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Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften

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Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 Empty Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften

Beitrag von Sebius Mi Okt 14, 2020 11:42 am

@Liebe Ceres, vom Inhalt her hast Du alles richtig erkannt, bravo!

Ja, es sind insgesamt drei Personen, zuerst der Antiochus, gleichbenannter Sohn seines Vater, demnach aus der antiken Stadt Antiochia, Syrien, dem heutigen Antakya in der Türkei. Dann der Parthus Anazarbaeus, er war ein Parther, aus dem Gebiet des heutigen Iran und im Einsatz als (Eques) „Ritter des „Reiterflügels- Reitereinheit der Parther und der Araber“ (lat. „Aala Parthorum et Araborum“), in den Ruhrstand ging er als dreifacher Veteran ausgezeichnet mit zehn besoldeten Dienstjahren. Und der dritte Genannte ist der (donatus-) „beschenkte schöne Glückliche = „Bellesippus“ - der Begriff setzt sich zusammen aus „bel(l)e“ und „sippus“:

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 39644642wq
Aus: https://www.navigium.de//latein-woerterbuch.html?form=belle&wb=gross

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 39644329is
Aus: https://www.urbandictionary.com/define.php?term=Sippus

- der Waffenbruder der den beiden genannten diese Grabinschrift als Geschenkgabe geweiht und errichtet hat. Dass es sich demnach nicht um verwandte Brüder handelt sondern einer >Bruderschaft< (ähnlich der späteren Tempelritter im Mittelater als Bruderorden) geht ebenso aus den verschiedenen Namen verschiedener Herkunft hervor. Dazu gibt es vergleichende Grabfunde mit Gebeinen welche den Umstand auch belegen.  

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 39644330nu

Aus der PDF- Datei „Waffenbrüder“ (von Marcus Egg)
https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/jahrb-rgzm/article/download/16666/19460

Meine Übersetzung dazu:

Der Antiochus und der Parthus Anazarbaeus

Grabinschrift der Jahre 1_n. bis 50_n. aus dem antiken Germania Superior, Mogontiacum, heutiges Mainz in Deutschland. Gefunden im Jahre 1970 in der Region Rheinland-Pfalz im Weisenauer Steinbruch und wird im Landesmuseum Mainz aufbewahrt. Zuerst genannt, der Antiochus des Antiochus Sohn, demnach aus der antiken Stadt Antiochia in Syrien stammend, heutiges Antakya, Türkei. Dann der Parthus Anazarbaeus, ein Parther aus dem Partherreich, heutiges Iran, er war ein „Eques“ Ritter des „Reiterflügels- Reitereinheit der Parther und der Araber“ (lat. „Aala Parthorum et Araborum“) und wurde als dreifacher Veteran ausgezeichnet mit zehn besoldeten Dienstjahren. Den beiden wurde diese Grabinschrift als Geschenkgabe durch den „schönen Glücklichen“ als „Bellesippus“ und Waffenbruder bezeichnet geweiht und errichtet. Die verschiedenen Vor- und Nachnamen sowie Herkunft der genannten Personen als gemeinsame Kameraden lassen den Umstand als Waffenbrüder in einer Bruderschaft (Lebensgemeinschaft) zu. Dazu vergleichend aus dem Buchwerk „Waffenbrüder“ (von Marcus Egg). Daten, Abb., Majuskel und Transkription aus dem Uni- Server Heidelberg HD006086.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 39632180sy
Abbildung aus dem Uni- Server Heidelberg Nr. HD006086
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zeile 1) Majuskel: ANTIOCHVS .
Zeile 1) Transkription: Antiochus
Zeile 1) Übersetzung: Der Antiochus

Zeile 2) Majuskel: ANTIOCHI . F .
Zeile 2) Transkription: Antiochi f(ilius)
Zeile 2) Übersetzung: des Antiochus Sohn,

Zeile 3) Majuskel: PARTHVS . ANAZ
Zeile 3) Transkription: Parthus Anaz-
Zeile 3) Übersetzung: der Parthus Anazarbaeus

Zeile 4) Majuskel: ARBAEVS . EQVES .
Zeile 4) Transkription: arbaeus eques
Zeile 4) Übersetzung: _______ der Ritter

Zeile 5) Majuskel: ALA . PARTHORVM .
Zeile 5) Transkription: ala(e) Parthorum
Zeile 5) Übersetzung: des Reiterflügels- Reitereinheit der Parther

Zeile 6) Majuskel: ET . ARABORVM . EVO
Zeile 6) Transkription: et Araborum evo-
Zeile 6) Übersetzung: und der Araber (Arabo = Araber) der

Zeile 7) Majuskel: CATVS . TRIPLICARIVS .
Zeile 7) Transkription: catus triplicarius
Zeile 7) Übersetzung: Veteran der Dreifache,

Zeile 8 ) Majuskel: STIP . X . DONIS . DON
Zeile 8 ) Transkription: stip(endiorum) X donis don-
Zeile 8 ) Übersetzung: besoldeten Dienstjahre zehn. Diesen als Geschenk-

Zeile 9 ) Majuskel: ATVS . BELESIPPVS .
Zeile 9 ) Transkription: atus Bel(l)esippus
Zeile 9 ) Übersetzung: Gabe geweiht, der beschenkte schöne Glückliche

Zeile 10) Majuskel: FRATER . POSVIT .
Zeile 10) Transkription: frater posuit
Zeile 10) Übersetzung: der (Waffen-) Bruder er es errichtet hat.

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Im gesamten Text:

Der Antiochus des Antiochus Sohn, der Parthus Anazarbaeus der Ritter des „Reiterflügels- Reitereinheit der Parther und der Araber“ (Aala Parthorum et Araborum) der dreifache Veteran mit zehn besoldeten Dienstjahren.

