs eine Menge Arbeit erledigen können.
Tempora mutantur, nos et mutamur in illis. So ist es und das alte Leute alten Zeiten nachtrauern ist normal und war in der Geschichte immer so gewesen. Aber die Karawane zieht weiter und das ist auch gut so.
Ich bin mit Jahrgang 1944 wahrscheinlich ähnlich alt wie du, sehe die Sache aber anders. Handeln und Kompetenzen muss man immer im Zusammenhang mit der natürlichen und gesellschaftlichen Umwelt sehen, in der man sich befindet.
Würde man einen Deutschen in einer menschenleeren Wildnis aussetzen, kämme er wahrscheinlich ums Leben, da er anders als unsere Vorfahren nicht mehr weiß, wie er dort überleben kann. Diese Kompetenzen haben wir nicht mehr, brauchen sie aber auch nicht, da dieser Fall so gut wie nie eintritt. Umgekehrt käme ein Wilder aus dem Amazons in unserer Welt nicht zurecht, denn seine Erfahrungen nützen ihm hier nichts.
So ist es mit vielen. Zu lernen, wie man sich in einer Trümmerlandschaft im Nachkriegsdeutschland bewegt, bringt nicht viel, denn die Städte wurden inzwischen wieder aufgebaut. Viel wichtiger ist es für junge Leute, den Umgang mit Smartphones und Tablets zu lernen und die neueste Software zu beherrschen.
Ich habe noch gelernt, wie man Nahrungsmittel konserviert, wenn man keinen Kühlschrank besitzt. Diese Fertigkeiten sind heute völlig nutzlos und ich habe sie weder Kindern noch Enkeln beigebracht.
Seit Oktober unterrichte ich wieder vorübergehend an der Universität und stelle fest, dass die Studenten heute völlig andere Kompetenzen benötigen als ich zu meiner Studienzeit. In den sechziger Jahren konnte ich perfekt mit dem Rechenschieber umgehen. Die jungen Leute wissen gar nicht mehr, was das ist. Müssen sie auch nicht, wäre unnützes Wissen. Stattdessen muss ich immer wieder bei den Studenten um Rat fragen, wenn ich mit der modernen Technik Schwierigkeiten habe. Da sind sie mir klar überlegen.
Jede Zeit und Umwelt braucht ihre eigenen Handlungsstränge und Kompetenzen. Was wir früher konnten, können die jungen Leute häufig nicht, dafür besitzen sie aber Fähigkeiten und Kompetenzen, die wir nicht haben. So ist es nun einmal, dem muss man nicht nachtrauern.
Vor einiger Zeit schrieb ich hier einen Artikel über die vierte technologische Revolution und das Internet der Dinge. Das wird unsere Welt noch einmal grundlegend verändern. Selbstfahrende Autos sind nur ein Teil davon. Ich persönlich würde dies begrüßen, denn dann kann ich schon während der Autofahrt mit der Arbeit beginnen und muss mich nicht um den Verkehr kümmern.
Heute sieht man in den Fernzügen und Flugzeugen überall die smarten jungen Leute mit ihren Laptops. Ich wünschte, diese hätte es zu meiner Zeit auch schon gegeben. Dann hätte ich bereits früher schon während meiner vielen Geschäftsreisen unterwegs eine Menge Arbeit erledigen können.
Tempora mutantur, nos et mutamur in illis. So ist es und das alte Leute alten Zeiten nachtrauern ist normal und war in der Geschichte immer so gewesen. Aber die Karawane zieht weiter und das ist auch gut so.
