Kambodscha unter Pol Pot – der Alptraum der Roten Khmer - Massenmord am eigenen Volk
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Kambodscha unter Pol Pot – der Alptraum der Roten Khmer - Massenmord am eigenen Volk
Kambodscha ist ein buddhistisches Land mit freundlichen, liebenswürdigen Menschen. Diesen Eindruck hatte ich jedenfalls in den sechziger Jahren, als ich für einige Wochen dort auf elenden Urwaldpisten herumreiste.
1973 machte ich Urlaub in Thailand und fuhr noch einmal an die kambodschanische Grenze. Einreisen konnte ich nicht, denn seit 1970 tobte dort ein mörderischer Krieg. An dem kleinen Grenzfluss verbrachte ich auf thailändischer Seite mehrere Stunden in einem kleinen Ort. Die Brücke über den Fluss war gesperrt, auf thailändischer Seite durch Militärposten, auf kambodschanischer Seite durch Stacheldrahtverhaue. Dort war kein Mensch zu sehen.
Meine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt, aber dann kamen sie schließlich doch, die geheimnisvollen Soldaten des „Roten Khmer“ in ihren schwarzen Pyjama Anzügen und roten Halstüchern und kontrollierten den Stacheldraht. Es handelte sich um eine Gruppe aus ca. 10 Personen, alle noch sehr jung, ab 16 Jahren aufwärts, die Soldaten der Apokalypse, wie sie Peter Scholl-Latour einmal genannt hatte. Damals wusste man über sie noch so gut wie gar nichts.
Die Roten Khmer hatten überall im Land in den Dörfern die männlichen Kinder und Jugendlichen rekrutiert, von den Eltern isoliert, in Ausbildungslager gebracht, sie indoktriniert und zu brutalen Killermaschinen erzogen. Die Anführer dieser jugendlichen Armee aus Bauernsöhnen gehörten größtenteils zur kambodschanischen Ober – und Mittelschicht. Einige hatten in Paris studiert, wo sie im Quartier Latin mit linken Studenten und Professoren Kontakt aufgenommen hatten. Ihre Ideen, entwickelt in Bistros und Kellerlokalen, wollten sie in die Realität umsetzen.
Der damalige Anführer und Chefideologie hieß Khieu Samphan, der nach der Machtübernahme von Pol Pot abgelöst wurde, aber weiterhin in der Führungsspitze saß. 1959 hatte er an der Sorbonne mit einer Dissertation über die kambodschanische Wirtschaft promoviert. Teile seiner Doktorarbeit habe ich später gelesen.
Er argumentiert wie folgt: In Kambodscha werden die Bauern durch die Grundbesitzer ausgebeutet. Deshalb besitzen sie kaum Geld und bilden keine Nachfrage. Die Grundbesitzer kaufen mit ihrem Einkommen Luxusgüter aus den Industrienationen, die sie importieren. Das nützt nur den Metropolen, aber unterbindet eine Industrialisierung in Kambodscha.
Die Lösung: Enteignung der Grundbesitzer. Dann haben die Bauern mehr Geld zur Nachfrage nach einfachen Konsumgütern und Produktionsmitteln übrig. Diese könnten vor Ort in kleinen Werkstätten und Industriebetrieben hergestellt werden. Die Bauern sollten ihre Felder zusammenlegen, um produktiver zu arbeiten und höhere Einkommen zu erzielen. Es würden sich eine Reihe von weitgehend autarken Produktionseinheiten bilden. Die Bauern produzieren Nahrung und tauschen sie vor Ort gegen lokal hergestellte Konsumgüter. Überschüsse müssten diese Wirtschaftseinheiten an den Staat abliefern, der damit überregionale Projekte durchführt. Der Ausbau der ländlichen Industrie würde zur Rückführung der vielen Arbeitslosen und Unterbeschäftigten in den Städten führen. Die chaotischen Megastädte würden dadurch entlastet.
Das klingt alles gar nicht so dumm. Ähnliches hatte aber schon Mao-Tse-tung mit seinem Konzept der Volkskommunen versucht während des Großen Sprungs und war damit gescheitert. Das konnte Khieu Samphan 1959 jedoch noch nicht wissen. Der Versuch, sein gesellschaftliches Konzept durchzusetzen, führte zu einer der größten Tragödien des 20. Jahrhunderts.
Der Rote Khmer war lange Zeit eine kleine Splittergruppe gewesen. Dass er so groß werden konnte, verdankte er vor allem der katastrophalen Indochinapoliltik der USA.
