Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres,
freue mich ebenso auf den Frühling
-aber genauso auf Deinen nächsten Übersetzungsvorschlag
Lieben Gruß
Sebius
freue mich ebenso auf den Frühling
-aber genauso auf Deinen nächsten Übersetzungsvorschlag
Lieben Gruß
Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2534
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius,
ich habe etwas gefunden, was mir sehr interessant ist. Ich bin mir aber nicht sicher, ob wir diese Tafel schon mal übersetzt hatten. Ich habe mal die Seiten (aber nicht alle) durchgesehen, ist mir nicht aufgefallen. Oder die Tafel befindet sich auf einer Seite, auf die ich noch nicht war. Falls wir diese aber schon hatten, kann dieser Post gelöscht werden.
Schau mal:
Transkription: D(is) M(anibus) s(acrum) / G(aio) M(---) Zosimo b(ene)f(iciario) leg(ionis) / VII gem(inae) p(iae) f(elicis) natione / Italo stipe(n)dior<um> / XX q(ui) vixit ann<i>s / XXXVII mensibus VII / diebus X{X}X{X}VIIII Iunia / Vera coniug(i) benignissi/mo [p]<iissimo> posui<t> / h(ic) [s(itus)] e(st) s(it) t(ibi) t(erra) l(evis)
(http://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD000224)
Lieben Gruß
Ceres
ich habe etwas gefunden, was mir sehr interessant ist. Ich bin mir aber nicht sicher, ob wir diese Tafel schon mal übersetzt hatten. Ich habe mal die Seiten (aber nicht alle) durchgesehen, ist mir nicht aufgefallen. Oder die Tafel befindet sich auf einer Seite, auf die ich noch nicht war. Falls wir diese aber schon hatten, kann dieser Post gelöscht werden.
Schau mal:
Transkription: D(is) M(anibus) s(acrum) / G(aio) M(---) Zosimo b(ene)f(iciario) leg(ionis) / VII gem(inae) p(iae) f(elicis) natione / Italo stipe(n)dior<um> / XX q(ui) vixit ann<i>s / XXXVII mensibus VII / diebus X{X}X{X}VIIII Iunia / Vera coniug(i) benignissi/mo [p]<iissimo> posui<t> / h(ic) [s(itus)] e(st) s(it) t(ibi) t(erra) l(evis)
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Lieben Gruß
Ceres
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres,
Dein neuer Vorschlag scheint sehr interessant, eine umfassende Inchrift, um welchen Zosimo es sich bei dieser Inschrift wohl handelt?
Ja, gefällt mir, bin gespannt was Du rausfindest!
Lieben Gruß
Sebius
Dein neuer Vorschlag scheint sehr interessant, eine umfassende Inchrift, um welchen Zosimo es sich bei dieser Inschrift wohl handelt?
Ja, gefällt mir, bin gespannt was Du rausfindest!
Lieben Gruß
Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2534
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius,
dann mache ich mich (erstmal im Hintergrund) dabei
Lieben Gruß zurück
Ceres
---------------------------------------
Ich hab dir mal eine Mail geschrieben. Möchte dich nur auf meinen neuen Stand informieren
dann mache ich mich (erstmal im Hintergrund) dabei
Lieben Gruß zurück
Ceres
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Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius,
ich habe schon mit der Übersetzung im Hintergrund angefangen, aber bei der 9. Reihe habe ich wohl ein Problemchen.
Ich kann diese lateinischen Wörter einfach nicht herausfinden und nicht übersetzen, sowie ich mich auch bemüht habe.
Jetzt sitze ich wieder vor meinen Rechner und habs wieder versucht - kein Übersetzer, nicht der kleine Caesar, Navi, der große Georges etc.. will mir diese Wörter übersetzen.Ich hab es mit Teilung versucht, auch mit Zusammefügung "mourcinio" - habe keine Chance mit dem Wort.
"Mo [ ]urcinio Posuin "
Ob da evtl. ein Druckfehler sein könnte?? Ich finde das einfach nicht raus!
Lieben Gruß
Ceres
ich habe schon mit der Übersetzung im Hintergrund angefangen, aber bei der 9. Reihe habe ich wohl ein Problemchen.
Ich kann diese lateinischen Wörter einfach nicht herausfinden und nicht übersetzen, sowie ich mich auch bemüht habe.
Jetzt sitze ich wieder vor meinen Rechner und habs wieder versucht - kein Übersetzer, nicht der kleine Caesar, Navi, der große Georges etc.. will mir diese Wörter übersetzen.Ich hab es mit Teilung versucht, auch mit Zusammefügung "mourcinio" - habe keine Chance mit dem Wort.
"Mo [ ]urcinio Posuin "
Ob da evtl. ein Druckfehler sein könnte?? Ich finde das einfach nicht raus!
Lieben Gruß
Ceres
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres,
die beiden Zeilen der Inschrift HD000224 beinhalten demnach folgendes:
Bildausschnitt der Inschrift HD000224
Der letzte Buchstabe N in der vorletzten Zeile bedeutet wahrsch. als Abkürzung N(E) = wahrhaftig
aus www.frag-caesar.de
Curcinio ist ein Name im Dativ, im Nominativ heißt er Curcinius
Bild aus der Google- Suchmaschine
Curcinius, aber beigesetzt in der Emerita Augusta (Spanien) die dritt- und vorletzte Zeile endet schnellübersetzt etwa mit:
... wohlwollend dem Curcinius ich habe ihn beigesetzt, das Grab errichtet, wahrhaftig ...
- in der antiken Ortschaft Emerita Augusta dem Fundort der Inschrift (bitte nicht so übernehmen, steht nicht auf der Inschrift selbst).
Bild aus der Epigraphischen Datenbank der Uni- Heidelberg mit der Nr. HD000224
Nur mal eine Idee meinerseits
Lieben Gruß
Sebius
die beiden Zeilen der Inschrift HD000224 beinhalten demnach folgendes:
Bildausschnitt der Inschrift HD000224
Der letzte Buchstabe N in der vorletzten Zeile bedeutet wahrsch. als Abkürzung N(E) = wahrhaftig
aus www.frag-caesar.de
Curcinio ist ein Name im Dativ, im Nominativ heißt er Curcinius
Bild aus der Google- Suchmaschine
Curcinius, aber beigesetzt in der Emerita Augusta (Spanien) die dritt- und vorletzte Zeile endet schnellübersetzt etwa mit:
... wohlwollend dem Curcinius ich habe ihn beigesetzt, das Grab errichtet, wahrhaftig ...
- in der antiken Ortschaft Emerita Augusta dem Fundort der Inschrift (bitte nicht so übernehmen, steht nicht auf der Inschrift selbst).
Bild aus der Epigraphischen Datenbank der Uni- Heidelberg mit der Nr. HD000224
Nur mal eine Idee meinerseits
Lieben Gruß
Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2534
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Guten Morgen lieber Sebius,
...und ich habe gesucht und es nicht heraus gefunden!! Ich habe die Wörter im Zusammenhang und auch getrennt versucht und bin nicht weiter gekommen. Vielen Dank!
So kann ich die Übersetzung vollenden.
Lieben Gruß
Ceres
...und ich habe gesucht und es nicht heraus gefunden!! Ich habe die Wörter im Zusammenhang und auch getrennt versucht und bin nicht weiter gekommen. Vielen Dank!
So kann ich die Übersetzung vollenden.
