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Der Koran - Basis zum Extremismus oder Frage der Interpretation? Lesererfahrungen erwünscht.

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Beitrag von Marek1964 Do Feb 26, 2015 4:42 pm

Es ist ein aktuelles Thema: Ist der Islam als solcher intolerant oder ist der fanatische Islamismus irgendeeine irrgeleitete, überinterpretierte Form der Koran Interpretation?

Hier wollen wir insbesonder gerne Leser hören, die den Koran gelesen haben.
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Beitrag von Judas Phatre Di März 03, 2015 5:01 pm

Der Islamismus ist die Reaktion Unterpriveligierter. Es gibt zwar Unterstützung von reichen muslimischen Ländern, aber die treibende Kraft sind Moslems aus der verarmten muslimischen Welt. Oman und Saudi Arabien versuchen eher sich freizukaufen, als dass sie eine ernsthafte Islamisierung betreiben. Ich kenne Ägypten und ägyptische Studenten aus den 80er und 90er Jahren. Mit der Verbreitung der westlichen Lebensart ging die ländliche Kultur zugrunde. Den Menschen wurde im ständig laufenden Fernseher eine Scheinwelt aus Amerika gezeigt, die gleichzeitig für die meisten unerreichbar war. Die korrupten und nicht auf das Gemeinwohl ausgerichteten Regierungen taten ein Übriges. Umso mehr, als diese Regierungen oft auf die Baath-Bewegung, einen arabischen Sozialismus zurückgingen. Dieser Sozialismus war also gescheitert und keine Alternative wie in den 68ern bei uns. Der Islam andererseits wurde unterdrückt und repräsentiert die alte Kultur, auch wenn Länder wie Ägypten in der Vergangenheit nicht gerade fundamentalistisch waren. Die Religionen wie Judentum, Christentum und Islam sind darüberhinaus von der Idee her sozialistisch. Sie fordern eine gegenseitige Solidarität. Das kehren die Strömungen wie die Muslimbruderschaft auch sehr heraus. Sie unterhalten eine Vielzahl von Sozialprogrammen. Außerdem sind in der Vorstellung einfacher Menschen Gottesmänner auch immer gerecht.
Das hat alles nicht viel mit dem Kor'an zu tun, wie man sieht. Nun zu diesem Werk:
Ich habe es vor kurzer Zeit durchgearbeitet und es ist schade um die Zeit. Die Bibel ist langatmig, meist humorlos, widerspricht sich ständig, neigt zu Gewalt, Ausgrenzung, Frauenfeindlichkeit und Wiederholungen. Der Kor'an ist alles das multipliziert mit 2, die Wiederholungen potenziert mit 3. Anders als in der Bibel geht dieses Werk offensichtlich auf einen einzigen Autor zurück, der nicht besonders helle war. Viele Stellen sind unfreiwillig komisch. Mohammed schreit förmlich danach, karikiert zu werden. Gewalt gegen Gegner ist wie im Alten Testament typisch. Wie im Neuen Testament wird zur Mission aufgerufen, allerdings auch mit Gewalt. Das sind natürlich Faktoren, die eine gewisse Rolle spielen, aber das zugrundeliegende Problem ist m.E. das zuerst beschreibene.
Falls gewünscht, kann ich gern ein paar Zitate bringen...
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Beitrag von Marek1964 Di März 03, 2015 11:43 pm

Ja, Judas Phatre, Deine Kritik am Koran entspricht dem, was ich von anderen Koranlesern gehört habe.

Aber dass die christliche Mission von der Bibel her gewalttätig sein soll? Also vom neuen Testament?

Ja, da kannst Du gerne Zitate bringen.

Zum arabischen Sozialismus haben wir hier einen Thread https://geschichte-forum.forumieren.de/t230-der-arabische-sozialismus
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Beitrag von Judas Phatre Mi März 04, 2015 6:53 am

