Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Skeptik schrieb:Gib mal bei Google maps den Ort Tellow ein. Da wird dir weiter geholfen.
Guter Ratschlag!
Wallenstein- Gründungsmitglied
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Dann kann die Rede von dem Herrn Johann Heinrich von Thünen sein?
https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Heinrich_von_Th%C3%BCnen
https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Heinrich_von_Th%C3%BCnen
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Ceres schrieb:Dann kann die Rede von dem Herrn Johann Heinrich von Thünen sein?
https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Heinrich_von_Th%C3%BCnen
Das ist richtig! Die Ringe von Herrn Thünen sind ein wichtiger theoretischer Beitrag für die volkswirtschaftliche Standorttheorie und die Geographie.
Wallenstein- Gründungsmitglied
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Ich danke euch für den Tipp. In Geschichte der Neuzeit bin ich nicht so bewandert, eher in der Antike bzw. Römische Reich.
Danke, dass ihr mir die Gelegenheit gegeben habt, euch auch mal wieder ein Rätsel zu präsentieren:
Es wird ein "Held" gesucht. Er soll sich mit mehreren Soldaten ins feindlicher Lager geschlichen haben, um den etruskischen König zu töten. Aber leider hatte er den falschen erwischt. Er wurde vor dem König gezerrt, um seine Begleiter zu verraten.
Wie endete die Legende?
und um welchen Held und König handelt es sich?
Danke, dass ihr mir die Gelegenheit gegeben habt, euch auch mal wieder ein Rätsel zu präsentieren:
Es wird ein "Held" gesucht. Er soll sich mit mehreren Soldaten ins feindlicher Lager geschlichen haben, um den etruskischen König zu töten. Aber leider hatte er den falschen erwischt. Er wurde vor dem König gezerrt, um seine Begleiter zu verraten.
Wie endete die Legende?
und um welchen Held und König handelt es sich?
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Ha, das kenne ich aus meinem Geschichtsbuch, das einzige, was mir aus meiner Schulzeit geblieben ist, immer noch gut erhalten.
Hier:
Der etruskische König Porsenna überzog Rom mit Krieg, um den vertriebenen Tarquinius Superbus erneut zum König über Rom zu machen. Da verschworen sich einige hundert römische Jünglinge, den Eindringling zu töten. Ein junger Römer mit Namen Mucius schlich als erster in das Lager des Feindes. Vor dem königlichen Zelt sass ein Mann in prächtiger Kleidung. Mucius hielt den Schreiber für den König selbst und stiess ihn nieder.
Man ergriff Mucius und brachte ihn vor Porsenna. Mit Folter und Tod bedroht, streckte Mucius zum Zeichen, dass ihn das nicht schreckte, seine rechte Hand in das Feuer eine neben ihm stehenden Kohlenbeckens. Unbewegten Gesichtes liess er seine Hand verbrennen. Porsenna bewunderte den Heldenmut des Jünglings. "Habt Ihr mehr solch mutiger Männer?" "Viele sind bereit, Dich umzubringen." Dem König gefie,l der unerschrockene junge Römer. Er schenkte ihm die Freiheit. Durch die Äusserung des Mucius erschreckt, schloss Porsenna Frieden mit Rom. Der tapfere Mucius führte von dem Tage an den Namen Scävola, d.h. Linkshand.
Aus: Zeiten und Menschen, Geschichtliches Unterrichtswerk Ausgabe C Band 1, Schöningh - Schröedel, 1968, Paderborn, S. 95
Hier:
Der etruskische König Porsenna überzog Rom mit Krieg, um den vertriebenen Tarquinius Superbus erneut zum König über Rom zu machen. Da verschworen sich einige hundert römische Jünglinge, den Eindringling zu töten. Ein junger Römer mit Namen Mucius schlich als erster in das Lager des Feindes. Vor dem königlichen Zelt sass ein Mann in prächtiger Kleidung. Mucius hielt den Schreiber für den König selbst und stiess ihn nieder.