Lieben Gruß
Ceres
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius, denke jetzt habe ich es geschafft, hoffe aber, dass ich es richtig hinbekommen habe:
Zeile 1 Majuskel: D M S
Zeile 1 Transkription: D(is) M(anibus) s(acrum)
Zeile 1 Umschrift: Dis Manibus sacrum
Zeile 1 Übersetzung: In den Händen des Göttervater Heiligtum
Zeile 2 Majuskel: G M ZOSIMO BF LEG
Zeile 2 Transkription: G(aio) M(arco) Zosimo b(ene)f(iciario) leg(ionis)
Zeile 2 Umschrift: Gaio M(arco) (-- Zosimo beneficiario legionis
Zeile 2 Übersetzung: dem Gaius Marcus Zosimus, dem Soldat der Legion
Zeile 3 Majuskel: VII GEM P F NATIONE
Zeile 3 Transkription: VII gem(inae) p(iae) f(elicis) natione
Zeile 3 Umschrift: VII geminae piae felicis natione
Zeile 3 Übersetzung: VII Doppelzwillings- den pflichtbewussten (und) erfolgreichen der Nation
Zeile 4 Majuskel: ITALO STIPEDIORON
Zeile 4 Transkription: Italo stipe(n)dior<um>
Zeile 4 Umschrift: italo stipendiorum
Zeile 4 Übersetzung: (dem) italer, der Dienstjahre
Zeile 5 Majuskel: XX Q VIXIT ANNS
Zeile 5 Transkription: XX q(ui) vixit ann<i>s
Zeile 5 Umschrift: XX qui vixit annis
Zeile 5 Übersetzung: 20 welcher hat gelebt den Jahren
Zeile 6 Majuskel: XXXVII MENSIBVS VII
Zeile 6 Transkription: XXXVII mensibus VII
Zeile 6 Umschrift: XXXVII mensibus VII
Zeile 6 Übersetzung: 37 (und) den Monaten 7
Zeile 7 Majuskel: DIEBVS XXXXVIIII IVNIA
Zeile 7 Transkription: diebus X{X}X{X}VIIII Iunia
Zeile 7 Umschrift: diebus XXXXVIIII Iunia
Zeile 7 Übersetzung: (und) den Tagen 49 Iunia
Zeile 8 Majuskel: VERA CONIVG BENIGNISSI
Zeile 8 Transkription: Vera coniug(i) benignissi/mo[p]<iissimo> posui<t>
Zeile 8 Umschrift: Vera coniugi benignissimo piissimo posuit
Zeile 8 Übersetzung: Vera hat dem gütigen (und) frommen Gatten das Grab aufgestellt
Zeile 9 Majuskel: MO [ ]VRCINIO POSVIN
Zeile 9 Transkription: Mo urcinio Posuin
Zeile 9 Umschrift: mo curcinio posui n
Zeile 9 Übersetzung: wohlwollend dem Cursinius ich habe ihn beigesetzt, das Grab errichtet, wahrhaftig
Zeile 10 Majuskel: H [ ] E S T T L
Zeile 10 Transkriiption: h(ic) [s(itus)] e(st) s(it) t(ibi) t(erra) l(evis)
Zeile 10 Umschrift: hic situs est sit tibi terra levis
Zeile 10 Übersetzung: (und) hier liegt er. Möge die Erde leicht auf dir ruhen.
Im Zusammenhang:
In den Händen des Göttervater Heiligtum, dem Gaius Marcus Zosimus, dem Soldat der Doppelzwillings-Legion VII, den pflichtbewussten (und) erfolgreichen der Nation, (dem) italer, der Dienstjahre 20, welcher hat gelebt den Jahren 37 (und) den Monaten 7 (und) den Tagen 49. Iunia Vera hat dem gütigen (und) frommen Gatten das Grab aufgestellt wohlwollend dem Cursinius. Ich habe ihn beigesetzt, das Grab errichtet, wahrhaftig (und) hier liegt er. Möge die Erde leicht auf dir ruhen.
Zeile 1 Majuskel: D M S
Zeile 1 Transkription: D(is) M(anibus) s(acrum)
Zeile 1 Umschrift: Dis Manibus sacrum
Zeile 1 Übersetzung: In den Händen des Göttervater Heiligtum
Zeile 2 Majuskel: G M ZOSIMO BF LEG
Zeile 2 Transkription: G(aio) M(arco) Zosimo b(ene)f(iciario) leg(ionis)
Zeile 2 Umschrift: Gaio M(arco) (-- Zosimo beneficiario legionis
Zeile 2 Übersetzung: dem Gaius Marcus Zosimus, dem Soldat der Legion
Zeile 3 Majuskel: VII GEM P F NATIONE
Zeile 3 Transkription: VII gem(inae) p(iae) f(elicis) natione
Zeile 3 Umschrift: VII geminae piae felicis natione
Zeile 3 Übersetzung: VII Doppelzwillings- den pflichtbewussten (und) erfolgreichen der Nation
Zeile 4 Majuskel: ITALO STIPEDIORON
Zeile 4 Transkription: Italo stipe(n)dior<um>
Zeile 4 Umschrift: italo stipendiorum
Zeile 4 Übersetzung: (dem) italer, der Dienstjahre
Zeile 5 Majuskel: XX Q VIXIT ANNS
Zeile 5 Transkription: XX q(ui) vixit ann<i>s
Zeile 5 Umschrift: XX qui vixit annis
Zeile 5 Übersetzung: 20 welcher hat gelebt den Jahren
Zeile 6 Majuskel: XXXVII MENSIBVS VII
Zeile 6 Transkription: XXXVII mensibus VII
Zeile 6 Umschrift: XXXVII mensibus VII
Zeile 6 Übersetzung: 37 (und) den Monaten 7
Zeile 7 Majuskel: DIEBVS XXXXVIIII IVNIA
Zeile 7 Transkription: diebus X{X}X{X}VIIII Iunia
Zeile 7 Umschrift: diebus XXXXVIIII Iunia
Zeile 7 Übersetzung: (und) den Tagen 49 Iunia
Zeile 8 Majuskel: VERA CONIVG BENIGNISSI
Zeile 8 Transkription: Vera coniug(i) benignissi/mo[p]<iissimo> posui<t>
Zeile 8 Umschrift: Vera coniugi benignissimo piissimo posuit
Zeile 8 Übersetzung: Vera hat dem gütigen (und) frommen Gatten das Grab aufgestellt
Zeile 9 Majuskel: MO [ ]VRCINIO POSVIN
Zeile 9 Transkription: Mo urcinio Posuin
Zeile 9 Umschrift: mo curcinio posui n
Zeile 9 Übersetzung: wohlwollend dem Cursinius ich habe ihn beigesetzt, das Grab errichtet, wahrhaftig
Zeile 10 Majuskel: H [ ] E S T T L
Zeile 10 Transkriiption: h(ic) [s(itus)] e(st) s(it) t(ibi) t(erra) l(evis)
Zeile 10 Umschrift: hic situs est sit tibi terra levis
Zeile 10 Übersetzung: (und) hier liegt er. Möge die Erde leicht auf dir ruhen.
Im Zusammenhang:
In den Händen des Göttervater Heiligtum, dem Gaius Marcus Zosimus, dem Soldat der Doppelzwillings-Legion VII, den pflichtbewussten (und) erfolgreichen der Nation, (dem) italer, der Dienstjahre 20, welcher hat gelebt den Jahren 37 (und) den Monaten 7 (und) den Tagen 49. Iunia Vera hat dem gütigen (und) frommen Gatten das Grab aufgestellt wohlwollend dem Cursinius. Ich habe ihn beigesetzt, das Grab errichtet, wahrhaftig (und) hier liegt er. Möge die Erde leicht auf dir ruhen.
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres,
bin leider nicht so schnell wie Du, bitte noch um etwas Geduld,
lieben Gruß
Sebius
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Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2534
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Alter : 65
Ort : Wien
Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius,
du hast alle Zeit der Welt. Nur die Ruhe...
lieben Gruß
Ceres
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Ceres
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres,
Deine Übersetzung hast Du gut gemacht, auch wenn sich momentan der Sinn der einen oder anderen Zeile nicht vollkommen erschließt, ist es besser man hält sich an Wörter- und Grammatikbücher als man passt den Text nach persönlich- vermeintlicher Vorstellung an. Das komplizierte dabei, es sind drei Personen nicht zwei, die Uni- Heidelberg gibt nur zwei Personen an (HD000224).
aus https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD000224
Der Name Curcinius steht mit der Fallendung Curcinio nicht im Dativ sondern im Ablativ (mit ihm, mit dem Curcinius).