Diesen (beiden) als Geschenkgabe geweiht, der beschenkte schöne Glückliche „Bellesippus“ der Waffenbruder er es errichtet hat.

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Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 39644619bt
Als PDF- Datei zum Download
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Alle Übersetzungen ab 22. Oktober 2018 bis zum 26. April 2020, Band I. & Band II.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 39088543id
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Alle Übersetzungen ab 24. April bis 13. Oktober 2020, Band III.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 39644618id
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Lieben Gruß aus dem kalten, verregneten Wien nach Magdeburg
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Beitrag von Ceres Do Okt 15, 2020 11:05 am

Lieber Sebius,

das freut mich, es hinbekommen zu haben, bis auf "Waffenbrüder". Das hätte ich erkennen müssen!
Das war wieder eine hochinteressante Inschrift!! Noch immer bin ich fasziniert und habe noch lange
über deinen Text nachdenken müssen.

Nun werde ich wieder nach einer bildschönen Tafel Ausschau halten.

Lieben Gruß aus dem grauen verregneten Magdeburg zu dir nach Wien
Ceres Wink

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Beitrag von Ceres Do Okt 15, 2020 11:36 am

Lieber Sebius,

hier habe ich eine schöne Tafel gefunden. Ist klein, aber fein.
Sollten wir diese Inschrift schon übersetzt haben, suche ich weiter.
Mir ist, als hätten wir diese noch nicht übersetzt. Ich kann mich
aber auch irren. Schau mal:

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 Kpgcepvs

Transkription:
Dis Manibus / M(arci) Vetti Satur/nin(i) vet(erani) leg(ionis) / XXII p(rimigeniae) p(iae) f(idelis) civi / Traianensi M(arcus) / Antonius Hono/rat[us ------

https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD082151

Lieben Gruß aus dem Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 Q2ec2xsg Magdeburg zu dir nach Wien
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Beitrag von Sebius Do Okt 15, 2020 8:29 pm

@Liebe Ceres,

eine sehr edel ausgeführte Inschrift mit professionell geschnittenen Majuskel (man merkt dass diese Leute wohlhabend waren), aus einer nach Kaiser Trajan benannter Civitas im heutigen Xanten (Deutschland). Der Name „Marcus Antoninus“ klingt verdächtig nach einem Kaiser. Leider fehlt das Bruchstück als Abbildungsdetail der letzten vier transkribierten Zeilen. Freue mich schon auf eine spannende Übersetzung!

Lieben Gruß aus dem abendlichen Wien nach Magdeburg
Sebius
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* der gesamte Beginn der Inschrift dürfte demnach im Genitiv stehen und erst am Schluss wiederholt sich der erstgenannte Name („Marcus“) wahrscheinlich als dessen Sohn? („Marcus Antoninus“) im Nominativ, welcher dem Vater diese Inschrift auch gewidmet hat.

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Beitrag von Sebius Fr Okt 16, 2020 7:13 am

Ergänzend zum Begriff „Sohn“ oder „Bruder“ im Imperium Romanum stellt sich nach den bereits vielen übersetzten Inschriften heraus, dass der für uns genetische Umstand leiblicher Herkunft in der römischen Antike offensichtlich nicht so entscheidend war, vielmehr Leistung, vor allem Zuwendung zueinander als „Familie“ oder „Bruderschaft“ gemeinsamer Gesinnung. Bereits der erste amtierende Kaiser von Rom Caesar Augustus war der Adoptivsohn von Julius als „Kaiserfamilie“. Bei den alten Ägyptern war das anders z.B. der Familie Mose’ aus der Hyksos herstammend als 18.Dynastie, da stimmen Familienmitglieder genetischer Herkunft i.d.R. identisch mit den Inschriften, moderne DNA- Proben belegen das.

Sebius

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Beitrag von Ceres Sa Okt 17, 2020 11:26 am

Lieber Sebius,
ich habe die Inschrift schon übersetzt, aber ich möchte sie noch einmal überprüfen.

Lieben Gruß aus dem grauen, regnerischen Magdeburg zu dir nach Wien
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Beitrag von Sebius Sa Okt 17, 2020 12:09 pm

@Liebe Ceres,

wenn Du schon fertig bist kontrolliere zusätzlich das Partizip (ein Adjektiv, von einem Verb) „honoratus“ (im Nominativ Singular Maskulinum Positiv), dieses Wort steht somit im PPP und bedeutet:

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 39664251cd
Aus: https://www.navigium.de/latein-woerterbuch.html?form=honoratus&wb=gross&nr=0

Lieben Gruß und einen geruhsamen Samstag
Sebius
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* den doppelten Genitiv zu Beginn dieser Inschrift umgeht man am besten mit weglassen unnötiger Artikel

Sebius

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Beitrag von Ceres Sa Okt 17, 2020 12:39 pm

Danke lieber Sebius ♥
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Beitrag von Ceres Sa Okt 17, 2020 2:22 pm

Lieber Sebius,
hoffe es hinbekommen zu haben, aber hört sich nicht die letzte Zeile komisch an?
Ich habe nochmals geschaut und Marcus Antonius steht im Nominativ.
Das macht mir bissel Sorge.