Im Vietnamkrieg wurde Kambodscha von dem Vietkong als Rückzugsgebiet missbraucht und die Regionen, in denen sie aktiv waren, wurden ständig bombardiert. Der König Sihanouk, der sich aus dem Krieg heraushalten wollte, wurde 1970 durch die CIA gestürzt und durch den General Lon Nol ersetzt, der jetzt militärisch gegen den Vietkong vorging, dabei aber jämmerlich scheiterte. Um ihm zu helfen, fielen amerikanische und vietnamesische Truppen in das Land ein und es kam zu mörderischen Kämpfen. Im Windschatten dieser Auseinandersetzungen konnten sich die Roten Khmer herausbilden. Sie appellierten an das Nationalgefühl und riefen zum Kampf auf gegen die Amerikaner und die korrupte Lon Nol Regierung. Die USA zogen sich bald aus dem Land zurück und 1973 rückten auch die Nordvietnamesen ab. Doch der Rote Khmer kontrollierte inzwischen große Teile des Landes und belagerte die Hauptstadt Phnom Penh.
Um die Kommunisten zu stoppen, begannen die USA 1972 mit einem mörderischen Bombardement und belegten Kambodscha mit immer neuen Bombenteppichen. Militärisch völlig sinnlos, aber das Land wurde systematisch zerstört und zwischen 200.000 bis 600.000 Menschen kamen dabei ums Leben. Dies trieb den Roten Khmer immer neue Anhänger zu.
1975 eroberten sie die Hauptstadt und nahmen blutige Rache. Alle Soldaten der Lon Nol Armee, die Polizisten, die Beamten, hunderttausende von Menschen wurden abgeschlachtet.
Khieu Samphan wollte offensichtlich keine Zeit verlieren, um seine Vorstellungen einer neuen Gesellschaft zu realisieren. Die gesamte Bevölkerung der Hauptstadt wurde auf Todesmärschen durch das Land getrieben und auf den kollektivierten Feldern zur Zwangsarbeit eingeteilt. Geld, Handel, Märkte, alles wurde verboten. Die Zwangsarbeit war völlig unproduktiv, die Nahrungsmittelproduktion brach zusammen. Die geplante lokale Industrie entstand erst gar nicht. Hinzu kamen der unglaubliche Terror und die Machtkämpfe in der Führungsspitze. Als Pol Pot auch noch einen Grenzkrieg mit den Vietnamesen begann, rückten diese in Kambodscha ein und bereiteten dem Spuk ein Ende.
Khieu Samphan versuchte seine neue Gesellschaft im Schweinsgalopp durchzusetzen und endete in einem primitiven Steinzeit Kommunismus.
1973 machte ich Urlaub in Thailand und fuhr noch einmal an die kambodschanische Grenze. Einreisen konnte ich nicht, denn seit 1970 tobte dort ein mörderischer Krieg. An dem kleinen Grenzfluss verbrachte ich auf thailändischer Seite mehrere Stunden in einem kleinen Ort. Die Brücke über den Fluss war gesperrt, auf thailändischer Seite durch Militärposten, auf kambodschanischer Seite durch Stacheldrahtverhaue. Dort war kein Mensch zu sehen.
Meine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt, aber dann kamen sie schließlich doch, die geheimnisvollen Soldaten des „Roten Khmer“ in ihren schwarzen Pyjama Anzügen und roten Halstüchern und kontrollierten den Stacheldraht. Es handelte sich um eine Gruppe aus ca. 10 Personen, alle noch sehr jung, ab 16 Jahren aufwärts, die Soldaten der Apokalypse, wie sie Peter Scholl-Latour einmal genannt hatte. Damals wusste man über sie noch so gut wie gar nichts.
Die Roten Khmer hatten überall im Land in den Dörfern die männlichen Kinder und Jugendlichen rekrutiert, von den Eltern isoliert, in Ausbildungslager gebracht, sie indoktriniert und zu brutalen Killermaschinen erzogen. Die Anführer dieser jugendlichen Armee aus Bauernsöhnen gehörten größtenteils zur kambodschanischen Ober – und Mittelschicht. Einige hatten in Paris studiert, wo sie im Quartier Latin mit linken Studenten und Professoren Kontakt aufgenommen hatten. Ihre Ideen, entwickelt in Bistros und Kellerlokalen, wollten sie in die Realität umsetzen.
Der damalige Anführer und Chefideologie hieß Khieu Samphan, der nach der Machtübernahme von Pol Pot abgelöst wurde, aber weiterhin in der Führungsspitze saß. 1959 hatte er an der Sorbonne mit einer Dissertation über die kambodschanische Wirtschaft promoviert. Teile seiner Doktorarbeit habe ich später gelesen.
Er argumentiert wie folgt: In Kambodscha werden die Bauern durch die Grundbesitzer ausgebeutet. Deshalb besitzen sie kaum Geld und bilden keine Nachfrage. Die Grundbesitzer kaufen mit ihrem Einkommen Luxusgüter aus den Industrienationen, die sie importieren. Das nützt nur den Metropolen, aber unterbindet eine Industrialisierung in Kambodscha.