Wallenstein- Gründungsmitglied
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Re: Selbstverantwortetes Handeln im öffentlichen Raum geht verloren
@an Wallenstein
Du hast vollkommen recht: Die Zeiten ändern sich, und wir mit ihnen. Jedenfalls diejenigen, die das Leben noch vor sich haben und es gestalten und leben sollen. "Einfache" Kompetenzen sind da immer weniger gefragt. Die Technik übernimmt sie. und mit der Entwicklung 0.4 kann das ungeahnte Ausmaße annehmen. Der Mensch braucht sich nicht mehr soviel "be-wegen" um den größten Teil seiner täglichen Bedürfnisse auf die Reihe zu bekommen. Was wird er mit der Zeit machen? Die Enkel sind jetzt 11 und 8 Jahre. Wir sind da schon langsam abgemeldet und das ist auch richtig so. Wenn sie bei uns sind ist ihr sehnlichster Wunsch an den Computer zu kommen und z.B. "Clash Royale" auf youtube zu verfolgen. Das ist sicher sehr abwechslungsreich und stärkt die Aufmerksamkeit und das Kombinationsvermögen. Das sind dann sicher die Fähigkeiten, die die Gesellschaft zu ihrer Weiterentwicklung von ihren Mitgliedern fordert. Aber tun sie sich persönlich auch etwas Gutes? Doch sie sind auch im Verein und schon sehr gute Fußballspieler.
Aber einmal überspitzt gesehen: Bekommt man die folgenden Generationen nur noch mit "Pokemon" an die frische Luft?
Du schreibst: Heute sieht man in den Fernzügen und Flugzeugen überall die smarten jungen Leute mit ihren Laptops.
Ich bin immer wieder fasziniert beim Anblick größerer Menschenansammlungen. Der Blick gesenkt auf die Hände. Und dort steckt das Smartphone.
Jetzt von mir nicht negativ gefragt: Wie werden sich die Menschen verändern?
Du hast vollkommen recht: Die Zeiten ändern sich, und wir mit ihnen. Jedenfalls diejenigen, die das Leben noch vor sich haben und es gestalten und leben sollen. "Einfache" Kompetenzen sind da immer weniger gefragt. Die Technik übernimmt sie. und mit der Entwicklung 0.4 kann das ungeahnte Ausmaße annehmen. Der Mensch braucht sich nicht mehr soviel "be-wegen" um den größten Teil seiner täglichen Bedürfnisse auf die Reihe zu bekommen. Was wird er mit der Zeit machen? Die Enkel sind jetzt 11 und 8 Jahre. Wir sind da schon langsam abgemeldet und das ist auch richtig so. Wenn sie bei uns sind ist ihr sehnlichster Wunsch an den Computer zu kommen und z.B. "Clash Royale" auf youtube zu verfolgen. Das ist sicher sehr abwechslungsreich und stärkt die Aufmerksamkeit und das Kombinationsvermögen. Das sind dann sicher die Fähigkeiten, die die Gesellschaft zu ihrer Weiterentwicklung von ihren Mitgliedern fordert. Aber tun sie sich persönlich auch etwas Gutes? Doch sie sind auch im Verein und schon sehr gute Fußballspieler.
Aber einmal überspitzt gesehen: Bekommt man die folgenden Generationen nur noch mit "Pokemon" an die frische Luft?
Du schreibst: Heute sieht man in den Fernzügen und Flugzeugen überall die smarten jungen Leute mit ihren Laptops.
Ich bin immer wieder fasziniert beim Anblick größerer Menschenansammlungen. Der Blick gesenkt auf die Hände. Und dort steckt das Smartphone.
Jetzt von mir nicht negativ gefragt: Wie werden sich die Menschen verändern?
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Re: Selbstverantwortetes Handeln im öffentlichen Raum geht verloren
Sehr schön mal wieder was von Wallenstein und Van Kessel zu lesen, die beiden haben sich ja eine kleine Herbst Pause genehmigt.
Aber iritierend dabei finde ich, daß Van Kessel und Wallenstein am gleichen Tag auf gehört haben im Forum etwas zu schreiben, dafür aber am selbigen Tag wieder hier zu Worte erschienen sind ? Hmmmm...
Vielleicht alles nur Zufall, vielleicht habe ich auch zu viel Fantasie ?
Ja, vielleicht vielleicht...
Ein Schelm wer Böses dabei denkt.
Aber iritierend dabei finde ich, daß Van Kessel und Wallenstein am gleichen Tag auf gehört haben im Forum etwas zu schreiben, dafür aber am selbigen Tag wieder hier zu Worte erschienen sind ? Hmmmm...