Man ergriff Mucius und brachte ihn vor Porsenna. Mit Folter und Tod bedroht, streckte Mucius zum Zeichen, dass ihn das nicht schreckte, seine rechte Hand in das Feuer eine neben ihm stehenden Kohlenbeckens. Unbewegten Gesichtes liess er seine Hand verbrennen. Porsenna bewunderte den Heldenmut des Jünglings. "Habt Ihr mehr solch mutiger Männer?" "Viele sind bereit, Dich umzubringen." Dem König gefie,l der unerschrockene junge Römer. Er schenkte ihm die Freiheit. Durch die Äusserung des Mucius erschreckt, schloss Porsenna Frieden mit Rom. Der tapfere Mucius führte von dem Tage an den Namen Scävola, d.h. Linkshand.
Aus: Zeiten und Menschen, Geschichtliches Unterrichtswerk Ausgabe C Band 1, Schöningh - Schröedel, 1968, Paderborn, S. 95
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Marek1964- Admin
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Richtig!! Das ging aber fix!
Dann warten wir auf deinem Rätsel
Dann warten wir auf deinem Rätsel
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Heute ist in Tschechien Feiertag. Ein weiterer nationaler Feiertag ist der 28. Oktober. Diese beiden Feiertage hängen eng miteinander. Welcher ist der Zusammenhang und warum kann der 17. November als Doppelfeiertag bezeichnet werden.
Ihr müsst nicht allzu ins Detail gehen, denn ich werde noch detaillierter was dazu schreiben.
Nimmt mich mal wunder, ob man das auf deutsch (oder englisch) ergoogeln kann.
Ihr müsst nicht allzu ins Detail gehen, denn ich werde noch detaillierter was dazu schreiben.
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Marek1964- Admin
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Es geht bei beiden Tagen um den starken Willen der Tschechen nach Unabhängigkeit.
Der 28. Oktober erinnert an die Tschechoslowakische Unabhängigkeitserklärung vom 28. Oktober 1918.
Der 17. November ist der Tag des Kampfes für Freiheit und Demokratie im Jahr 1939 gegen die deutsche Besetzung der Tschechoslowakei,
sowie zum 50. Jahrestag im Jahr 1989, dieser war Auslöser der weitgehend gewaltfreien Samtenen Revolution.
Der 28. Oktober erinnert an die Tschechoslowakische Unabhängigkeitserklärung vom 28. Oktober 1918.
Der 17. November ist der Tag des Kampfes für Freiheit und Demokratie im Jahr 1939 gegen die deutsche Besetzung der Tschechoslowakei,
sowie zum 50. Jahrestag im Jahr 1989, dieser war Auslöser der weitgehend gewaltfreien Samtenen Revolution.
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Ja, das stimmt, aber es gibt noch einen konkreteren Zusammenhang. Um etwas zu helfen: Zwischen dem 28. Oktober 1939 und dem 17. November 1939. Und auch zwischen dem 17. November 1939 und 1989 gibt es eine Gemeinsamkeit, die ich auch gerne hören würde.
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Marek1964- Admin
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
"Eigentlich kam es zu keinen größeren Zusammenstößen nach dem 28. Oktober, aber alle haben den Kampf des Studenten Opletal um sein Leben verfolgt. Und als er dann am 11. November starb, wollten die Studenten einen Trauermarsch machen. Der Trauermarsch wird von den Protektoratsbehörden auch tatsächlich genehmigt. Er findet am 15. November 1939 in Prag statt und an ihm nehmen auch Professoren und Personen aus dem öffentlichen Leben teil.
Die Nazi-Spitzen setzen danach die so genannte „Sonderaktion 17. November Prag“ in Gang: Insgesamt sieben Studentenwohnheime in Prag und Brno / Brünn werden besetzt, alle Hochschulen werden geschlossen und es wird wahllos verhaftet. 1200 Studenten werden ins KZ Sachsenhausen verschleppt, neun Studenten werden hingerichtet."
Man gedenkt der Studentenproteste 1939 und der Studentenproteste gegen das kommunistische Regime am 17. November 1989.
Die Nazi-Spitzen setzen danach die so genannte „Sonderaktion 17. November Prag“ in Gang: Insgesamt sieben Studentenwohnheime in Prag und Brno / Brünn werden besetzt, alle Hochschulen werden geschlossen und es wird wahllos verhaftet. 1200 Studenten werden ins KZ Sachsenhausen verschleppt, neun Studenten werden hingerichtet."
Man gedenkt der Studentenproteste 1939 und der Studentenproteste gegen das kommunistische Regime am 17. November 1989.
