Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
BINGO !!!
Na sooo schwer war das doch gar nicht, lieber Skeptik!
Its your turn now !!
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Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Liebe Ceres, das glaubst Du doch selber nicht!
Wir haben ganz schön in der Historik rumgestochert.
In diesem Jahr werden wir viel erfahren über die Reformation. Da wird sicher wieder sehr viel von den Männern die Rede sein. Und wer hat den Reformatoren den Rücken freigehalten, wenn sie beschäftigt waren mit Bibel übersetzen, Thesen anschlagen, Andersgläubige und Hexen verfolgen, diskutieren über so komplizierte Dinge wie Prädestinationslehre, Abendmahlsverständnis und Vierämterlehre? Das waren ihre Frauen.
Mein Rätsel:
Welche Frau hat sich da besonders hervor getan und nach einer ersten zweijährigen Ehe noch dreimal geheiratet und zwar nacheinander drei namhafte Reformatoren. Wie hieß die Frau und wie hießen die drei Reformatoren?
Wir haben ganz schön in der Historik rumgestochert.
In diesem Jahr werden wir viel erfahren über die Reformation. Da wird sicher wieder sehr viel von den Männern die Rede sein. Und wer hat den Reformatoren den Rücken freigehalten, wenn sie beschäftigt waren mit Bibel übersetzen, Thesen anschlagen, Andersgläubige und Hexen verfolgen, diskutieren über so komplizierte Dinge wie Prädestinationslehre, Abendmahlsverständnis und Vierämterlehre? Das waren ihre Frauen.
Mein Rätsel:
Welche Frau hat sich da besonders hervor getan und nach einer ersten zweijährigen Ehe noch dreimal geheiratet und zwar nacheinander drei namhafte Reformatoren. Wie hieß die Frau und wie hießen die drei Reformatoren?
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Wibrandis Rosenblatt, 1504-1564
Oekolampad. 1482-1531 Reformator in Basel
Capito, 1478-1541 Reformator im Elsaß und in Straßburg
Bucer, 1491 – 1551 Reformator in Straßburg
Oekolampad. 1482-1531 Reformator in Basel
Capito, 1478-1541 Reformator im Elsaß und in Straßburg
Bucer, 1491 – 1551 Reformator in Straßburg
Wallenstein- Gründungsmitglied
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Wallenstein schrieb:Wibrandis Rosenblatt, 1504-1564
Oekolampad. 1482-1531 Reformator in Basel
Capito, 1478-1541 Reformator im Elsaß und in Straßburg
Bucer, 1491 – 1551 Reformator in Straßburg
Haha, das ist ja drollig, die Tochter eines Basler Theologen (verstorben 1981) und Schulkollegin meiner Klavierlehrerin hiess Wibrandis - und keiner wusste damals, woher ein so schrecklicher Name kam. Man nannte sie "Wiibli" - Weibchen, auf Hochdeutsch, fürchterlich.
Jetzt weiss ich, woher der Name kam. Man lernt nie aus.
Nur ein kleiner Einschub, noch steht ja die Bestätigung aus, dass die Antwort richtig ist (was ja wohl nur eine Formalität ist )
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Marek1964- Admin
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Wallenstein hat richtig geraten. Und die Tochter des Basler Theologen konnte eigentlich stolz sein auf ihren Namen Wibrandis. Hochachtung vor dieser Frau und wie sie ihr Leben gemeistert hat! Hier ein unvollständiger Abriß:
1524 heiratete die zwanzigjährige Wibrandis den humanistisch gebildeten Basler Magister Ludwig Keller, der sich auch Ludwig Cellarius nannte. Schon 1526 starb Cellarius und ließ sie mit einer Tochter zurück, die wie die Mutter Wibrandis hieß.
1528 heiratete der Reformator Johannes Oekolampad die 22 Jahre jüngere Wibrandis, die eine begeisterte Anhängerin der neuen Lehre war. Erasmus von Rotterdam spöttelte, Oekolampad habe als Buße für die Fastenzeit eine attraktive junge Frau geheiratet.
1531 starb Oekolampad und ließ Wibrandis als Witwe mit drei Kindern zurück.
