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Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften

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Beitrag von Skeptik Sa Nov 21, 2020 4:30 pm

Ceres schrieb:@Skeptik,
du störst uns doch nicht! Aber leider sind Majuskel/Transkription nicht dabei. Eig. leserlich.
Na mal schauen, was unser Chef dazu meint.

LG Ceres

Das habe ich dazu gefunden:

P(ublicus) Ferrarius / Hermes / Caeciniae Dignae / coniugi karissimae / Numeriae Maximillae / coniugi bene / merenti / et P(ublio) Ferrario Pro/culo filio et poste/risque suis

Skeptik

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Beitrag von Sebius So Nov 22, 2020 7:27 am

Skeptik schrieb: Hauptsache ihr habt Freude daran. Ich will dabei nicht weiter stören.
Skeptik schrieb: Jetzt muß ich Euch leider doch wieder stören.
@Skeptik, also macht es offensichtlich doch Sinn Übersetzungen aus eigener Motivation zu erstellen Wink

Hier Majuskel und Transkription in einzelnen Zeilen zu Deinem Übersetzungsvorschlag HD006407 (der Jahre 51_n. bis 150_n.) aus dem Uni- Server Heidelberg:
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zeile 1) Majuskel: P . FERRARIVS .
Zeile 1) Transkription: P(ublius) Ferrarius
Zeile 1) Übersetzung:

Zeile 2) Majuskel: HERMES .
Zeile 2) Transkription: Hermes
Zeile 2) Übersetzung:

Zeile 3) Majuskel: CAECINIAE . DIGNAE .
Zeile 3) Transkription: Caeciniae Dignae
Zeile 3) Übersetzung:

Zeile 4) Majuskel: CONIVGI . KARISSIMAE .
Zeile 4) Transkription: coniugi karissimae
Zeile 4) Übersetzung:

Zeile 5) Majuskel: NVMERIAE . MAXIMILLAE .
Zeile 5) Transkription: Numeriae Maximillae
Zeile 5) Übersetzung:

Zeile 6) Majuskel: CONIVGI . BENE .
Zeile 6) Transkription: coniugi bene
Zeile 6) Übersetzung:

Zeile 7) Majuskel: MERENTI .
Zeile 7) Transkription: merenti
Zeile 7) Übersetzung:

Zeile 8 ) Majuskel: ET . P . FERRARIO . PRO
Zeile 8 ) Transkription: et P(ublio) Ferrario Pro-
Zeile 8 ) Übersetzung:

Zeile 9 ) Majuskel: CVLO . FILIO . ET . POSTE
Zeile 9 ) Transkription: culo filio et poste-
Zeile 9 ) Übersetzung:

Zeile 10) Majuskel: RISQVE . SVIS .
Zeile 10) Transkription: risque suis
Zeile 10) Übersetzung:
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Majuskel und Transkription aus https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD006407

Es gibt unzählige Übersetzungsangebote im Internet, aber oftmals stimmen diese nicht oder interpretieren bloß den Inhalt. Das Entscheidende jedoch ist der Übersetzungsvorgang im Kopf, deshalb lernten und lernen Eliten der Gesellschaft alte Sprachen. Schon damals in der römischen Antike war Griechisch Pflichtfach der kaiserlichen Eliteschüler auf dem Palatin (einer der sieben Hügel errichteten Schule) der Stadt Rom.    

Also, Latein- und Grammatikbücher aus dem Schulschrank rausholen und schon geht’s los!

Sebius

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Beitrag von Ceres Mo Nov 23, 2020 12:56 pm

Lieber Sebius,
ich werde meinen Entwurf nochmals überprüfen und dann
hochladen.

Lieben Gruß aus dem sunny aber kalten Magdeburg zu dir nach Wien und einen schönen Tag
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Beitrag von Sebius Mo Nov 23, 2020 1:23 pm

@Liebe Ceres, bin schon sehr gespannt darauf!

Bedenke, es gibt bei dieser Inschrift (HD006407) zwei „coniugi“ (Dat., Gen. Sg.) ....

Lieben Gruß aus dem ebenso kalten Wien nach Magdeburg
Sebius

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Beitrag von Ceres Mo Nov 23, 2020 9:24 pm

Lieber Sebius,
ja, dass ist mir auch schon aufgefallen, es sind 2 Ehefrauen. Na dann habe ich mich nicht geirrt.
Da gehe ich mal von hier aus: Namen mit Endung ae = immer weiblich!
Das habe ich mir so gemerkt.

Lieben Gruß zu dir nach Wien und noch einen wunderschönen, gemütlichen Abend.Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 38 38633681xi
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Beitrag von Ceres Di Nov 24, 2020 12:59 pm

Lieber Sebius,
hier nun meine Übersetzung.

Lieben Gruß aus dem kalten Magdeburg zu dir nach Wien und auch einen wunderschönen Tag.
Ceres



Zeile 1) Majuskel: P . FERRARIVS .
Zeile 1) Transkription: P(ublius) Ferrarius
Zeile 1) Übersetzung: Der Publius Ferrarius

Zeile 2) Majuskel: HERMES .
Zeile 2) Transkription: Hermes
Zeile 2) Übersetzung: Hermes,

Zeile 3) Majuskel: CAECINIAE . DIGNAE .
Zeile 3) Transkription: Caeciniae Dignae
Zeile 3) Übersetzung: der Caecinia Digna,

Zeile 4) Majuskel: CONIVGI . KARISSIMAE .
Zeile 4) Transkription: coniugi karissimae
Zeile 4) Übersetzung: die Ehefrau, meine Liebe..

Zeile 5) Majuskel: NVMERIAE . MAXIMILLAE .
Zeile 5) Transkription: Numeriae Maximillae
Zeile 5) Übersetzung: Der Numeria Maximillia,

Zeile 6) Majuskel: CONIVGI . BENE .
Zeile 6) Transkription: coniugi bene
Zeile 6) Übersetzung: die gutmütige Ehefrau,

Zeile 7) Majuskel: MERENTI .
Zeile 7) Transkription: merenti
Zeile 7) Übersetzung: wohlverdient,

Zeile 8 ) Majuskel: ET . P . FERRARIO . PRO
Zeile 8 ) Transkription: et P(ublio) Ferrario Pro-
Zeile 8 ) Übersetzung: und dem Publius Ferrarius Proculus,

Zeile 9 ) Majuskel: CVLO . FILIO . ET . POSTE
Zeile 9 ) Transkription: culo filio et poste-
Zeile 9 ) Übersetzung: --- dem Sohn und

Zeile 10) Majuskel: RISQVE . SVIS .
Zeile 10) Transkription: risque suis
Zeile 10) Übersetzung: den seiner Nachkommen.

