Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
hi Skeptik,
[/quote]
keine Ahnung, ich habe meine Weisheiten aus dem Netz, siehe:Gibt es den Karl wirklich 3mal? Einmal sitzt er außen oben am rechten Turm.
Dann habe ich extra ein altes Bild genommen. Ich dachte, das sei der Krypta-Karl vor seiner Renovierung. Die Krypta ist ganz in der Nähe zum Treppenaufgang.
Also 3mal gibt es ihn doch nicht? Das wäre des Guten denn doch zuviel.
[/quote]
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Ich glaube, es gibt ihn nur zweimal. Der in der Krypta ist das Original. Der am Turm außen ist eine Replik. Wenn du genau hinschaust siehst du auf deinem Bild hinten rechts noch den Anfang der Treppe in den Turm hinauf. Er heißt sogar Karlsturm.
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
hi Skeptik,
Daher vermute ich mal, dass es garnicht Karlchen ist, der in der Krypta hockt. Aber es ist eine so schöne Legende, dass man Schändung betreiben würde, sollte man dieses auf de Waage legen.
Und so kommen (nur wir beiden?) zum nächsten Rätsel.
Er war einer der edelsten Ritter seiner Zeit. Im Turnier fast unbesiegbar. Er war - für die damalige Zeit ungewöhnlich- belesen und konnte Französich und Latein (auch schreiben). Sein Bruder war gar Professor in Löwen.
Sein Geschlecht war eines der 'Großen' in Europa. Mit ihm fand das Rittertum auch sein Ende, denn sein Tod, durch eine Kanonen- (oder Gewehrkugel), beendete auch diesen Zeitabschnitt, welchen ein Cervantes noch veredelte durch seinen Don Quixotte. Der 'letzte Ritter' Maximilian war es nicht. Er kann für Mitte des 15.Jhd. verortet werden.
Er wurde geboren im Hennegau, und begraben ist er in der Stadt seines Geschlechts, in der Region Nord-Pas-de-Calais.
jetzt wissen wir auch die (fast) letzen Geheimnisse. Wenn ich mir allerdings die zeitgenössischen Abbildungen von Karl betrachte, sehe ich nicht die Krone aus Zürich. Karlchen trug auf einer Münze einen Lorbeerkranz und auf einem Reiterstandbild aus der Zeit, eine einfache Reifkrone mit Stirnschild (oder wie dies heißen mag).Ich glaube, es gibt ihn nur zweimal. Der in der Krypta ist das Original. Der am Turm außen ist eine Replik. Wenn du genau hinschaust siehst du auf deinem Bild hinten rechts noch den Anfang der Treppe in den Turm hinauf. Er heißt sogar Karlsturm.
Daher vermute ich mal, dass es garnicht Karlchen ist, der in der Krypta hockt. Aber es ist eine so schöne Legende, dass man Schändung betreiben würde, sollte man dieses auf de Waage legen.
Und so kommen (nur wir beiden?) zum nächsten Rätsel.
Er war einer der edelsten Ritter seiner Zeit. Im Turnier fast unbesiegbar. Er war - für die damalige Zeit ungewöhnlich- belesen und konnte Französich und Latein (auch schreiben). Sein Bruder war gar Professor in Löwen.
Sein Geschlecht war eines der 'Großen' in Europa. Mit ihm fand das Rittertum auch sein Ende, denn sein Tod, durch eine Kanonen- (oder Gewehrkugel), beendete auch diesen Zeitabschnitt, welchen ein Cervantes noch veredelte durch seinen Don Quixotte. Der 'letzte Ritter' Maximilian war es nicht. Er kann für Mitte des 15.Jhd. verortet werden.
Er wurde geboren im Hennegau, und begraben ist er in der Stadt seines Geschlechts, in der Region Nord-Pas-de-Calais.
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Den Stirnreif trug er nur in seiner Freizeit:
http://www.worms.de/de-wAssets/img/kultur/wussten-sies/weblication/wThumbnails/Karl_der_Grosse-389621be9614b64g576eb48f16f5afc6.jpg
Da wußte er oft damit zu beeindrucken, daß er sich beim Reiten ohne Steigbügel, mit gezogenem Schwert in der Linken und einer Eisenkugel in der Rechten im Sattel halten konnte.
Der Karl aus Zürich ist aus späteren Jahren:
http://www.175jahre.uzh.ch/fakultaeten/weiter-denken/programm/zentraleveranstaltungen/felixundregula/stationen/grossmuensterkirche/Sitzfigur2.jpg
Es soll sich um eine Momentaufnahme aus Verden an der Aller handeln. Erschöpft vom Blutbad an 4500 Sachsen ruht sein noch tropfendes Schwert auf seinen Knien.
Aber genug vom großen Karl. Ich muß mich um deinen Ritter kümmern.
http://www.worms.de/de-wAssets/img/kultur/wussten-sies/weblication/wThumbnails/Karl_der_Grosse-389621be9614b64g576eb48f16f5afc6.jpg
Da wußte er oft damit zu beeindrucken, daß er sich beim Reiten ohne Steigbügel, mit gezogenem Schwert in der Linken und einer Eisenkugel in der Rechten im Sattel halten konnte.
