Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund

[Wallenstein]

In vorindustriellen Gesellschaften spielt die Ausbeutung der Menschen durch das Wucherkapital eine große Rolle. In welchem indischen Epos finden wir den folgenden Ratschlag an den Herrscher:

„Durch Wucher, Ackerbau, Handel und Viehzucht könntest Du, o König der Könige, die Macht des Reichtums erwerben.“

[Skeptik]

Das gibt uns Zeit. Ich bin sicher, niemand hat Einwände.

[van Kessel]

Lykurg oder Lykurgos (griechisch Λυκοῦργος) gilt nach antiken Quellen als Gesetzgeber von Sparta. Nach heutigem Forschungsstand ist er wahrscheinlich keine historische, sondern eine mythische Person.

Der Mythos Lykurg wurde vermutlich deshalb geschaffen, um die Einzigartigkeit der spartanischen Verfassung zu erklären. Sie unterschied sich in klassischer Zeit, also im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr., deutlich von denen anderer griechischer Stadtstaaten. Da man sich das zu dieser Zeit nicht als allmähliche gesellschaftliche Entwicklung vorstellen konnte, führte man die außergewöhnliche soziale Ordnung Spartas auf eine mythische Gründerfigur zurück. Die Historizität Lykurgs wurde in klassischer Zeit nie hinterfragt, gilt aber gegenwärtig als äußerst umstritten.(wikipedia). Da ich diesem Rätsel mit einer mytische Person nicht so recht traute, fügte ich den wahrscheinlicheren Solon ein.

Nieman wird - analog - die Gründung Roms Zwillingen überlassen, und diese als historische Personen 'sehen', oder?

[Wallenstein]

@van Kessel@

Die Frage war ja, auf wen sich Nabis in seiner Rede bezog. Und das war natürlich Lykurg. Ob es diese Person nun wirklich gegeben hat oder nicht, ist in diesem Zusammenhang vollkommen belanglos. Zumindest Nabis glaubte an ihn.

Und Solon hat mit Sparta ja nun überhaupt nichts zu tun. Er gehört zu Athen, dem Erzfeind von Sparta. Auf den hat er sich ja  mit Sicherheit nicht berufen.

[Skeptik]

In vorindustriellen Gesellschaften spielt die Ausbeutung der Menschen durch das Wucherkapital eine große Rolle. In welchem indischen Epos finden wir den folgenden Ratschlag an den Herrscher:

„Durch Wucher, Ackerbau, Handel und Viehzucht könntest Du, o König der Könige, die Macht des Reichtums erwerben.“

Das große Mahabharata

"Wie die Wasser aus allen Richtungen in den Ozean fließen, so fließt dieser Reichtum von überall her in die Schatzkammern der Könige."

Aber auch dort:

"Wer sich Reichtum wünscht, wird es schwer haben, das aufzugeben, was mit allen Mitteln aufgegeben werden sollte. Heilsames Handeln ist wahrlich selten bei denen, die Reichtümer anhäufen."

"Nur das, was auf rechtschaffenen Wegen verdient wird, ist wahrer Reichtum. Schande auf den Reichtum, der durch Ungerechtigkeit ergriffen wird! Tugend und Gerechtigkeit (das Dharma) sind zeitlos."

[Wallenstein]

@Skeptik@
Ja, das ist richtig!

[van Kessel]

@Wallenstein,

Die Frage war ja, auf wen sich Nabis in seiner Rede bezog. Und das war natürlich Lykurg. Ob es diese Person nun wirklich gegeben hat oder nicht, ist in diesem Zusammenhang vollkommen belanglos. Zumindest Nabis glaubte an ihn.
Und Solon hat mit Sparta ja nun überhaupt nichts zu tun. Er gehört zu Athen, dem Erzfeind von Sparta. Auf den hat er sich ja  mit Sicherheit nicht berufen.

da du ja 'entschieden' hast, dass ich deine zwei Fragen nicht beantwortete, so magst du damit selig werden.

[Wallenstein]

@van Kessel@

Du hast die erste Frage richtig beantwortet. Die zweite nicht. Das entscheide nicht ich, sondern die Fakten.

Und selig bin ich ohnehin, auch wenn die katholische Kirche dies noch nicht erkannt hat und die Seligsprechung bisher nicht erfolgte. Ich glaube, dazu muss man auch erst gestorben sein.
[Ich müsste auch erst in die Kirche eintreten)

[Skeptik]

Wallenstein@: Selig bist du, wenn du dich so empfindest. Dazu brauchst du doch nicht diesen bürokratischen Stempel und die Lauferei.