Die junge Witwe des mit siebenunddreißig Jahren verstorbenen Polizeibeamten der Armee in der siebenden Zwillingslegion war bei der Beisetzung nicht alleine, entweder war Curcinius ein Verwandter oder bereits der neue Lebensgefährte, vieles spricht dafür, der Text geht spezifisch darauf nicht ein. Wäre Curcinius der gemeinsame Sohn würde zumindest ein F (filius) anbei stehen. Die Spitzhacke der lutherisch- calvinistischen Reformer als Moralisten der Neuzeit traf genau den Namen Curcinius in der vorletzten Zeile, als wolle man ihn mehr als Tausend Jahre später damaliger Zeitrechnung für seine Beziehung mit der jungen Frau bestrafen.
Detail der Inschrift HD000224
In Wahrheit war sie eine von vielen Frauen welche das Schicksal junger Witwen auf sich nahm, denn Soldaten heirateten i.d.R. „spät“ also mit über dreißig Jahren, die Frauen waren zur Zeit der Hochzeit wesentlich jünger. Junia Vera war vielleicht Mitte zwanzig als sie beim Begräbnis ihres verstorbenen Gatten Zosimus in einer eventuell neuen Beziehung stand. Zu diesen sozialen Gegebenheiten im speziellen habe ich ein Wissenschaftswerk gefunden das einen Überblick dazu verschafft, kurz daraus auf der Seite 278 aus „Legionäre, Frauen, Militärfamilien“ (von Oliver Stoll):
aus „Legionäre, Frauen, Militärfamilien“ (von Oliver Stoll) *
Hier das gesamte Buchwerk als PDF- Datei (falls Interesse):
„Legionäre, Frauen, Militärfamilien“ (von Oliver Stoll) *
Warum beim genauen Sterbedatum des siebenunddreißig Jährigen Zosimus sieben Monate, aber neunundvierzig Tage gezählt wurden hat sicher seine Gründe. Auf das Datum mittig der Inschrift wurde großen Wert gelegt, alles wurde ausgeschrieben nichts abgekürzt, wahrscheinlich als Beleg einer Pension oder Abfindung der Witwe gegenüber, schließlich war Zosimus ein staatlicher Beamter. Meine Übersetzung dazu:
Übersetzung der Grabinschrift des Gaius Marcus Zosimus
Inschrift aus dem Jahr 197 n. bis 250 n., Fundort antik Emerita Augusta, modern Mérida, Casa del Anfiteatro, bei Extremadura, Spanien, im Jahre 1979. Aufbewahrt in Mérida, Museum Nac. Arte Rom; Maße der Tafel 28 x 26 x 3 cm, aus Marmor. Die Abbildung rechts u. obige Daten stammen aus dem Uni- Server Heidelberg. Majuskel u. Transliteration stammen nur teilweise aus der Uni- Datenbank Heidelberg, der angegebenen Nummer im Server HD000224.
Es sind drei Personen, der zum Zeitpunkt der Aufstellung des Grabsteines bereits verstorbene Gaius Marcus Zosimus, dann seine Frau und Witwe Junia Vera mit dem Verwandten oder Lebensgefährten Curcinius.
Abbildung aus dem Uni- Server Heidelberg Nr. HD000224
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zeile 1) Majuskel: D . M . S .
Zeile 1) Transkription: D(is) M(anibus) s(acrum)
Zeile 1) Übersetzung: In des Götter Vater Händen geweiht,
Zeile 2) Majuskel: G . M . ZOSIMO . BF . LEG .
Zeile 2) Transkription: G(aio) M(---) Zosimo b(ene)f(iciario) leg(ionis)
Zeile 2) Übersetzung: dem Gaius M(arcus) Zosimus dem Polizeibeamten der Legion
Zeile 3) Majuskel: VII . GEM . P . F . NATIONE .
Zeile 3) Transkription: VII gem(inae) p(iae) f(elicis) natione
Zeile 3) Übersetzung: siebenden- Zwillings, der fromme glückliche aus dem Volk
Zeile 4) Majuskel: ITALO . STIPEDIORON .
Zeile 4) Transkription: Italo stipe(n)diorum
Zeile 4) Übersetzung: der Italer, der Dienstjahre
Zeile 5) Majuskel: XX . Q . VIXIT . ANNS .
Zeile 5) Transkription: XX. q(ui) vixit ann<i>s
Zeile 5) Übersetzung: zwanzig, welcher gelebt hat an Jahren
Zeile 6) Majuskel: XXXVII . MENSIBVS . VII .
Zeile 6) Transkription: XXXVII mensibus VII.
Zeile 6) Übersetzung: siebenunddreißig, den Monaten sieben,
Zeile 7) Majuskel: DIEBVS . XXXXVIIII . IVNIA .
Zeile 7) Transkription: diebus XXXXVIIII Iunia
Zeile 7) Übersetzung: den Tagen neunundvierzig. Die Junia
Zeile 8 ) Majuskel: VERA . CONIVG . BENIGNISSI
Zeile 8 ) Transkription: Vera coniug(i) benignissi(mo)
Zeile 8 ) Übersetzung: Vera dem Ehemann dem gütigen, wohlwollenden,
Zeile 9 ) Majuskel: MO . [ ]VRCINIO . POSVI . N(E) .
Zeile 9 ) Transkription: mo Curcinio posui ne
Zeile 9 ) Übersetzung: mit dem Curcinius ich habe beigesetzt, wahrhaftig.
Zeile 10) Majuskel: H . [ ] . E . S . T . T . L .
Zeile 10) Transkription: h(ic) [s(itus)] e(st) s(it) t(ibi) t(erra) l(evis)
Zeile 10) Übersetzung: Dieser hier Liegende, er gelebt hat für euch- sei dir die Erde leicht.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Im ganzen Text:
In des Götter Vater Händen geweiht,
dem Gaius Marcus Zosimus dem Polizeibeamten der siebenden Zwillingslegion, der fromme glückliche aus dem Volk der Italer, zwanzig Dienstjahre (geleistet), welcher gelebt hat siebenunddreißig Jahre, sieben Monate, neunundvierzig Tage. Die Junia Vera, dem Ehemann dem gütigen, wohlwollenden, mit dem Curcinius (Verwandter, Lebensgefährte) habe ich beigesetzt, wahrhaftig. Dieser hier Liegende, er gelebt hat für euch- sei dir die Erde leicht.
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als PDF- Datei zum Download
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Lieben Gruß
Sebius
Deine Übersetzung hast Du gut gemacht, auch wenn sich momentan der Sinn der einen oder anderen Zeile nicht vollkommen erschließt, ist es besser man hält sich an Wörter- und Grammatikbücher als man passt den Text nach persönlich- vermeintlicher Vorstellung an. Das komplizierte dabei, es sind drei Personen nicht zwei, die Uni- Heidelberg gibt nur zwei Personen an (HD000224).
aus https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD000224
Der Name Curcinius steht mit der Fallendung Curcinio nicht im Dativ sondern im Ablativ (mit ihm, mit dem Curcinius).
Die junge Witwe des mit siebenunddreißig Jahren verstorbenen Polizeibeamten der Armee in der siebenden Zwillingslegion war bei der Beisetzung nicht alleine, entweder war Curcinius ein Verwandter oder bereits der neue Lebensgefährte, vieles spricht dafür, der Text geht spezifisch darauf nicht ein. Wäre Curcinius der gemeinsame Sohn würde zumindest ein F (filius) anbei stehen. Die Spitzhacke der lutherisch- calvinistischen Reformer als Moralisten der Neuzeit traf genau den Namen Curcinius in der vorletzten Zeile, als wolle man ihn mehr als Tausend Jahre später damaliger Zeitrechnung für seine Beziehung mit der jungen Frau bestrafen.