Lieben Gruß aus dem grauen Magdeburg zu dir nach Wien
Ceres


Zeile 1 Majuskel: DIS MANIBVS
Zeile 1 Transkription: Dis Manibus
Zeile 1 Übersetzung:  In des Götter Vater Händen

Zeile 2 Majuskel:  M VETTI SATVR
Zeile 2 Transkription: M(arci) Vetti Satur-
Zeile 2 Übersetzung: Des Marcus Vettius Saturninus,

Zeile 3 Majuskel:  NIN VET LEG
Zeile 3 Transkription: nin(i) vet(erani) leg(ionis)
Zeile 3 Übersetzung: ---  des Veteran der zweiundzwanzigste Legion

Zeile 4 Majuskel:  XXII P P F CIVI
Zeile 4 Transkription: XXII p(rimigeniae) p(iae) f(idelis) civi
Zeile 4 Übersetzung: ---- des  ursprüglichen pia fidelis civitas (Röm. Siedlung Provinz Germania)

Zeile 5 Majuskel:  TRAIANENSI M
Zeile 5 Transkription: Traianensi M(arcus)
Zeile 5 Übersetzung: des Trajan. Der Marcus

Zeile 6 Majuskel:  ANTONIVS HONO
Zeile 6 Transkription: Antonius hono-
Zeile 6 Übersetzung: Antonius ---

Zeile 7 Majuskel:  RAT
Zeile 7 Transkription: rat[us ------
Zeile 7 Übersetzung: auszeichnend



Im ganzen Text:

In des Götter Vater Händen.

Des Marcus Vettius Saturninus, des Veteran der zweiundzwanzigste Legion des  
ursprüglichen pia fidelis civitas
(Röm. Siedlung Provinz Germania) des Trajan.
Der Marcus Antonius auszeichnend.
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Beitrag von Sebius So Okt 18, 2020 9:35 am

@Liebe Ceres,

sehr kurze Texte können mitunter genauso schwierig sein. Diese Übersetzung ist Dir leider weniger gut gelungen. Zu Beginn beim Übersetzen am besten die beiden signifikanten Begriffe herausfiltern, nämlich den Legionsnamen „XXII. Primigeniae Piae Fidelis“ und dann die “Civitas Trajanensis” (Kleinstadt, Bürgerschaft) in der (Kolonie) Colonia Ulpia Traiana wird von der Uni- Heidelberg (HD082151) auch angeführt.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 39670440hm
Aus: https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD082151

Den doppelten Genitiv bilden zu Beginn nach der Überschrift „Marci Vetti Saturninus veterani... = Des Marcus Vettius Saturninus, Veteran der...". Dann kommt der Legionsname wiederum im Genitiv „XXII Primigeniae Piae Fidelis = zweiundzwanzigsten Legion der Schöpfung frommen Gläubigen“. Der Schlusssatz von Dir stimmt zwar inhaltlich, aber das PPP bildet ein zeitliches Perfekt, also einen unumstößlichen Umstand „honoratus= ...er dort ausgezeichnet wurde“. Dazu das Beispiel aus meinem angeführten Link mit „laudare = loben“ im PPP „laudatus = gelobt“

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 39670441ep
Aus: https://www.lateinlehrer.net/grammatik/partizip-ppp-und-ppa

Das PPP gibt in unserem Fall auch eine Ortsbestimmung an, nämlich „dort (er, der Marcus Antonius) ausgezeichnet wurde = honoratus“ (steht ebenso im Nominativ Maskulin Singular). Deshalb wählte er zu Beginn der Inschrift den Genitiv deren Person er es zu verdanken hat: „Des Marcus Vettius Saturninus...“. Meine Übersetzung dazu:

Des Marcus Vettius Saturninus, der Marcus Antonius

Grabinschrift der Jahre 50 n. bis 100 n. (oder später?) aus Germania Superior, der „Colonia Ulpia Traiana“ (Kolonie nach Ulpius und Trajanus), im heutigen Xanten, Deutschland, aufbewahrt im Landesmuseum Bonn. Des Verstorbenen Marcus Vettius Saturninus, Veteran der „XXII. Primigeniae Piae Fidelis“ (zweiundzwanzigsten Legion der Schöpfung frommen Gläubigen). Durch ihn ausgezeichnet vor Ort, Marcus Antonius der diese Widmung verfasste. Die besondere Majuskelschrift, Art der Schreibung und Formulierung sowie Fundort lassen die Annahme durchaus zu, dass es sich um einen kaiserlich benannten Marcus Antonius handelt der seinen Vater(?) Marcus Vettius Saturninus beisetzte (der Name kommt auf mehreren Inschriften vor). Daten, Abbildung des oberen Inschriftenteils (unterer Teil als Zeichnung von H. Lehner), Majuskel und Transkription aus dem Uni- Server Heidelberg Nr. HD082151.  

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 39670515ye
Abbildung aus dem Uni- Server Heidelberg Nr. HD082151
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zeile 1) Majuskel: DIS . MANIBVS .
Zeile 1) Transkription: Dis Manibus
Zeile 1) Übersetzung: In des Götter Vater Händen:

Zeile 2) Majuskel: M . VETTI . SATVR
Zeile 2) Transkription: M(arci) Vetti Satur-
Zeile 2) Übersetzung: Des Marcus Vettius Saturninus,

Zeile 3) Majuskel: NIN . VET . LEG .
Zeile 3) Transkription: nin(i) vet(erani) leg(ionis)
Zeile 3) Übersetzung: _____ Veteran der Legion

Zeile 4) Majuskel: XXII . P . P . F . CIVI .
Zeile 4) Transkription: XXII p(rimigeniae) p(iae) f(idelis) civi
Zeile 4) Übersetzung: zweiundzwanzigsten, der Schöpfung frommen Gläubigen, der Civitas

Zeile 5) Majuskel: TRAIANENSI . M .
Zeile 5) Transkription: Traianensi M(arcus)
Zeile 5) Übersetzung: Trajanensius, der Marcus

Zeile 6) Majuskel: ANTONIVS . HONO
Zeile 6) Transkription: Antonius hono-
Zeile 6) Übersetzung: Antonius dort aus-

Zeile 7) Majuskel: RAT[
Zeile 7) Transkription: rat[us ------
Zeile 7) Übersetzung: gezeichnet wurde....