Ich hänge mein Rätsel gleich hier dran für alle:

Wer soll der Legende nach zwischen einem geborenen Ungarn, der ein Onkel einer ungarischen Serienmörderin und König von Polen war
und einem geborenen Schweden, der anschließend König von Polen wurde,
als jüdischer Kaufmann für 24 Stunden König von Polen gewesen sein.
Das spielte sich im 16. Jahrhundert ab (1587).

[Wallenstein]

Saul Judycz.

[Skeptik]

Ja, das ist richtig. Ich hätte bei dir besser die Jahreszahl weggelassen. Oder?

Ein anderer Name Saul Wahl (Saul Judycz, Saul ben Judah Wahl, hebräisch שאול ואהל; * ~ 1541 in Padua; † 1617 in Brest-Litowsk) war ein jüdischer Kaufmann, Hofjude, Zoll- und Salzpächter und Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Brest-Litowsk. Der in mehreren Varianten überlieferten Legende nach soll Wahl 1587 während des Interregnums nach dem Tod Stefan Batorysvon Prinz Nikolaus Christoph Radziwill, der in Padua Hilfe von Wahls Vater erhalten hatte, als polnischer König für einen Tag eingesetzt worden sein und in dieser Zeit mehrere für die Juden günstige Gesetze erlassen haben.

Der Ungar war Stephan Báthory, polnisch Stefan Batory, litauisch Steponas Batoras; * 27. September 1533 in Szilágysomlyó; † 12. Dezember 1586 in Grodno, Polen-Litauen, war 1571–1576 gewählter Fürst von Siebenbürgen und ab 1576, als König von Polen und Großfürst von Litauen, gleich seiner Gemahlin Anna Jagiellonica, gewähltes Staatsoberhaupt von Polen-Litauen.

Der Schwede hieß Sigismund III. Wasa (polnisch Zygmunt III Waza; * 20. Juni 1566 auf Schloss Gripsholm, Mariefred, Schweden; † 30. April 1632 in Warschau, Polen) war ab 1587 als König von Polen und Großfürst von Litauen, gewähltes Staatsoberhaupt von Polen-Litauen, ab 1592 bis zu seiner Absetzung durch den schwedischen Ständereichstag 1599 Erbkönig von Schweden und ab 1599 bis zu seinem Tode 1632 Titularkönig von Schweden.

[Wallenstein]

Ja, ohne Jahreszahl wäre es schwierig gewesen.
Das nächste Rätsel überlasse ich dir.
Ich schalte nämlich jetzt den Computer aus und erst frühestens am Dienstag wieder an. Über Weihnachten rühre ich ihn nicht an.

[Skeptik]

Welcher Komponist widmete sein Werk einem Herrscher, der ihn aber so tief enttäuschte, daß er zornentbrannt seinen Namen so heftig ausradierte, daß er ein Loch in dem kostbaren Papier verursachte.

Wie hieß der Komponist, wie das Werk und wie der Herrscher?

[Ceres]

Fällt mir spontan Beethoven ein, der seine "Eroika" dem Napoleon gewidmet hatte. Aber nachdem Beethoven es erfuhr, dass sich Napoleon selbst gekrönt hatte, hatte Beethoven seine Fassung verloren.

[Skeptik]

Ein gesundes und glückliches neues Jahr Dir, Ceres.
Und Du hast richtig geraten!

Titelblatt der Eroica, von Beethoven korrigierte Abschrift mit dem ausradierten Untertitel „intitolata Bonaparte“. Beim Namen „Bonaparte“ radierte er so zornig, daß er ein kleines Loch ins Papier riß wie man sieht, wenn man es vergrößert (die Zeile nach Sinfonia grande):

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/09/Eroica_Beethoven_title.jpg

[Ceres]

Dir auch alles Gute im neuen Jahr, Skeptik.

Na dann lasse ich mir ein neues Rätsel einfallen....

Also los:

es werden zwei Gestalten gesucht, die etwas erfunden haben. Der erste Erfinder hatte etwas erfunden und patentieren lassen, welches aber nicht so leicht zu bewältigen und zu handhaben war, so dass der zweite Erfinder etwas erfand als Lösung.
Wer waren die beiden Erfinder
Was haben sie erfunden?

[Ceres]

Na? Weiß es niemand? Dann noch ein kleiner Hinweis:

Das Erfundene fand Anwendung bei der Royal Navy und britische Armee...