Detail der Inschrift HD000224
In Wahrheit war sie eine von vielen Frauen welche das Schicksal junger Witwen auf sich nahm, denn Soldaten heirateten i.d.R. „spät“ also mit über dreißig Jahren, die Frauen waren zur Zeit der Hochzeit wesentlich jünger. Junia Vera war vielleicht Mitte zwanzig als sie beim Begräbnis ihres verstorbenen Gatten Zosimus in einer eventuell neuen Beziehung stand. Zu diesen sozialen Gegebenheiten im speziellen habe ich ein Wissenschaftswerk gefunden das einen Überblick dazu verschafft, kurz daraus auf der Seite 278 aus „Legionäre, Frauen, Militärfamilien“ (von Oliver Stoll):
aus „Legionäre, Frauen, Militärfamilien“ (von Oliver Stoll) *
Hier das gesamte Buchwerk als PDF- Datei (falls Interesse):
„Legionäre, Frauen, Militärfamilien“ (von Oliver Stoll) *
Warum beim genauen Sterbedatum des siebenunddreißig Jährigen Zosimus sieben Monate, aber neunundvierzig Tage gezählt wurden hat sicher seine Gründe. Auf das Datum mittig der Inschrift wurde großen Wert gelegt, alles wurde ausgeschrieben nichts abgekürzt, wahrscheinlich als Beleg einer Pension oder Abfindung der Witwe gegenüber, schließlich war Zosimus ein staatlicher Beamter. Meine Übersetzung dazu:
Übersetzung der Grabinschrift des Gaius Marcus Zosimus
Inschrift aus dem Jahr 197 n. bis 250 n., Fundort antik Emerita Augusta, modern Mérida, Casa del Anfiteatro, bei Extremadura, Spanien, im Jahre 1979. Aufbewahrt in Mérida, Museum Nac. Arte Rom; Maße der Tafel 28 x 26 x 3 cm, aus Marmor. Die Abbildung rechts u. obige Daten stammen aus dem Uni- Server Heidelberg. Majuskel u. Transliteration stammen nur teilweise aus der Uni- Datenbank Heidelberg, der angegebenen Nummer im Server HD000224.
Es sind drei Personen, der zum Zeitpunkt der Aufstellung des Grabsteines bereits verstorbene Gaius Marcus Zosimus, dann seine Frau und Witwe Junia Vera mit dem Verwandten oder Lebensgefährten Curcinius.
Abbildung aus dem Uni- Server Heidelberg Nr. HD000224
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Zeile 1) Majuskel: D . M . S .
Zeile 1) Transkription: D(is) M(anibus) s(acrum)
Zeile 1) Übersetzung: In des Götter Vater Händen geweiht,
Zeile 2) Majuskel: G . M . ZOSIMO . BF . LEG .
Zeile 2) Transkription: G(aio) M(---) Zosimo b(ene)f(iciario) leg(ionis)
Zeile 2) Übersetzung: dem Gaius M(arcus) Zosimus dem Polizeibeamten der Legion
Zeile 3) Majuskel: VII . GEM . P . F . NATIONE .
Zeile 3) Transkription: VII gem(inae) p(iae) f(elicis) natione
Zeile 3) Übersetzung: siebenden- Zwillings, der fromme glückliche aus dem Volk
Zeile 4) Majuskel: ITALO . STIPEDIORON .
Zeile 4) Transkription: Italo stipe(n)diorum
Zeile 4) Übersetzung: der Italer, der Dienstjahre
Zeile 5) Majuskel: XX . Q . VIXIT . ANNS .
Zeile 5) Transkription: XX. q(ui) vixit ann<i>s
Zeile 5) Übersetzung: zwanzig, welcher gelebt hat an Jahren
Zeile 6) Majuskel: XXXVII . MENSIBVS . VII .
Zeile 6) Transkription: XXXVII mensibus VII.
Zeile 6) Übersetzung: siebenunddreißig, den Monaten sieben,
Zeile 7) Majuskel: DIEBVS . XXXXVIIII . IVNIA .
Zeile 7) Transkription: diebus XXXXVIIII Iunia
Zeile 7) Übersetzung: den Tagen neunundvierzig. Die Junia
Zeile 8 ) Majuskel: VERA . CONIVG . BENIGNISSI
Zeile 8 ) Transkription: Vera coniug(i) benignissi(mo)
Zeile 8 ) Übersetzung: Vera dem Ehemann dem gütigen, wohlwollenden,
Zeile 9 ) Majuskel: MO . [ ]VRCINIO . POSVI . N(E) .
Zeile 9 ) Transkription: mo Curcinio posui ne
Zeile 9 ) Übersetzung: mit dem Curcinius ich habe beigesetzt, wahrhaftig.
Zeile 10) Majuskel: H . [ ] . E . S . T . T . L .
Zeile 10) Transkription: h(ic) [s(itus)] e(st) s(it) t(ibi) t(erra) l(evis)
Zeile 10) Übersetzung: Dieser hier Liegende, er gelebt hat für euch- sei dir die Erde leicht.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Im ganzen Text:
In des Götter Vater Händen geweiht,
dem Gaius Marcus Zosimus dem Polizeibeamten der siebenden Zwillingslegion, der fromme glückliche aus dem Volk der Italer, zwanzig Dienstjahre (geleistet), welcher gelebt hat siebenunddreißig Jahre, sieben Monate, neunundvierzig Tage. Die Junia Vera, dem Ehemann dem gütigen, wohlwollenden, mit dem Curcinius (Verwandter, Lebensgefährte) habe ich beigesetzt, wahrhaftig. Dieser hier Liegende, er gelebt hat für euch- sei dir die Erde leicht.
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als PDF- Datei zum Download
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Lieben Gruß
Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2534
Anmeldedatum : 29.05.17
Alter : 65
Ort : Wien
Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius,
danke sehr für deinen aufschlussreichen Standpunkt und zu deiner professionellen Übersetzung. Das Buch (Link) ist sehr interessant, hab es mir runter geladen. Dann lese ich es in aller Ruhe.
Ich habe fast den Eindruck, das auch bei der Epigraphischen Datenbank Uni Heidelberg so einiges abweicht. Also heißt es immer wieder - überprüfen!!
Das kam mir auch gleich seltsam vor mit 2 Personen. Plötzlich im Text der Übersetzung taucht ein weiterer Name auf. Da bin ich auch stutzig geworden.
Hatte aber vorerst vermutet, es sei ein Cognomen. Dann habe ich nochmal geschaut. Nein, es sind tatsächlich 3 Personen.
Suchst du bitte die nächste Tafel aus? Bin schon gespannt, was du so auftust.
Aber nur die Ruhe..
Lieben Gruß
Ceres
danke sehr für deinen aufschlussreichen Standpunkt und zu deiner professionellen Übersetzung. Das Buch (Link) ist sehr interessant, hab es mir runter geladen. Dann lese ich es in aller Ruhe.
Ich habe fast den Eindruck, das auch bei der Epigraphischen Datenbank Uni Heidelberg so einiges abweicht. Also heißt es immer wieder - überprüfen!!
Das kam mir auch gleich seltsam vor mit 2 Personen. Plötzlich im Text der Übersetzung taucht ein weiterer Name auf. Da bin ich auch stutzig geworden.
Hatte aber vorerst vermutet, es sei ein Cognomen. Dann habe ich nochmal geschaut. Nein, es sind tatsächlich 3 Personen.
Suchst du bitte die nächste Tafel aus? Bin schon gespannt, was du so auftust.
Aber nur die Ruhe..
Lieben Gruß
Ceres
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres,
bei dieser Übersetzung Nr. HD000224 hast Du keinen inhaltlichen Fehler gemacht, eine super Leistung von Dir!