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Im gesamten Text:

In des Götter Vater Händen:

Des Marcus Vettius Saturninus, Veteran der zweiundzwanzigsten Legion der Schöpfung frommen Gläubigen (XXII. Primigeniae Piae Fidelis), der Civitas Trajanensis, der Marcus Antonius dort ausgezeichnet wurde....

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 39670779nc
Als PDF- Datei zum Dpwnload
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Alle Übersetzungen ab 22. Oktober 2018 bis zum 26. April 2020, Band I. & Band II.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 39670781cg
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Alle Übersetzungen ab 24. April bis 17. Oktober 2020, Band III.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 39670788rl
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Lieben Gruß und einen guten Morgen nach Magdeburg
Sebius
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
* bevor eine Übersetzung zu kompliziert und dadurch unverständlich wird, ist es besser man belässt lateinische Begriffe von Orten oder Legionsnamen (Eigennamen) bei und führt einen Klammerwert an, denn Latein kann in einem einzigen Wort mitunter das ausdrücken wozu die deutsche Sprache einen ganzen Satz benötigt.

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Beitrag von Ceres So Okt 18, 2020 1:01 pm

Lieber Sebius,

du sagtest einmal man sollte nicht "pia fidelis" übersetzen. Also hätte ich es doch tun sollen..
Oder kommt es auf den Inhalt an? Wann kann es übersetzt werden - und wann nicht?
Das verwirrt mich jetzt.

Es betrübt mich doch, dass ich es nicht hinbekommen habe... Was soll ich sagen?? Shocked
Ich habe Mist gebaut!!

Lieben Gruß aus dem kalten Magdeburg zu dir nach Wien und einen wunderschönen Tag
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Beitrag von Sebius So Okt 18, 2020 4:51 pm

@Liebe Ceres, deshalb schrieb ich ja den Klammerwert (XXII. Primigeniae Piae Fidelis) dazu:
Sebius schrieb: In des Götter Vater Händen:

Des Marcus Vettius Saturninus, Veteran der zweiundzwanzigsten Legion der Schöpfung frommen Gläubigen (XXII. Primigeniae Piae Fidelis), der Civitas Trajanensis, der Marcus Antonius dort ausgezeichnet wurde....
Bei der „Civitas Trajanensis“ wurde mir die Übersetzung, Erklärung einfach zu lang, dadurch die gesamte Übersetzung unverständlich, also beließ ich den lateinischen Begriff.

Es ist aber genauso legitim bei der Legion nur „XXII. Primigeniae Piae Fidelis“ zu schreiben, aber dadurch dass der Legionsname im Textfluss perfekt dazupasst, habe ich die Übersetzung gewählt und in Klammer eben den lateinischen Wert.

Wichtig bei dieser Übersetzung war zu erkennen dass der Senior, Marcus Vettius Saturninus, Veteran der „Legionis XXII. Primigeniae Piae Fidelis“... ist, dadurch wird automatisch Marcus Antonius der Begünstigte, das bestätigt sich ebenso durch das Vokabel „honoratus = (er) dort ausgezeichnet wurde“.

Zusätzlich zum Übersetzen sollte man sich Gedanken der Lesbarkeit machen, dass der Faden nicht verloren geht. Alles reine Übungssache!

Lieben Gruß und einen schönen Abend nach Magdeburg
Sebius

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Beitrag von Ceres So Okt 18, 2020 5:49 pm

Lieber Sebius,
vielen Dank für deine Aufklärung deiner Sichtweise, die ich auch dankbar annehme. So kann ich nur
weiter lernen. Vielen Dank!! Ich werde es auch gerne deine Hinweise annehmen.
Ich weiß, ich habe noch VIEL zu lernen!!
Also könnte ich es auch so in Latein schreiben und in Klammern den lateinischen Wert.
Jetzt habe ich es verstanden und werde es beherzigen.

Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntagabend und
Lieben Gruß aus dem kalten Magdeburg zu dir nach Wien.
Ceres

-------------------------------------------------------------
Ich bin schon gespannt auf deine neue Entdeckung.
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Beitrag von Sebius Mo Okt 19, 2020 8:32 am

@Liebe Ceres,

mein neuer Vorschlag, eine Weihinschrift auf einem gut erhaltenen Altarsockel datiert (modernes Datum) 13._Januar_208_n. aus dem antiken Germania Superior, der römischen Stadt Mogontiacum, heutiges Mainz in Deutschland. Auf der Inschrift selbst steht das lateinische Datum in der Julianischen Kalenderzeitangabe* (nach Julius Caesar) ohne der kleinen Zeitverschiebung des heutig gültigen Gregorianischen Kalender*

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 39679585qz
Abbildung aus https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD006005

Transkription in einem Textfluss (aus dem Uni- Server Heidelberg Nr. HD006005):
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
In (h)o(norem) [d(omus)] d(ivinae) I(ovi) O(ptimo) M(aximo) // Silvano et Dian/ae sanctae Genio / catabul(i) co(n)s(ularis) cet(e)rri/sque(!) diis inmor/talibus pro se / suisque T(itus) Maximius / Felix mil(es) leg(ionis) / XXII Pr(imigeniae) be(neficiarius) co(n)s(ularis) Idibus / Ian(uariis) Imp(eratore) Antonino / Aug(usto) Pio III [[et Geta Caes(are)]] / [[II]] co(n)s(ulibus)
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Majuskel und Transkription in einzelnen Zeilen:
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zeile 1) Majuskel: IN . O [ ] . D . I . O . M .
Zeile 1) Transkription: In (h)o(norem) [d(omus)] d(ivinae) I(ovi) O(ptimo) M(aximo)
Zeile 1) Übersetzung:

Zeile 2) Majuskel: SILVANO . ET . DIAN
Zeile 2) Transkription: Silvano et Dian-
Zeile 2) Übersetzung:

Zeile 3) Majuskel: AE . SANCTAE . GENIO .
Zeile 3) Transkription: ae sanctae Genio
Zeile 3) Übersetzung:

Zeile 4) Majuskel: CATABVL . COS . CETRRI
Zeile 4) Transkription: catabul(i) co(n)s(ularis) cet(e)rri-
Zeile 4) Übersetzung:

Zeile 5) Majuskel: SQVE . DIIS . INMOR
Zeile 5) Transkription: sque(!) diis inmor-
Zeile 5) Übersetzung:

Zeile 6) Majuskel: TALIBVS . PRO . SE
Zeile 6) Transkription: talibus pro se-
Zeile 6) Übersetzung:

Zeile 7) Majuskel: SVISQVE . T . MAXIMIVS .
Zeile 7) Transkription: suisque T(itus) Maximius
Zeile 7) Übersetzung:

Zeile 8 ) Majuskel: FELIX . MIL . LEG .
Zeile 8 ) Transkription: Felix mil(es) leg(ionis)
Zeile 8 ) Übersetzung:

Zeile 9 ) Majuskel: XXII . PR . BE . COS . IDIBVS .
Zeile 9 ) Transkription: XXII Pr(imigeniae) be(neficiarius) co(n)s(ularis) Idibus
Zeile 9 ) Übersetzung:

Zeile 10) Majuskel: IAN . IMP . ANTONINO .
Zeile 10) Transkription: Ian(uariis) Imp(eratore) Antonino
Zeile 10) Übersetzung:

Zeile 11) Majuskel: AVG . PIO . III . [[ET . GETA . CAES]]
Zeile 11) Transkription: Aug(usto) Pio III [[et Geta Caes(are)]]
Zeile 11) Übersetzung:

Zeile 12) Majuskel: [[II]] . COS .
Zeile 12) Transkription: [[II]] co(n)s(ulibus)
Zeile 12) Übersetzung:
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Majuskel und Transkription aus https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD006005

Wenn Dir mein neuer Vorschlag ebenso gefällt, dann bin ich schon gespannt auf den lateinischen Textinhalt und freue mich darauf!

Lieben Gruß und einen wunderbaren guten Morgen aus dem grauen Wien nach Magdeburg
Sebius

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Beitrag von Ceres Mo Okt 19, 2020 11:16 am

Lieber Sebius,

ja gefällt mir sehr gut! Diese Inschrift ist sicher wieder hochinteressant und bin gespannt,
was die Tafel uns offenbaren wird.
Ich werde sobald mit der Übersetzung beginnen.

Lieben Gruß aus den heute  sunny Magdeburg zu dir nach Wien
Ich wünsche dir auch einen wunderschönen Tag
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Beitrag von Sebius Do Okt 22, 2020 7:23 am

@Liebe Ceres, kleine Hilfestellung:

Nach Aufzählung aller Götter „im Gotteshaus = domus Divinae“ in der vierten Zeile ist tatsächlich „catabuli = des Stalles“ gemeint, wo sie sich alle gemeinsam mit dem „Genius“ einfinden. Dazu gibt es eine sehr aufschlussreiche, interessante antike Darstellung alle zusammen mit den beiden hier (HD006005) inschriftlich genannten Söhnen bzw. Enkel als gemeinsame Familie (im Google leicht zu finden).  

In der sechsten und siebenten Zeile (eventuell als Satzbeginn) kann man „pro- sesuisque“ ebenso auseinander schreiben „pro se suis que... = Für sich und den Seinen...“ diese legitime Worttrennung kann man der Einfachheit durchaus wählen, anschließend der Name (im Nominativ) „....Titus Maximus Felix....“ der demnach diesen Altarsockel (HD006005) errichtet hat.

Lieben Gruß und einen guten Morgen nach Magdeburg
Sebius
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* der Name „Caracalla“ für diesen Kaiser auf sämtlichen antiken Inschriften seiner Person betreffend ist für mich bislang unauffindbar. Denn ebenso auf den vielen vorhandenen Münzen steht entweder„(Marcus Aurelius) Antoninus_Augustus“ bereits als Kind mit seinem Bruder Geta (aber niemals "Caracalla"). Siehe: RIC_0017_aureus

Sebius

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Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 Empty Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften

Beitrag von Sebius Fr Okt 23, 2020 5:20 pm

* Ergänzend zum Namen des Bruder von Geta, einer Erklärung der Namensgebung „Caracalla“ fand ich hier im Server ImperiumRomanum http://www.imperiumromanum.com/personen/kaiser/caracalla_01.htm

„Wie seinerzeit Kaiser Gaius Caligula (Soldatenstiefelchen) genannt wurde, so musste sich auch Caracalla gefallen lassen nach einem Kleidungsstück benannt zu werden. Der caracallus war ein kurzer und eng anliegender Kapuzenmantel germanischer oder keltischer Herkunft. Der Kaiser verlängerte ihn bis zu den Knöcheln und wurde fortan mit ihm identifiziert. Im 4. Jh.n.Chr. wandelte sich die Bezeichnung caracllus zu carcalla, jenem Namen, der heute noch gebräuchlich ist.... (bzw. caracalla)

Diese Erklärung finde ich zwar sehr gut (originale Belegstellen dazu gibt es keine), nur findet man diesen Kaiser (188_n. bis 217_n.) inschriftlich so nicht. Korrektur meinerseits zum vorigen Beitrag, der Soldat auf unserer Inschrift Nr. HD006005 schreibt sich mit einem zusätzlichen "i" also "Titus Maximius Felix"

Sebius

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Beitrag von Ceres Fr Okt 23, 2020 6:04 pm

Lieber Sebius,
ich habe schon seit einigen Tagen enorme Probleme mit meinem Rechner und hänge recht oft
an Telekom. So konnte ich nichts bis jetzt übersetzen. Ich wollte dir kurz Bescheid geben, weil ich
nicht weiß, ob nicht bald wieder alles zusammenfällt.
Das nervt mich enorm und bin schon echt fertig.