Im ganzen Text:
Der Publius Ferrarius Hermes.
Der Caecinia Digna, die Ehefrau, meine Liebe..
Der Numeria Maximillia, die gutmütige Ehefrau, wohlverdient, und dem Publius Ferrarius Proculus,  dem Sohn und den seiner Nachkommen.
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Beitrag von Sebius Mi Nov 25, 2020 7:10 am

@Liebe Ceres,

warum Du plötzlich versuchst Namen zu übersetzen verstehe ich nicht. Der Ehemann „Publius Ferrarius Hermes“ widmet den aufwendigen Grabstein zu Lebezeiten seiner Familie, er steht im Nominativ und war demnach zweimal verheiratet. Zuerst mit "Caecinia Digna" dann mit "Karissima Numeria Maximilla" beide Namen der Frauen stehen als Widmung im Dativ- genauso „der Ehefrau = coniugi“ (beider Frauen), sie werden der Reihe nach aufgezählt. An der Aufzählung erkennt man auch dass „Publius Ferrarius Proculus dem Sohn“ aus zweiter Ehe stammend, ihm und den Enkelkindern ebenso diese Inschrift gewidmet ist. 

Bereits an der Reihung sieht man, dass „Karissima“ (-ae, Fem. Dat.) der erste Name der zweiten Ehefrau ist aber kein Adjektiv. Es gibt auch kein lateinisches Adjektiv „karissimae“ ergo kann es nur ein Name sein. Eigentlich eine einfache Inschrift, meine Übersetzung dazu:
     
Familiengrabstein des Publius Ferrarius Hermes

Grabinschrift der Jahre 51_n. bis 150_n. aus dem antiken Pisae in Etruria (Gebiet ehemaliger Etrusker) heutiges Mittelitalien der Stadt Pisa. Errichtet durch Publius Ferrarius Hermes, sein Vater wird explizit nicht angegeben. Die insgesamt drei Namen der Person lassen auf eine patrizische Herkunft schließen. Er war zweimal verheiratet, zuerst mit Caecinia Digna, dann mit seiner zweiten Ehefrau Karissima Numeria Maximilla, mit ihr hat er den gemeinsamen Sohn Publius Ferrarius Proculus, ihm und seinen Nachkommen wird dieser Grabstein gewidmet.

Die Werkzeuge unterhalb der Inschrift weisen auf eine Dienstleistungs- und Handwerkerfamilie hin. Auf der linken Seite die eines Barbier und Pediküre, mit Spiegel, Kamm, Duftölfläschchen, Haargesteck und symbolischen Fußsohlen. Auf der rechten Seite eines Zimmermannes, Maßstock, Dechsel, Bohrer(?) und Winkelmesser. Daten, Majuskel und Transkription aus dem Uni- Server Heidelberg Nr._HD006407, Abbildung Pinterest (Calvin Fennell).

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 38 39939830ul
Abbildung Pinterest (Calvin Fennell)
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zeile 1) Majuskel: P . FERRARIVS .
Zeile 1) Transkription: P(ublius) Ferrarius
Zeile 1) Übersetzung: Der Publius Ferrarius

Zeile 2) Majuskel: HERMES .
Zeile 2) Transkription: Hermes
Zeile 2) Übersetzung: Hermes,

Zeile 3) Majuskel: CAECINIAE . DIGNAE .
Zeile 3) Transkription: Caeciniae Dignae
Zeile 3) Übersetzung: der Caecinia Digna

Zeile 4) Majuskel: CONIVGI . KARISSIMAE .
Zeile 4) Transkription: coniugi Karissimae
Zeile 4) Übersetzung: der Ehefrau, der Karissima

Zeile 5) Majuskel: NVMERIAE . MAXIMILLAE .
Zeile 5) Transkription: Numeriae Maximillae
Zeile 5) Übersetzung: Numeria Maximilla

Zeile 6) Majuskel: CONIVGI . BENE .
Zeile 6) Transkription: coniugi bene
Zeile 6) Übersetzung: der (zweiten) Ehefrau der wohl-

Zeile 7) Majuskel: MERENTI .
Zeile 7) Transkription: merenti
Zeile 7) Übersetzung: verdienten

Zeile 8 ) Majuskel: ET . P . FERRARIO . PRO
Zeile 8 ) Transkription: et P(ublio) Ferrario Pro-
Zeile 8 ) Übersetzung: und dem Publius Ferrarius Proculus 

Zeile 9 ) Majuskel: CVLO . FILIO . ET . POSTE
Zeile 9 ) Transkription: culo filio et poste-
Zeile 9 ) Übersetzung: ___ dem Sohn und den Nachkommen                                                                                                  

Zeile 10) Majuskel: RISQVE . SVIS .                                                                                                          
Zeile 10) Transkription: risque suis
Zeile 10) Übersetzung: ______ den Seinen.

----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Im gesamten Text:

Der Publius Ferrarius Hermes, der Caecinia Digna der Ehefrau, der Karissima Numeria Maximilla der (zweiten) Ehefrau der wohlverdienten und dem Publius Ferrarius Proculus dem (gemeinsamen) Sohn und den Nachkommen den Seinen.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 38 39939827ej
Als PDF- Datei zum Download
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Alle Übersetzungen ab 22. Oktober 2018 bis zum 26. April 2020, Band I. & Band II.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 38 39754593gm
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Alle Übersetzungen ab 24. April bis 23. November 2020, Band III.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 38 39939828gv
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Lieben Gruß und einen guten Morgen nach Magdeburg
Sebius

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Beitrag von Ceres Mi Nov 25, 2020 12:31 pm

Lieber Sebius,
ich kann es mir selbst nicht erklären, wieso ich einen Namen in einem Adjektiv verwandelt habe!!
Normalerweise ist mir das auch klar, ich weiß nicht wie ich überhaupt darauf gekommen bin.
So etwas ist mir noch gar nicht passiert.
Ich bin dir auch dankbar wenn du mich auf meine Fehler aufmerksam machst.

Was ich noch so ganz nebenbei entdeckt habe, ist, dass "coniugi" auch nicht mehr beim kleinen caesar enthalten ist. Der Übersetzer scheint immer mehr einzusparen.

Lieben Gruß aus dem sunny aber kalten Magdeburg zu dir nach Wien
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Beitrag von Sebius Do Nov 26, 2020 6:45 am

@Liebe Ceres,

als nächsten Vorschlag eine Bleitafel der Jahre 101_n. bis 130_n. des antiken Nida, der Civitas Taunensium, heutiges Frankfurt am Main, Deutschland, mit einer interessanten Inschrift darauf, nämlich einem Fluch. Wenn man sich einlesen möchte gibt es eine PDF- dazu:

https://www.academia.edu/2108054/Verstummen_soll_er_Flucht%C3%A4felchen_wider_Prozessgegner_In_M_Reuter_R_Schiavone_Hrsg_Gef%C3%A4hrliches_Pflaster_Kriminalit%C3%A4t_im_R%C3%B6mischen_Reich_Mainz_2011_301_316  

Aber wir übersetzen das selbstverständlich selber, denn alle darin vorkommenden Vokabel findet man im „Latein Navigium“ oder im „Kleinen Caesar“. Das Wichtigste aber sind wie immer die lateinische und deutsche Grammatik. Denn Grammatik ist das halbe Leben!