Vielleicht alles nur Zufall, vielleicht habe ich auch zu viel Fantasie ?
Ja, vielleicht vielleicht...
Ein Schelm wer Böses dabei denkt.
Nepomuk- inaktiv
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Re: Selbstverantwortetes Handeln im öffentlichen Raum geht verloren
@Skeptik
Jetzt von mir nicht negativ gefragt: Wie werden sich die Menschen verändern?
Das würde mich auch interessieren. Beginnt das Zeitalter der Schwatzhaftigkeit, der endlose Austausch belangloser Informationen? Ich selbst benutzte selten ein Handy, weil ich gar nicht weiß, mit wem ich dauernd reden soll und worüber. Viele haben da aber kein Problem, sie reden pausenlos.
Kürzlich sah ich drei Mädchen, die nebeneinander gingen. Sie redeten aber nicht miteinander, sondern jede für sich hatte einen fernen Gesprächspartner, mit dem sie ohne Unterbrechung elektronisch kommunizierten. Hatten sie sich untereinander nichts zu erzählen?
Werden wir zu Egoshootern? Immer wieder sehe ich in Supermärkten Leute, die telefonieren und gleichzeitig an der Kasse bezahlen. Die völlige Nichtbeachtung der Verkäuferin finde ich empörend.
@Nepomuk
Das ist Synchronizität der Ereignisse. Hier gibt es keinen kausalen Zusammenhang, sondern nur einen zufälligen.
Wallenstein- Gründungsmitglied
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Re: Selbstverantwortetes Handeln im öffentlichen Raum geht verloren
Wallenstein schrieb:
@Skeptik
Jetzt von mir nicht negativ gefragt: Wie werden sich die Menschen verändern?
Das würde mich auch interessieren. Beginnt das Zeitalter der Schwatzhaftigkeit, der endlose Austausch belangloser Informationen? Ich selbst benutzte selten ein Handy, weil ich gar nicht weiß, mit wem ich dauernd reden soll und worüber. Viele haben da aber kein Problem, sie reden pausenlos.
Kürzlich sah ich drei Mädchen, die nebeneinander gingen. Sie redeten aber nicht miteinander, sondern jede für sich hatte einen fernen Gesprächspartner, mit dem sie ohne Unterbrechung elektronisch kommunizierten. Hatten sie sich untereinander nichts zu erzählen?
Werden wir zu Egoshootern? Immer wieder sehe ich in Supermärkten Leute, die telefonieren und gleichzeitig an der Kasse bezahlen. Die völlige Nichtbeachtung der Verkäuferin finde ich empörend.
An vielen Sammelpunkten in Großstädten ist das Phänomen noch schlimmer. Wenn schon mehrere junge Leute in Cafee´s sitzen und keiner MIT-Einander redet, sondern alle nur mit ihrem Smartphon SMS verschicken, so auch an Bushaltestellen, Wartezimmern in Ärztepraxen usw. Circa von 10 Leuten sind 8 dieser Leute mit ihren Smartphons zu gange.
Ich habe zum Beipiel nur ein 15 € Handy dann mit ich bei Ärzten oder so Termine machen kann, oder die mich anrufen können, oder ähnliche Behörden Sachen. Ansonsten gebe ich meine Nummer nicht weiter. Ich verabscheue Profanen Smalltalk.
Nepomuk- inaktiv
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Re: Selbstverantwortetes Handeln im öffentlichen Raum geht verloren
Johannes.von.Nepomuk22 schrieb:
Vielleicht alles nur Zufall, vielleicht habe ich auch zu viel Fantasie ?
.
In diesem Fall definitiv Zufall, jedenfalls kann ich ausschliessen, dass es sich um ein Doppelaccount handelt, wenn das Dein Gedanke war.
Interessante Diskussion, muss jetzt aber los, mal sehen, ob ich mich später einklinken kann.
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Marek1964- Admin
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Re: Selbstverantwortetes Handeln im öffentlichen Raum geht verloren
hi "Johannes.von.Nepomuk22"
Sehr interessant, was @wallenstein & @skeptik zum Thema äusserten. Sieht der Lehrer die Entwicklung allein in der Technik, sieht @skeptik dies eher in der sozialen Komponente.