[Wallenstein]

Geht es um Dickinson, dem Erfinder der Rundsiebpapiermaschine? Vorläufer und wahrscheinlich der eigentliche Erfinder war der Franzose Nicholas-Louis Robert.

[Skeptik]

Ein ganz neues Gebiet für eine griechische Göttin. Whow!

Ist es das hier?:

Erste Vorläufer eines Magnetron kamen von Heinrich Greinacher (1912), Albert W. Hull (1921), Kinjiro Okabe (1929).
1935 meldete Hans Erich Hollman ein Patent für ein Mehrkammer-Magnetron an. Aber erst 1940 gelang John Randall und Harry Boot eine wesentliche Verbesserung.
Zwei Jahre später gelang die Entwicklung sehr leistungsfähiger Magnetronsender für Radargeräte mit sehr kurzer Wellenlänge und dadurch hohem Auflösungsvermögen.

[Ceres]

Nee... beides meine ich nicht, sorry

Die erste Anwendung der ersten Erfindung fand im frühen 19. Jh. statt.

Die 2. Erfindung als Ergänzung war aber in der Mitte des 19. Jh..

[Skeptik]

Hat es mit dem Morsen zu tun?

Samuel Thomas Soemmerring, seit 1808 Ritter von Soemmerring, auch Sömmerring (* 28. Januar 1755 in Thorn; † 2. März 1830 in Frankfurt am Main).
1809 entwickelte er einen elektrochemischen Telegraphen.

Ein nachhaltiger Fortschritt kam 1837 mit dem von Samuel Morse konstruierten und 1844 verbesserten Schreibtelegrafen. Um 1850 hatte sich Morses Technik auf den deutschen Telegrafenlinien, die sich in wenigen Jahren zu einem zusammenhängenden Netz geschlossen hatten, durchgesetzt.

[Ceres]

Nein, leider nicht

[Ceres]

Ein ganz neues Gebiet für eine griechische Göttin. Whow!

@: Skeptik: mal so by the way:

Ich bin keine griechische Göttin, sondern eine Römische:

"Ceres ist die römische Göttin des Ackerbaus, der Fruchtbarkeit und der Ehe. Ebenso gilt sie als Gesetzgeberin. Sie war die Tochter des Saturnus und der Ops. Im Griechischen heißt Ceres Demeter. Sie hatte mit Jupiter zwei Kinder, Proserpina und einen Jungen. Die Interpretatio Romana stellt allerdings der eleusinischen Trias Demeter, Iakchos und Kore die von Ceres, Liber und Libera gebildete Aventinische Trias gegenüber".
(Auszug aus Tante Wiki)

Aber jetzt zurück zu meinem Rätsel.
Die erste Erfindung wird heute noch produziert - die zweite Erfindung macht die erste komplett.

[Skeptik]

Meinst Du nicht, Du solltest eigentlich stolz sein auf Deine griechischen Wurzeln?
Anyway - Deine Tochter Proserpina hat es ja bis in unsere deutsche Geschichte gebracht. Ihr Sarkophag durfte als letzte Ruhestatt unseres großen Karl in Aachen dienen.

Zum Rätsel. Hat es hiermit zu tun?:

Die Enfield Rifled Musket ist der erste gezogene Vorderlader einer europäischen Armee, der für alle Truppenteile vom britischen Board of Ordnance (BO) 1852 angenommen wurde.


Bis Morgen!

[Skeptik]

Ceres, wenn es das hier ist, hast du den Preis für das originellste Rätsel verdient!

Konservendose
Die Konservendose wurde 1810 von dem Engländer Peter Durand zum Patent angemeldet. Sie fand ihre erste weite Anwendung ab 1813 bei der Royal Navy und der britischen Armee. Die damals vergleichsweise dickwandigen Dosen wurden mit den im Feld verfügbaren Schneid- und Schlagwerkzeugen geöffnet, so vor allem mit starken Messern wie dem Bajonett, fallweise auch mit Hammer und Meißel oder einem Beil.

Dosenöffner
Ein spezielles Gerät zum Dosenöffnen wurde erst 1855 von Robert Yeates aus England erfunden und im Jahre 1858 patentiert. In der Folge meldete der US-Amerikaner Ezra J. Warner 1858 ein neues Patent auf einen Dosenöffner an[2], der auch in der US-Armee verwendet wurde. 1870 erfand der US-Amerikaner William Lyman den bis heute verwendeten Dosenöffner mit Schneidrad[3], der vor allem deshalb erfolgreich sein konnte, weil mittlerweile für die Dosenproduktion dünneres Blech verwendet wurde.

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