Die Bleitafel ist beidseitig beschrieben (kursiv geritzt), leider finde ich nur dieses eine Photo (Uni- Heidelberg HD004630) der Vorderseite:

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 38 39945148qv  
Abbildung aus  https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD004630

Der Text (HD004630) hat zwar etwas mehr Zeilen, aber oft nur mit einem Wort.

Hier mal in einem Textfluss (Uni- Heidelberg Nr. HD004630):
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Rogo Manes / Inferi ut M(?)[a?]/rius Fronto a[dv]/ersarius Sext[i] / sit vanus neq/ue loqui pos/[s]it contra / [S]extum ut / Fronto fiat / mutus qu/[um] access/[e]rit // Consular/[e]m ut sit / mutus ne/que possit / loqui ne/que qui[c]/quam ag[e]/re tanqu/am(!) nullo(!) ab inf[e]/ris
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Und hier in einzelnen Zeilen zerlegt (Uni- Heidelberg Nr. HD004630):
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zeile 1) Majuskel: ROGO . MANES .
Zeile 1) Transkription: Rogo Manes
Zeile 1) Übersetzung.

Zeile 2) Majuskel: INFERI . VT . M[ ]
Zeile 2) Transkription: Inferi ut M(?)[a?]-
Zeile 2) Übersetzung.

Zeile 3) Majuskel: RIVS . FRONTO . A[ ]
Zeile 3) Transkription: rius Fronto a[dv]-
Zeile 3) Übersetzung.

Zeile 4) Majuskel: ERSARIVS . SEXT[ ]
Zeile 4) Transkription: ersarius Sext[i]
Zeile 4) Übersetzung.

Zeile 5) Majuskel: SIT . VANVS . NEQ .
Zeile 5) Transkription: sit vanus neq-
Zeile 5) Übersetzung.

Zeile 6) Majuskel: VE . LOQVI . POS .
Zeile 6) Transkription: ue loqui pos-
Zeile 6) Übersetzung.

Zeile 7) Majuskel: [ ]IT . CONTRA .
Zeile 7) Transkription: [s]it contra
Zeile 7) Übersetzung.

Zeile 8 ) Majuskel: [ ]EXTVM . VT .
Zeile 8 ) Transkription: [S]extum ut
Zeile 8 ) Übersetzung.

Zeile 9 ) Majuskel: FRONTO . FIAT .
Zeile 9 ) Transkription: Fronto fiat
Zeile 9 ) Übersetzung.

Zeile 10) Majuskel: MVTVS . QV .
Zeile 10) Transkription: mutus qu-
Zeile 10) Übersetzung.

Zeile 11) Majuskel: [ ] . ACCESS .
Zeile 11) Transkription: [um] access-
Zeile 11) Übersetzung.

Zeile 12) Majuskel: [ ]RIT .
Zeile 12) Transkription: [e]rit
Zeile 12) Übersetzung.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Rückseite der Bleitafel (Uni- Heidelberg Nr. HD004630):
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zeile 13) Majuskel: CONSVLAR
Zeile 13) Transkription: Consular-
Zeile 13) Übersetzung.

Zeile 14) Majuskel: [ ]M . VT . SIT .
Zeile 14) Transkription: [e]m ut sit
Zeile 14) Übersetzung.

Zeile 15) Majuskel: MVTVS . NE .
Zeile 15) Transkription: mutus ne
Zeile 15) Übersetzung.

Zeile 16) Majuskel: QVE . POSSIT .
Zeile 16) Transkription: que possit
Zeile 16) Übersetzung.

Zeile 17) Majuskel: LOQVI . NE .
Zeile 17) Transkription: loqui ne
Zeile 17) Übersetzung.

Zeile 18) Majuskel: QVE . QVI[ ] .
Zeile 18) Transkription: que qui[c]-
Zeile 18) Übersetzung.

Zeile 19) Majuskel: QVAM . AG[ ] .
Zeile 19) Transkription: quam ag[e]-
Zeile 19) Übersetzung.

Zeile 20) Majuskel: RE . TANQV .
Zeile 20) Transkription: re tanqu-
Zeile 20) Übersetzung.

Zeile 21) Majuskel: AM . NVLLO . AB . INF[ ] .
Zeile 21) Transkription: am(!) nullo(!) ab inf[e]-
Zeile 21) Übersetzung.

Zeile 22) Majuskel: RIS .
Zeile 22) Transkription: ris
Zeile 22) Übersetzung.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Server der Uni- Heidelberg https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD004630

Was hat diesen Menschen so zum Verzweifeln gebracht?
Eventuell hast Du ebenso Interesse daran und freue mich auf einsichtige Erkenntnisse.

Einen lieben Gruß aus dem kalten Wien nach Magdeburg
Sebius
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Deutsche Grammatik https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Grammatik Lateinische Grammatik https://de.wikipedia.org/wiki/Lateinische_Grammatik

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Beitrag von Ceres Do Nov 26, 2020 10:35 am

Guten Morgen lieber Sebius,
ja, scheint hochinteressant zu werden, diesen wunderschönen Stein-Inschrift zu übersetzen.
Mach dir keine Gedanken.. Ich habe es mir abgewöhnt, nach Übersetzungen zu suchen aus dem Netz.
Das werde ich auch nicht mehr tun.
Deinen Link werde ich mir aber anschauen - aber ich werde das nicht mit meiner Übersetzung verbinden.
Du hast mich mal "erwischt", als ich bei "Lupa" geschaut habe - das war und ist für mich eine Lehre!!

Ja, dann werde ich im Hintergrund mit der Übersetzung beginnen - und noch vielen Dank für deine Vorarbeit.

Lieben Gruß aus dem kalten grauen Magdeburg zu dir nach Wien.
Ceres

..................................................................................................
* Gestern war noch ein schöner, sonniger, aber kühler Tag. So habe ich es
ausgenutzt und war draußen in die Natur und bissel Sonne getankt und bin in mich gegangen.

* ich sehe gerade, dass es verfügbar ist bei academia (die mich sehr belästigt hatte). Daher mag ich dieses nicht öffnen,
sonst habe ich das wieder am Hals - schade... hätte mich sehr interessiert nzw.gelesen Rolling Eyes
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Beitrag von Sebius Do Nov 26, 2020 11:29 am

Ceres schrieb: * ich sehe gerade, dass es verfügbar ist bei academia (die mich sehr belästigt hatte). Daher mag ich dieses nicht öffnen, sonst habe ich das wieder am Hals - schade...
@Liebe Ceres, das tut mir leid, hatte ich übersehen!