Marek1964 schrieb:
Aber dass die christliche Mission von der Bibel her gewalttätig sein soll? Also vom neuen Testament?
Ja, da kannst Du gerne Zitate bringen.
Das habe ich nicht geschrieben:
"Wie im Neuen Testament wird zur Mission aufgerufen, allerdings auch mit Gewalt."
Also: Beide, Christentum und Islam rufen zur Mission auf, aber nur der Islam mit Gewalt. Im AT ist das anders. Hier ist Gewalt ebenfalls eine Option.
Die Option der Gewalt prädestiniert den Kor'an dazu, von Terroristen missbraucht zu werden. Der religiöse Punkt liegt aber woanders:
Jede Ideologie, die für sich in Anspruch nimmt die einzige Wahrheit zu vertreten, trägt die Gewalt in sich. Und das gilt genauso für das Christentum, das ja wohl die meisten Menschen auf dem Gewissen hat. Der Unterschied zum Islam ist, dass heutzutage kaum noch jemand auf die Idee kommt, das Christentum in dieser Weise zu instrumentalisieren.
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Beitrag von Gontscharow Mi März 04, 2015 10:33 am

Ja, das scheint der springende Punkt im Unterschied zwischen den beiden Religionen zu sein, Judas Phatre :
Kenner der Materie betonen immer wieder, daß der Koran zur Gewaltanwendung bei der Mission aufruft,
während dies im NT nicht der Fall ist.
Und wie ist es denn dem Islam gelungen, sich von der arabischen Halbinsel binnen kürzester Zeit so sehr
auszubreiten, daß sie mehr als die Hälfte des schon christlichen Römischen Reiches islamisierten ?
Durch Krieg ! Von Ägypten bis Marokko,Syrien und der Irak, die heutige Türkei - alle diese Territorien waren
bereits christlich und sind von den Moslems mit Gewalt eingenommen worden.Und ihr Eroberungszug ging weiter
nach Europa herein: zeitweise beherrschten sie Spanien und konnten erst in Frankreich gestoppt werden,
in späteren Jahrhunderten den gesamten Balkan und Ungarn - hier wurden sie vor Wien gestoppt.Übrigens
hat sich Herr Erdogan nicht entblödet, vor heute in Wien lebenden Türken an Kara Mustafa zu erinnern, den Feldherren, dem es 1683 nicht gelang, die Stadt zu erobern.... mit der ach so "feinsinnigen" Pointe, daß die Türken
nun ja doch in Wien seien.
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Beitrag von Judas Phatre Mi März 04, 2015 10:55 am

Gontscharow schrieb:
Und wie ist es  denn dem Islam gelungen, sich von der arabischen Halbinsel binnen kürzester Zeit so sehr
auszubreiten, daß sie mehr als die Hälfte des  schon christlichen Römischen Reiches islamisierten? Durch Krieg!
Schon, aber Byzanz kam ihnen weit entgegen. Das Christentum hatte seine Attraktivität völlig eingebüßt. Es war ein Instrument des Staates geworden und Gegner mussten um ihr Leben fürchten (z.B. Manichäer). Außerdem gab es auch in Ostrom ein enormes soziales Problem mit Ausbeutung der Provinzen, um z.B. den Perserkrieg zu führen. In Ägypten mochte man Byzynz nicht. Die Araber liefen offene Türen ein. Die Muslime tolerierten dann das Christentum Ägyptens über lange Zeit. Nur so ist es zu erklären, dass es heute noch 10% Kopten dort gibt.

Gontscharow schrieb:
... zeitweise beherrschten sie Spanien und konnten erst in Frankreich gestoppt werden,
in späteren Jahrhunderten den gesamten Balkan und Ungarn - hier wurden sie vor Wien gestoppt.
Ich sehe einen großen Unterschied zwischen Tours/Poitiers und Wien. Den Osmanen ging es nicht primär um die Ausbreitung des Islam (falls es den Mauren darum ging).

Gontscharow schrieb:
Übrigens hat sich Herr Erdogan nicht entblödet, vor heute in Wien lebenden Türken an Kara Mustafa zu erinnern, den Feldherren, dem es 1683 nicht gelang, die Stadt zu erobern.... mit der ach so "feinsinnigen" Pointe, daß die Türken nun ja doch in Wien seien.
Ist doch ganz witzig!
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Beitrag von Gontscharow Mi März 04, 2015 11:16 am

Sicherlich, in den 80er Jahren war das witzig, ich glaube ich habe damals den Witz selbst mal gemacht :-) Aber im Jahre 2014 ,
vor dem Hintergrund weltweiter islamistischer Terroranschläge, finde ich das nicht mehr
witzig.Herr Erdogan gießt Öl ins Feuer, statt die Wogen zu glätten.
In der " Zeit online" war dazu ein Artikel erschienen, ich zitiere daraus :