Die Lösung: Enteignung der Grundbesitzer. Dann haben die Bauern mehr Geld zur Nachfrage nach einfachen Konsumgütern und Produktionsmitteln übrig. Diese könnten vor Ort in kleinen Werkstätten und Industriebetrieben hergestellt werden. Die Bauern sollten ihre Felder zusammenlegen, um produktiver zu arbeiten und höhere Einkommen zu erzielen. Es würden sich eine Reihe von weitgehend autarken Produktionseinheiten bilden. Die Bauern produzieren Nahrung und tauschen sie vor Ort gegen lokal hergestellte Konsumgüter. Überschüsse müssten diese Wirtschaftseinheiten an den Staat abliefern, der damit überregionale Projekte durchführt. Der Ausbau der ländlichen Industrie würde zur Rückführung der vielen Arbeitslosen und Unterbeschäftigten in den Städten führen. Die chaotischen Megastädte würden dadurch entlastet.
Das klingt alles gar nicht so dumm. Ähnliches hatte aber schon Mao-Tse-tung mit seinem Konzept der Volkskommunen versucht während des Großen Sprungs und war damit gescheitert. Das konnte Khieu Samphan 1959 jedoch noch nicht wissen. Der Versuch, sein gesellschaftliches Konzept durchzusetzen, führte zu einer der größten Tragödien des 20. Jahrhunderts.
Der Rote Khmer war lange Zeit eine kleine Splittergruppe gewesen. Dass er so groß werden konnte, verdankte er vor allem der katastrophalen Indochinapoliltik der USA.
Im Vietnamkrieg wurde Kambodscha von dem Vietkong als Rückzugsgebiet missbraucht und die Regionen, in denen sie aktiv waren, wurden ständig bombardiert. Der König Sihanouk, der sich aus dem Krieg heraushalten wollte, wurde 1970 durch die CIA gestürzt und durch den General Lon Nol ersetzt, der jetzt militärisch gegen den Vietkong vorging, dabei aber jämmerlich scheiterte. Um ihm zu helfen, fielen amerikanische und vietnamesische Truppen in das Land ein und es kam zu mörderischen Kämpfen. Im Windschatten dieser Auseinandersetzungen konnten sich die Roten Khmer herausbilden. Sie appellierten an das Nationalgefühl und riefen zum Kampf auf gegen die Amerikaner und die korrupte Lon Nol Regierung. Die USA zogen sich bald aus dem Land zurück und 1973 rückten auch die Nordvietnamesen ab. Doch der Rote Khmer kontrollierte inzwischen große Teile des Landes und belagerte die Hauptstadt Phnom Penh.
Um die Kommunisten zu stoppen, begannen die USA 1972 mit einem mörderischen Bombardement und belegten Kambodscha mit immer neuen Bombenteppichen. Militärisch völlig sinnlos, aber das Land wurde systematisch zerstört und zwischen 200.000 bis 600.000 Menschen kamen dabei ums Leben. Dies trieb den Roten Khmer immer neue Anhänger zu.
1975 eroberten sie die Hauptstadt und nahmen blutige Rache. Alle Soldaten der Lon Nol Armee, die Polizisten, die Beamten, hunderttausende von Menschen wurden abgeschlachtet.
Khieu Samphan wollte offensichtlich keine Zeit verlieren, um seine Vorstellungen einer neuen Gesellschaft zu realisieren. Die gesamte Bevölkerung der Hauptstadt wurde auf Todesmärschen durch das Land getrieben und auf den kollektivierten Feldern zur Zwangsarbeit eingeteilt. Geld, Handel, Märkte, alles wurde verboten. Die Zwangsarbeit war völlig unproduktiv, die Nahrungsmittelproduktion brach zusammen. Die geplante lokale Industrie entstand erst gar nicht. Hinzu kamen der unglaubliche Terror und die Machtkämpfe in der Führungsspitze. Als Pol Pot auch noch einen Grenzkrieg mit den Vietnamesen begann, rückten diese in Kambodscha ein und bereiteten dem Spuk ein Ende.
Khieu Samphan versuchte seine neue Gesellschaft im Schweinsgalopp durchzusetzen und endete in einem primitiven Steinzeit Kommunismus.
Wallenstein- Gründungsmitglied
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Re: Kambodscha unter Pol Pot – der Alptraum der Roten Khmer - Massenmord am eigenen Volk
Wallenstein schrieb:
Die Lösung: Enteignung der Grundbesitzer. Dann haben die Bauern mehr Geld zur Nachfrage nach einfachen Konsumgütern und Produktionsmitteln übrig. Diese könnten vor Ort in kleinen Werkstätten und Industriebetrieben hergestellt werden. Die Bauern sollten ihre Felder zusammenlegen, um produktiver zu arbeiten und höhere Einkommen zu erzielen. Es würden sich eine Reihe von weitgehend autarken Produktionseinheiten bilden. Die Bauern produzieren Nahrung und tauschen sie vor Ort gegen lokal hergestellte Konsumgüter. Überschüsse müssten diese Wirtschaftseinheiten an den Staat abliefern, der damit überregionale Projekte durchführt. Der Ausbau der ländlichen Industrie würde zur Rückführung der vielen Arbeitslosen und Unterbeschäftigten in den Städten führen. Die chaotischen Megastädte würden dadurch entlastet.