Leider findet sich bislang nichts anderes, Alternativen gibt es zwar aber alle nur gegen Bezahlung, daran sieht man auch wie wertvoll Übersetzungen sind.
Ceres schrieb: Guten Morgen lieber Sebius,
ja, scheint hochinteressant zu werden, diesen wunderschönen Stein-Inschrift zu übersetzen.
Es freut mich dass Dir diese Bleitafel zusagt, besonders schön finde ich sie zwar nicht, aber der eigentliche Wert besteht aus dem geschriebenen Text welcher draufsteht.

Wenn Du Dich an grammatikalische Vorgaben im „Latein Navigium“ (oder „Kleinen Caesar“) hältst, wird die Übersetzung nicht allzu schwierig.

Lieben Gruß aus dem grauen und kalten Wien (passend zur Inschrift)
Sebius

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Beitrag von Ceres Do Nov 26, 2020 11:41 am

Lieber 'Sebius,
kein Problem.. ich möchte nur Vorsicht walten lassen, dass es mich nicht wieder erwischt mit dieser academia Smile
Wenn du etwas Alternatives über Flüche kennst, würdest du mir evtl. ein Buch empfehlen?
Würde ich auch kaufen. Für einen Tipp würde ich mich sehr freuen.
Dieses Thema hat mich schon immer interessiert und würde mich darüber auch mal gern belesen.

Lieben Gruß zu dir nach Wien und einen wunderschönes Tag
Ceres
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Beitrag von Sebius Fr Nov 27, 2020 8:38 pm

@Liebe Ceres,

stehe ebenso erst am Beginn der Übersetzung, der Definition der Gottheit „Rogo Manes Inferi

Orakel an einen flammenden Höllengott (den Teufel?), hier ein Definitionskonvolut aus dem „Latein Navigium“

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 38 39957178sm
Aus „Latein Navigium“

"Ich erbitte ihm den Scheiterhaufen, die Manen (Seelen) der Toten um Strafen der Unterwelt, Hölle, den Teufeln geopfert! ....

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 38 39957376yg
Aus "Frag Caesar"

Als spirituellen Einstieg. Der Text lässt sich recht gut übersetzen, man braucht keine Anleitung dazu.  

Einen schönen Abend nach Magdeburg
Sebius
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
* finde leider in Buchform nichts brauchbares dazu, aber das macht die Sache umso spannender!

Sebius

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Beitrag von Ceres Sa Nov 28, 2020 2:00 pm

Lieber Sebius,
danke sehr für deinen Hinweis zum Beginn deiner hilfreichen Übersetzung.
Hier nun mein "Werk". Hoffe, ich habe es einigermaßen hinbekommen.

Lieben Gruß aus dem kalten Magdeburg zu dir nach Wien
Ceres


Zeile 1) Majuskel: ROGO . MANES .
Zeile 1) Transkription: Rogo Manes
Zeile 1) Übersetzung: Dem Scheiterhaufen, Strafen der Unterwelt,

Zeile 2) Majuskel: INFERI . VT . M[ ]
Zeile 2) Transkription: Inferi ut M(?)[a?]-
Zeile 2) Übersetzung: den flammenden Höllengott (den Teufeln) geopfert, wie Marius

Zeile 3) Majuskel: RIVS . FRONTO . A[ ]
Zeile 3) Transkription: rius Fronto a[dv]-  
Zeile 3) Übersetzung: ---- Frontus, der Widersacher

Zeile 4) Majuskel: ERSARIVS . SEXT[ ]
Zeile 4) Transkription: ersarius Sext[i]  
Zeile 4) Übersetzung: ----des Sextus.

Zeile 5) Majuskel: SIT . VANVS . NEQ .
Zeile 5) Transkription: sit vanus neq-
Zeile 5) Übersetzung: Er so eitel sei, und nicht

Zeile 6) Majuskel: VE . LOQVI . POS .
Zeile 6) Transkription: ue loqui pos-
Zeile 6) Übersetzung: – gesprochen werde, dass er es könne

Zeile 7) Majuskel: [ ]IT . CONTRA .
Zeile 7) Transkription: [s]it contra
Zeile 7) Übersetzung: --- gegen

Zeile 8 ) Majuskel: [ ]EXTVM . VT .
Zeile 8 ) Transkription: [S]extum ut
Zeile 8 ) Übersetzung: Sextus, damit

Zeile 9 ) Majuskel: FRONTO . FIAT .
Zeile 9 ) Transkription: Fronto fiat
Zeile 9 ) Übersetzung: dem Frontus es geschehe.

Zeile 10) Majuskel: MVTVS . QV .
Zeile 10) Transkription: mutus qu-
Zeile 10) Übersetzung: Schweigend, welcher

Zeile 11) Majuskel: [ ] . ACCESS .
Zeile 11) Transkription: [um] access
Zeile 11) Übersetzung: er --

Zeile 12) Majuskel: [ ]RIT .
Zeile 12) Transkription: [e]rit
Zeile 12) Übersetzung: gedient habe.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Rückseite der Bleitafel (Uni- Heidelberg Nr. HD004630):
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zeile 13) Majuskel: CONSVLAR
Zeile 13) Transkription: Consular-
Zeile 13) Übersetzung: Den einzigten Konsul

Zeile 14) Majuskel: [ ]M . VT . SIT .
Zeile 14) Transkription: [e]m ut sit
Zeile 14) Übersetzung: – damit es sei,

Zeile 15) Majuskel: MVTVS . NE .
Zeile 15) Transkription: mutus ne
Zeile 15) Übersetzung: nicht schweigend

Zeile 16) Majuskel: QVE . POSSIT .
Zeile 16) Transkription: que possit
Zeile 16) Übersetzung: und es könne

Zeile 17) Majuskel: LOQVI . NE .
Zeile 17) Transkription: loqui ne
Zeile 17) Übersetzung: nicht gesprochen werden

Zeile 18) Majuskel: QVE . QVI[ ] .
Zeile 18) Transkription: que qui[c]-
Zeile 18) Übersetzung: und irgendjemand

Zeile 19) Majuskel: QVAM . AG[ ] .
Zeile 19) Transkription: quam ag[e]-
Zeile 19) Übersetzung: ---  handle,

Zeile 20) Majuskel: RE . TANQV .
Zeile 20) Transkription: re tanqu-
Zeile 20) Übersetzung: – als wie

Zeile 21) Majuskel: AM . NVLLO . AB . INF[ ] .
Zeile 21) Transkription: am(!) nullo(!) ab inf[e]-
Zeile 21) Übersetzung: --- keiner von

Zeile 22) Majuskel: RIS .
Zeile 22) Transkription: ris
Zeile 22) Übersetzung: den Toten

im Zusammenhang:

Dem Scheiterhaufen, Strafen der Unterwelt, den flammenden Höllengott (den Teufeln) geopfert, wie Marius Frontus, der Widersacher des Sextus. Er so eitel sei, aber nicht  gesprochen werden, dass er es könne gegen Sextus, damit  dem Frontus es geschehe.  Schweigend, welcher er gedient habe.