Lieben Gruß zu dir nach Wien
Ceres Sad
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Beitrag von Sebius Fr Okt 23, 2020 9:02 pm

@Liebe Ceres,

mein Betriebssystem ist immer noch ein uraltes Windows-XP und habe es nun schon fast zwanzig Jahre. Es ist das letzte System von Windows welches vertraglich und rechtlich auch ohne Anmeldung immer funktioniert (4W), ebenso online. Nach wie vor laufen fast alle Bankomatkassen, teure computergesteuerte Spitalseinrichtungen, vor allem die US- Marine (ein Milliardenunternehmen), sowie viele andere Automaten, z.B. in Spielhallen, alle mit Win-XP, eines der besten Betriebssysteme das jemals geschrieben wurde.

Soweit ich mich erinnern kann verwendest Du ein Windows10. Eine Fehlerursache könnte z.B. sein, dass es sich automatisch ins BIOS einnistet und es dann beim Wiederaufsetzen mit demselben Betriebssystem enorme Probleme verursacht. Vor einer Neuinstallation eines Windows10 sollte man also das BIOS- Flashen. Wenn man sein Mainboard kennt, kann man das auch online auf einen USB- Stick downloaden und dann im BIOS installieren. Probleme entstehen erst beim UEFI-BIOS (verknüpft mit einem geheimen internen W-Lan), da wird es kompliziert, alte Rechner neu gekauft (wie meiner) haben das nicht. Ebenso genügt heutzutage nur Formatieren der Festplatte nicht mehr, unbedingt vorher alles löschen, z.B. mit „Darik's Boot and Nuke“ (aller Systeme) https://www.chip.de/downloads/Darik-s-Boot-and-Nuke_29244741.html

Kann man gratis downloaden und auf eine CD brennen, dann wie ein Betriebssystem starten und gnadenlos alles löschen. Einziger Nachteil, es dauert relativ lange. Erst dann Formatieren und das Betriebssystem neu installieren.

Ab Windows_8 gibt es keine integrierte Multimedia mehr, man muss es anderwärtig besorgen. Auch da entstehen enorme Konflikte, weil ich nicht der Eigentümer bin sondern eine „Cloud“. Rechtsverträge welche beim Installieren meist unbeachtet abgehakt werden, haben mitunter hundert Seiten oder mehr und liest man sich das alles mal durch, wird einem schlecht wie rechtlos der Nutzer eigentlich geworden ist. Es ist aber unser Rechtsstaat der die Bürger entmündigt und diese Bedingungen stellt, nicht Microsoft. Nur darum geht es, wenn der Staat will, legt er deinen Rechner lahm.

Bin mir aber sicher Du schaffst es trotzdem!

Lieben Gruß und einen wunderschönen Abend nach Magdeburg
Sebius

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Beitrag von Ceres Fr Okt 23, 2020 11:00 pm

Lieber Sebius,

ich habe dir eine PN hier im Forum geschrieben.

Lieben Gruß aus den abendlichen Magdeburg zu dir nach Wien
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Beitrag von Sebius Sa Okt 24, 2020 10:12 am

@Liebe Ceres,

danke für deine PN und wurde von mir schon beantwortet. Hoffentlich kommst Du trotz aller Cyberkonflikte mit der Übersetzung gut voran!

Einen schönen Samstagvormittag
Sebius

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Beitrag von Ceres Sa Okt 24, 2020 10:33 am

Lieber Sebius,
ich danke dir für deine Antwort. Das meine Zeilen so abgehackt daherkommen, kann ich gar nicht
verstehen. Ich schreibe wie immer ganz normal und bin erstmal froh, dass ich wieder online bin.
Hoffe, dass erstmal mein Internet läuft und ich mit der Übersetzung vorankomme.
Alles wird gut.

Heute ist ein wunderschöner sunny Tag. Wir werden bissel raus in die Sonne und ein paar Stunden
genießen. Denke, dass ich meine Übersetzung dann zum Ende bringen kann.

Lieben Gruß aus dem sunny Magdeburg zu dir nach Wien und einen wunderschönen Tag.

Ceres Smile
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Beitrag von Ceres Sa Okt 24, 2020 11:23 pm

Lieber Sebius,
habe alles nochmal überprüft und nun lade ich meine Übersetzung hoch:

Lieben Gruß zu dir nach Wien und eine gute Nacht. Sleep
Ceres


Zeile 1) Majuskel: IN . O [ ] . D . I . O . M .
Zeile 1) Transkription: In (h)o(norem) [d(omus)] d(ivinae) I(ovi) O(ptimo) M(aximo)
Zeile 1) Übersetzung: Zu Ehren im Gotteshaus dem besten und größten Gott Jupiter.