Unterdessen hatte Capito in Straßburg seine Frau durch die Pest verloren. Für einen Witwer mit mehreren Kindern rief eine solche Situation im 16. Jahrhundert nach einer sofortigen Wiederverheiratung. Capito hatte Sabina Bader, die Witwe eines hingerichteten Täufer-Führers aus Augsburg, im Auge, aber sein Freund Bucer fand, der etwas exzentrische Capito brauche eine praktisch veranlagte Frau, die fest in der reformierten Bewegung verankert war. Wibrandis war da eine passende Partie, und Bucer hoffte, dass die Notlage der Witwe von Oekolampad mit ihren drei Kindern Capito von den Augsburgern abhalten würde.
Tatsächlich heiratete der über fünfzigjährige Capito die zwanzig Jahre jüngere Wibrandis und brachte sie nach Straßburg, wo Capito Pfarrer war. Die Pfarrersfrau Wibrandis musste sehr sparsam sein, um die auch in diesem Haus üblichen Flüchtlinge und Hilfesuchenden versorgen zu können. Daneben schenkte sie ihrem Mann in neunjähriger Ehe fünf Kinder. 1541 starb Capito mit drei Kindern von Wibrandis während einer Pestepidemie.
Elisabeth Silbereisen, die erste Frau von Bucer, die bereits 13 Kinder geboren hatte, fiel derselben Epidemie zum Opfer. An ihrem Sterbebett ließ sie Bucer und Wibrandis versprechen, einander zu heiraten, um für die Kinder beider Familien zu sorgen. Dies tat Bucer 1542. Wibrandis brachte vier Kinder in die Ehe, die Bucer neben seinem behinderten Sohn wie seine eigenen Kinder betrachtete. 1551 starb Bucer, und Wibrandis kehrte nach Straßburg zurück, wo ihre Tochter Aletheia mit einem jungen Pfarrer verheiratet war. Nach dem Tod ihres Schwiegersohns 1553 ging sie mit ihren zwei unverheirateten Töchtern in ihre Heimatstadt Basel und lebte dort als respektierte Witwe, bis sie 1564 ebenfalls an der Pest starb.
1524 heiratete die zwanzigjährige Wibrandis den humanistisch gebildeten Basler Magister Ludwig Keller, der sich auch Ludwig Cellarius nannte. Schon 1526 starb Cellarius und ließ sie mit einer Tochter zurück, die wie die Mutter Wibrandis hieß.
1528 heiratete der Reformator Johannes Oekolampad die 22 Jahre jüngere Wibrandis, die eine begeisterte Anhängerin der neuen Lehre war. Erasmus von Rotterdam spöttelte, Oekolampad habe als Buße für die Fastenzeit eine attraktive junge Frau geheiratet.
1531 starb Oekolampad und ließ Wibrandis als Witwe mit drei Kindern zurück.
Unterdessen hatte Capito in Straßburg seine Frau durch die Pest verloren. Für einen Witwer mit mehreren Kindern rief eine solche Situation im 16. Jahrhundert nach einer sofortigen Wiederverheiratung. Capito hatte Sabina Bader, die Witwe eines hingerichteten Täufer-Führers aus Augsburg, im Auge, aber sein Freund Bucer fand, der etwas exzentrische Capito brauche eine praktisch veranlagte Frau, die fest in der reformierten Bewegung verankert war. Wibrandis war da eine passende Partie, und Bucer hoffte, dass die Notlage der Witwe von Oekolampad mit ihren drei Kindern Capito von den Augsburgern abhalten würde.
Tatsächlich heiratete der über fünfzigjährige Capito die zwanzig Jahre jüngere Wibrandis und brachte sie nach Straßburg, wo Capito Pfarrer war. Die Pfarrersfrau Wibrandis musste sehr sparsam sein, um die auch in diesem Haus üblichen Flüchtlinge und Hilfesuchenden versorgen zu können. Daneben schenkte sie ihrem Mann in neunjähriger Ehe fünf Kinder. 1541 starb Capito mit drei Kindern von Wibrandis während einer Pestepidemie.
Elisabeth Silbereisen, die erste Frau von Bucer, die bereits 13 Kinder geboren hatte, fiel derselben Epidemie zum Opfer. An ihrem Sterbebett ließ sie Bucer und Wibrandis versprechen, einander zu heiraten, um für die Kinder beider Familien zu sorgen. Dies tat Bucer 1542. Wibrandis brachte vier Kinder in die Ehe, die Bucer neben seinem behinderten Sohn wie seine eigenen Kinder betrachtete. 1551 starb Bucer, und Wibrandis kehrte nach Straßburg zurück, wo ihre Tochter Aletheia mit einem jungen Pfarrer verheiratet war. Nach dem Tod ihres Schwiegersohns 1553 ging sie mit ihren zwei unverheirateten Töchtern in ihre Heimatstadt Basel und lebte dort als respektierte Witwe, bis sie 1564 ebenfalls an der Pest starb.