Den einzigten Konsul, damit es sei, nicht schweigend und es könne nicht gesprochen werden und irgendjemand handle, als wie keiner von den Toten.
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Beitrag von Ceres Sa Nov 28, 2020 4:11 pm

Lieber Sebius,
ich habe dir eine PN hier im Forum gesendet und hätte gern gewusst, was du darüber denkst.
Würde mich sehr interessieren, weil mich dieses echt beschäftigt.

Lieben Gruß zu dir nach Wien und einen wunderschönen Abend
Ceres
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Beitrag von Sebius So Nov 29, 2020 12:37 pm

@Liebe Ceres,

danke für die Videobotschaft in Deiner PN, werde mir diese genau ansehen!

Lieben Gruß
Sebius

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Beitrag von Sebius So Nov 29, 2020 12:58 pm

Ceres schrieb:im Zusammenhang:

Dem Scheiterhaufen, Strafen der Unterwelt, den flammenden Höllengott (den Teufeln) geopfert, wie Marius Frontus, der Widersacher des Sextus. Er so eitel sei, aber nicht  gesprochen werden, dass er es könne gegen Sextus, damit  dem Frontus es geschehe.  Schweigend, welcher er gedient habe.

Den einzigten Konsul, damit es sei, nicht schweigend und es könne nicht gesprochen werden und irgendjemand handle, als wie keiner von den Toten.
@Liebe Ceres, leider ergibt Deine Übersetzung überhaupt keinen Sinn.

Dadurch dass Deklinationsformen nicht stimmen gerät die Übersetzung bereits zu Beginn bei Dir vollkommen aus dem Ruder. Das Wichtigste wäre gewesen eine Zuordnung der Personen zu treffen, an wen gerichtet, von wem verfasst mit der Begründung dazu. Einen Plan als Sinnerfassung zu erstellen. Die Grammatik macht Dir offensichtlich zu schaffen. Erschwerend bei dieser Inschrift, einer Mischung direkter Ansprache an den Prozessgegner in der zweiten Person Singular Maskulin („du...“), dann in die dritte Person Singular Maskulin („er...“) übergeht als Versuch einer begründenden Sachdarstellung (Deutsch und Latein haben primär eine ähnliche Grammatik, die deutsche Grammatik wird fast ausschlielich mit lateinischen Begrifen definiert).        

Es handelt sich um eine Fluchschrift an jemanden nicht um eine freundliche Widmung. Drei Personen bestimmen das Geschehen einer geschlagenen Gerichtsverhandlung. Die Bleitafel als Fluchschrift wurde von den Verlierern Marius mit dem Frontus der gerichtlichen Auseinandersetzung geschrieben „Marius Fronto adversarius Sexti = Der Marius mit dem Frontus, Prozessgegner des Sextius“. Deren Prozessgegner ist der ehemalige Konsul (Consular) mit dem Namen Sextius (aus der Gens Sextius).

Es gibt dazu eine zweite Bleiinschrift desselben Verfasser, selben Zeit und Ort derselben Handlung als Ergänzung mit mehreren Zeugen angeführt. Habe diese des besseren Verständnisses gleich mitübersetzt und als Anhang hinzugefügt. Hier beide Übersetzungen:    

1. Fluchtafel des Marius mit dem Frontus

Inschrift, Fluch auf einer Bleitafel der Jahre 101 n. bis 130 n. aus dem antiken Germania Superior der Ortschaft Nida nahe der Civitas Taunensium, heutiges Frankfurt am Main in Deutschland. Gefunden wurde diese Bleitafel in der Region Hessen, Praunheim. Die kursiv geschriebenen Schriftzeichen wurden vom Verfasser in die weiche Bleitafel hineingeritzt und vom selben gibt es dazu eine ergänzende Bleiinschrift desselben Fundortes mit der Heidelberger Server Nr. HD004633 (mehrerer Zeugen desselben Vorfalls, siehe im Anhang).      

Das bunte Treiben dreier Männer wird gerichtsanhängig, wobei die beiden jüngeren Marius und Frontus aus sich herausgehen, aber der ältere erfahrene, ehemals amtierende Konsul Sextius als Prozessgegner gelassen bleibt und schweigsam alles über sich ergehen lässt und sich an nichts erinnern kann. Außer sich vor Wut verfassen Marius und Frontus diese Fluchtafel und wünschen ihrem Prozessgegner darin den Scheiterhaufen und Weg zur Hölle den Teufeln. Daten, Abbildung, Majuskel und Transkription aus dem Uni- Server Heidelberg Nr. HD004630.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 38 39945148qv  
Abbildung aus  https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD004630

Übersetzung im gesamten Text, Vorderseite der Bleiinschrift:
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ich erbitte ihm den Scheiterhaufen die Manen (Seelen) der Toten um Strafen der Unterwelt- Hölle, den Teufeln geopfert auf diese Weise. Der Marius mit dem Frontus, Prozessgegner des Sextius. Er ist eitel, eingebildet, lügenhaft und nicht einmal aussagen kann er richtig. Entgegen des Sextius auf diese Weise mit dem Frontus macht er auf stumm, schweigsam nachdem er hinzugekommen war.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Übersetzung im gesamten Text, Rückseite der Bleiinschrift:
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Der ehemalige Konsul (Sextius) auf diese Weise er stumm, schweigsam zugegen ist. Nicht einmal in der Lage ist er es zu benennen, auszusagen, nicht einmal irgendetwas! Du tust so der Angelegenheit gleich wie dem Nichts! (als ob nichts gewesen war) - ab in die Hölle zum Teufel mit ihm!
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
In einzelnen Zeilen auf der Vorderseite der Bleitafel mit Majuskel und Transkription (Uni- Heidelberg Nr. HD004630):
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zeile 1) Majuskel: ROGO . MANES .
Zeile 1) Transkription: Rogo Manes
Zeile 1) Übersetzung: Ich erbitte ihm den Scheiterhaufen die Manen (Seelen) der Toten um Strafen der Unterwelt,

Zeile 2) Majuskel: INFERI . VT . M[ ]
Zeile 2) Transkription: Inferi ut M(?)[a?]-
Zeile 2) Übersetzung: Hölle, den Teufeln geopfert auf diese Weise. Der Marius

Zeile 3) Majuskel: RIVS . FRONTO . A[ ]
Zeile 3) Transkription: rius Fronto a[dv]-
Zeile 3) Übersetzung: ____ mit dem Frontus, Prozessgegner

Zeile 4) Majuskel: ERSARIVS . SEXT[ ]
Zeile 4) Transkription: ersarius Sext[i]
Zeile 4) Übersetzung: _______ des Sextius.

Zeile 5) Majuskel: SIT . VANVS . NEQ .
Zeile 5) Transkription: sit vanus neq-
Zeile 5) Übersetzung: Er ist eitel, eingebildet, lügenhaft und nicht einmal

Zeile 6) Majuskel: VE . LOQVI . POS .
Zeile 6) Transkription: ue loqui pos-
Zeile 6) Übersetzung: ___ aussagen kann er richtig. 
 