Der Karl aus Zürich ist aus späteren Jahren:
http://www.175jahre.uzh.ch/fakultaeten/weiter-denken/programm/zentraleveranstaltungen/felixundregula/stationen/grossmuensterkirche/Sitzfigur2.jpg
Es soll sich um eine Momentaufnahme aus Verden an der Aller handeln. Erschöpft vom Blutbad an 4500 Sachsen ruht sein noch tropfendes Schwert auf seinen Knien.
Aber genug vom großen Karl. Ich muß mich um deinen Ritter kümmern.
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
hi Skeptik,
PS. mit den 4500 Sachsen ist es auch nicht amtlich; da gibt es durchaus widersprechende Ansichten. Da der 'Große Karl' aber in Westfalen ziemlich aufräumte, Sachsen einfach umsiedelte, kann ich davon ausgehen, dass ein Teil der Verwandtschaft ihm zum Opfer fiel. Die kommen aus Sassenberg (bei Warendorf), und diese Ortschaft hat im Wappen drei Saxe (typische Waffe und wohl namensgebend für Sachsen?)
auf'm Gaul? Aber warum auch nicht, da wir dies nur von der offiziellen Hofberichterstatuung oder aus Abbildungen wissen.Den Stirnreif trug er nur in seiner Freizeit:
woow! obwohl die Franken durchaus den Steigbügel kannten und benutzten? War die Eisenkugel möglw. der Reichsapfel?Da wußte er oft damit zu beeindrucken, daß er sich beim Reiten ohne Steigbügel, mit gezogenem Schwert in der Linken und einer Eisenkugel in der Rechten im Sattel halten konnte.
und das in einer Kirche? Er hätte die Sachsen in Verden nicht besiegt, hätte er sich nicht ein paar Belgier mitgebracht, welche als Erste durch den Fluß ritten und schon mit dem 'Klarschiff' begannen.Der Karl aus Zürich ist aus späteren Jahren: Es soll sich um eine Momentaufnahme aus Verden an der Aller handeln. Erschöpft vom Blutbad an 4500 Sachsen ruht sein noch tropfendes Schwert auf seinen Knien.
sieh'ste, auch so habe ich den Dreh zu meinem Rätsel gefunden.Aber genug vom großen Karl . Ich muß mich um deinen Ritter kümmern.
PS. mit den 4500 Sachsen ist es auch nicht amtlich; da gibt es durchaus widersprechende Ansichten. Da der 'Große Karl' aber in Westfalen ziemlich aufräumte, Sachsen einfach umsiedelte, kann ich davon ausgehen, dass ein Teil der Verwandtschaft ihm zum Opfer fiel. Die kommen aus Sassenberg (bei Warendorf), und diese Ortschaft hat im Wappen drei Saxe (typische Waffe und wohl namensgebend für Sachsen?)
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Ich sehe gerade, daß ein falsche Bild zum Text geraten ist. Also hier nochmals richtig:
Den Stirnreif trug er nur in seiner Freizeit:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/95/Charles_Marville,_H%C3%B4tel_Carnavalet,_statue_of_Charlemagne,_ca._1853%E2%80%9370.jpg
Da wußte er oft damit zu beeindrucken, daß er sich beim Reiten ohne Steigbügel, mit gezogenem Schwert in der Rechten und einer Eisenkugel in der Linken im Sattel halten konnte.
Den Stirnreif trug er nur in seiner Freizeit:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/95/Charles_Marville,_H%C3%B4tel_Carnavalet,_statue_of_Charlemagne,_ca._1853%E2%80%9370.jpg
Da wußte er oft damit zu beeindrucken, daß er sich beim Reiten ohne Steigbügel, mit gezogenem Schwert in der Rechten und einer Eisenkugel in der Linken im Sattel halten konnte.
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Lieber van Kessel, ich tippe mal auf:
Guillaume IV. de Hainaut, Wilhelm II. (Bayern) geb. 5.4.1365 Den Haag (?), gest. 31.5.1417 Bouchain, Hennegau.
Schon in seiner Jugend war er von Turnieren begeistert. Nach seiner Teilnahme an einem Kreuzzug kam er in die Niederlande zurück, ging nach England wo er wieder in Turnieren brillierte und den Hosenbandorden erhielt.
Sein Bruder Jean war Bischof in Liège/Lüttich, wurde von seinem Bischofssitz verjagt und bekämpfte die Lütticher um ihn zurück zu erhalten.
Er erlebte die Erfindung des Salzherings in seinem Land. Bestand viele Schlachten im Haken- und Kabeljau-Krieg. Mein „Tipp“ starb nicht an einer Kanonen- oder Gewehrkugel, sondern ganz profan an einem Hundebiß.
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
hallo Skeptik,
Schau dich mal in der Gegend von Gent um.