Der Tipp mit dem Dativ (dem Curcinius) statt richtigerweise Ablativ (mit dem Curcinius) kam von mir, erkannte ich erst später, konntest Du daher nicht wissen. Gleich zu Beginn stimmt die Überschrift genauso anschließend Namenszuordnungen, alles richtig, auch die Jahre, Monate, Tage, nirgends ein inhaltlicher Fehler bei Dir- und darauf kommt’s an.
Du hast Dich erstaunlich entwickelt!
Werde nach einer spannenden Inschrift Ausschau halten
lieben Gruß
Sebius
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p.s.: die epigraphische Datenbank der Uni- Heidelberg ist eine tolle Einrichtung, wir können dankbar sein dass es sie gibt. Überall sitzen Menschen hinter den Computern, Irrtümer sind daher nicht ausgeschlossen.
bei dieser Übersetzung Nr. HD000224 hast Du keinen inhaltlichen Fehler gemacht, eine super Leistung von Dir!
Der Tipp mit dem Dativ (dem Curcinius) statt richtigerweise Ablativ (mit dem Curcinius) kam von mir, erkannte ich erst später, konntest Du daher nicht wissen. Gleich zu Beginn stimmt die Überschrift genauso anschließend Namenszuordnungen, alles richtig, auch die Jahre, Monate, Tage, nirgends ein inhaltlicher Fehler bei Dir- und darauf kommt’s an.
Du hast Dich erstaunlich entwickelt!
Werde nach einer spannenden Inschrift Ausschau halten
lieben Gruß
Sebius
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p.s.: die epigraphische Datenbank der Uni- Heidelberg ist eine tolle Einrichtung, wir können dankbar sein dass es sie gibt. Überall sitzen Menschen hinter den Computern, Irrtümer sind daher nicht ausgeschlossen.
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2534
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres,
habe hier eine historisch- interessante Inschrift gefunden, unserer Zeitrechnung datiert im April des Jahres 37 n.
Abbildung, Majuskel und Transkription aus der Epigraphischen Datenbank Heidelberg Nr. HD024974, Conc.Min.BB.AA.CC.Div.riprod., G. Alföldy, Aufnahme-Jahr 1995, aus https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD024974
Eventuell verfälschte Aufnahme - aber warum?
Abbildung, Majuskel und Transkription aus der Epigraphischen Datenbank Heidelberg Nr. HD024974
aus https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD024974
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Zeile 1) Majuskel: OSSA
Zeile 1) Transkription: Ossa
Zeile 1) Übersetzung:
Zeile 2) Majuskel: AGRIPPINAE . M . AGRIPPAE . [ ]
Zeile 2) Transkription: Agrippinae M(arci) Agrippae [f(iliae)]
Zeile 2) Übersetzung:
Zeile 3) Majuskel: DIVI . AVG . NEPTIS . VXORIS .
Zeile 3) Transkription: Divi Aug(usti) neptis uxoris
Zeile 3) Übersetzung:
Zeile 4) Majuskel: GERMANICI . CAESARIS .
Zeile 4) Transkription: Germanici Caesaris
Zeile 4) Übersetzung:
Zeile 5) Majuskel: MATRIS . C . CAESARIS . AVG .
Zeile 5) Transkription: matris C(ai) Caesaris Aug(usti)
Zeile 5) Übersetzung:
Zeile 6) Majuskel: GERMANICI . PRINCIPIS .
Zeile 6) Transkription: Germanici principis
Zeile 6) Übersetzung:
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das zusätzliche F (filiae) am Ende der zweiten Zeile in der Transkription der Uni- Heidelberg ist fragwürdig, geht sich vom Platz nicht aus, stand u.U. nicht am Stein, dazu im Bildausschnitt (HD024974):
Detailausschnitt der Abbildungsnummer F031486 aus der Datenbank- Inschriftennummer HD024974, Conc.Min.BB.AA.CC.Div.riprod., G. Alföldy, Aufnahme-Jahr 1995
Im Vergleich zu obiger Aufnahme:
Detailausschnitt der Abbildungsnummer F010414 aus der Datenbank- Inschriftennummer HD024974
Für Dich mittlerweile kein allzu großes Übersetzungsproblem. Die Zeitreise führt in das antike Rom zu den ersten amtierenden Kaisern, einer bewegten Zeit mit starken Persönlichkeiten als Diplomaten in Beruf und Familie. Jeweilige Deklination der Namen ergeben die Chronologie der Geschehnisse genannter Person mit ihrer Herkunft. Sehr schöne Majuskel in Stein gemeißelt, wenn es Dich anspricht dann leg’ einfach los.
Lieben Gruß
Sebius
habe hier eine historisch- interessante Inschrift gefunden, unserer Zeitrechnung datiert im April des Jahres 37 n.
Abbildung, Majuskel und Transkription aus der Epigraphischen Datenbank Heidelberg Nr. HD024974, Conc.Min.BB.AA.CC.Div.riprod., G. Alföldy, Aufnahme-Jahr 1995, aus https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD024974
Eventuell verfälschte Aufnahme - aber warum?
Abbildung, Majuskel und Transkription aus der Epigraphischen Datenbank Heidelberg Nr. HD024974
aus https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD024974
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Zeile 1) Majuskel: OSSA
Zeile 1) Transkription: Ossa
Zeile 1) Übersetzung:
Zeile 2) Majuskel: AGRIPPINAE . M . AGRIPPAE . [ ]
Zeile 2) Transkription: Agrippinae M(arci) Agrippae [f(iliae)]
Zeile 2) Übersetzung:
Zeile 3) Majuskel: DIVI . AVG . NEPTIS . VXORIS .
Zeile 3) Transkription: Divi Aug(usti) neptis uxoris
Zeile 3) Übersetzung:
Zeile 4) Majuskel: GERMANICI . CAESARIS .
Zeile 4) Transkription: Germanici Caesaris
Zeile 4) Übersetzung:
Zeile 5) Majuskel: MATRIS . C . CAESARIS . AVG .
Zeile 5) Transkription: matris C(ai) Caesaris Aug(usti)
Zeile 5) Übersetzung:
Zeile 6) Majuskel: GERMANICI . PRINCIPIS .
Zeile 6) Transkription: Germanici principis
Zeile 6) Übersetzung:
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Das zusätzliche F (filiae) am Ende der zweiten Zeile in der Transkription der Uni- Heidelberg ist fragwürdig, geht sich vom Platz nicht aus, stand u.U. nicht am Stein, dazu im Bildausschnitt (HD024974):
Detailausschnitt der Abbildungsnummer F031486 aus der Datenbank- Inschriftennummer HD024974, Conc.Min.BB.AA.CC.Div.riprod., G. Alföldy, Aufnahme-Jahr 1995
Im Vergleich zu obiger Aufnahme:
Detailausschnitt der Abbildungsnummer F010414 aus der Datenbank- Inschriftennummer HD024974
Für Dich mittlerweile kein allzu großes Übersetzungsproblem. Die Zeitreise führt in das antike Rom zu den ersten amtierenden Kaisern, einer bewegten Zeit mit starken Persönlichkeiten als Diplomaten in Beruf und Familie. Jeweilige Deklination der Namen ergeben die Chronologie der Geschehnisse genannter Person mit ihrer Herkunft. Sehr schöne Majuskel in Stein gemeißelt, wenn es Dich anspricht dann leg’ einfach los.
Lieben Gruß
Sebius
Zuletzt von Sebius am Mi Feb 20, 2019 10:21 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Schreibfehler korrigiert)
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2534
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber (göttlicher) Sebius,
danke sehr für deinen Lob. Doch habe ich das große Ziel - eines Tages so professionell zu übersetzen - wie du! Aber das ist noch ein langer Weg, den ich vor mir habe. Eines Tages werde ich es schaffen!!
Ich kann dir sagen, dass unsere Übersetzungen u. a. das Schönste und Wertvollste in meinen Leben ist! Und das es mir sehr viel bedeutet.
Du hast wieder eine bildschöne Tafel ausgesucht! Ich werde schon im Hintergrund damit beginnen, diese Inschrift zu übersetzen.