Zeile 7) Majuskel: [ ]IT . CONTRA .
Zeile 7) Transkription: [s]it contra
Zeile 7) Übersetzung: ____ Entgegen

Zeile 8 ) Majuskel: [ ]EXTVM . VT .
Zeile 8 ) Transkription: [S]extum ut
Zeile 8 ) Übersetzung: des Sextius auf diese Weise

Zeile 9 ) Majuskel: FRONTO . FIAT .
Zeile 9 ) Transkription: Fronto fiat
Zeile 9 ) Übersetzung: mit dem Frontus er macht

Zeile 10) Majuskel: MVTVS . QV .
Zeile 10) Transkription: mutus qu-
Zeile 10) Übersetzung: auf stumm, schweigsam

Zeile 11) Majuskel: [ ] . ACCESS .
Zeile 11) Transkription: [um] access-
Zeile 11) Übersetzung: nachdem er hinzu-

Zeile 12) Majuskel: [ ]RIT .
Zeile 12) Transkription: [e]rit
Zeile 12) Übersetzung: gekommen war.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
In einzelnen Zeilen auf der Rückseite der Bleitafel mit Majuskel und Transkription  (Uni- Heidelberg Nr. HD004630):
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zeile 13) Majuskel: CONSVLAR .
Zeile 13) Transkription: Consular-
Zeile 13) Übersetzung: Der ehemalige Konsul (Sextius)  

Zeile 14) Majuskel: [ ]M . VT . SIT .
Zeile 14) Transkription: [e]m ut sit
Zeile 14) Übersetzung: ____ er auf diese Weise  

Zeile 15) Majuskel: MVTVS . NE .
Zeile 15) Transkription: mutus ne
Zeile 15) Übersetzung: stumm, schweigsam zugegen ist. Nicht

Zeile 16) Majuskel: QVE . POSSIT .
Zeile 16) Transkription: que possit
Zeile 16) Übersetzung: einmal in der Lage ist er  

Zeile 17) Majuskel: LOQVI . NE .
Zeile 17) Transkription: loqui ne
Zeile 17) Übersetzung: es zu benennen, auszusagen, nicht einmal

Zeile 18) Majuskel: QVE . QVI[ ] .
Zeile 18) Transkription: que qui[c]-
Zeile 18) Übersetzung: ____ irgendetwas!

Zeile 19) Majuskel: QVAM . AG[ ] .
Zeile 19) Transkription: quam ag[e]-
Zeile 19) Übersetzung: _____ Du tust so

Zeile 20) Majuskel: RE . TANQV .
Zeile 20) Transkription: re tanqu-
Zeile 20) Übersetzung: (der Sache, Angelegenheit) gleich wie

Zeile 21) Majuskel: AM . NVLLO . AB . INF[ ] .
Zeile 21) Transkription: am(!) nullo(!) ab inf[e]-
Zeile 21) Übersetzung: _____  dem Nichts! (als ob nichts gewesen war) - ab in die Hölle

Zeile 22) Majuskel: RIS .
Zeile 22) Transkription: ris
Zeile 22) Übersetzung: __ zum Teufel mit ihm!

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

2. Fluchtafel des Marius mit dem Frontus

2. Inschrift, ergänzende Bleiinschrift desselben Fundortes mit der Heidelberger Server Nr. HD004633, mehrerer Zeugen desselben Vorfalls. Fluch auf einer Bleitafel der Jahre 101 n. bis 130 n. aus dem antiken Germania Superior der Ortschaft Nida nahe der Civitas Taunensium, heutiges Frankfurt am Main in Deutschland. Gefunden gleichen Ortes in der Region Hessen, Praunheim. Die kursiv geschriebenen Schriftzeichen wurden vom selben Verfasser Marius Frontus ebenfalls in die weiche Bleitafel hineingeritzt und ergänzen die obere Inschrift (Nr. HD004630).  

An den Feind und Prozessgegner Sextius, einem ehemaligen Konsul gerichtet, welcher mit dieser Fluchtafel beeinflusst werden soll, indem er mit seine Redegewandtheit nichts erreicht und keinen Einfluss ausüben kann, seine Verschwiegenheit ihm nichts nützen soll. Gewidmet einerseits wird diese Denkschrift mehreren Personen ohne Macht und Einfluss, anderseits als Fluch gegen den Konsuln Sextius und seinen Vorfahren.  

Eine Abbildung des Artefakt fehlt leider, deshalb ein Screenshot aus dem Uni- Server Heidelberg mit der Nr. HD004630, Majuskel und Transkription (siehe unterhalb). Die Daten stammen ebenfalls aus dem Uni- Server Heidelberg.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 38 39968926ca
Transkription in einem Textfluss der Bleiinschrift Nr. HD004633:
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
[I]nimicos Sexti ut / [h]ic non possint [con]/[t]ra Sext[i] facundia[m](?) / nec ager[e] O(?) quicq/[uam] [p]ossint ut sic / vani e[t] muti q[uomo]/di et illi qui in / [hoc monume]nto [i]ac[ent ---] // [In il]lo tum loqui Va[le]/ntinus et [---]tu[--]/to et Ripanus et Le[---] / et Iuventinum [---] / et Lucius et [---] Car[um et] / [F]rontonem [---] / ali(i) adversari(i) [---] / sint vani et m[uti] / [qu]omodi(!) ista gar(r)u[la] / [avi?]s
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Übersetzung im gesamten Text der Bleiinschrift Nr. HD004633:
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Der Feind (Prozessgegner) Sextius (ehemaliger Konsul) - auf diese Weise hier werden sie ihn beeinflussen. Entgegen des Sextius, seiner Redegewandtheit. Und du nichts erreichen wirst als irgendeiner! Er in der Lage ist, Einfluss hat auf diese eitle Art. Und du stumm, sprachlos bist auf diese Weise.

Und denjenen welche in dieser Denkschrift stehen, sie ohne Macht und Einfluss sind, hier es sagen:

Der Valentinus und auch dem …… und der Ripanus und auch dem Le(tanus) und auch dem Juventinus ...... und der Lucius und auch dem Carus und auch dem Frontonius ......  

Du den anderen zu widersprechen ..... du eitel, eingebildeter, lügenhaft und stumm schweigsamer! Auf diese Weise, dieser geschwätzigen Ahnen (des Sextius).  
 
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 38 39969087po
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Alle Übersetzungen ab 22. Oktober 2018 bis zum 26. April 2020, Band I. & Band II.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 38 39754593gm
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Alle Übersetzungen ab 24. April bis 28. November 2020, Band III.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 38 39969123kx
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Lieben Gruß und einen geruhsamen, friedfertigen Sonntag nach Magdeburg
Sebius

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Beitrag von Ceres So Nov 29, 2020 1:35 pm

Lieber Sebius,
das konnte ich mir schon denken, dass meine Übersetzung der reinste Mist ist!
Ich bin eben nicht so professionell wie du. Obwohl ich mich immer sehr bemühe, bin ich
dir gegenüber ein schlechter Übersetzer in Latein - Deutsch.
Es tut mir leid..