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Ja, das stimmt. Der 28. Oktober 1939 war natürlich kein offizieller Feiertag, aber am Abend kam es zu Demonstrationen, bei denen viele Tschechen die Masaryk Mütze und eine Kokarde mit der Trikolore trugen - noch ahnten viele nicht, was die Nazis für Leute waren.
Offenbar von einem Gestapo Mann wurde der Arbeiter Sedláček erschossen und der Student Jan Opletal angeschossen. Der Rest dann wie von Dir beschrieben.
Der 17. November wurde dann international (also von den Westmächten und den damals noch neutralen Amerikanern) zum Tag der Studenten erklärt.
Im November 1989 stand das kommunistische Regime im Dilemma: Schon am 28. Oktober des gleichen Jahres gab es Demonstrationen, der Tag war damals kein offizieller Feiertag (stattdessen der "siegreiche Februar", der die Machtergreifung der Kommunisten 1948 feierte).
Die Studentenschaften wollten anlässlich des 50. Jahrestages einen Marsch veranstalten. Da dies eigentlich eine Antinazi Demonstration war, wurde sie bewilligt. Sie entwickelte sich aber zu einer Antiregime Demonstration und wurde schliesslich niedergeschlagen - einer meiner Neffen holte sich einen blutigen Kopf.
Informelle Falschmeldungen über einen Todesfall führten schliesslich zu Massendemostrationen, Generalstreiks und dem Sturz und Ende des Kommunismus in der Tschechoslowakei.
Also, nun Dein nächstes Rätsel, Skeptik.
Offenbar von einem Gestapo Mann wurde der Arbeiter Sedláček erschossen und der Student Jan Opletal angeschossen. Der Rest dann wie von Dir beschrieben.
Der 17. November wurde dann international (also von den Westmächten und den damals noch neutralen Amerikanern) zum Tag der Studenten erklärt.
Im November 1989 stand das kommunistische Regime im Dilemma: Schon am 28. Oktober des gleichen Jahres gab es Demonstrationen, der Tag war damals kein offizieller Feiertag (stattdessen der "siegreiche Februar", der die Machtergreifung der Kommunisten 1948 feierte).
Die Studentenschaften wollten anlässlich des 50. Jahrestages einen Marsch veranstalten. Da dies eigentlich eine Antinazi Demonstration war, wurde sie bewilligt. Sie entwickelte sich aber zu einer Antiregime Demonstration und wurde schliesslich niedergeschlagen - einer meiner Neffen holte sich einen blutigen Kopf.
Informelle Falschmeldungen über einen Todesfall führten schliesslich zu Massendemostrationen, Generalstreiks und dem Sturz und Ende des Kommunismus in der Tschechoslowakei.
Also, nun Dein nächstes Rätsel, Skeptik.
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Marek1964- Admin
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
In einer Leich-Abdanckung des Andreas Gryphius (der vor 400 Jahren am 2. Oktober 1616 geboren wurde) mit dem Titel „Abend menschlichen Lebens“ berichtet er von einem Margrafen, der beim Anblick eines geistlichen Schauspiels seelisch so erschüttert wurde, daß er die Sprache verlor und zwei Jahre (bei Gryphius vier Jahre) später sprachlos verstarb.
Um welches Schauspiel und um welchen Grafen im 13. Jahrhundert aus dem östlichen Deutschland hat es sich gehandelt? Und was hat ihn an dem Schauspiel so tiefgreifend erschüttert?
Um welches Schauspiel und um welchen Grafen im 13. Jahrhundert aus dem östlichen Deutschland hat es sich gehandelt? Und was hat ihn an dem Schauspiel so tiefgreifend erschüttert?
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Alter : 85
Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Also.. warum solche extrem schwer zu lösende Rätsel?
Ich habe eine geraume Weile geforscht, es aber nicht heraus gefunden und Geschichte habe ich leider nicht studiert.
Ich habe eine geraume Weile geforscht, es aber nicht heraus gefunden und Geschichte habe ich leider nicht studiert.
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Ein Tipp: Er war der letzte Spross seines Stammes und seine Mutter hat ihn mal gebissen.
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Alter : 85
Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
hi "Skeptik",
Sein Schlaganfall nach dem geistlichen Spiel über die klugen und die törichten Jungfrauen, war wohl der Anlass für sein 'Schweigen'.