Den Karl, um darauf zurück zu kommen, von Dürer gemalt, hat auch ein Schwert und REICHSAPFEL. Ich vermute, dass auf deiner Darstellung, schlicht das Kreuz abgebrochen wurde. So wäre Karl der erste, bekannte Boule-Spieler. Ich bin weiterhin für den Reichsapfel als Symbol der Macht.
leider fast 100 Jahre zu früh. Und er starb mit Sicherheit an einer Kugel, was seinen 'Auftraggeber' so erboste, dass er die Bewohner der gestürmte Burg, alle, mitsamt der Kinder massakrierte. Auch er war ein Ritter vom Goldenen Vlies (1451).Lieber van Kessel, ich tippe mal auf:
Guillaume IV. de Hainaut, Wilhelm II. (Bayern) geb. 5.4.1365 Den Haag (?), gest. 31.5.1417 Bouchain, Hennegau.
Schau dich mal in der Gegend von Gent um.
Den Karl, um darauf zurück zu kommen, von Dürer gemalt, hat auch ein Schwert und REICHSAPFEL. Ich vermute, dass auf deiner Darstellung, schlicht das Kreuz abgebrochen wurde. So wäre Karl der erste, bekannte Boule-Spieler. Ich bin weiterhin für den Reichsapfel als Symbol der Macht.
van Kessel- Anzahl der Beiträge : 445
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Danke für den Tipp „1451“!
Der war es:
Jacques de Lalaing, genannt le bon chevalier (* 1421; † 3. Juli 1453 in Poeke), war im zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts einer der bekanntesten Turnierkämpfer. 1451 wurde er in den Orden vom Goldenen Vlies aufgenommen.
Er war der erste europäische Adlige, der durch einen Gewehrschuss starb.
Die englische Wikipedia ist am ausführlichsten. Aber die französische Wiki hat noch ein makabres Detail:
Il est mortellement atteint le 4 juillet 1453, au château de Poucques, par un boulet qui lui enlève le sommet de la tête.
Er starb durch eine Kugel die ihm die Schädeldecke wegriß.
Der war es:
Jacques de Lalaing, genannt le bon chevalier (* 1421; † 3. Juli 1453 in Poeke), war im zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts einer der bekanntesten Turnierkämpfer. 1451 wurde er in den Orden vom Goldenen Vlies aufgenommen.
Er war der erste europäische Adlige, der durch einen Gewehrschuss starb.
Die englische Wikipedia ist am ausführlichsten. Aber die französische Wiki hat noch ein makabres Detail:
Il est mortellement atteint le 4 juillet 1453, au château de Poucques, par un boulet qui lui enlève le sommet de la tête.
Er starb durch eine Kugel die ihm die Schädeldecke wegriß.
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
hallo Skeptik,
Die Familie De Lalaing ist über die Geschlechter van Pallandt, van Culemburg (Buren), van Egmond, mit dem Hause von Orange-Nassau verwandt, und damit auch die Ahnen des derzeitigen NIederländischen Königs.
Dein Turn!
d'accord!Danke für den Tipp „1451“! Der war es:
Jacques de Lalaing, genannt le bon chevalier (* 1421; † 3. Juli 1453 in Poeke), war im zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts einer der bekanntesten Turnierkämpfer. 1451 wurde er in den Orden vom Goldenen Vlies aufgenommen.
Er war der erste europäische Adlige, der durch einen Gewehrschuss starb. Die englische Wikipedia ist am ausführlichsten. Aber die französische Wiki hat noch ein makabres Detail: Il est mortellement atteint le 4 juillet 1453, au château de Poucques, par un boulet qui lui enlève le sommet de la tête. (Er starb durch eine Kugel die ihm die Schädeldecke wegriß.)
Die Familie De Lalaing ist über die Geschlechter van Pallandt, van Culemburg (Buren), van Egmond, mit dem Hause von Orange-Nassau verwandt, und damit auch die Ahnen des derzeitigen NIederländischen Königs.
Dein Turn!
van Kessel- Anzahl der Beiträge : 445
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Mein Rätsel handelt von einem seltsamen Schauspiel, das sich im 15./16. Jahrhundert genau hundert Jahre lang immer am zweiten Freitag nach Ostern abgespielt hat. Abertausende Menschen aus dem ganzen Land drängten herzu und warteten gespannt. Ein riesiges Holzgerüst war aufgebaut auf dessen oberstem Rang wichtige Leute standen. Unter ihnen ein Schreier, ein stimmgewaltiger Priester, der von einem Schreizettel an die 30 bis 40 Gegenstände vorlas und dem Volk zeigen ließ. Zu vielen Gegenständen konnte der Priester auch einen bestimmten Ablaß zusagen. Die Menge war so aufgeregt und hysterisch, daß eine Panik ausbrach, als ein Rabe auf den umstehenden Häusern Ziegel auslöste, die auf die Menge polterten. In Panik stob die Menge auseinander. Nur knüppelnde Trupps hätten die Masse bändigen können. Am Ende habe es trotzdem Totgetrampelte und Verletzte gegeben.
Wie hieß der Name dieser Veranstaltung und in welcher Stadt spielte sich das ab?