Das klingt alles gar nicht so dumm. Ähnliches hatte aber schon Mao-Tse-tung mit seinem Konzept der Volkskommunen versucht während des Großen Sprungs und war damit gescheitert. Das konnte Khieu Samphan 1959 jedoch noch nicht wissen. Der Versuch, sein gesellschaftliches Konzept durchzusetzen, führte zu einer der größten Tragödien des 20. Jahrhunderts.
Kann es sein, dass sich das Konzept in erster Linie deshalb nicht realisieren liess, weil auf diesem Weg keine ausreichenden Produktivitätsfortschritte erzielen liessen, die
1. mit dem Bevölkerungswachstum hätten Schritt halten können
2. für viele Produkte und vor allem Investitionsgüter Teilnahme am Welthandel nötig ist, für diese aber eine konkurrenzfähige Wirtschaft mit Produkten für den Weltmarkt, die aber bei Autarkie eben nicht erzeugt werden können, weil know-how nicht da ist und sich auch nicht entwickeln kann
3. eine Führungsschicht entsteht, die aber unter dem Strich noch weniger zu Stande bringt, als die "alten Ausbeuter" und eben auch keinen ausreichenden know-how entwickelt
4. die ganze "Umstrukturierung" der Gesellschaft Reibungsverluste entstehen lässt, die erst mal Produktivitätsrückschritte bringen und damit Hunger
Du hast ja auch schon über Landwirtschaftsgeschichte geschrieben, https://geschichte-forum.forumieren.de/t227-haben-bauernrevolutionen-einen-sinn.
Der Film killing fields dokumentiert diese schrecklichen Dinge. Leider habe keinen free-tv link. Sehenswert, aber nichts für zarte Gemüter.
Auch eine interessante Frage. Wussten die Führungsschichten der Kommunisten tatsächlich nichts über Holodomor und den "grossen Sprung" nichts? Oder wollten sie es nicht wissen. Oder hatten sie Alibierklärungen parat. Irgendwas müsste doch durchgesickert sein, oder nicht?Das konnte Khieu Samphan 1959 jedoch noch nicht wissen
Marek1964- Admin
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Re: Kambodscha unter Pol Pot – der Alptraum der Roten Khmer - Massenmord am eigenen Volk
Autarkie ist sicherlich nicht der richtige Weg, China hat seine Politik in den achtziger Jahren auch geändert. Die Frage ist natürlich, welche Strategie richtig gewesen wäre bzw. ist, denn die Herrschaft der Roten Khmer ist nun schon lange vorbei, aber Kambodscha gehört noch immer zu den ärmsten Ländern der Welt und ein Drittel der Bevölkerung lebt in absoluter Armut. Man müsste einmal näher herausarbeiten, warum sich das Land nicht richtig entwickelt, denn jetzt hat es sich ja in den Weltmarkt integriert, aber offensichtlich nicht sonderlich erfolgreich.
Khieu Samphan konnte 1959, als er seine Dissertation abschloss, noch nicht über das katastrophale Ergebnis von dem Gro0en Sprung in China informiert sein, denn der begann erst 1958 und die verheerenden Folgen wurden erst Anfang der sechziger Jahre deutlich. Über die Zwangskollektivierungen in der UDSSR hätte er aber Bescheid wissen sollen. In Paris war ihm die Literatur darüber zugänglich.
Khieu Samphan wurde 2007 verhaftet und 2014 zu lebenslanger Haft verurteilt. In seinen Memoiren behauptet er, nichts mit den Massakern zu tun gehabt zu haben und hätte außerdem von ihnen auch gar nichts gewusst.
Bis auf ganz wenige Ausnahmen wurde niemals einer der Roten Khmer je vor Gericht gestellt. Die große Masse wurde begnadigt und wieder in die Gesellschaft integriert. Die Folterer und Mörder kamen alle ohne Bestrafung davon. Die unvorstellbaren Verbrechen bleiben ungesühnt.
Khieu Samphan konnte 1959, als er seine Dissertation abschloss, noch nicht über das katastrophale Ergebnis von dem Gro0en Sprung in China informiert sein, denn der begann erst 1958 und die verheerenden Folgen wurden erst Anfang der sechziger Jahre deutlich. Über die Zwangskollektivierungen in der UDSSR hätte er aber Bescheid wissen sollen. In Paris war ihm die Literatur darüber zugänglich.