Friedrich der Freidige (* 1257 auf der Wartburg in Eisenach; † 16. November 1323 ebenda), oft auch „Friedrich der Gebissene“ genannt, war einer der Markgrafen von Meißen und Landgraf von Thüringen und nach dem Tod seines Vetters Konradin der letzte männliche Stauferspross.Ein Tipp: Er war der letzte Spross seines Stammes und seine Mutter hat ihn mal gebissen.
Sein Schlaganfall nach dem geistlichen Spiel über die klugen und die törichten Jungfrauen, war wohl der Anlass für sein 'Schweigen'.
van Kessel- Anzahl der Beiträge : 445
Anmeldedatum : 16.03.16
Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Ja, van Kessel, alles richtig. Eine merk-würdige Verwandtschaft hatte der Gebissene: da gab es den Entarteten, den Stammler aber auch den Erlauchten.
Friedrich wohnte einem geistlichen Schauspiel bei, in dem das biblische Gleichnis von den fünf klugen und den fünf törichten Jungfrauen bearbeitet wurde. Das Stück vertrat eine damals neuartige Ansicht: Glaubte man üblicherweise an die beinahe automatische Vergebung von Sünden durch Reue, gute Werke und die Fürsprache der Heiligen sowie der Mutter Gottes, konnte im Stück trotz aller Bitten Maria keine Vergebung für die törichten Jungfrauen bei Gott erwirken. Gott schien in seinem Urteil unbeeinflussbar. Friedrich soll angesichts seines nicht gerade sündenfreien Lebens über Gottes Unerbittlichkeit derart bestürzt und aufgeregt gewesen sein, dass er einen Schlaganfall erlitt. Nach zweieinhalbjährigem Siechtum starb Friedrich der Freidige oder der Gebissene am 16. November 1323.
Hier auch noch der Bericht des Andreas Gryphius in anrührender mittelalterlicher Diktion:
Es melden die Geschichtsschreiber / daß in dem dreizehnhundert und zwey und zwantzigsten Jahre menschlicher Erlösung an dem Sonntage / in welchem die christliche Kirche die Barmhertzigkeit des Herrn preiset / zu Isenach in Gegenwart Hertzog Friedrichs / Landgraffens in Thüringen / ein Trauerspiel vorgestellet / in welchem die fünff klugen Jungfrauen / unter dem Namen und Gestalt Maria, Catharina, Barbara, Dorothea und Margaretha abgebildet: Hergegen fünff thörichte eingeführet: In dem nun / nach Erforderung dieser Vorstellung / die thörichten Jungfrauen sich über massen kläglich geberdet / daß ihnen in der äußersten Noth / die Klugen von ihrem Oel nichts mittheilen wollen / auch allen Beystand und Hülffe verweigeret; sey solches oberwehntem Margrafen so hefftig zu Hertzen gegangen / daß er sich in höchstem Entsetzen ausdrücklich verlauten lassen: Es lieffe dieses Trauerspiel der Christlichen Glaubens-Bekäntnuß zuwider; sintemal man ja die Mutter des Höchsten und die seligsten Heiligen um Hülffe / Vorbitt und Beystand anzuruffen pflegte. Als ihm hierüber zu Gemüth geführet / daß diese Erfindung auff den klaren Worten unsers Erlösers beruhete; ist er darob in äusserste Bestürtzung gerathen / und in höchstem Trauren / biß auf den fünften Tag sich gequälet / in welchem er vom Schlag gerühret / und gantzer vier Jahr / biß auf den Tag seines Todes sprach-los verblieben.
Friedrich wohnte einem geistlichen Schauspiel bei, in dem das biblische Gleichnis von den fünf klugen und den fünf törichten Jungfrauen bearbeitet wurde. Das Stück vertrat eine damals neuartige Ansicht: Glaubte man üblicherweise an die beinahe automatische Vergebung von Sünden durch Reue, gute Werke und die Fürsprache der Heiligen sowie der Mutter Gottes, konnte im Stück trotz aller Bitten Maria keine Vergebung für die törichten Jungfrauen bei Gott erwirken. Gott schien in seinem Urteil unbeeinflussbar. Friedrich soll angesichts seines nicht gerade sündenfreien Lebens über Gottes Unerbittlichkeit derart bestürzt und aufgeregt gewesen sein, dass er einen Schlaganfall erlitt. Nach zweieinhalbjährigem Siechtum starb Friedrich der Freidige oder der Gebissene am 16. November 1323.