Wie hieß der Name dieser Veranstaltung und in welcher Stadt spielte sich das ab?
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Skeptik schrieb:Mein Rätsel handelt von einem seltsamen Schauspiel, das sich im 15./16. Jahrhundert genau hundert Jahre lang immer am zweiten Freitag nach Ostern abgespielt hat. Abertausende Menschen aus dem ganzen Land drängten herzu und warteten gespannt. Ein riesiges Holzgerüst war aufgebaut auf dessen oberstem Rang wichtige Leute standen. Unter ihnen ein Schreier, ein stimmgewaltiger Priester, der von einem Schreizettel an die 30 bis 40 Gegenstände vorlas und dem Volk zeigen ließ. Zu vielen Gegenständen konnte der Priester auch einen bestimmten Ablaß zusagen. Die Menge war so aufgeregt und hysterisch, daß eine Panik ausbrach, als ein Rabe auf den umstehenden Häusern Ziegel auslöste, die auf die Menge polterten. In Panik stob die Menge auseinander. Nur knüppelnde Trupps hätten die Masse bändigen können. Am Ende habe es trotzdem Totgetrampelte und Verletzte gegeben.
Wie hieß der Name dieser Veranstaltung und in welcher Stadt spielte sich das ab?
bin mir nicht sicher, aber es muss um den Ablaßhandel gehen. Ich tippe auf Nürnberg, aber wie die Veranstaltung hieß???? Heiligtumszeigung oder so ähnlich?
van Kessel- Anzahl der Beiträge : 445
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
van Kessel schrieb:
bin mir nicht sicher, aber es muss um den Ablaßhandel gehen. Ich tippe auf Nürnberg, aber wie die Veranstaltung hieß???? Heiligtumszeigung oder so ähnlich?
Nürnberg ist richtig. Und die „Heiltumsweisung“ fand zwischen 1424 und 1524 jedes Jahr statt. In drei „Umgängen“ wurden von einem großen Holzgerüst, dem „Heiltumsstuhl“, ein „Schreizettel“ von einem „Heiltumsschreier“ dem Volk die Kleinodien und Reliquien ausgerufen und „gewiesen“:
http://www.alits-blog.de/wp-content/uploads/1490/04/Heiltumsweisung_1487.jpg
Oben links steht der Heiltumsschreier und rechts außen wird der jeweilige Gegenstand dem Volk gewiesen.
Darunter befinden sich so Seltenheiten wie der Zahn des Heiligen Johannes, fünf Dornen aus der Dornenkrone Christi, der Arm der heiligen Anna, Mutter der Maria.
Auch die Lanze, die bei der Kreuzigung in den Leib eindrang: „Das heylig eisen des spers das geoffnet hat dy seiten und verwundt hat das sueß herz unnsers herzen ihesu cristi. Und so tieff verwundt hat als ir sehet. Von der spitz byß an den güldin rayff der des zu zeichen darum gelegt ist. Auß der selbigen heiligen wunden das heilig pad bluetz und wassers uns miltiglich gegossen ist."
Auch unser Schwert von den Knien des Karl in Zürich taucht hier auf mit weiteren Zeichen der Macht wie Krönungsmantel, Zepter und Reichsapfel. Zu Zürich gibt es eine weitere Verbindung: Neben dem großen Schwert des Karl wurde ein kleineres Schwert des Heiligen Mauritius „gewiesen“. Von ihm soll das Reichsschwert und die Lanze stammen. Er ist der schwarze Stadtheilige von Magdeburg. Er war der Anführer der Thebäischen Legion aus Saint Maurice am Genfersee. Er war der Chef unserer geköpften Heiligen vom Zürcher Großmünster: "Nach der Legende sollen die Geschwister Felix und Regula Mitglieder der Thebäischen Legion gewesen sein, die um 302/03 n. Chr. bei Agaunum (Saint-Maurice) im Wallisden Märtyrertod erlitten. Zusammen mit ihrem Diener Exuperantius seien sie auf den Rat des Kommandanten der Legion, Mauritius, über die Furka, das Reusstal und den Klausenpass ins Glarnerland geflohen. Sie folgten der Linth zum Zürichsee und gelangten nach Turicum (Zürich), wo sie ihre Zelte aufschlugen und Tag und Nacht Gott dienten."
So fügt sich eins zum anderen und zeigt uns die märchenhafte Vorstellungswelt des Mittelalters.
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Aus aktuellem Anlaß will ich nur anmerken, daß es uns aufgeklärten Menschen des 21. Jahrhunderts nicht zusteht über die Menschen des Mittelalters und ihren merkwürdigen Reliquienglauben herabzusehen.
Da wurde doch kürzlich erst eine Blutreliquie des 2005 verstorbenen Papstes Johannes Paul II. aus dem Kölner Dom gestohlen. Es scheint für solche Fälle noch ein gewisser Vorrat vorhanden zu sein, denn der Krakauer Erzbischof machte seinem Amtsbruder Woelki zum 60. Geburtstag ein weiteres Tuch mit einem Blutstropfen des verstorbenen Papstes zum Geschenk.