"Die Türkenbelagerungen Wiens sind tief im kollektiven Gedächtnis verankert. Davon zeugen nicht nur etliche Denkmäler und Kanonenkugeln in der Stadt, sondern auch die Auslegung der Feierlichkeiten zu den Jahrestagen – insbesondere der Zweiten Belagerung. Bei diesen Anlässen hat vor allem die katholische Kirche den osmanischen Feind als Schablone benutzt. In Erinnerung an sie wurde später von anderen "Feinden" gewarnt, etwa vor den Sozialdemokraten, den Juden, den Sowjets. Historiker gaben sich in den vergangenen Jahren alle Mühe, die Wiener von der Abwegigkeit solcher Vergleiche zu überzeugen.


Jetzt kommt der türkische Premier nach Wien und zieht selbst solch direkte Linien in die Vergangenheit. Verbindet die heute in Österreich lebenden Türken mit jenen Osmanen, die einst die Stadt belagerten.

Erdoğans Rede erinnert in den anderen Momenten sehr an seinen Auftritt in Köln. Er habe die Grüße von 77 Millionen Bürgern im Gepäck, ruft er in die Menge. Er befürwortet die Integration, verurteilt die Assimilation. Lobt jene Auslandstürken, die ihre Kultur, ihre Sprache hochhalten würden. Dem wirtschaftlichen Aufschwung seines Landes widmet er breiten Raum: "Die Türkei ist nicht mehr die alte Türkei." Man könne sich jetzt erhobenen Hauptes der Welt zeigen. Das Land sei nicht mehr arm, sondern stark. "

Natürlich, man kann Erdogans Reden dieser Art positiv auslegen - auf mich wirken sie eher drohend und sollen
einschüchtern (und sie erinnern mich an den STil eines anderen Potentaten, nämlich Putin) und sie bilden
einen deutlichen Unterschied zu allem, was wir von bisherigen türkischen Politikern, Erdogans Vorgängern, gewohnt waren. Diese waren um Kooperation mit Europa bemüht.Beispielsweise wurde 1953  NICHT der
500. Jahrestag der Einnahme Konstantinopels gefeiert, weil man die Christen nicht verprellen wollte....
Ob Erdogan sich diesen Termin hätte entgehen lassen ?
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Beitrag von Exmitglied-1 Mi März 04, 2015 11:38 am

Wenn ich das alles so lese, überlege ich mir manchmal, wie krank und verlogen ein Hirn ist, das auf den Gedanken kommt: "Der Islam gehört zu Deutschland!"
Leider ist aber so, dass die Eiferer unter den aggressiven Islamisten immer mehr werden, ja selbst deutsche Jugendliche inspirieren, während die Kirche mehr und mehr an Mitglieder verliert.
"Erhaltet die Freiheit und Werte des Abendlandes vor der islamischen Bedrohung in Deutschland!", wäre ein passenderer Slogan.

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Beitrag von Judas Phatre Mi März 04, 2015 11:57 am

Gontscharow schrieb:
Natürlich, man kann Erdogans Reden dieser Art positiv auslegen - auf mich wirken sie eher drohend und sollen
einschüchtern (und sie erinnern mich an den STil eines anderen Potentaten, nämlich Putin)
Auch wenn er 'was Witziges gesagt hat, bin ich kein Erdogan-Fan. Der Vergleich mit Orban, Putin und entfernt auch den amerkanischen und chinesischen Machthabern ist naheliegend. Wir sollten uns aber vom Islamismus nicht in die Gegnerrolle zum Islam manövrieren lassen. Ich bin nicht in erster Linie Moslem, Christ, Jude, Deutscher, Mann, Frau oder sonst 'was, sondern Mensch. Trennungen sind eine Illusion. Überreaktionen wie nach dem 11. 9. sind die größte Katastrophe. Wir kämpfen gegen Ideen, nicht gegen Menschen.
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Beitrag von Judas Phatre Mi März 04, 2015 12:03 pm

segula schrieb:
"Erhaltet die Freiheit und Werte des Abendlandes vor der islamischen Bedrohung in Deutschland!", wäre ein passenderer Slogan.
Was für ein Unsinn! Der Islam bedroht uns nicht. Uns bedrohen Mörder und Verbrecher, die ihn vorschieben. Unsere Kultur ist unendlich stärker als Christentum und Islam. Wir wären bessr dran ohne die beiden. Wir müssen sie nur die Freiheit und Vernunft vorleben, um sie loszuwerden. Die Menschen in Ägypten, Libyen und Syrien sehnen sich nach einem Staat wie unserem.
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Beitrag von SarahF Mi März 04, 2015 1:45 pm