Lieben Gruß aus dem grauen kalten Magdeburg zu dir nach Wien und auch dir einen schönen, friedfertigen Sonntag.
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Beitrag von Ceres Mo Nov 30, 2020 1:10 pm

Lieber Sebius,
ich habe hier eine schöne Tafel gefunden und denke, diese hatten wir auch noch nicht.
Falls ich mich geirrt habe, würde ich gern weiter schauen, wenn es dir recht ist.
Lasse es mir dann bitte wissen.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 38 86nmwg5a

Transkription:
[D]eae / [Sun]uxali / [---] Valeri/[us Ba]ssus optio / [leg(ionis)] I Mi(nerviae) p(iae) f(idelis) / [pro se] et suis / [v(otum)] s(olvit) l(ibens) m(erito)

https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD082093

Lieben Gruß aus dem kalten Magdeburg zu dir nach Wien
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Beitrag von Sebius Mo Nov 30, 2020 2:51 pm

@Liebe Ceres,

nein diese Inschrift mit der Nummer HD082093 hatten wir noch nicht.

Ergänzend zu den Fluchschriften auf Bleitafeln, diese sind schwieriger zu übersetzen, weil sie sehr emotional meist von Verlieren gerichtlicher Auseinandersetzungen verfasst wurden, welche sich im Recht sehen. Aber bekanntlich sind „Recht haben – und Recht bekommen“ zwei Paar Schuhe. Ähnlich der vorigen Bleiinschrift „Die Klage des Cenacus an Gott Mercurius“ wo sich selbiger vor Gericht beschwert, dass er seines Lasttieres von den beiden Vitalinus und Natalinus Junior beraubt wurde und infolge an den Überanstrengungen alles nun selber tragen zu müssen sogar erkrankt. Auch hier klagt der Lastenzubringer Cenacus gegen sozial Bessergestellte, denn Natalinus hat offensichtlich einen Vater vor Ort mit Einfluss.

In den soeben übersetzten bleiernen „Fluchtafeln des Marius mit dem Frontus“ beklagen die beiden einen ehemals amtierenden Konsul mit dem Namen Sextius. Trotz den zusätzlichen Zeugen, ablesbar auf der zweiten Bleitafel, verlieren sie genauso den Prozess wie der beraubte Cenacus, denn das bunte Treiben der Männer als Verhandlungsgegenstand hat für den Konsul Sextius ebenso keine Konsequenz.

Freue mich aber auf die neue interessante Herausforderung mit einer germanischen Göttin!

Lieben Gruß aus dem grauen und ebenso kalten Wien nach Magdeburg
Sebius

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Beitrag von Ceres Mo Nov 30, 2020 3:58 pm

Lieber Sebius,
danke für dein Verständnis und dass du darauf nochmal eingegangen bist.
Es ist mir gewusst, dass ich ein Laie bin und mir Fehler unterlaufen - und dass ich noch zu lernen habe.
Derartige Übersetzungen fallen mir auch gar nicht so leicht - ehrlich zugeb.

Dass dir diese Tafel auch gefällt, freut mich sehr. Ich werde dann im Hintergrund mit der Übersetzung
beginnen.

Lieben Gruß aus dem tristen Magdeburg zu dir nach Wien und noch einen friedvollen schönen Tag.
Ceres
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Beitrag von Ceres Di Dez 01, 2020 3:00 pm

Lieber Sebius,
ich hoffe, dass ich den Anfang richtig gelöst habe. Wollte nun nicht "Für die Göttin"
schreiben, weil ich es im Genitiv (a-Deklination) belassen wollte.

Lieben Gruß aus dem grauen trüben Magdeburg zu dir nach Wien und einen wunderschönen Tag.
Ceres


Zeile 1 Majuskel: [ ]EAE
Zeile 1 Transkription: [D]eae
Zeile 1 Übersetzung: Der (germanischen) Göttin.

Zeile 2 Majuskel:  ]VXALI
Zeile 2 Transkription: [Sun]uxali
Zeile 2 Übersetzung: Sunuxal.

Zeile 3 Majuskel: [ ] VALERI
Zeile 3 Transkription: [---] Valeri
Zeile 3 Übersetzung: Der Valerius

Zeile 4 Majuskel: [ ]SSVS OPTIO
Zeile 4 Transkription: [us Ba]ssus optio
Zeile 4 Übersetzung: … Bassus hat die Wahl

Zeile 5 Majuskel: [ ] I MI P F
Zeile 5 Transkription: [leg(ionis)] I Mi(nerviae) p(iae) f(idelis)
Zeile 5 Übersetzung: der I. Legion Minerva (der Schöpfung) frommen Gläubigen

Zeile 6 Majuskel: [ ] ET SVIS
Zeile 6 Transkription: [pro se] et suis
Zeile 6 Übersetzung: für sich und die Seinen

Zeile 7 Majuskel: [ ] S L M
Zeile 7 Transkription: [v(otum)] s(olvit) l(ibens) m(erito)
Zeile 7 Übersetzuntg: das Gelübte bereitwillig und verdientermaßen eingelöst.

Im ganzen Text:

Der (germanischen) Göttin Sunuxal.

Der Valerius Bassus hat die Wahl der I. Legion Minerva (der Schöpfung) frommen Gläubigen
für sich und die Seinen das Gelübte bereitwillig und verdientermaßen eingelöst.
Ceres
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Beitrag von Sebius Mi Dez 02, 2020 11:40 am

@Liebe Ceres, die Überschrift ist schon mal richtig, bravo!

Die Göttin Sunuxal im Nominativ stehend (Genitiv/Dativ: „Sunuxali“ mit einem „i“ am Schluss) dekliniert gleichwie Domina, Dominai (Herrin):

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 38 39994007qd  
Aus https://www.frag-caesar.de/lateinwoerterbuch/dominai-uebersetzung.html

Variierende Schreibweise der Göttin „Sunuxal“ oder „Sunuxsal“ siehe am Stein als Vergleich:

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 38 39994009ir  
Abbildung (SW) aus Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Sunuxsal

Schreibweisen der Göttin Sunuxsal (im Gen, Dat. Sunuxsali) nach dem „X“ mit einem „S“ geschrieben auf einem Fragment. Gefunden im Jahr 1962 auf dem Varnenum- Gelände in Aachen- Kornelimünster. Der Stein ist 6,2 cm hoch und 10,7 cm breit. (Abb., z.T. Daten aus Wikipedia). Der Fundort ist regional derselbe als unsere Inschrift, Raum Varnenum-Gelände in Aachen-Kornelimünster https://de.wikipedia.org/wiki/Sunuxsal