Vielleicht hatte der mal Nasenbluten und nun ist das eine "heilige" Reliquie. Der Spuk kann für Gläubige des 21. Jahrhunderts also weiter gehen.
Da wurde doch kürzlich erst eine Blutreliquie des 2005 verstorbenen Papstes Johannes Paul II. aus dem Kölner Dom gestohlen. Es scheint für solche Fälle noch ein gewisser Vorrat vorhanden zu sein, denn der Krakauer Erzbischof machte seinem Amtsbruder Woelki zum 60. Geburtstag ein weiteres Tuch mit einem Blutstropfen des verstorbenen Papstes zum Geschenk.
Vielleicht hatte der mal Nasenbluten und nun ist das eine "heilige" Reliquie. Der Spuk kann für Gläubige des 21. Jahrhunderts also weiter gehen.
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Alter : 85
Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
entschuldigt, habe mich ein wenig enthalten was die 'Rätselecke' betrifft. Wenn du möchtest @Skeptik, dann überlasse ich dir (oder einem sonst interessierten) im Moment gerne eine neue Frage.
van Kessel- Anzahl der Beiträge : 445
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Dir sei eine Auszeit gegönnt. Und auch ich denke, daß anderen schon Rätselhaftes in längst Vergangenem begegnet ist das sie hier los werden wollen.
Wenn nicht, wär's auch ein Rätsel.
Wenn nicht, wär's auch ein Rätsel.
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
Anmeldedatum : 01.10.15
Alter : 85
Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Alle Rätsel scheinen gelöst. Aber eins hätte ich dann doch noch:
Vor 101 Jahren, in den ersten Wochen des September 1915 fuhren 38 Ornithologen aus ganz Europa auf vier Pferdefuhrwerken durch eine wunderschöne Wiesenlandschaft zu einer 4tägigen Konferenz. Auch zwei russische Vogelkundler waren darunter. Wladimir Iljitsch Uljanow und Lew Dawidowitsch Bronstein. Sie stiegen alle in einem kleinen Ort im einzigen Hotel Beau Séjour und einer Pension ab. Das Ganze gab ein solches jahrzehntelanges Aufsehen und Unruhe in das kleine Dorf, daß die Gemeinde sich nicht anders zu helfen wußte, als daß sie nach 66 Jahren das Hotel abriß. Selbst ein Asteroid wurde nach dem Ort benannt.
Frage: Wie hieß der Ort, wo befindet er sich, welche Weltanschauung vertraten diese Vogelkundler und unter welchen Namen sind die beiden Russen bekannter?
Vor 101 Jahren, in den ersten Wochen des September 1915 fuhren 38 Ornithologen aus ganz Europa auf vier Pferdefuhrwerken durch eine wunderschöne Wiesenlandschaft zu einer 4tägigen Konferenz. Auch zwei russische Vogelkundler waren darunter. Wladimir Iljitsch Uljanow und Lew Dawidowitsch Bronstein. Sie stiegen alle in einem kleinen Ort im einzigen Hotel Beau Séjour und einer Pension ab. Das Ganze gab ein solches jahrzehntelanges Aufsehen und Unruhe in das kleine Dorf, daß die Gemeinde sich nicht anders zu helfen wußte, als daß sie nach 66 Jahren das Hotel abriß. Selbst ein Asteroid wurde nach dem Ort benannt.
Frage: Wie hieß der Ort, wo befindet er sich, welche Weltanschauung vertraten diese Vogelkundler und unter welchen Namen sind die beiden Russen bekannter?
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Alter : 85
Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Wladimir Iljitsch Uljanow - Lenin
Lew Dawidowitsch Bronstein - Leo Trotzki
Diese beiden lebten 1902 gemeinsam in London und waren aktiv in der damaligen Politik
Ich habs:
1915 begaben sich die Beiden auf Pferdefuhrwerken durch die Wiesenlandschaft des Längenbergs und gelangten am Abend in Zimmerwald bei Bern. Ihr erklärtes Ziel war, im Zimmerwalder Hotel Beau Séjour und in der benachbarten Pension Schenk einen internationalen ornithologischen Kongress abzuhalten. Richtig??
Lew Dawidowitsch Bronstein - Leo Trotzki
Diese beiden lebten 1902 gemeinsam in London und waren aktiv in der damaligen Politik
Ich habs:
1915 begaben sich die Beiden auf Pferdefuhrwerken durch die Wiesenlandschaft des Längenbergs und gelangten am Abend in Zimmerwald bei Bern. Ihr erklärtes Ziel war, im Zimmerwalder Hotel Beau Séjour und in der benachbarten Pension Schenk einen internationalen ornithologischen Kongress abzuhalten. Richtig??
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Alles richtig geraten, Ceres.
Nur die Weltanschauung will ich noch nachtragen: Es trafen sich die
Spitzen der sozialistischen Internationalen Europas.