Der Zeitpfeil ist unumkehrbar; dies ist allen klar. Was nicht getan werden darf ist, auf andere Zeiten herunterblicken zu wollen, sind doch die vergangenen Zeiten der Grund für die 'Höhe der Zeit' der Jetztzeit. Und fast wie selbstverständlich, klagt der alte Mensch mit seinem Horaz:
Ich habe die Hoffnung, dass sich die Auswüchse einer Technik 4.0, mit dem Ressourcenverschleiß wieder legen werden. Ebenso wie z.B. die USA, aus Kostengründen, von ihrer Dynamik des 'Weltraum erobern wollens', sich still und heimlich verabschiedete. Die Beschleunigung der Zeit wird ganz sicher eine Entschleunigung erfahren, spätestens dann, wenn eine Technik (KI), die humane Komponente dieses Planeten überholt hat, und die Anstalten voll verwirrten Menschen sind.
Es gibt keine Kontinuität der Entwicklung, es gibt und gab auch Rückschritte. Und es gibt noch nicht einmal die Gewissheit, dass die Menschheit je einen Punkt Omega erreichen wird, weil diese 'Hominiden' ihren Planeten kahl gefressen haben.
Eine ziemlich skeptische Sicht der Entwicklung? Ja, so hat @Wallenstein viel über Technik geschrieben, aber wenig über die soziale Komponente des Zusammenlebens. Und dieses Zusammenleben wird nicht mit einem Algorithmus erfassbar sein. Algorithmen sind lösbar, soziales Verhalten ist dagegen durch nichts (oder vieles) determiniert.
wenn dem so ist, ist es Zufall, oder auch nicht?Aber iritierend dabei finde ich, daß Van Kessel und Wallenstein am gleichen Tag auf gehört haben im Forum etwas zu schreiben, dafür aber am selbigen Tag wieder hier zu Worte erschienen sind ? Hmmmm...
Sehr interessant, was @wallenstein & @skeptik zum Thema äusserten. Sieht der Lehrer die Entwicklung allein in der Technik, sieht @skeptik dies eher in der sozialen Komponente.
Der Zeitpfeil ist unumkehrbar; dies ist allen klar. Was nicht getan werden darf ist, auf andere Zeiten herunterblicken zu wollen, sind doch die vergangenen Zeiten der Grund für die 'Höhe der Zeit' der Jetztzeit. Und fast wie selbstverständlich, klagt der alte Mensch mit seinem Horaz:
Aetas parentum, peior avis, tulit
not nequiores, mox daturos
progeniem vitiosiorem.
not nequiores, mox daturos
progeniem vitiosiorem.
("Das Väteralter,
schlechter als die Großväter,
trug uns, die Geringen
die wir bald eine entartete
Nakommenschaft zeugen werden.")
schlechter als die Großväter,
trug uns, die Geringen
die wir bald eine entartete
Nakommenschaft zeugen werden.")
Ich habe die Hoffnung, dass sich die Auswüchse einer Technik 4.0, mit dem Ressourcenverschleiß wieder legen werden. Ebenso wie z.B. die USA, aus Kostengründen, von ihrer Dynamik des 'Weltraum erobern wollens', sich still und heimlich verabschiedete. Die Beschleunigung der Zeit wird ganz sicher eine Entschleunigung erfahren, spätestens dann, wenn eine Technik (KI), die humane Komponente dieses Planeten überholt hat, und die Anstalten voll verwirrten Menschen sind.
Es gibt keine Kontinuität der Entwicklung, es gibt und gab auch Rückschritte. Und es gibt noch nicht einmal die Gewissheit, dass die Menschheit je einen Punkt Omega erreichen wird, weil diese 'Hominiden' ihren Planeten kahl gefressen haben.