Lieben Gruß zurück nach Wien
Ceres
danke sehr für deinen Lob. Doch habe ich das große Ziel - eines Tages so professionell zu übersetzen - wie du! Aber das ist noch ein langer Weg, den ich vor mir habe. Eines Tages werde ich es schaffen!!
Ich kann dir sagen, dass unsere Übersetzungen u. a. das Schönste und Wertvollste in meinen Leben ist! Und das es mir sehr viel bedeutet.
Du hast wieder eine bildschöne Tafel ausgesucht! Ich werde schon im Hintergrund damit beginnen, diese Inschrift zu übersetzen.
Lieben Gruß zurück nach Wien
Ceres
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres,
alles eine Frage der Zeit, als ich vor über dreißig Jahren mit Übersetzen antiker ägyptischer Inschriften und Papyri begonnen habe dachte ich niemals daran, diese mal frei lesen zu können und Abweichungen zu erkennen.
Einen lieben Gruß nach Magdeburg!
Sebius
alles eine Frage der Zeit, als ich vor über dreißig Jahren mit Übersetzen antiker ägyptischer Inschriften und Papyri begonnen habe dachte ich niemals daran, diese mal frei lesen zu können und Abweichungen zu erkennen.
Einen lieben Gruß nach Magdeburg!
Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2534
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius,
jetzt bin ich gespannt, ob du es auch so siehst - wie ich.
Zeile 1) Majuskel: OSSA
Zeile 1) Transkription: Ossa
Zeile 1) Übersetzung: (Hier ruhen) die Gebeine
Zeile 2) Majuskel: AGRIPPINAE . M . AGRIPPAE . [ ]
Zeile 2) Transkription: Agrippinae M(arci) Agrippae [f(iliae)]
Zeile 2) Übersetzung: der Agreppina, Tochter des Marcus Agrippa.
Zeile 3) Majuskel: DIVI . AVG . NEPTIS . VXORIS .
Zeile 3) Transkription: Divi Aug(usti) neptis uxoris
Zeile 3) Übersetzung: Die Enkelin des Gottes Augustus. Die Gattin
Zeile 4) Majuskel: GERMANICI . CAESARIS .
Zeile 4) Transkription: Germanici Caesaris
Zeile 4) Übersetzung: des Kaisers Germanicus
Zeile 5) Majuskel: MATRIS . C . CAESARIS . AVG .
Zeile 5) Transkription: matris C(ai) Caesaris Aug(usti)
Zeile 5) Übersetzung: (und) die Mutter des Cai (Junior) Caesar Augustus
Zeile 6) Majuskel: GERMANICI . PRINCIPIS .
Zeile 6) Transkription: Germanici principis
Zeile 6) Übersetzung: Germanicus. Unsere Prinzessin (die hier bestattet ist).
Im Zusammenhang:
(Hier ruhen) die Gebeine der Agreppina, Tochter des Marcus Agrippa. Enkelin des Gottes Augustus. Die Gattin des Kaisers Germanicus (und) die Mutter des Cai (Junior) Caesar Augustus Germanicus. Unsere Prinzessin (die hier bestattet ist).
Anmerkung:
Um die Zeile 6 habe ich mir viele Gedanken gemacht. I-wie schien es mir nicht passend, was der kleine Caesar mir gegeben hat. Ich habe mir gedacht, dass es sich hierbei um einen liebevollen Kosenamen, Verbindung mit der Trauer und Verehrung handeln könnte. Und das hat mich auf das Wort Prinzessin gebracht. So habe ich einfach „Prinzessin“ beim Caesar eingegeben und das hat sich angeglichen.
Auch habe ich "filiae" mit eingebunden. Lt. meiner Forschungen hatte M. Agrippa ja auch eine Tochter
jetzt bin ich gespannt, ob du es auch so siehst - wie ich.
Zeile 1) Majuskel: OSSA
Zeile 1) Transkription: Ossa
Zeile 1) Übersetzung: (Hier ruhen) die Gebeine
Zeile 2) Majuskel: AGRIPPINAE . M . AGRIPPAE . [ ]
Zeile 2) Transkription: Agrippinae M(arci) Agrippae [f(iliae)]
Zeile 2) Übersetzung: der Agreppina, Tochter des Marcus Agrippa.
Zeile 3) Majuskel: DIVI . AVG . NEPTIS . VXORIS .
Zeile 3) Transkription: Divi Aug(usti) neptis uxoris
Zeile 3) Übersetzung: Die Enkelin des Gottes Augustus. Die Gattin
Zeile 4) Majuskel: GERMANICI . CAESARIS .
Zeile 4) Transkription: Germanici Caesaris
Zeile 4) Übersetzung: des Kaisers Germanicus
Zeile 5) Majuskel: MATRIS . C . CAESARIS . AVG .
Zeile 5) Transkription: matris C(ai) Caesaris Aug(usti)
Zeile 5) Übersetzung: (und) die Mutter des Cai (Junior) Caesar Augustus
Zeile 6) Majuskel: GERMANICI . PRINCIPIS .
Zeile 6) Transkription: Germanici principis
Zeile 6) Übersetzung: Germanicus. Unsere Prinzessin (die hier bestattet ist).
Im Zusammenhang:
(Hier ruhen) die Gebeine der Agreppina, Tochter des Marcus Agrippa. Enkelin des Gottes Augustus. Die Gattin des Kaisers Germanicus (und) die Mutter des Cai (Junior) Caesar Augustus Germanicus. Unsere Prinzessin (die hier bestattet ist).
Anmerkung:
Um die Zeile 6 habe ich mir viele Gedanken gemacht. I-wie schien es mir nicht passend, was der kleine Caesar mir gegeben hat. Ich habe mir gedacht, dass es sich hierbei um einen liebevollen Kosenamen, Verbindung mit der Trauer und Verehrung handeln könnte. Und das hat mich auf das Wort Prinzessin gebracht. So habe ich einfach „Prinzessin“ beim Caesar eingegeben und das hat sich angeglichen.
Auch habe ich "filiae" mit eingebunden. Lt. meiner Forschungen hatte M. Agrippa ja auch eine Tochter
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres,
das hast Du großartig gemacht, inhaltlich passt alles, beim Namen des Caius Caeasar Augustus Germanicus hättest Du vielleicht in Klammer setzen können, dass sein Spitzname Caligula (Stiefelchen) lautet, er war Princeps seines Vaters des Caesar Germanicus und Sohn seiner Mutter Agrippina der Älteren, sie war eine Tochter des Marcus Agrippa. Der kleine Caesar übersetzt Princeps als Fürst, passt nicht so ganz, eher erster Bürger Roms, weil der Begriff noch aus republikanischer Zeit stammt, dazu aus dem Forum Romanum:
„Formell wurde der alte Staat wiedererrichtet und Octavian bezeichnete sich bewusst und ständig betonend als Princeps (Erster Bürger). ... aus
Ob in der zweiten Zeile ein F (für „filiae“) transkribiert und übersetzt „der Tochter“ im Genitiv mal drangehängt war sei dahingestellt, es ergibt sich ohnedies aus dem Text, dass Agrippina die Ältere eine Tochter Marcus Agrippa war. Habe mir die Mühe gemacht und eine Rekonstruktion versucht:
Erosion miteingeschlossen war der Stein eventuell mal breiter, dann ginge sich auch das F für „filiae“ (übersetzt: der Tochter) aus. Das phänomenale ist dass die Menge an Inschriften und die dadurch entstehende Vernetzung mit Gegenbeweisen sich ergänzen, was auf der einen Inschrift fehlt, steht dafür anderswo sogar ausgeschrieben, Geschichte wirklich auszulöschen geht schwer. Habe die Tafel so übersetzt:
Übersetzung der Inschrift Agrippina die Ältere
Die Inschrift stammt aus dem Jahr 37 n. und wurde gefunden nahe der Piazza Venezia der ehemaligen Insula Volusiana in Rom mit den Geodaten lat/lng: 41.895466 - 12.482324. Es handelt sich um eine Gebeinaufbewahrung Agrippina der Älteren, deshalb die Überschrift OSSA für das Ossuarium ihrer Gebeine (sie verstarb bereits im Jahr 33. n). In der zweiten Zeile wird sie als Agrippina des Marcus Agrippa (Tochter) genannt, nur fehlt am Ende dieser Zeile nach AGRIPPAE (des Agrippa) das F für „filia“, es ist nicht erkennbar. In der dritten Zeile wird sie als Enkelin des Gottes (Kaiser) Augustus genannt. Zum Ende der dritten und in der vierten Zeile als Gattin des Caesar Germanicus. In der fünften Zeile schließlich als Mutter des gemeinsamen Sohnes Caius Caeasar Augustus Germanicus, bekannt als Caligula. Diesen Rufnamen zu Deutsch „Stiefelchen“ erhielt er in sehr jungen Jahren in den Feldlagern mit seinem Vater Germanicus.