Aber ist die christliche Überlieferung für uns nicht auch eine der Säulen unserer Kultur ?
Ich habe mir auch schon mal überlegt, ob wir nicht ohne Religion besser dran wären,
aber bin zu keiner Antwort gekommen, die mich befriedigt hätte, also kein klares
"Ja" oder "Nein". Als Vergleichsmaßstab nahm ich Gesellschaften, die offiziell den Atheismus
propagierten.
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Beitrag von Judas Phatre Mi März 04, 2015 2:00 pm

SarahF schrieb:also kein klares
"Ja" oder "Nein". Als Vergleichsmaßstab nahm ich Gesellschaften, die offiziell den Atheismus
propagierten.
Ich würde mich nicht als Atheist bezeichnen... M.K.Gandhi sagte: "Niemand ist Atheist, denn jeder glaubt an sich selbst."
Natürlich sind Christentum und Islam Teil unserer Kultur, aber keiner, auf den ich stolz wäre. Jede intolerante Ideologie lehne ich ab, weil sie gewalttätig machen. Gnostisches Christentum oder gnostischer Islam ist o.k.
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Beitrag von Judas Phatre Mi März 04, 2015 6:44 pm

segula schrieb:
"Erhaltet die Freiheit und Werte des Abendlandes vor der islamischen Bedrohung in Deutschland!", wäre ein passenderer Slogan.
Hallo Segula,
Du hast nicht auf meine Provokation reagiert, und ich muss deshalb befürchten, dass Du das missverstehst. Ich möchte mich deshalb für meine Wortwahl entschuldigen und sagen, was mich stört: Die "Freiheit" und die "Werte" des "Abendlandes" sind in meinen Augen 3 Clichées. Sie sind zusammen mit der religiösen Toleranz meines Wissens das Erbe des Römischen Reichs. Die Römer ihrerseits haben sie von den Griechen übernommen, und bei denen ist sie aus dem Kontakt mit den uralten Kulturvölkern des Ostens entstanden. Sie sind also in letzter Instanz Werte des Morgenlandes. Wir sollten aber diese Werte aufdröseln, um sie allen bewusst zu machen. Keinesfalls möchte ich, dass die Werte, für die ich stehe, als Waffe für das Gegenteil instrumentalisiert werden. Was sind diese Werte Deiner Meinung nach?
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Beitrag von Marek1964 Mi März 04, 2015 7:01 pm

Werte sind ein sehr gutes Stichwort. Ich finde es eigentlich gar nicht so wichtig, ob werde von den Griechen, den Römern oder von sonstwem übernommen wurden.

Wenn es ein Symbiose von allem ist - umso besser.

Für mich ist der Unterschied der Werteordnung zwischen Islam und Christentum in entscheidenden Punkte unterschiedlich: Der Islam schafft Hierarchien und Feindseligkeit - die Frauen sind minderwertig, die Andersgläubigen verachtenswert, es sei den sie zahlen die Kopfsteuer.

Die Christen haben all diese Hierarchien nicht. Sie kennen auch den heiligen Krieg nicht. Mission ist der Versuch verbaler Überzeugung.

Mag in der Vergangenheit von Christen so manches Verbrechen begangen worden sein - es findet keine theoretische Entsprechung in der Bibel.

Gerade die Aufklärung brachte das, dass nurmehr die Kirche nicht einfach predigen konnte, was sie wollte, aber dass sie kritisch hinterfragt wurde - die Basis war das, was in der Bibel stand.

Der Koran und der Islam haben nicht diese Chance - der Koran ist feindselig gegenüber andersgläubingen, kennt den heiligen Krieg, sieht die Frau als minderwertig an, die andersgläubige darf gerne als Sex Sklavin gebraucht warden, sogar muslimische Frauenrechtlerinnen findet das eine gute Idee.

Und damit kommen wir zum Kernproblem: Der Moslem wird sich immer als was besseres fühlen - einfach nur weil er Moslem ist. Wiewohl drastisch die Bilanz der moslemischen Gesellschaften sind - sie werden sich besser fühlen, weil sie einfach was besseres sind. Moralisch. Der Westen ist dekadent.