Zeile 2) Majuskel: SILVANO . ET . DIAN
Zeile 2) Transkription: Silvano et Dian-
Zeile 2) Übersetzung: Dem Silvanus (Gott des Waldes) und

Zeile 3) Majuskel: AE . SANCTAE . GENIO .
Zeile 3) Transkription: ae sanctae Genio
Zeile 3) Übersetzung: der göttlichen Diana. Dem Genius (Schutzgeist)

Zeile 4) Majuskel: CATABVL . COS . CETRRI
Zeile 4) Transkription: catabul(i) co(n)s(ularis) cet(e)rri-
Zeile 4) Übersetzung: des konsularischen Stalles. Die Übrigen

Zeile 5) Majuskel: SQVE . DIIS . INMOR
Zeile 5) Transkription: sque(!) diis inmor-
Zeile 5) Übersetzung: und den Göttern ----  

Zeile 6) Majuskel: TALIBVS . PRO . SE
Zeile 6) Transkription: talibus pro se-
Zeile 6) Übersetzung: Dem Unsterblichen für sich und

Zeile 7) Majuskel: SVISQVE . T . MAXIMIVS .
Zeile 7) Transkription: suisque T(itus) Maximius
Zeile 7) Übersetzung: den Seinen. Der Titus Maximus

Zeile 8 ) Majuskel: FELIX . MIL . LEG .
Zeile 8 ) Transkription: Felix mil(es) leg(ionis)
Zeile 8 ) Übersetzung: Felix, der Soldat der zweiundzwanzigsten Legion,

Zeile 9 ) Majuskel: XXII . PR . BE . COS . IDIBVS .
Zeile 9 ) Transkription: XXII Pr(imigeniae) be(neficiarius) co(n)s(ularis) Idibus
Zeile 9 ) Übersetzung: ---- ursprünglich in Wohltat als Stadthalter. Die Iden (Mitte des Monats)

Zeile 10) Majuskel: IAN . IMP . ANTONINO .
Zeile 10) Transkription: Ian(uariis) Imp(eratore) Antonino
Zeile 10) Übersetzung: zum Januar (dem Gott Janus geweiht) er errichtet hat. Dem Kaiser Antoninus

Zeile 11) Majuskel: AVG . PIO . III . [[ET . GETA . CAES]]
Zeile 11) Transkription: Aug(usto) Pio III [[et Geta Caes(are)]]
Zeile 11) Übersetzung: Augustus Pius III. und Geta dem Kaiser

Zeile 12) Majuskel: [[II]] . COS .
Zeile 12) Transkription: [[II]] co(n)s(ulibus)
Zeile 12) Übersetzung: den beiden Konsuln.

Im ganzen Text:
Zu Ehren im Gotteshaus dem besten und größten Gott Jupiter.

Dem Silvanus (Gott des Waldes) und der göttlichen Diana. Dem Genius (Schutzgeist) des konsularischen Stalles. Die Übrigen und den Göttern. Dem Unsterblichen für sich und  den Seinen. Der Titus Maximus Felix, der Soldat der zweiundzwanzigsten Legion, ursprünglich in Wohltat als Stadthalter. Die Iden (Mitte des Monats) zum Januar (dem Gott Janus geweiht) er errichtet hat. Dem Kaiser Antoninus Augustus Pius III. und Geta dem Kaiser, den beiden Konsuln.
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Beitrag von Sebius So Okt 25, 2020 10:43 am

Liebe Ceres, das Datum hast Du sehr gut herausgefiltert und man kann sich etwas vorstellen!

Im ersten Satz zu Beginn erfolgt eine Aufzählung aller genannten Götter zu Ehren im Gotteshaus „In honorem domus divinae Iovi Optimo Maximo Silvano et Dianae sanctae Genio catabuli consularis ceterrisque diis inmortem = Zu Ehren im Gotteshaus, dem besten und größten Gott Jupiter, dem Gott Silvanus und der Göttin Diana, geweiht dem Genius des Stalles der ehemalige Konsul und den übrigen unsterblichen Göttern."

Vom Textverlauf wäre demnach der ehemalige Konsul unser Soldat Titus Maximius Felix (hinter dem kleinen Geta in Bildmitte), schließlich war er „Inhaber der konsularischen Pfründe = beneficiarius consularis“ im Kaiserhaus (Gotteshaus).  

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 39717436zo  
Abbildung aus https://de.wikipedia.org/wiki/Mark_Aurel#/media/Datei:Marcusaureliuspannel.jpg      

Hier auf einem Halbrelief, die heilige kaiserliche Familie im göttlichen Stall, links vorne: die beiden Väter, Marcus Antoninus Aurelius und Septimius Severus, ihrer Söhne Bildmitte, beide Brüder als kleine Erwachsene dargestellt, der jüngere Caesar Geta mit Opfergabe und der ältere Bruder Antoninus Augustus Pius III. (genannt Caracalla) mit Flöte und rechts neben ihm mit Streitaxt der dritte Bruder Marcus Aurelius Commodus, alle Söhne derselben Mutter Julia Domna. Der Soldat mit Helm hinter Geta der genannte Titus Maximius Felix mit den beiden Konsuln Roms nach sich. Alle zusammen bei einer gemeinsamen Opferzeremonie an den Gott Jupiter, Rom.

Errichtet hat diesen Altar:

"Für sich und den Seinen, der Titus Maximius Felix, der Soldat der „Zweiundzwanzigsten Legion der Schöpfung“ (Legionis XXII. Primigeniae), Inhaber der konsularischen Pfründe. =  pro se suis que Titus Maximius Felix miles legionis XXII Primigeniae beneficiarius consularis

Dann kommt als Schlusssatz das Datum mit den beiden Kaisersöhnen und Konsuln:

Der Monatsmitte im Januar, der Imperatoren Antoninus Augustus Pius III. (Caracalla) und (sein Bruder) Geta dem Caesar mit den beiden Konsuln. = idubus Ianuariis Imperatore Antonino Augusto Pio III. et Geta Caesare II. consulibus

Hier auf einem Goldaureus die beiden Brüder Antoninus Augustus Pius III. (Caracalla) und sein Bruder Septimius Geta Caesar Pontifex als Kinder gemeinsamer Mutter Julia Domna verschiedener Väter Marcus Antoninus Aurelius und Septimius Severus Pertinax:

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 39717431ya
Abbildung aus https://www.wildwinds.com/coins/ric/caracalla/i.html