Abbildung, Geodaten und Angaben aus der Epigraphischen Datenbank der Universität Heidelberg mit der Nr. HD024974, Majuskel und Transkription wurden nach mehren Photobelegen erstellt (siehe im Anhang). Diese Tafel wurde zum Regierungsantritt des Caius Caeasar Augustus Germanicus- Caligula angefertigt, als Beweis seiner kaiserlichen Herkunft.
Abbildung Uni- Heidelberg Nr. HD024974
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Zeile 1) Majuskel: OSSA
Zeile 1) Transkription: Ossa
Zeile 1) Übersetzung: Die Gebeine
Zeile 2) Majuskel: AGRIPPINAE . M . AGRIPPA[E]
Zeile 2) Transkription: Agrippinae M(arci) Agrippa[e]
Zeile 2) Übersetzung: der Agrippina, des Marcus Agrippa,
Zeile 3) Majuskel: DIVI . AVG . NEPTIS . VXORIS .
Zeile 3) Transkription: divi Aug(usti) neptis uxoris
Zeile 3) Übersetzung: des Gottes Augustus Enkelin, die Gattin
Zeile 4) Majuskel: GERMANICI . CAESARIS .
Zeile 4) Transkription: Germanici Caesaris
Zeile 4) Übersetzung: des Germanicus Caesar,
Zeile 5) Majuskel: MATRIS . C . CAESARIS . AVG .
Zeile 5) Transkription: matris C(ai) Caesaris Aug(usti)
Zeile 5) Übersetzung: die Mutter des Cai(us) Caesar Augustus
Zeile 6) Majuskel: GERMANICI . PRINCIPIS .
Zeile 6) Transkription: Germanici principis
Zeile 6) Übersetzung: Germanicus Princeps (Caligula)
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Im ganzen Satz:
Die Gebeine der Agrippina, des Marcus Agrippa (Tochter), des Gottes Augustus Enkelin, die Gattin des Germanicus Caesar, die Mutter des Caius Caesar Augustus Germanicus Princeps (Caligula).
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Als PDF- Datei zum Download
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Lieben Gruß
Sebius
das hast Du großartig gemacht, inhaltlich passt alles, beim Namen des Caius Caeasar Augustus Germanicus hättest Du vielleicht in Klammer setzen können, dass sein Spitzname Caligula (Stiefelchen) lautet, er war Princeps seines Vaters des Caesar Germanicus und Sohn seiner Mutter Agrippina der Älteren, sie war eine Tochter des Marcus Agrippa. Der kleine Caesar übersetzt Princeps als Fürst, passt nicht so ganz, eher erster Bürger Roms, weil der Begriff noch aus republikanischer Zeit stammt, dazu aus dem Forum Romanum:
„Formell wurde der alte Staat wiedererrichtet und Octavian bezeichnete sich bewusst und ständig betonend als Princeps (Erster Bürger). ... aus
Ob in der zweiten Zeile ein F (für „filiae“) transkribiert und übersetzt „der Tochter“ im Genitiv mal drangehängt war sei dahingestellt, es ergibt sich ohnedies aus dem Text, dass Agrippina die Ältere eine Tochter Marcus Agrippa war. Habe mir die Mühe gemacht und eine Rekonstruktion versucht:
Erosion miteingeschlossen war der Stein eventuell mal breiter, dann ginge sich auch das F für „filiae“ (übersetzt: der Tochter) aus. Das phänomenale ist dass die Menge an Inschriften und die dadurch entstehende Vernetzung mit Gegenbeweisen sich ergänzen, was auf der einen Inschrift fehlt, steht dafür anderswo sogar ausgeschrieben, Geschichte wirklich auszulöschen geht schwer. Habe die Tafel so übersetzt:
Übersetzung der Inschrift Agrippina die Ältere
Die Inschrift stammt aus dem Jahr 37 n. und wurde gefunden nahe der Piazza Venezia der ehemaligen Insula Volusiana in Rom mit den Geodaten lat/lng: 41.895466 - 12.482324. Es handelt sich um eine Gebeinaufbewahrung Agrippina der Älteren, deshalb die Überschrift OSSA für das Ossuarium ihrer Gebeine (sie verstarb bereits im Jahr 33. n). In der zweiten Zeile wird sie als Agrippina des Marcus Agrippa (Tochter) genannt, nur fehlt am Ende dieser Zeile nach AGRIPPAE (des Agrippa) das F für „filia“, es ist nicht erkennbar. In der dritten Zeile wird sie als Enkelin des Gottes (Kaiser) Augustus genannt. Zum Ende der dritten und in der vierten Zeile als Gattin des Caesar Germanicus. In der fünften Zeile schließlich als Mutter des gemeinsamen Sohnes Caius Caeasar Augustus Germanicus, bekannt als Caligula. Diesen Rufnamen zu Deutsch „Stiefelchen“ erhielt er in sehr jungen Jahren in den Feldlagern mit seinem Vater Germanicus.
Abbildung, Geodaten und Angaben aus der Epigraphischen Datenbank der Universität Heidelberg mit der Nr. HD024974, Majuskel und Transkription wurden nach mehren Photobelegen erstellt (siehe im Anhang). Diese Tafel wurde zum Regierungsantritt des Caius Caeasar Augustus Germanicus- Caligula angefertigt, als Beweis seiner kaiserlichen Herkunft.
Abbildung Uni- Heidelberg Nr. HD024974
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Zeile 1) Majuskel: OSSA
Zeile 1) Transkription: Ossa
Zeile 1) Übersetzung: Die Gebeine
Zeile 2) Majuskel: AGRIPPINAE . M . AGRIPPA[E]
Zeile 2) Transkription: Agrippinae M(arci) Agrippa[e]
Zeile 2) Übersetzung: der Agrippina, des Marcus Agrippa,
Zeile 3) Majuskel: DIVI . AVG . NEPTIS . VXORIS .
Zeile 3) Transkription: divi Aug(usti) neptis uxoris
Zeile 3) Übersetzung: des Gottes Augustus Enkelin, die Gattin
Zeile 4) Majuskel: GERMANICI . CAESARIS .
Zeile 4) Transkription: Germanici Caesaris
Zeile 4) Übersetzung: des Germanicus Caesar,
Zeile 5) Majuskel: MATRIS . C . CAESARIS . AVG .
Zeile 5) Transkription: matris C(ai) Caesaris Aug(usti)
Zeile 5) Übersetzung: die Mutter des Cai(us) Caesar Augustus
Zeile 6) Majuskel: GERMANICI . PRINCIPIS .
Zeile 6) Transkription: Germanici principis
Zeile 6) Übersetzung: Germanicus Princeps (Caligula)
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Im ganzen Satz:
Die Gebeine der Agrippina, des Marcus Agrippa (Tochter), des Gottes Augustus Enkelin, die Gattin des Germanicus Caesar, die Mutter des Caius Caesar Augustus Germanicus Princeps (Caligula).