Für mich ist klar: Der Islam muss konsequenterweise verboten warden - wie schwer auch dieses Gebot umzusetzen sein mag.


Zuletzt von Marek1964 am Do März 05, 2015 5:28 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Exmitglied-1 Mi März 04, 2015 7:27 pm

Judas Phatre schrieb:
segula schrieb:
"Erhaltet die Freiheit und Werte des Abendlandes vor der islamischen Bedrohung in Deutschland!", wäre ein passenderer Slogan.
Hallo Segula,
Du hast nicht auf meine Provokation reagiert, und ich muss deshalb befürchten, dass Du das missverstehst. Ich möchte mich deshalb für meine Wortwahl entschuldigen und sagen, was mich stört: Die "Freiheit" und die "Werte" des "Abendlandes" sind in meinen Augen 3 Clichées.
...

Ich habe das falsche "Clichèe", der Islam gehöre zu Deutschland, durch ein anderes ersetzt, das in meinen Augen besser ist. Du empfindest es als Unsinn und hast es so ausgesprochen. Ich nehme es hin und denk mir mein Teil.
Aber der Okzident ist geprägt von den "10 Geboten". Die 10 Gebote waren über Jahrtausende das latente Grundgesetz des Abendlandes, dass sogar indirekt von den sozialistischen Ländern befolgt wurde. Auch ich als Atheist kenne nicht besseres als die 10 Gebote. Aus den 10 Geboten entwickelte sich die westliche Freiheit und Wertschätzung derer. Da ist kein Platz für islamischen Firlefanz und Terrorismus, der offen mit der Islamisierung Deutschlands wirbt. In meinen Augen ist es schon zu sehr tolerant, dass so was mit Billigung der Volksvertreter zugelassen wird.

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Beitrag von Waldi Mi März 04, 2015 8:03 pm

Der Islam ist und wird ein Übel in der westl. Welt bleiben.

Wie sieht es aus, wenn "Christen" Kirchen in den islam. Staaten errichten möchten, spricht da etwas dagegen, wird überhaupt eine Genehmigung erteilt ...?

Mir als Atheisten geht das Glockgebimmel so auf den Zeiger! Die Kirche bei uns um die Ecke macht sich einen Spaß daraus und läßt die Glocken oft über 20 Minuten! bimmeln - kein Witz.

In dieser Klappse hatte vor ein paar Jahren ein "Geistlicher" sein Gschmarri seinen Schäflein eingetrichtert. Kurz darauf kam heraus, das dieser Pfaffenkopf kleine Kinder mißbrauchte. Von seinem Oberhirten wurde dieser dann beurlaubt. War ein regelrechtes Zinober in den Medien damals.
Über Nacht war dann der Kinderschänder spurlos verschwunden ....; keine Ploizei, Behörden,.. hörten jemals wieder etwas von diesem Perversling!

Bei uns in der Straße sind einige Leute, die Sonntag für Sonntag das Gwaf von dem neuen Geisheiligen sich einträufeln lassen. Unter der Woche könnten sie dir ein Messer in den Rücken hauen und am Sonntag geht die Heuchlertruppe in die Klappse - unvorstellbar!

Ein kleiner Einblick, was ich von Kirche, Glauben und den Scheinheiligen halte - Nichts.

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Beitrag von Judas Phatre Mi März 04, 2015 9:38 pm

Marek1964 schrieb:Werte sind ein sehr gutes Stichwort. Ich finde es eigentlich gar nicht so wichtig, ob werde von den Griechen, den Römern oder von sonstwem übernommen wurden.
Wenn es ein Symbiose von allem ist - umso besser.
"Der Suchende soll suchen bis er findet" hat Jesus von Nazareth gesagt und er meinte anders als in der Bibel eine offene Suche. Unsere pluralistische von Vernunft getragene Gesellschaft tut genau das. Es ist die Aufklärung. Dieses Wort reicht aus, um meine "europäischen" Werte zu umschreiben. Es gibt aber auch einen aufgeklärten Islam, schon immer.