Wer mehr wissen will:
http://www.revue.ch/ausgaben/2015/04/detail/news/detail/News/die-lieder-von-lenin-trotzki-grimm-co-und-die-ruhe-in-zimmerwald/
Nur die Weltanschauung will ich noch nachtragen: Es trafen sich die
Spitzen der sozialistischen Internationalen Europas.
Wer mehr wissen will:
http://www.revue.ch/ausgaben/2015/04/detail/news/detail/News/die-lieder-von-lenin-trotzki-grimm-co-und-die-ruhe-in-zimmerwald/
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Alter : 85
Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Immer wieder gute Inspirationen für neue Threads, Leute. Eröffnet doch welche, zu dem einen oder anderen Thread.
Damit es hier schnell weitergeht, eröffne ich ein weiteres Rätsel, Ceres kann ja später nachlegen.
Welcher Diktator im 20. Jahrhundert machte Napoléon nach und krönte sich selbst?
Damit es hier schnell weitergeht, eröffne ich ein weiteres Rätsel, Ceres kann ja später nachlegen.
Welcher Diktator im 20. Jahrhundert machte Napoléon nach und krönte sich selbst?
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An unsere stillen Mitleser: werdet aktiv. Stellt Fragen, eröffnet Threads. Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. Belebt alte Threads - Geschichte veraltet nie. Ein Forum lebt nur, wenn viele mitmachen. Hier wird niemand niedergemacht - früherer Domänenname war geschichte-forum forums ag
Marek1964- Admin
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Seine Reformen (Code Civil) waren bemerkenswert! Seine Diktatur bestand in der Hinsicht, als alleinige Kaiser zu herrschen und seine Macht zu demonstrieren (auch auf nicht korrekter Weise) , indem er sich durch seine Feldzüge Länder erobern wollte.
Auch versuchte er, sein Regime dynastisch zu legitimieren. Seine Feldzüge erstreckten sich bis Russland nach Ägypten. Seine Selbstkrönung fand in Jahr 1804 im Notre Dame Paris in Anwesenheit von Papst Pius VII. statt. Danach setzte er seine Brüder als Könige in verschiedene Länder bzw. Gebiete ein.
Sein stärkster Feind waren die Engländer, die ihm zum Ende hin nach St. Helena verbannten.
Hinzufügen: Napoleon sah sich als "Kaiser der Franzosen" und verhielt sich nicht wie z. B. die Römischen Kaiser, d.h.. er hatte sich nicht devinisiert.
Auch versuchte er, sein Regime dynastisch zu legitimieren. Seine Feldzüge erstreckten sich bis Russland nach Ägypten. Seine Selbstkrönung fand in Jahr 1804 im Notre Dame Paris in Anwesenheit von Papst Pius VII. statt. Danach setzte er seine Brüder als Könige in verschiedene Länder bzw. Gebiete ein.
Sein stärkster Feind waren die Engländer, die ihm zum Ende hin nach St. Helena verbannten.
Hinzufügen: Napoleon sah sich als "Kaiser der Franzosen" und verhielt sich nicht wie z. B. die Römischen Kaiser, d.h.. er hatte sich nicht devinisiert.
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Von diesem hier hätte Napoleon noch einiges lernen können:
Jean-Bédel Bokassa (* 22. Februar 1921 in Bobangi, Französisch-Äquatorialafrika; † 3. November 1996 in Bangui, Zentralafrikanische Republik) war ein Militär (von den Franzosen bestens ausgebildet, in Dienst gestellt und protegiert), Politiker und von 1966 bis 1979 Diktator der Zentralafrikanischen Republik.
Im September 1976 entließ Bokassa die Regierung und ersetzte sie durch den Conseil de la Révolution Centrafricaine(dt. Zentralafrikanischer Revolutionsrat). Am 4. Dezember 1976, auf dem Parteitag der MESAN, erklärte er die Republik zur Monarchie, dem Zentralafrikanischen Kaiserreich. Sich selbst ließ er zum Kaiser Bokassa I. ausrufen. Sein offizieller vollständiger Titel lautete übersetzt: „Seine kaiserliche Majestät Bokassa der Erste, Kaiser von Zentralafrika durch den Willen des Zentralafrikanischen Volkes vereinigt in der nationalen politischen Partei, der MESAN“. Er erließ eine kaiserliche Verfassung und konvertierte zum Katholizismus. Am 4. Dezember 1977 krönte er sich in einer Zeremonie, die angeblich mehr als 20 Millionen US-Dollar kostete, im Dom zu Bangui, den er nach dem Vorbild des St.Petersdoms in Rom gebaut hatte selbst zum Kaiser, nachdem Papst Paul VI. es abgelehnt hatte, die Krönung vorzunehmen. Ferner hielt er sich für den 13. Apostel Jesu.