Khieu Samphan wurde 2007 verhaftet und 2014 zu lebenslanger Haft verurteilt. In seinen Memoiren behauptet er, nichts mit den Massakern zu tun gehabt zu haben und hätte außerdem von ihnen auch gar nichts gewusst.
Bis auf ganz wenige Ausnahmen wurde niemals einer der Roten Khmer je vor Gericht gestellt. Die große Masse wurde begnadigt und wieder in die Gesellschaft integriert. Die Folterer und Mörder kamen alle ohne Bestrafung davon. Die unvorstellbaren Verbrechen bleiben ungesühnt.
Wallenstein- Gründungsmitglied
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Re: Kambodscha unter Pol Pot – der Alptraum der Roten Khmer - Massenmord am eigenen Volk
Wallenstein schrieb:Autarkie ist sicherlich nicht der richtige Weg, China hat seine Politik in den achtziger Jahren auch geändert. Die Frage ist natürlich, welche Strategie richtig gewesen wäre bzw. ist, denn die Herrschaft der Roten Khmer ist nun schon lange vorbei, aber Kambodscha gehört noch immer zu den ärmsten Ländern der Welt und ein Drittel der Bevölkerung lebt in absoluter Armut. Man müsste einmal näher herausarbeiten, warum sich das Land nicht richtig entwickelt, denn jetzt hat es sich ja in den Weltmarkt integriert, aber offensichtlich nicht sonderlich erfolgreich.
Für ein kleines rückstandiges Land, wenn es nicht sonderlich rohstoffreich ist, dürfte es im heutigen globalen Konkurrenzkampf schwer sein, sich zu behaupten. Vermutlich ist auch viel Korruption dort üblich - aber das sind nur Spekulationen.
Marek1964- Admin
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Re: Kambodscha unter Pol Pot – der Alptraum der Roten Khmer - Massenmord am eigenen Volk
Die Roten Khmer hatten auch eine eigene Hymne, die kann man auf dem nachfolgenden Propagandavideo von ihnen hören. Die asiatische Musik klingt in unseren Ohren nicht besonders schön.
Das Video zeigt, dass die Armee der Roten Khmer auch zu einem großen Teil aus jungen Frauen bestand. Eine Art revolutionärer Emanzipation? Ein Ausbruch aus der patriarchalischen Knechtschaft unter Vater und Mann, wie sie in Ostasien noch häufig ist? Tatsache ist, dass diese revolutionären Bewegungen in Ostasien oft von Frauen unterstützt wurden.
https://www.youtube.com/watch?v=7Rxhy9eIz-k
Das Video zeigt, dass die Armee der Roten Khmer auch zu einem großen Teil aus jungen Frauen bestand. Eine Art revolutionärer Emanzipation? Ein Ausbruch aus der patriarchalischen Knechtschaft unter Vater und Mann, wie sie in Ostasien noch häufig ist? Tatsache ist, dass diese revolutionären Bewegungen in Ostasien oft von Frauen unterstützt wurden.
https://www.youtube.com/watch?v=7Rxhy9eIz-k
Wallenstein- Gründungsmitglied
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Re: Kambodscha unter Pol Pot – der Alptraum der Roten Khmer - Massenmord am eigenen Volk
Guter Über- und Einblick in die kambodschanische Entwicklung. Interessant insbesondere der Einblick in den Vorstellungshorizont Samphans.
Aber auch aus dem erklärt sich nicht die Massenschlächterei. Diese Vorstellung einer wirtschaftlichen Entwicklung muss ja nicht notwendig im Abschlachten von Millionen Menschen einmünden...
Aber auch aus dem erklärt sich nicht die Massenschlächterei. Diese Vorstellung einer wirtschaftlichen Entwicklung muss ja nicht notwendig im Abschlachten von Millionen Menschen einmünden...
Atzec- Anzahl der Beiträge : 166
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Re: Kambodscha unter Pol Pot – der Alptraum der Roten Khmer - Massenmord am eigenen Volk
Atzec schrieb:Guter Über- und Einblick in die kambodschanische Entwicklung. Interessant insbesondere der Einblick in den Vorstellungshorizont Samphans.
Aber auch aus dem erklärt sich nicht die Massenschlächterei. Diese Vorstellung einer wirtschaftlichen Entwicklung muss ja nicht notwendig im Abschlachten von Millionen Menschen einmünden...