Marek1964 schrieb:
Für mich ist der Unterschied der Werteordnung zwischen Islam und Christentum in entscheidenden Punkte unterschiedlich: Der Islam schafft Hierarchien und Feindseligkeit - die Frauen sind minderwertig, die Andersgläubigen verachtenswert, es sei denn sie zahlen die Kopfsteuer.
Die Christen haben all diese Hierarchien nicht.
Jesus' Lehre kannte keine Hierarchie, die christliche Kirche gebrauchte sie von Anfang an, die christliche Praxis ist eindeutig. Im Grunde besitzt der Islam nur im Iran etwas Vegleichbares wie die Hierarchie der katholischen Kirche. Juden mussten immer Sonderabgaben bezahlen. Die Mauren in Spanien, die Araber in Ägypten, Syrien und dem Irak ließen den Christen viel mehr Freiheiten als die Christen ihren religiösen Minderheiten.

Marek1964 schrieb:
Sie kennen auch den heiligen Krieg nicht. Mission ist der Versuch verbaler Überzeugung.
Mag in der Vergangenheit von Christen so manches Verbrechen begangen worden sein - es findet keine theoretische Entsprechung in der Bibel.
Doch! Neben der Übernahme von hierarchischen Strukturen, die der Grundidee Jesus' widerspricht, hat die rechtgläubige Kirche auch  das Alte Testament übernommen, das oft viel gewalttätiger gegen Gegner auftritt als der Kor'an.

Marek1964 schrieb:
Gerade die Aufklärung brachte das, dass nurmehr die Kirche nicht einfach predigen konnte, was sie wollte, aber dass sie kritisch hinterfragt wurde - die Basis war das, was in der Bibel stand.
Der Koran und der Islam haben nicht diese Chance...
Die Aufklärung ist das Gegenteil von Islam und Christentum, sie macht beide Religionen besser.

Marek1964 schrieb:
Und damit kommen wir zum Kernproblem: Der Moslem wird sich immer als was besseres fühlen - einfach nur weil er Moslem ist.
Das Gegenteil ist der Fall: Die muslimischen Fundamentalisten haben einen Minderwertigkeitskomplex. Die gefährlichsten Menschen sind nicht die Starken, sondern die, die sagen: "Mir blieb ja nichts anderes übrig".

Marek1964 schrieb:
Für mich ist klar: Der Islam muss konsequenterweise verboten werden - wie schwer auch dieses Gebot umzusetzen sein mag.
Soll man auch die Derwische verbieten, eine völlig friedliche Gemeinschaft? Die Alawiten? Ismailiten? Welche Strafe soll denn ein Moslem bekommen?
Und was wäre damit gewonnen? Wir müssten unser Grundgesetz ändern, nein, verraten ist der bessere Ausdruck. Mir läuft es kalt den Rücken herunter.
Wir müssen erkennen, dass wir stark sind und die Moslems, zumindest in Europa, schwach sind und damit ein Recht auf Schutz haben. Wenn wir die Moslems so behandeln wie die Christen in den muslimischen Ländern behandelt werden, verlieren wir unsere Vorbildrolle und reduzieren uns auf ihr moralisches Niveau. Niemals!
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Beitrag von Judas Phatre Mi März 04, 2015 9:44 pm

Waldi schrieb:Der Islam ist und wird ein Übel in der westl. Welt bleiben.
Nicht der Islam. Er ist nur ein Vorwand und wird unsere Enkel kaum überleben. Die Nazis haben auch keine Religion für ihren Wahn gebraucht, dazu ist nur irgendeine Abgrenzung nötig. Religion sollte etwas Privates sein, etwa so wie Masturbation Embarassed .
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Beitrag von wfwbinder Di März 10, 2015 2:33 pm

Ich denke, man muss das ganze geschichtlich (seit Beginn) betrachten.

Als der Islam entstand war das Christentum 632 Jahre alt die Basis von beiden, das Judentum ca. 4370 Jahre.

Das Christentum hatte eine rasante Karriere von der verbotenen Sekte, über Verfolgung, bis zur Staatsreligion in beiden römischen Reichen hingelegt.

Dann kam der Islam und wurde die mondernste dieser 3 Religionen. Zu der Zeit war der Islam tolerant, in allen Gebieten die erobert wurden. Es folgten ca. 800 Jahre Hochkultur. Handwerk, Handel, Kunst, Medizin blühten in den Gebieten, wo der Islam führend war.