Hier auch noch der Bericht des Andreas Gryphius in anrührender mittelalterlicher Diktion:
Es melden die Geschichtsschreiber / daß in dem dreizehnhundert und zwey und zwantzigsten Jahre menschlicher Erlösung an dem Sonntage / in welchem die christliche Kirche die Barmhertzigkeit des Herrn preiset / zu Isenach in Gegenwart Hertzog Friedrichs / Landgraffens in Thüringen / ein Trauerspiel vorgestellet / in welchem die fünff klugen Jungfrauen / unter dem Namen und Gestalt Maria, Catharina, Barbara, Dorothea und Margaretha abgebildet: Hergegen fünff thörichte eingeführet: In dem nun / nach Erforderung dieser Vorstellung / die thörichten Jungfrauen sich über massen kläglich geberdet / daß ihnen in der äußersten Noth / die Klugen von ihrem Oel nichts mittheilen wollen / auch allen Beystand und Hülffe verweigeret; sey solches oberwehntem Margrafen so hefftig zu Hertzen gegangen / daß er sich in höchstem Entsetzen ausdrücklich verlauten lassen: Es lieffe dieses Trauerspiel der Christlichen Glaubens-Bekäntnuß zuwider; sintemal man ja die Mutter des Höchsten und die seligsten Heiligen um Hülffe / Vorbitt und Beystand anzuruffen pflegte. Als ihm hierüber zu Gemüth geführet / daß diese Erfindung auff den klaren Worten unsers Erlösers beruhete; ist er darob in äusserste Bestürtzung gerathen / und in höchstem Trauren / biß auf den fünften Tag sich gequälet / in welchem er vom Schlag gerühret / und gantzer vier Jahr / biß auf den Tag seines Todes sprach-los verblieben.
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Werden Tiere seekrank, und werden es auch Schwimmvögel?
van Kessel- Anzahl der Beiträge : 445
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Aber sicher! Nur über Schwimmvögel habe ich nichts gefunden. Aber sicher haben sie auch darunter zu leiden, wenn selbst Fische seekrank werden können:
http://www.telegraph.co.uk/news/newstopics/howaboutthat/5193278/Fish-get-seasick-scientist-proves.html
Selbst Pferde werden seekrank. Nur können sie nicht kotzen.
Mit Elefanten scheint Frau Noah ihre Erfahrungen gemacht zu haben:
https://s3.amazonaws.com/lowres.cartoonstock.com/animals-noah-noahs_ark-seasickness-motion_sickness-bible_story-jbwn1059_low.jpg
http://www.telegraph.co.uk/news/newstopics/howaboutthat/5193278/Fish-get-seasick-scientist-proves.html
Selbst Pferde werden seekrank. Nur können sie nicht kotzen.
Mit Elefanten scheint Frau Noah ihre Erfahrungen gemacht zu haben:
https://s3.amazonaws.com/lowres.cartoonstock.com/animals-noah-noahs_ark-seasickness-motion_sickness-bible_story-jbwn1059_low.jpg
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
hi "Skeptik",
Schweine und Schlangen haben keine Probleme mit der Seekrankheit. Dein Part!
war wohl zu simpel?Aber sicher! Nur über Schwimmvögel habe ich nichts gefunden. Aber sicher haben sie auch darunter zu leiden, wenn selbst Fische seekrank werden können:
Schweine und Schlangen haben keine Probleme mit der Seekrankheit. Dein Part!
van Kessel- Anzahl der Beiträge : 445
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Welcher Bau war - bis zum Chrysler Building 1930 - für über 40 Jahre der höchste der Welt und wer konnte den Bau auch schon mal verkaufen, ohne daß er zum Verkauf stand?
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
schätze, es ist "la Dame de Fer"?
van Kessel- Anzahl der Beiträge : 445
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Sags doch gleich in deutsch: Der Eiffelturm in Paris
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Liebe Ceres, in Französisch klingt es einfach charmanter!
Den ersten Teil des Rätsels hast du gelöst, van Kessel.
Und da ich sicher annehme, daß du hier nicht die Eiserne Lady Thatcher im Auge hast - die sicher nicht verkauft wurde - wirst du auch noch den zweiten Teil des Rätsels lösen und uns präsentieren können.