Eine ziemlich skeptische Sicht der Entwicklung? Ja, so hat @Wallenstein viel über Technik geschrieben, aber wenig über die soziale Komponente des Zusammenlebens. Und dieses Zusammenleben wird nicht mit einem Algorithmus erfassbar sein. Algorithmen sind lösbar, soziales Verhalten ist dagegen durch nichts (oder vieles) determiniert.
van Kessel- Anzahl der Beiträge : 445
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Re: Selbstverantwortetes Handeln im öffentlichen Raum geht verloren
[quote="Johannes.von.Nepomuk22"]
Ich habe nur ein Kartenhandy. Ich benutze es fast nie. Damit es nicht abgeschaltet wird, muss ich manchmal telefonieren...
Wallenstein schrieb:
@Skeptik
[i]
An vielen Sammelpunkten in Großstädten ist das Phänomen noch schlimmer. Wenn schon mehrere junge Leute in Cafee´s sitzen und keiner MIT-Einander redet, sondern alle nur mit ihrem Smartphon SMS verschicken, so auch an Bushaltestellen, Wartezimmern in Ärztepraxen usw. Circa von 10 Leuten sind 8 dieser Leute mit ihren Smartphons zu gange.
Ich habe zum Beipiel nur ein 15 € Handy dann mit ich bei Ärzten oder so Termine machen kann, oder die mich anrufen können, oder ähnliche Behörden Sachen. Ansonsten gebe ich meine Nummer nicht weiter. Ich verabscheue Profanen Smalltalk.
Ich habe nur ein Kartenhandy. Ich benutze es fast nie. Damit es nicht abgeschaltet wird, muss ich manchmal telefonieren...
Falk v. K.- Anzahl der Beiträge : 160
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Re: Selbstverantwortetes Handeln im öffentlichen Raum geht verloren
[/quote]Falk v. K. schrieb:
Ich habe nur ein Kartenhandy. Ich benutze es fast nie. Damit es nicht abgeschaltet wird, muss ich manchmal telefonieren...
Ist das nicht zum Wiehern? - Das war mir neu, daß es Handys gibt, die so funktionieren. Da sind wir dann wieder beim Anbeginn des Telefonierens. Du sprichst den Satz: "Das Pferd frißt keinen Gurkensalat." Und schon kannst du dein Handy wieder und weiter nutzen.
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Re: Selbstverantwortetes Handeln im öffentlichen Raum geht verloren
So ein Handy benutze ich auch.
Es war mein SOS-Handy, da ich die letzen Berufsjahre als Kraftfahrer meine Brötchen verdient habe,
Zur Problematik Doppelanmeldung;
Das sehe ich anders. Es geht nicht darum ob man eine Doppelanmeldung hat, sondern um die Sinnhaftigkeit der Beiträge. Solange sich keine Sockenpuppen und dergl. im Forum tummeln, sollte da kein Thema sein.
Es war mein SOS-Handy, da ich die letzen Berufsjahre als Kraftfahrer meine Brötchen verdient habe,
Zur Problematik Doppelanmeldung;
Das sehe ich anders. Es geht nicht darum ob man eine Doppelanmeldung hat, sondern um die Sinnhaftigkeit der Beiträge. Solange sich keine Sockenpuppen und dergl. im Forum tummeln, sollte da kein Thema sein.
Nemeth- Gründungsmitglied
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Alter : 84
Ort : Ungarn /Transdanubien
Re: Selbstverantwortetes Handeln im öffentlichen Raum geht verloren
Ich sehe gerade, das dieses Thema im Frühmittelalter gelandet ist. War das meine Schuld?
Bitte, Marek, verschiebe es dahin, wo es besser paßt.
Bitte, Marek, verschiebe es dahin, wo es besser paßt.
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Re: Selbstverantwortetes Handeln im öffentlichen Raum geht verloren
Skeptik schrieb:Ich sehe gerade, das dieses Thema im Frühmittelalter gelandet ist. War das meine Schuld?
Bitte, Marek, verschiebe es dahin, wo es besser paßt.
Tja, eigentlich ein Thema moderne Gesellschaft - habe ich mal Politik in der Welt eingeparkt, hoffe, dass macht einiger Massen Sinn.
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Marek1964- Admin
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