http://images.google.de/imgres?imgurl=https%3A%2F%2F41.media.tumblr.com%2F687da769ea3ee7287c5bd344fd901a4d%2Ftumblr_inline_nr4cijzTgl1qzy8r9_540.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fabriegrowsinbrooklyn.com%2Fpost%2F123459375992%2Fon-the-secrets-behind-the-coronation-of-jean-b%25C3%25A9del&h=673&w=540&tbnid=lUf8nIvaEA_zDM%3A&docid=O_OhUgM031FHxM&ei=BFXeV7q2B8jfU_SwuZAH&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=591&page=0&start=0&ndsp=33&ved=0ahUKEwi6yPilxJjPAhXI7xQKHXRYDnIQMwggKAIwAg&bih=857&biw=1777
Er heiratete die Engländerin Margret Green, die Vietnamesin Martine Nguyen, die Belgierin Astrid van Erpe und schlußendlich auch eine Afrikanerin Catherine Denguiadé und in 12. Ehe die Rumänin Gabriella Drimbound. Bokassa starb - wie sagt man so schön: lebenssatt - im Alter von 75 Jahren am 3. November 1996 in der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui an einem Herzinfarkt. Er hinterließ 17 Frauen. Wie viele Kinder der Diktator hinterließ, ist unklar. Man geht von einer Zahl zwischen 37 und 54 Nachkommen aus.
Und das alles im 20. Jahrhundert. - Chapeau!!!
Jean-Bédel Bokassa (* 22. Februar 1921 in Bobangi, Französisch-Äquatorialafrika; † 3. November 1996 in Bangui, Zentralafrikanische Republik) war ein Militär (von den Franzosen bestens ausgebildet, in Dienst gestellt und protegiert), Politiker und von 1966 bis 1979 Diktator der Zentralafrikanischen Republik.
Im September 1976 entließ Bokassa die Regierung und ersetzte sie durch den Conseil de la Révolution Centrafricaine(dt. Zentralafrikanischer Revolutionsrat). Am 4. Dezember 1976, auf dem Parteitag der MESAN, erklärte er die Republik zur Monarchie, dem Zentralafrikanischen Kaiserreich. Sich selbst ließ er zum Kaiser Bokassa I. ausrufen. Sein offizieller vollständiger Titel lautete übersetzt: „Seine kaiserliche Majestät Bokassa der Erste, Kaiser von Zentralafrika durch den Willen des Zentralafrikanischen Volkes vereinigt in der nationalen politischen Partei, der MESAN“. Er erließ eine kaiserliche Verfassung und konvertierte zum Katholizismus. Am 4. Dezember 1977 krönte er sich in einer Zeremonie, die angeblich mehr als 20 Millionen US-Dollar kostete, im Dom zu Bangui, den er nach dem Vorbild des St.Petersdoms in Rom gebaut hatte selbst zum Kaiser, nachdem Papst Paul VI. es abgelehnt hatte, die Krönung vorzunehmen. Ferner hielt er sich für den 13. Apostel Jesu.
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Er heiratete die Engländerin Margret Green, die Vietnamesin Martine Nguyen, die Belgierin Astrid van Erpe und schlußendlich auch eine Afrikanerin Catherine Denguiadé und in 12. Ehe die Rumänin Gabriella Drimbound. Bokassa starb - wie sagt man so schön: lebenssatt - im Alter von 75 Jahren am 3. November 1996 in der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui an einem Herzinfarkt. Er hinterließ 17 Frauen. Wie viele Kinder der Diktator hinterließ, ist unklar. Man geht von einer Zahl zwischen 37 und 54 Nachkommen aus.
Und das alles im 20. Jahrhundert. - Chapeau!!!
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
@Skeptik,
nix da, er war nicht nur ein Menschenfresser (und das nicht nur im wortlichen Sinn), sondern einer der schlimmsten Monster der Weltgeschichte.
Von diesem hier hätte Napoleon noch einiges lernen können:
bist du von Sinnen? Er war - wie Idi Amin fast zeitgleich - schlimmer als es ein Joseph Conrad in seinem 'Herz der Finsternis', je hätte beschreiben können.Und das alles im 20. Jahrhundert. - Chapeau!!!
van Kessel- Anzahl der Beiträge : 445
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Dieses „Chapeau!!!“ hat bei mir einen zynischen, bitteren Klang.
Bezeichnend ist doch, daß man diesen Bokassa den „schwarzen Napoleon“ nannte.
Hier kann man die „Strecke“ des echten Napoleon besichtigen. Tot sind sie auch alle. Ob sie „humaner“ starben?
http://www.napoleon-online.de/html/nap_schlachten.html
Ein Monster zeichnet sich allerdings durch eine krankhafte Phantasie aus:
Ein Wächter und ein junger Ökonomie-Student führen durch die Palast-Ruine, in der Bokassa einst zu Gericht saß. Er thronte unter einem Baldachin. Seine Minister saßen zu seiner Rechten, der Gefangene stand in der Mitte auf nackten Steinfliesen. „Okay. Was hast du zu sagen?“ sprach Bokassa. Und wenn er meinte, sein Opfer sage nicht die Wahrheit, dann gab er seinen Soldaten ein Zeichen, und diese verfütterten den Unglückseligen an die Löwen oder die Krokodile – das hing von Bokassas Laune ab. Man gelangt in den Löwenkäfig, einen Bunker, aus dem riesige Affenbrotbäume sprießen und weiter zu einem schmalen Durchgang, in dem der Verdammte mit Handschellen gefesselt worden war.