Die christlichen Gebiete fielen in das tiefste Mittelalter. Das Christentum war zu dieser Zeit intolerant und in der Art der Bestrafungen auf dem Niveau des alten Testaments. Man denke nur an die Hexenverfolgung die sich ja sogar viele hundert Jahre hielt.

Das änderte sich in der Zeit der Renaissance. Europa und Christentum wurden moderner und der arabische Raum mit Islam fielen in der Entwicklung zurück.

Zu allen Zeiten war es aber nicht generell und allgemein gültig, denn es gab immer Sekten und Sektierer.

Katholizismus und Reformation nutzten den Glaubenskonflikt zu einem 30jährigen Krieg, der Nordirlandkonflikt ist noch nicht lange her und brodelt noch immer.

Die Opfer des islamistischen Terrors sind zum größten Teil Moslems. Die Morde in Paris und Kopenhagen, die Anschläge vor nicht langer Zeit in London und Madrid (bei allem bedauern wegen der Opfer), sind doch kein Grund um bei mir Angst auszulösen. Wenn ich über die Straße gehe, bin ich 10fach mehr gefährdet.

Ausserdem vergisst man, dass in Pakistan, Nigeria und Kamerun Schuldkinder umgebracht wurden, unschuldig, wie man nur unschuldig in diesen Dingen sein kann und die Karikaturisten genau wussten was sie taten und auch als zu schützende Personen eingestuft waren. Leider nicht genug Schutz.

Kein Zweifel, es gibt eine Bedrohung von Islamisten, islamistischen Terroristen, aber damit kann man fertig werden. Sowohl militärisch, wie man es in Syrien und dem Irak probiert aber auch durch Ansprache der Leute, die in Europa von denen angeworben werden.

In einer globalen Welt, wird man damit zu tun haben und diese Terroristen werden nicht die letzten sein.
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Beitrag von Judas Phatre Di März 10, 2015 6:55 pm

wfwbinder schrieb:Als der Islam entstand war das Christentum 632 Jahre alt die Basis von beiden, das Judentum ca. 4370 Jahre.
Also: Hidschra = 622 n. Chr, Paulus ca 50 n.Chr, ergibt ein maximales Alter von 572 Jahren.
Die Zahl für das Judentum verstehe ich überhaupt nicht. Die klingt wie der aus der Bibel errechnete Schöpfungszeitpunkt. Hochgerechnet kann das Judentum kaum vor 1200 v. Chr entstanden sein. Die Stele des Merenptah erwähnt das Volk Israel, sagt aber nichts über die Religion aus.
wfwbinder schrieb:
Das Christentum hatte eine rasante Karriere von der verbotenen Sekte, über Verfolgung, bis zur Staatsreligion in beiden römischen Reichen hingelegt.
Anzumerken ist, dass die rasante Karriere des Christentums mit dem Übergang zur Staatsreligion vorbei war. Die weitere Ausbreitung war zäh und oft politisch motiviert.
wfwbinder schrieb:
Dann kam der Islam und wurde die mondernste dieser 3 Religionen.
"Modern" ist ein seltsames Wort dafür. Du meinst "die letzte"?
wfwbinder schrieb:
Zu der Zeit war der Islam tolerant, in allen Gebieten die erobert wurden.
"Der Islam"? Der Kor'an ist intolerant und dogmatisch. Die Verbreitung geschah mit Gewalt. Die muslimischen Herrscher waren dort tolerant, wo es vernünftig war und auch nur den Juden und Christen gegenüber, von denen sie ihre Religion kopiert hatten.
wfwbinder schrieb:
Es folgten ca. 800 Jahre Hochkultur. Handwerk, Handel, Kunst, Medizin blühten in den Gebieten, wo der Islam führend war.
Auch Avicenna und Co würde ich nicht dem Islam, sondern Herrschern zugute halten, die es mit dem Islam nicht so genau nahmen. Im Vergleich zum mittelalterlichen Christentum steht der praktizierte Islam aber vorbildlich da.
wfwbinder schrieb:
Kein Zweifel, es gibt eine Bedrohung von Islamisten, islamistischen Terroristen, aber damit kann man fertig werden. Sowohl militärisch, wie man es in Syrien und dem Irak probiert aber auch durch Ansprache der Leute, die in Europa von denen angeworben werden.
Wir sind die Starken. Wir sind aufgeklärt. Wir können verstehen und verzeihen. Wir sind in der Lage unseren Egoismus für eine bessere Welt hintanzustellen.
Islamisten, die Kinder töten, Journalisten köpfen, Mädchen zwangs-"verheiraten" und die Wurzeln der eigenen Kultur ausrotten, zeigen bei allem Elend, das sie anrichten, nur ihre Hilflosigkeit und Schwäche.
Wir müssen ihnen Einhalt gebieten, auch mit Gewalt, wenn es nötig ist. Wir dürfen uns aber nie auf ihre Stufe begeben. Wir agieren gegen Verbrecher, aber nicht gegen ideologische Gegner.
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Beitrag von wfwbinder Di März 10, 2015 10:23 pm