Und auf den jeweiligen Münzen unterhalb können die genau dargestellten Porträts der Personen miteinander verglichen werden, passender Vater zum Sohn gemeinsamer Mutter.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 39717430qq

Meine Übersetzung dazu:

Altarinschrift des Titus Maximius Felix

Inschrift auf einem Altarsockel aus dem antiken Germania Superior, Mogontiacum, dem heutigen Mainz in Deutschland, datiert mit dem 13._Januar 208_n., gefunden an der Grebenstraße, Arnsburgerhof im Jahr 1970. Figuren am Sockel dazu fehlen leider. Gewidmet wurde dieser Altar dem Gott Jupiter, dem Gott Silvanus und der Göttin Diana, geweiht dem Genius vor Ort im Stall der Götter (siehe untere Erklärung) als ehemaliger Konsul, sowie den übrigen unsterblichen Göttern als verklärte römische Beamte (in einer Beamtenfamilie). Errichtet durch den Soldaten Titus Maximius Felix, Verwalter der konsularischen Pfründe und gehörte der „Zweiundzwanzigsten Legion der Schöpfung“ („XXII Primigeniae Beneficiarius“) an. Das genaue Datum erschließt sich aus der Amtszeit der beiden Imperatoren Antoninus Augustus Pius III. (Caracalla), seinem Bruder Geta als Caesar und den beiden röm. Konsuln (am Textende). Abbildung, Majuskel, Transkription und zum Teil Daten dazu aus dem Uni- Server Heidelberg Nr. HD006005.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 39679585qz
Abbildung aus dem Uni- Server Nr. HD006005
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Zeile 1) Majuskel: IN . O [ ] . D . I . O . M .
Zeile 1) Transkription: In (h)o(norem) [d(omus)] d(ivinae) I(ovi) O(ptimo) M(aximo)
Zeile 1) Übersetzung: Zu Ehren im Gotteshaus, dem besten und größten Gott Jupiter,

Zeile 2) Majuskel: SILVANO . ET . DIAN
Zeile 2) Transkription: Silvano et Dian-
Zeile 2) Übersetzung: dem Gott Silvanus und der Göttin Diana,

Zeile 3) Majuskel: AE . SANCTAE . GENIO .
Zeile 3) Transkription: ae sanctae Genio
Zeile 3) Übersetzung: __ geweiht dem Genius,

Zeile 4) Majuskel: CATABVL . COS . CETRRI
Zeile 4) Transkription: catabul(i) co(n)s(ularis) cet(e)rri-
Zeile 4) Übersetzung: des Stalles der ehemalige Konsul und den übrigen

Zeile 5) Majuskel: SQVE . DIIS . INMOR
Zeile 5) Transkription: sque diis inmor-
Zeile 5) Übersetzung: ____ unsterblichen Göttern.

Zeile 6) Majuskel: TALIBVS . PRO . SE
Zeile 6) Transkription: talibus pro se
Zeile 6) Übersetzung: ______ Für sich  

Zeile 7) Majuskel: SVIS QVE . T . MAXIMIVS .
Zeile 7) Transkription: suis que T(itus) Maximius
Zeile 7) Übersetzung: und den Seinen der Titus Maximius

Zeile 8 ) Majuskel: FELIX . MIL . LEG .
Zeile 8 ) Transkription: Felix mil(es) leg(ionis)
Zeile 8 ) Übersetzung: Felix, der Soldat der Legion

Zeile 9 ) Majuskel: XXII . PR . BE . COS . IDIBVS .
Zeile 9 ) Transkription: XXII Pr(imigeniae) be(neficiarius) co(n)s(ularis) Idibus
Zeile 9 ) Übersetzung: zweiundzwanzigsten der Schöpfung, Inhaber der konsularischen Pfründe. Der Monatsmitte

Zeile 10) Majuskel: IAN . IMP . ANTONINO .
Zeile 10) Transkription: Ian(uariis) Imp(eratore) Antonino
Zeile 10) Übersetzung: im Januar der Imperatoren Antoninus

Zeile 11) Majuskel: AVG . PIO . III . [[ET . GETA . CAES]]
Zeile 11) Transkription: Aug(usto) Pio III [[et Geta Caes(are)]]
Zeile 11) Übersetzung: Augustus Pius III. und Geta dem Caesar

Zeile 12) Majuskel: [[II]] . COS .
Zeile 12) Transkription: [[II]] co(n)s(ulibus)
Zeile 12) Übersetzung: mit den beiden Konsuln.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Im gesamten Text:

Zu Ehren im Gotteshaus, dem besten und größten Gott Jupiter, dem Gott Silvanus und der Göttin Diana, geweiht dem Genius des Stalles der ehemalige Konsul und den übrigen unsterblichen Göttern.

Für sich und den Seinen, der Titus Maximius Felix, der Soldat der „Zweiundzwanzigsten Legion der Schöpfung“ (Legionis XXII. Primigeniae), Inhaber der konsularischen Pfründe.

Der Monatsmitte im Januar, der Imperatoren Antoninus Augustus Pius III. (Caracalla) und (sein Bruder) Geta dem Caesar mit den beiden Konsuln.

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Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 39718404fh
Als PDF- Datei zum Download
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Alle Übersetzungen ab 22. Oktober 2018 bis zum 26. April 2020, Band I. & Band II.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 39718191ye
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Alle Übersetzungen ab 24. April bis 19. Oktober 2020, Band III.
Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 34 39718528vv
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Lieben Gruß und einen schönen Sonntag Vormittag nach Magdeburg
Sebius
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* "Patchwork Family" gab es somit schon bei den römischen Kaisern

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Beitrag von Anticus So Okt 25, 2020 1:01 pm

Mein Kompliment an diesen Faden, den ich immer wieder gerne mitlese, aber leider aus verschiedenen Gründen nicht mitmachen kann.
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