Oder fühlt sich noch jemand berufen?
Den ersten Teil des Rätsels hast du gelöst, van Kessel.
Und da ich sicher annehme, daß du hier nicht die Eiserne Lady Thatcher im Auge hast - die sicher nicht verkauft wurde - wirst du auch noch den zweiten Teil des Rätsels lösen und uns präsentieren können.
Oder fühlt sich noch jemand berufen?
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Alter : 85
Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Nein Lady Thatcher habe ich gewiß nicht im Auge
Wenn ich ein Rätsel nicht lösen kann, dann halte ich mich eher raus
Weis aber auch nicht, ob ich hier richtig liege...falls nicht, dann weis es sicher jemand anders^^
Eiffel? Auch wenn Eiffel den Turm als geschlossenes Projekt aus seiner Hand anpries und sich damit eine fremde Idee zu eigen machte, gilt es historisch als gesichert, dass ohne Eiffels persönliches und unternehmerisches Engagement der Bau in dieser Form nie zustande gekommen wäre.
Eiffel hatte seinen Entwurf patentieren lassen; aber hatte ihm nicht so gefallen. Etwas musste noch verändert werden lt. seinen Vorstellungen. Im Frühjahr 1885 wurden die Baukosten auf 3.155.000 Francs geschätzt und die Turmmasse mit 4810 Tonnen projektiert. Am Ende kam die reine Stahlkonstruktion des Eiffelturms auf eine Masse von 7300 Tonnen und die Baukosten erhöhten sich auf mehr als das Zweieinhalbfache.
Der Handelsminister Édouard Lockroy schrieb den Ideenwettbewerb für die Gebäude der Pariser Weltausstellung aus. Viele Ingenieure nahmen daran teil. Sauvestres, der ebenfalls sein Entwurf vorlegte, gewann mit seinem Kompromissvorschlag den Wettbewerb.
Wenn ich ein Rätsel nicht lösen kann, dann halte ich mich eher raus
Weis aber auch nicht, ob ich hier richtig liege...falls nicht, dann weis es sicher jemand anders^^
Eiffel? Auch wenn Eiffel den Turm als geschlossenes Projekt aus seiner Hand anpries und sich damit eine fremde Idee zu eigen machte, gilt es historisch als gesichert, dass ohne Eiffels persönliches und unternehmerisches Engagement der Bau in dieser Form nie zustande gekommen wäre.
Eiffel hatte seinen Entwurf patentieren lassen; aber hatte ihm nicht so gefallen. Etwas musste noch verändert werden lt. seinen Vorstellungen. Im Frühjahr 1885 wurden die Baukosten auf 3.155.000 Francs geschätzt und die Turmmasse mit 4810 Tonnen projektiert. Am Ende kam die reine Stahlkonstruktion des Eiffelturms auf eine Masse von 7300 Tonnen und die Baukosten erhöhten sich auf mehr als das Zweieinhalbfache.
Der Handelsminister Édouard Lockroy schrieb den Ideenwettbewerb für die Gebäude der Pariser Weltausstellung aus. Viele Ingenieure nahmen daran teil. Sauvestres, der ebenfalls sein Entwurf vorlegte, gewann mit seinem Kompromissvorschlag den Wettbewerb.
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
hi "Skeptik"
nicht nur dies, sondern ist auch die Alltagsbezeichnung dieses Bauwerks, wenn sich Franzosen darüber austauschen.Liebe Ceres, in Französisch klingt es einfach charmanter!
da dache ich, dass wenn ich den ersten Teil löse, ein Jeder auf deine zweite Frage kommt; nämlich: 'der MAnn der den Eiffelturm verkaufte': Victor Lustig (* 4. Januar 1890 in Arnau (Böhmen); † 11. März 1947 in Springfield (Missouri)) war ein Trickbetrüger und Hochstapler. Er wurde weltweit bekannt als „der Mann, der den Eiffelturm verkaufte“.Den ersten Teil des Rätsels hast du gelöst, van Kessel.
Und da ich sicher annehme, daß du hier nicht die Eiserne Lady Thatcher im Auge hast - die sicher nicht verkauft wurde - wirst du auch noch den zweiten Teil des Rätsels lösen und uns präsentieren können.
van Kessel- Anzahl der Beiträge : 445
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