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Ich tippe mal auf:
Wibrandis Rosenblatt
bin zu spät dran... eben gesehen
Wibrandis Rosenblatt
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Ein Mitglied der Bolschewiki entwickelte in den 20er Jahren eine Theorie, um die UDSSR in kurzer Zeit aus einem Agrarstaat in eine Industrienation zu verwandeln. Sie wurde von Stalin abgelehnt, dann aber doch durchgesetzt, nur viel brutaler, als es ursprünglich von dem Begründer dieser Theorie gedacht war. Wie hießen dieser russische Revolutionär und die von ihm entwickelte Konzeption?
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Ich beschäftige mich gerade mit dem Sozialismus und habe hier wiki industrialisierung SU gefunden, dass es Trotzki war und man dieses Industrialisierungskonzept die "teleologische" Sicht. Demnach sollte knallhart soviel wie möglich aus der Landwirtschaft gepresst werden, exportiert werden um wiederum Industriegüter zu importieren.
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Nikolai Iwanowitsch Bucharin (1888-1938) System eines kollektiven Kapitalismus Staatskapitalismus
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Trotzki ist nicht verkehrt, da er sich in der Öffentlichkeit für diese Theorie einsetzte. Der eigentliche Begründer war aber Preobraschenski (1886-1937) und seine Theorie der „ursprünglichen sozialistischen Akkumulation“.
Trotzki und Preobraschenskij vertraten die These, dass die Industrialisierung nicht allmählich durch allein „innere Akkumulation“ verlaufen solle, sondern beschleunigt werden solle durch „externe Akkumulation“, durch indirekte Wertübertragung aus der Arbeit der Bauern und durch ihre direkte Enteignung. Die Landwirtschaft sollte die Industrialisierung finanzieren.
Die Sowjetregierung senkte die Getreidepreise, damit sie mehr Getreide für weniger Industriewaren bekam, bzw. für die gleiche Getreidemenge weniger industrielle Konsumprodukte an die Dörfer liefern musste. Das war eine Maßnahme zur „externen“ Akkumulation der staatlichen Industrie. Doch weil die Bauern im Besitz ihrer Produktionsmittel waren, ließen sie sich nicht die Preise für ihr Getreide diktieren. Sie verkauften nicht oder nur zum wirklichen Wert. Sie hatten die Macht, Getreide zu verkaufen oder zu horten. Die Bauern beeinflussten damit das Tempo der Akkumulation in der Industrie, weil sie im Produktenaustausch Industriegüter - Agrargüter nur zu gleichen Werten oder zu für sie günstigeren Werten tauschen wollten, und daher keine Extragewinne der Industrie zuließen. Alle selbständigen Bauern, nicht allein ihre wohlhabendere Schicht, die Kulaken, entwickelten sich zur Gegenkraft gegen die schnelle Industrialisierung in der Sowjetunion.
Stalin hatte zunächst die Ideen von Trotzki und Preobraschenski entschieden abgelehnt, dann allerdings übernahm er sie und führte mit großer Brutalität Ende der zwanziger Jahre die Zwangskollektivierung durch um die Industrie aufzubauen. Der Widerstand der Kulaken und der Bauern sollte durch staatlichen Terror gebrochen werden.
Bucharin hatte die Theorie von Trotzki und Preobraschenskij ebenfalls abgelehnt. Er wollte eine Fortsetzung der NÖP und setzte sich ein für eine Stärkung der Kulaken. Die sollten Überschüsse produzieren und damit einen inneren Markt für Industrieprodukte bilden. Er stellte sich eine langsame Industrialisierung nach englischem Beispiel vor. (sogenannte Kattun-Industrialisierung). Aus taktischen Gründen unterstützte Stalin zunächst Bucharin in seinem Kampf gegen Trotzki. Als er Bucharin nicht mehr brauchte, ließ er ihn fallen. Ihm wurde vorgeworfen, dass seine Strategie zur Stärkung der Kulaken und damit längerfristig die Rückkehr zum Kapitalismus bedeutet hätte. Er wurde 1938 erschossen. Preobraschenskij wurde 1937 als Trotzkist ebenfalls liquidiert. 1970 dann rehabilitiert.