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Lieben Gruß
Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2534
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Guten Morgen lieber Sebius,
dann hatte ich es richtig vermutet mit Caligula! Das war so mein Gedanke, aber nicht geschrieben.
Dein Lob freut mich ungeheuer und macht mich stolz!
Aber ein Gedanke war doch falsch mit der "unsere Prinzessin" und mit "C(ai) - also "Caius". Ich habe mir seit unserer
Übersetzungen von den wichtigsten Wörtern ein kleine Wörterbuch angelegt und dort notiert
Cai = Junior. Das müsste ich wohl dann ändern in Caius (Vorname!)
Auch das Wort "princeps" werde ich mir noch hinzufügen.
Die nächste edle Tafel suche ich dann.
Lieben Gruß aus dem grauen Magdeburg
Ceres
dann hatte ich es richtig vermutet mit Caligula! Das war so mein Gedanke, aber nicht geschrieben.
Dein Lob freut mich ungeheuer und macht mich stolz!
Aber ein Gedanke war doch falsch mit der "unsere Prinzessin" und mit "C(ai) - also "Caius". Ich habe mir seit unserer
Übersetzungen von den wichtigsten Wörtern ein kleine Wörterbuch angelegt und dort notiert
Cai = Junior. Das müsste ich wohl dann ändern in Caius (Vorname!)
Auch das Wort "princeps" werde ich mir noch hinzufügen.
Die nächste edle Tafel suche ich dann.
Lieben Gruß aus dem grauen Magdeburg
Ceres
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Guten Morgen liebe Ceres,Ceres schrieb:Cai = Junior. Das müsste ich wohl dann ändern in Caius (Vorname!)
beides stimmt, Cai (ausgeschrieben Caius) ist i.d.R. der Junior in seiner abgekürzten Form (so wie „der kleine Franzi“ = „der schon große Franziskus“) der Name selbst ist „Caius“ - dem war bei dieser Inschrift ebenfalls so, Caligula nebst seinem Vater Germanicus Caesar, zumindest schriftlich, sein Vater war zu diesem Zeitpunkt bereits tot, aber Caligula erst 25 Jahre alt. Dadurch dass sein Leben so kurz war, er verstarb mit 29 Jahren, blieb ihm auf mehreren Inschriften dieser abgekürzte Name.
Bin schon gespannt auf Deinen neuen Inschriftenfund
Lieben Gruß
Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2534
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Ort : Wien
Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius,
hatten wir diese schöne Tafel schon einmal übersetzt?
Ich frage lieber, weil ich es nicht mehr recht weiß:
Majuskel:
IMP CAES
M AVREL ANTO
NINO AVG PONT
MAX TR POT XVI
COS III ET
IMP CAES
L AVREL VERO AVG
TR POT II COS II
A COL AGRIPP
M P XXX
Transkription:
Imp(eratori) Caes(ari) / M(arco) Aurel(io) Anto/nino Aug(usto) pont(ifici) / max(imo) tr(ibunicia) pot(estate) XVI / co(n)s(uli) III et / Imp(eratori) Caes(ari) / L(ucio) Aurel(io) Vero Aug(usti) / tr(ibunicia) pot(estate) II co(n)s(uli) II / a Col(onia) Agripp(ina) / m(ilia) p(assuum) XXX
(größer hab ich es nicht hinbekommen)
Maj./Transk./Bild: http://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD077733
Lieben Gruß
Ceres
hatten wir diese schöne Tafel schon einmal übersetzt?
Ich frage lieber, weil ich es nicht mehr recht weiß:
Majuskel:
IMP CAES
M AVREL ANTO
NINO AVG PONT
MAX TR POT XVI
COS III ET
IMP CAES
L AVREL VERO AVG
TR POT II COS II
A COL AGRIPP
M P XXX
Transkription:
Imp(eratori) Caes(ari) / M(arco) Aurel(io) Anto/nino Aug(usto) pont(ifici) / max(imo) tr(ibunicia) pot(estate) XVI / co(n)s(uli) III et / Imp(eratori) Caes(ari) / L(ucio) Aurel(io) Vero Aug(usti) / tr(ibunicia) pot(estate) II co(n)s(uli) II / a Col(onia) Agripp(ina) / m(ilia) p(assuum) XXX
(größer hab ich es nicht hinbekommen)
Maj./Transk./Bild: http://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD077733
Lieben Gruß
Ceres
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres, sehr interessant!
Es handelt sich um den sogenannten „Meilenstein des Decius“, dieser wurde mehrmals überschrieben und Forscher rätseln über genaue Ursprungsmajuskeln am Werk selbst. Es gibt dazu abweichende Lesevarianten. Ausführlich dazu in dieser Wissenschafts- PDF auf Seite 44 beschrieben.
Die Reichsstraßen der Germania Inferior (von Michael Rathmann)
Hier die Abbildungen dazu:
Abbildungen aus http://lupa.at/21232 (Constanta - Muzeul National de Istorie si Arheologie, Foto: Ortolf Harl 2012) und https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD077733
Jetzt wo Du ausreichend informiert bist, ist die Übersetzung für Dich nur noch Formsache
Lieben Gruß
Sebius
Es handelt sich um den sogenannten „Meilenstein des Decius“, dieser wurde mehrmals überschrieben und Forscher rätseln über genaue Ursprungsmajuskeln am Werk selbst. Es gibt dazu abweichende Lesevarianten. Ausführlich dazu in dieser Wissenschafts- PDF auf Seite 44 beschrieben.
Die Reichsstraßen der Germania Inferior (von Michael Rathmann)
Hier die Abbildungen dazu:
Abbildungen aus http://lupa.at/21232 (Constanta - Muzeul National de Istorie si Arheologie, Foto: Ortolf Harl 2012) und https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD077733
Jetzt wo Du ausreichend informiert bist, ist die Übersetzung für Dich nur noch Formsache
Lieben Gruß
Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2534
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius,
das ist wohl zuviel Ehre für mich!! So professionell wie du bin ich auch noch nicht, aber ich gebe mein Bestes - versuche es aber jedenfalls.
Wenn mal eine Frage auftreten sollte, dann frage ich.
Im Hintergrund beginne ich und versuche mein Glück.
Lieben Gruß
Ceres
das ist wohl zuviel Ehre für mich!! So professionell wie du bin ich auch noch nicht, aber ich gebe mein Bestes - versuche es aber jedenfalls.
Wenn mal eine Frage auftreten sollte, dann frage ich.
Im Hintergrund beginne ich und versuche mein Glück.
Lieben Gruß
Ceres
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres,
ja, das sehe ich genauso, jeder Mensch sollte sein Bestes tun denn Übles gibt es genug in dieser Welt. Die Inschrift ist von der Leseart gewohnt, im Textfluss alles einfach zu erkennen.
Genieße die Zeitreise ins Gebiet um das antike Köln!
Lieben Gruß
Sebius
ja, das sehe ich genauso, jeder Mensch sollte sein Bestes tun denn Übles gibt es genug in dieser Welt. Die Inschrift ist von der Leseart gewohnt, im Textfluss alles einfach zu erkennen.
Genieße die Zeitreise ins Gebiet um das antike Köln!
Lieben Gruß
Sebius
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres,
wenn Dir die Schlusszeile Kopfzerbrechen bereitet, habe ich hier ein Beispiel gefunden:
aus http://www.gottwein.de/LaWk/La01.php?qu=passuum&ab=Hui
In unserem Fall sind es aber XXX (römische) Meilen
Bin schon gespannt auf Dein Ergebnis
Lieben Gruß
Sebius
wenn Dir die Schlusszeile Kopfzerbrechen bereitet, habe ich hier ein Beispiel gefunden:
aus http://www.gottwein.de/LaWk/La01.php?qu=passuum&ab=Hui
In unserem Fall sind es aber XXX (römische) Meilen
Bin schon gespannt auf Dein Ergebnis
Lieben Gruß
Sebius
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