Also: Hidschra = 622 n. Chr, Paulus ca 50 n.Chr, ergibt ein maximales Alter von 572 Jahren.
Die Zahl für das Judentum verstehe ich überhaupt nicht. Die klingt wie der aus der Bibel errechnete Schöpfungszeitpunkt.

bei der Hedra habe ich mich um 10 Jahre geirrt und für das Christentum vereinfacht Christigeburt genommen. Streng genommen wäre die Ausgießung (Entsendung in alle Welt) des heiligen Geistes nach der Himmelfahrt richtig gewesen.

Die Zahl für das Judentum verstehe ich überhaupt nicht.

nach der jüdischen Zeitrechnung entstand das Judentum 3761 vor Chr.

"Modern" ist ein seltsames Wort dafür. Du meinst "die letzte"?

Wenn ich die letzte meine, dann schreibe ich das auch, bzw. in diesem Fall hätte ich dann "die Jüngste" geschrieben.
Zu dem Zeitpunkt war, zumindest nach meinen Quellen, der Islam die toleranteste und weltoffenste der 3 monotheistischen Religionen.


Ausserdem vergisst man, dass in Pakistan, Nigeria und Kamerun Schuldkinder umgebracht wurden, unschuldig, wie man nur unschuldig in diesen Dingen sein kann und die Karikaturisten genau wussten was sie taten und auch als zu schützende Personen eingestuft waren. Leider nicht genug Schutz.

Habe ich ja ausdrücklich geschrieben, aber das ist ein Werk von islamistischen Terroristen, und nicht des Islam in seiner Gesamtheit.
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Beitrag von Judas Phatre Mi März 11, 2015 7:09 am

wfwbinder schrieb:
nach der jüdischen Zeitrechnung entstand das Judentum 3761 vor Chr.
Also Abraham.
wfwbinder schrieb:
Wenn ich die letzte meine, dann schreibe ich das auch, bzw. in diesem Fall hätte ich dann "die Jüngste" geschrieben.
Zu dem Zeitpunkt war, zumindest nach meinen Quellen, der Islam die toleranteste und weltoffenste der 3 monotheistischen Religionen.
In diesem Thema geht es um den Kor'an. Deshalb habe ich nachgefragt. "Der Islam" ist genauso schwer zu fassen wie "das Christentum". Das ist nicht nur heute so. So wie das Christentum auch im finstersten Mittelalter in kleinen Bereichen tolerant, geradezu anarchistisch und nächstenliebend war, so war der frühe Islam in der Beziehung zu Byzanz intolerant, gewalttätig und ein Fluch für die Menschen. Wenn ich sage, dass das menschliche Gesicht des Islam darauf zurückzuführen ist, dass Harun erRaschid und andere es nicht so genau mit dem Kor'an genommen haben, dann heißt das wissenschaftlicher ausgedrückt, dass sie den Islam im Sinne der Aufklärung gesehen haben. Die Aufklärung verbessert jede Religion.
Anderherum besitzen die Buchreligionen alle eine schriftlich fixierte Dogmensammlung. Das ist für das Christentum ein sich widersprechendes Konglomerat aus z.T. menschenverachtenden Teilen des Alten Testaments und einem Neuen Testament, das durch und durch friedlich ist. Ich glaube, dass keine Religion dieser Welt mehr und schlimmere Mörder hervorgebracht hat als das Christentum. Sie hatten aber immer mit ihrer Bibel zu kämpfen, die ihnen widersprach.
Im Islam ist das eher anders herum: Der Kor'an eignet sich gut als Grundlage für Terror und Intoleranz. Man kann ihn aber auch gnostisch aufgeklärt interpretieren.
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