Eine richtige Erklärung für die Massenschlächterei finde ich auch nicht. Fast zeitgleich siegte in Vietnam der Vietcong, aber dort kam es nicht zu diesem Blutbad. Man hat dort die Anhänger des alten Regimes in das neue System integriert, in Kambodscha wurden sie alle umgebracht. Auch in Vietnam ging man nicht gerade mit Samthandschuhen vor, das führte zu dieser Fluchtbewegung der Boatpeople, aber das ist überhaupt kein Vergleich mit der Apokalypse in dem Nachbarland. In Vietnam wurde die Kollektivierung der Landwirtschaft schon bald wieder rückgängig gemacht, ebenso die Verstaatlichung vieler Betriebe, Privatwirtschaft in großem Umfang zugelassen. Die Wirtschaftserfolge dieses Landes sind durchaus beachtlich.
Übrigens, auch nach 1979 beherrschte der Rote Khmer noch große Gebiete in Kambodscha und führte einen Guerillakrieg. Erst Ende der neunziger Jahre wurde er endgültig besiegt. In den von ihm kontrollierten Regionen verfuhr er aber jetzt wesentlich moderater als vorher. Privatwirtschaft, Handel und Märkte wurden wieder zugelassen, mit dem Aufbau lokaler Gewerbebetriebe begonnen. Dieser Umschwung in Richtung mehr Liberalität nützte aber nichts mehr. Zu sehr hatten sie sich während der Terrorjahre 1975 bis 1979 in der Bevölkerung diskreditiert.
Wallenstein- Gründungsmitglied
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Re: Kambodscha unter Pol Pot – der Alptraum der Roten Khmer - Massenmord am eigenen Volk
Hier noch ein Artikel zu den Verurteilungen, die oben Wallenstein angesprochen hat:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-08/kambodscha-rote-khmer-urteil
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-08/kambodscha-rote-khmer-urteil
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Marek1964- Admin
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Re: Kambodscha unter Pol Pot – der Alptraum der Roten Khmer - Massenmord am eigenen Volk
Zu den hier schon vorhandenen sehr guten Beiträgen vielleicht noch ein paar Aspekte, die in diesem Zusammenhang interessant sind.
In Kambodscha als Agrargesellschaft war Gemeineigentum und kommunale Produktion ausgeprägter als der feudale Großgrundbesitz und privater Landbesitz. Städte waren die Zentren, von wo aus regiert, Abgaben erhoben und die Landbevölkerung geschröpft wurde. Die französische Kolonialmacht setzte während ihrer Herrschaft dort vietnamesische Administratoren ein. Der städtische Handel und das Gewerbe wiederum waren in den Händen der Chinesen. In Phnom Penh waren nach dem Zweiten Weltkrieg von den 110.000 Einwohnern 33 Prozent Chinesen und 26 Prozent Vietnamesen. Für die kambodschanische Landbevölkerung war die Stadt also nicht nur der Ort, wohin sie ihre Abgaben zu bringen hatten, es war auch der Ort, wo Ausländer das Sagen hatten und privilegierter lebten.
Prinz Sihanouk hatte 1967 in der Provinz Battambang, der Reiskammer des Landes, einen Bauernaufstand blutig niederschlagen lassen. Das zog Proteste und weiteren Widerstand nach sich. Trotzdem gelang es Sihanouk Kambodscha weitest gehend aus dem Vietnamkrieg herauszuhalten und sich bei der Bewegung der Blockfreien Staaten eine gewisse Reputation und Rückendeckung zu schaffen.
Das war mit dem Putsch von Lon Nol vorbei. Auftragsgemäß nickte der den Einmarsch US-amerikanisch-südvietnamesischer Truppen ab, die den Vietcong in Kambodscha bekämpfen sollten.
Die Ausweitung des Krieges und das Flächenbombardement zerstörten bäuerliche Strukturen und verschärften den Gegensatz zwischen Stadt und Land. Allein 1973 wurden über Kambodscha mehr Bomben abgeworfen als über Japan während des gesamten Zweiten Weltkrieges. Von den 600.000 getöteten Kambodschanern wurde hier ja schon geschrieben. Lon Nol und der auf Kambodscha ausgeweitete Krieg schufen den Nährboden für die wachsende Bewegung der Roten Khmer.
Phnom Penh wuchs während dieser Zeit auf über zwei Millionen Menschen an, von denen die meisten bitterarme Flüchtlinge vom Land waren. Bei einer Gesamtbevölkerung von 7,5 Millionen kann man sich vorstellen, welches Ausmaß die Flüchtlingswelle hatte.
Ein weiterer Aspekt war das Verhältnis zu Vietnam, China und der Sowjetunion. In der von den Franzosen zur Kolonialzeit geschaffenen Union Indochina aus Kambodscha, Laos und Vietnam, war Vietnam die Führungsmacht, der sich Laos fügte, Kambodscha aber immer wieder widersetzte. Das hatte auch historische Ursachen in der Annexion kambodschanischen Gebiets durch Vietnam während des 17. Jahrhunderts im Mekongdelta und dem umstrittenen Grenzverlauf zwischen beiden Ländern. Vietnam als enger Verbündeter Moskaus trieb Sihanouk mit seinen ohnehin schon vorhandenen Sympathien für die Chinesen in deren Arme. Nachdem Sihanouks Anhänger gemeinsam mit den Roten Khmer Lon Nol gestürzt hatten, waren die Chinesen mit Maos Agrarkommunismus Vorbild.