Genauso widerlich sind in der Gesinnung seine Freunde:
Als zwei Jahre später seine Ausschweifungen sogar dem französischen Präsidenten Giscard d’Estaing, seinem früheren Freund, peinlich wurden, stürzten ihn die Franzosen von seinem Thron. Es war den Franzosen nur mal eben peinlich. Aber einen alten Freund läßt man nicht sio schnell fallen.
Und wenn wir schon mal in Afrika sind, sei ein europäisches Monster nicht vergessen:
Leopold II. Herrscher im Belgisch-Kongo.
Der belgische Richter Stanislas Lefranc sah um 1900 mit eigenen Augen, was Leopolds Vertreter im Kongo anrichteten. Lefranc war Zeuge einer Bestrafungsaktion, bei der "ungefähr 30 Bälger, von denen etliche erst sieben oder acht Jahre alt waren, aufgereiht und darauf wartend, dass die Reihe an sie käme, die, zu Tode erschrocken, mit ansahen, wie ihre Kameraden ausgepeitscht wurden. 25-mal sauste die Peitsche auf jedes Kind nieder.“
Das Vergehen der Kinder: Sie hatten in der Gegenwart eines Weißen gelacht. Eigentlich war jedes Kind zu 50 Peitschenhieben verurteilte worden. LeFranc setzte durch, dass die Strafe auf 25 reduziert wurde, was ihm später Ärger mit dem Gouverneur der Kolonie einbrachte.
Man hat diese Kinder später oft nochmals gesehen. Dann vielleicht mit abgehackten Händen. Auch eine Art eines europäischen Adeligen Menschen zu disziplinieren.
Bezeichnend ist doch, daß man diesen Bokassa den „schwarzen Napoleon“ nannte.
Hier kann man die „Strecke“ des echten Napoleon besichtigen. Tot sind sie auch alle. Ob sie „humaner“ starben?
http://www.napoleon-online.de/html/nap_schlachten.html
Ein Monster zeichnet sich allerdings durch eine krankhafte Phantasie aus:
Ein Wächter und ein junger Ökonomie-Student führen durch die Palast-Ruine, in der Bokassa einst zu Gericht saß. Er thronte unter einem Baldachin. Seine Minister saßen zu seiner Rechten, der Gefangene stand in der Mitte auf nackten Steinfliesen. „Okay. Was hast du zu sagen?“ sprach Bokassa. Und wenn er meinte, sein Opfer sage nicht die Wahrheit, dann gab er seinen Soldaten ein Zeichen, und diese verfütterten den Unglückseligen an die Löwen oder die Krokodile – das hing von Bokassas Laune ab. Man gelangt in den Löwenkäfig, einen Bunker, aus dem riesige Affenbrotbäume sprießen und weiter zu einem schmalen Durchgang, in dem der Verdammte mit Handschellen gefesselt worden war.
Genauso widerlich sind in der Gesinnung seine Freunde:
Als zwei Jahre später seine Ausschweifungen sogar dem französischen Präsidenten Giscard d’Estaing, seinem früheren Freund, peinlich wurden, stürzten ihn die Franzosen von seinem Thron. Es war den Franzosen nur mal eben peinlich. Aber einen alten Freund läßt man nicht sio schnell fallen.
Und wenn wir schon mal in Afrika sind, sei ein europäisches Monster nicht vergessen:
Leopold II. Herrscher im Belgisch-Kongo.
Der belgische Richter Stanislas Lefranc sah um 1900 mit eigenen Augen, was Leopolds Vertreter im Kongo anrichteten. Lefranc war Zeuge einer Bestrafungsaktion, bei der "ungefähr 30 Bälger, von denen etliche erst sieben oder acht Jahre alt waren, aufgereiht und darauf wartend, dass die Reihe an sie käme, die, zu Tode erschrocken, mit ansahen, wie ihre Kameraden ausgepeitscht wurden. 25-mal sauste die Peitsche auf jedes Kind nieder.“
Das Vergehen der Kinder: Sie hatten in der Gegenwart eines Weißen gelacht. Eigentlich war jedes Kind zu 50 Peitschenhieben verurteilte worden. LeFranc setzte durch, dass die Strafe auf 25 reduziert wurde, was ihm später Ärger mit dem Gouverneur der Kolonie einbrachte.
Man hat diese Kinder später oft nochmals gesehen. Dann vielleicht mit abgehackten Händen. Auch eine Art eines europäischen Adeligen Menschen zu disziplinieren.
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Ich glaube, Napoléon hat einiges Zustande gebracht und durfte sich sicher zu Recht eine Zeit lang als Kaiser sehen. Bokassa und Idi Amin waren brutale Diktatoren, die kaum mehr als Grausamkeiten und Akte des Grössenwahns zustande gebracht haben. Solche, die selbst Hitler, Stalin oder andere nicht gezeigt haben.
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