Der Valerius Passus steht im Nominativ weil er den Grabsteinaltar errichtet hat, hast Du richtig übersetzt, die Zahl I. jedoch bezieht sich auf die Legion „Legionis I. Minerviae Piae Fidelis“ wo er gedient hat, nicht auf eine Auswahl. Als einfachen Soldat ihm „Optimo = dem Besten“ (Titel) oder auch „Tüchtigsten“ (Superlativ, Dativ/Ablativ, Singular Maskulin) gewidmet.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 38 39994015ef
Aus https://www.navigium.de/latein-woerterbuch.html?form=optimo&wb=gross

Dadurch dass Optimo ebenso im Ablativ steht, könnte man auch „Der Valerius der Beste....“ (objektbezogen) schreiben. Den Titel „Optimo“ (Dat., Abl.) hatten wir schon mehrmals eingefügt in Kaisertitel anderer Inschriften, aber hier des bessern Verständnisses übersetzen als „Valerius Bassus dem Besten...“ oder „Der Valerius Bassus der Beste...“ Meine Übersetzung dazu:

Grabsteinaltar an die Göttin Sunuxal

Grabsteinaltar der Jahre 101 n. bis 300 n. aus dem antiken Germania Superior der Ortschaft Rigomagus, heutiges Remagen, Deutschland; gefunden im Jahr 1892, aufbewahrt im Rheinländischen Landesmuseum Bonn. Gewidmet der Göttin Sunuxal (variierende Schreibweise, Sunuxsal). Sie gilt als die Stammesgöttin der Sunuker, einem keltisch- germanischen Stamm angesiedelt zwischen Rheinland und Aachen (nach Wiki). Der Soldat Valerius Bassus aus der „Ersten Legion der Göttin Minerva der frommen Gläubigen“ (Legionis I. Minerviae Piae Fidelis) löst sein Gelübde ein indem er diesen Grabaltar den Seinen widmet. Daten des Grabstein, Majuskel und Transkription aus dem Uni- Server Heidelberg Nr. HD082093.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 38 39994049vr
Abbildung aus dem Uni- Server Heidelberg Nr. HD082093
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zeile 1) Majuskel: [ ]EAE .
Zeile 1) Transkription: [D]eae
Zeile 1) Übersetzung: Der Göttin

Zeile 2) Majuskel: [ ]VXALI .
Zeile 2) Transkription: [Sun]uxali
Zeile 2) Übersetzung: Sunaxal

Zeile 3) Majuskel: [ ] . VALERI .
Zeile 3) Transkription: [---] Valeri-
Zeile 3) Übersetzung: ..... Valerius

Zeile 4) Majuskel: [ ]SSVS . OPTIO .
Zeile 4) Transkription: [us Ba]ssus optio
Zeile 4) Übersetzung: ____  Bassus, dem Besten

Zeile 4) Majuskel: [ ] . I . MI . P . F .                                                                                          
Zeile 4) Transkription: [leg(ionis)] I Mi(nerviae) p(iae) f(idelis)
Zeile 4) Übersetzung: der ersten Legion der Göttin Minerva der frommen Gläubigen,

Zeile 5) Majuskel: [ ] . ET . SVIS .
Zeile 5) Transkription: [pro se] et suis
Zeile 5) Übersetzung: für sich und die Seinen.

Zeile 6) Majuskel: [ ] . S . L . M .
Zeile 6) Transkription: [v(otum)] s(olvit) l(ibens) m(erito)
Zeile 6) Übersetzung: Sein Gelübde hat er bereitwillig nach Gebühr eingelöst.

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Im gesamten Text:

Der Göttin Sunaxal.

... Valerius Bassus, dem Besten der Ersten Legion der Göttin Minerva der frommen Gläubigen (Legionis I. Minerviae Piae Fidelis), für sich und die Seinen. Sein Gelübde hat er bereitwillig nach Gebühr eingelöst.

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Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 38 39994029ls
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Alle Übersetzungen ab 24. April bis 2. Dezember 2020, Band III.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 38 39994027db
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Lieben Gruß aus dem kalten Wien nach Magdeburg
Sebius
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
* diversen Abkürzungen begegnest du immer wieder, wie z.B. „Dat., Abl., Sg., Mask., Sup., Präp., Aux., Adj., Konj., Inter., usw. als Beschreibung  jeweiliger Wörter. Begriffe stehen meist nur abgekürzt in lateinischen Wörterbüchern als Deklinations- Steigerungs- Tempus- und Ausdrucksform. Denn die meisten lateinischen Wörterbücher schreiben nur Grundformen jeweiligen Wörter in deutscher Sprache dazu. Die passende Wortform muss der Übersetzer dann selber richtig stellen. Es lohnt sich mit Grammatik zu beschäftigen- und so schwierig ist das gar nicht https://easy-deutsch.de/deutsche-grammatik-uebersicht/ 

Sebius

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Beitrag von Ceres Mi Dez 02, 2020 1:38 pm

Lieber Sebius,

bei dem Wort "optio" hatte mir der kleine Caesar die Wahl angezeigt, beim Navi hatte ich es wohl übersehen.
Entschuldige bitte.
Danke auch für deinen Link, mit dem ich mich mal ernsthaft auseinander setze!!

Lieben Gruß zu dir nach Wien
Ceres

......................................................................................
*ich habe mit meinem Rechner einige Probleme. Am Montag kommt jemand und schaut es sich an.
Ich denke aber, mein Rechner hat bald ausgedient und bin dabei alle meine Daten zu sichern.
Wenn ich nicht sobald antworten kann, dann ist der Rechner mal wieder zusammengebrochen.  
Daher nur eine kurze Antwort. Mehr später und ich danke dir.
Ceres
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Beitrag von Sebius Mi Dez 02, 2020 1:54 pm

@Liebe Ceres,

ja, Du hast Recht, der „Kleine Caesar“ wurde zu fast einem Drittel zensiert (so auch der Große Georges). Eine Vielzahl an Wörtern fehlt, wurden entnommen. Das geht aber sicher nicht vom engagierten Betreiber dieser Plattform aus. Das einzige Onlinewörterbuch welches ein direktes Ergebnis lieferte.  
Ceres schrieb: Ich denke aber, mein Rechner hat bald ausgedient und bin dabei alle meine Daten zu sichern.
Kann Dir garantieren dass Dein Rechner nichts hat, sondern Viren Dir das Leben schwer machen (Bundestrojaner). Vor dem Neuaufsetzen des Systems unbedingt radikal löschen (Formatieren reicht nicht) z.B. mit Gutmann (dauert leider sehr lange).

Lieben Gruß aus dem kalten sonnigen Wien nach Magdeburg
Sebius
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
* arbeite mittlerweile mit zwei Rechnern, einer ist bereits nach kurzer Zeit mit Viren so voll, dass er nicht mal startet. Kein Virenprogramm hilft da, nur radikal löschen und neu aufsetzen. Dann kommt der jeweils andere Rechner zum Einsatz.

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