Mit dem Sturz Lon Nols und der Eroberung Phnom Penhs hörte auch die Versorgung für die Stadt aus der Luft auf. Da gab es nur die Wahl, zwischen Pest und Cholera. Entweder die Menschen in der Stadt verhungern zu lassen oder sie unter großen Opfern zu evakuieren, weil schlicht die Mittel fehlten, um die Menschen in der Stadt zu versorgen. So wurde Phnom Penh geräumt.
Die Roten Khmer verstanden die bäuerliche Bevölkerung als „Altvolk“ und als soziale Basis ihrer Herrschaft für die Errichtung ihres Agrarkommunismus. Die Stadtbevölkerung wurde als „Neuvolk“ gebrandmarkt und musste sich bedingungslos unterordnen, indem sie in Kommunen reorganisiert und zur Feldarbeit gezwungen wurden. Der alte Stadt-Land-Gegensatz brach wieder offen aus und so manche alte Rechnung wurde beglichen, auch in Form staatlich organisierter „Säuberungen“.
Ungeachtet des Dramas, das sich da im Land abspielte, wurden die Roten Khmer unter anderem nicht nur von China, sondern auch von Thailand protegiert. China wollte seinen Kurs gegen die Sowjetunion fortsetzen und Vietnam als deren Verbündeten in Schach halten und Thailand war am lukrativen Geschäft mit Edelhölzern und Edelsteinen interessiert.
Die alten Animositäten zwischen Kambodscha, inzwischen Kampuchea, und Vietnam brachen wieder aus und die Roten Khmer in ihrem latenten Hass auf die moskauhörigen Vietnamesen begannen kriegerische Grenzstreitigkeiten. Hanoi forderte über Radio zum Sturz der „brutalen, reaktionären, infantilen bäuerlichen Gleichmacherei“ auf, zum Sturz der „Söldner chinesischer Machthaber“ und Pol Pot rief seine Landsleute auf, Vietnamesen zu töten: „Jeder von uns muss 30 Vietnamesen töten. Bisher haben wir es geschafft. Wir brauchen nur zwei Millionen Soldaten, um 60 Millionen Vietnamesen umzubringen.“
Als vietnamesische Einheiten 1979 in Phnom Penh einmarschierten und dem Verbrechen der Roten Khmer am eigenen Volk ein Ende setzten, wurde das vom Westen als völkerrechtswidrige Aggression verurteilt. Heute wäre das eine humanitäre Intervention, natürlich nur, wenn es die Richtigen täten.
Vietnam wurde vom Westen mit Sanktionen belegt, während China Pol Pots Kämpfer bis 1991 weiter mit Waffen versorgte. Gleichzeitig wurden die Roten Khmer bis 1991 als rechtmäßige Regierung vom Westen anerkannt und ihr ein UN-Sitz reserviert.
Im Februar 1979 startete Peking einen blutigen „Erziehungsfeldzug“ gegen Vietnam, zog seine Truppen aber nach schweren Verlusten einen Monat später wieder zurück.
In Kambodscha als Agrargesellschaft war Gemeineigentum und kommunale Produktion ausgeprägter als der feudale Großgrundbesitz und privater Landbesitz. Städte waren die Zentren, von wo aus regiert, Abgaben erhoben und die Landbevölkerung geschröpft wurde. Die französische Kolonialmacht setzte während ihrer Herrschaft dort vietnamesische Administratoren ein. Der städtische Handel und das Gewerbe wiederum waren in den Händen der Chinesen. In Phnom Penh waren nach dem Zweiten Weltkrieg von den 110.000 Einwohnern 33 Prozent Chinesen und 26 Prozent Vietnamesen. Für die kambodschanische Landbevölkerung war die Stadt also nicht nur der Ort, wohin sie ihre Abgaben zu bringen hatten, es war auch der Ort, wo Ausländer das Sagen hatten und privilegierter lebten.
Prinz Sihanouk hatte 1967 in der Provinz Battambang, der Reiskammer des Landes, einen Bauernaufstand blutig niederschlagen lassen. Das zog Proteste und weiteren Widerstand nach sich. Trotzdem gelang es Sihanouk Kambodscha weitest gehend aus dem Vietnamkrieg herauszuhalten und sich bei der Bewegung der Blockfreien Staaten eine gewisse Reputation und Rückendeckung zu schaffen.
Das war mit dem Putsch von Lon Nol vorbei. Auftragsgemäß nickte der den Einmarsch US-amerikanisch-südvietnamesischer Truppen ab, die den Vietcong in Kambodscha bekämpfen sollten.
Die Ausweitung des Krieges und das Flächenbombardement zerstörten bäuerliche Strukturen und verschärften den Gegensatz zwischen Stadt und Land. Allein 1973 wurden über Kambodscha mehr Bomben abgeworfen als über Japan während des gesamten Zweiten Weltkrieges. Von den 600.000 getöteten Kambodschanern wurde hier ja schon geschrieben. Lon Nol und der auf Kambodscha ausgeweitete Krieg schufen den Nährboden für die wachsende Bewegung der Roten Khmer.
Phnom Penh wuchs während dieser Zeit auf über zwei Millionen Menschen an, von denen die meisten bitterarme Flüchtlinge vom Land waren. Bei einer Gesamtbevölkerung von 7,5 Millionen kann man sich vorstellen, welches Ausmaß die Flüchtlingswelle hatte.
Ein weiterer Aspekt war das Verhältnis zu Vietnam, China und der Sowjetunion. In der von den Franzosen zur Kolonialzeit geschaffenen Union Indochina aus Kambodscha, Laos und Vietnam, war Vietnam die Führungsmacht, der sich Laos fügte, Kambodscha aber immer wieder widersetzte. Das hatte auch historische Ursachen in der Annexion kambodschanischen Gebiets durch Vietnam während des 17. Jahrhunderts im Mekongdelta und dem umstrittenen Grenzverlauf zwischen beiden Ländern. Vietnam als enger Verbündeter Moskaus trieb Sihanouk mit seinen ohnehin schon vorhandenen Sympathien für die Chinesen in deren Arme. Nachdem Sihanouks Anhänger gemeinsam mit den Roten Khmer Lon Nol gestürzt hatten, waren die Chinesen mit Maos Agrarkommunismus Vorbild.
Mit dem Sturz Lon Nols und der Eroberung Phnom Penhs hörte auch die Versorgung für die Stadt aus der Luft auf. Da gab es nur die Wahl, zwischen Pest und Cholera. Entweder die Menschen in der Stadt verhungern zu lassen oder sie unter großen Opfern zu evakuieren, weil schlicht die Mittel fehlten, um die Menschen in der Stadt zu versorgen. So wurde Phnom Penh geräumt.
Die Roten Khmer verstanden die bäuerliche Bevölkerung als „Altvolk“ und als soziale Basis ihrer Herrschaft für die Errichtung ihres Agrarkommunismus. Die Stadtbevölkerung wurde als „Neuvolk“ gebrandmarkt und musste sich bedingungslos unterordnen, indem sie in Kommunen reorganisiert und zur Feldarbeit gezwungen wurden. Der alte Stadt-Land-Gegensatz brach wieder offen aus und so manche alte Rechnung wurde beglichen, auch in Form staatlich organisierter „Säuberungen“.
Ungeachtet des Dramas, das sich da im Land abspielte, wurden die Roten Khmer unter anderem nicht nur von China, sondern auch von Thailand protegiert. China wollte seinen Kurs gegen die Sowjetunion fortsetzen und Vietnam als deren Verbündeten in Schach halten und Thailand war am lukrativen Geschäft mit Edelhölzern und Edelsteinen interessiert.
Die alten Animositäten zwischen Kambodscha, inzwischen Kampuchea, und Vietnam brachen wieder aus und die Roten Khmer in ihrem latenten Hass auf die moskauhörigen Vietnamesen begannen kriegerische Grenzstreitigkeiten. Hanoi forderte über Radio zum Sturz der „brutalen, reaktionären, infantilen bäuerlichen Gleichmacherei“ auf, zum Sturz der „Söldner chinesischer Machthaber“ und Pol Pot rief seine Landsleute auf, Vietnamesen zu töten: „Jeder von uns muss 30 Vietnamesen töten. Bisher haben wir es geschafft. Wir brauchen nur zwei Millionen Soldaten, um 60 Millionen Vietnamesen umzubringen.“
Als vietnamesische Einheiten 1979 in Phnom Penh einmarschierten und dem Verbrechen der Roten Khmer am eigenen Volk ein Ende setzten, wurde das vom Westen als völkerrechtswidrige Aggression verurteilt. Heute wäre das eine humanitäre Intervention, natürlich nur, wenn es die Richtigen täten.
Vietnam wurde vom Westen mit Sanktionen belegt, während China Pol Pots Kämpfer bis 1991 weiter mit Waffen versorgte. Gleichzeitig wurden die Roten Khmer bis 1991 als rechtmäßige Regierung vom Westen anerkannt und ihr ein UN-Sitz reserviert.
Im Februar 1979 startete Peking einen blutigen „Erziehungsfeldzug“ gegen Vietnam, zog seine Truppen aber nach schweren Verlusten einen Monat später wieder zurück.
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