Trotzki und Preobraschenskij vertraten die These, dass die Industrialisierung nicht allmählich durch allein „innere Akkumulation“ verlaufen solle, sondern beschleunigt werden solle durch „externe Akkumulation“, durch indirekte Wertübertragung aus der Arbeit der Bauern und durch ihre direkte Enteignung. Die Landwirtschaft sollte die Industrialisierung finanzieren.
Die Sowjetregierung senkte die Getreidepreise, damit sie mehr Getreide für weniger Industriewaren bekam, bzw. für die gleiche Getreidemenge weniger industrielle Konsumprodukte an die Dörfer liefern musste. Das war eine Maßnahme zur „externen“ Akkumulation der staatlichen Industrie. Doch weil die Bauern im Besitz ihrer Produktionsmittel waren, ließen sie sich nicht die Preise für ihr Getreide diktieren. Sie verkauften nicht oder nur zum wirklichen Wert. Sie hatten die Macht, Getreide zu verkaufen oder zu horten. Die Bauern beeinflussten damit das Tempo der Akkumulation in der Industrie, weil sie im Produktenaustausch Industriegüter - Agrargüter nur zu gleichen Werten oder zu für sie günstigeren Werten tauschen wollten, und daher keine Extragewinne der Industrie zuließen. Alle selbständigen Bauern, nicht allein ihre wohlhabendere Schicht, die Kulaken, entwickelten sich zur Gegenkraft gegen die schnelle Industrialisierung in der Sowjetunion.
Stalin hatte zunächst die Ideen von Trotzki und Preobraschenski entschieden abgelehnt, dann allerdings übernahm er sie und führte mit großer Brutalität Ende der zwanziger Jahre die Zwangskollektivierung durch um die Industrie aufzubauen. Der Widerstand der Kulaken und der Bauern sollte durch staatlichen Terror gebrochen werden.
Bucharin hatte die Theorie von Trotzki und Preobraschenskij ebenfalls abgelehnt. Er wollte eine Fortsetzung der NÖP und setzte sich ein für eine Stärkung der Kulaken. Die sollten Überschüsse produzieren und damit einen inneren Markt für Industrieprodukte bilden. Er stellte sich eine langsame Industrialisierung nach englischem Beispiel vor. (sogenannte Kattun-Industrialisierung). Aus taktischen Gründen unterstützte Stalin zunächst Bucharin in seinem Kampf gegen Trotzki. Als er Bucharin nicht mehr brauchte, ließ er ihn fallen. Ihm wurde vorgeworfen, dass seine Strategie zur Stärkung der Kulaken und damit längerfristig die Rückkehr zum Kapitalismus bedeutet hätte. Er wurde 1938 erschossen. Preobraschenskij wurde 1937 als Trotzkist ebenfalls liquidiert. 1970 dann rehabilitiert.
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Ich nehme an, Moschusochse darf jetzt das nächste Rätsel aufgeben, trotz der nicht ganz genauen Antwort?
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Marek1964- Admin
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Ja, richtig!
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Ein hoher katholischer Geistlicher war 15 Jahre im Exil im eigenen Land.
Wie ging das und wer war er?
Wie ging das und wer war er?
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Wenn es Bischof Peter Josef Blum aus Nassau/Preußen war, ist er nicht im eigenen Land im Exil gewesen, sondern in Böhmen/Österreich.
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Nein. Der Erzbischof hielt sich in der Botschaft eines anderen Landes in seinem Land auf.
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
József Kardinal Mindszenty (1892-1975)
Von 1956 bis 1971 befand er sich im Exil in der amerikanischen Botschaft in Budapest.
"Von uns aus", bekundete Ungarns Ministerpräsident János Kádár, "kann er von dort direkt zum Himmel fahren - oder auch in die Gegenrichtung."
"Um die Beziehungen zum kommunistisch regierten Ungarn weiter zu normalisieren, verlangte der Papst von ihm am 1. November 1973 den Rücktritt als Erzbischof von Esztergom. Mindszenty lehnte dies ab. Dennoch wurde der Bischofssitz am 18. Dezember für vakant erklärt. Der abgesetzte Erzbischof bat am 7. Januar 1974 um Widerruf dieser Entscheidung, wurde aber am 5. Februar aus pastoralen Gründen seines Amtes enthoben."
Von 1956 bis 1971 befand er sich im Exil in der amerikanischen Botschaft in Budapest.
"Von uns aus", bekundete Ungarns Ministerpräsident János Kádár, "kann er von dort direkt zum Himmel fahren - oder auch in die Gegenrichtung."
"Um die Beziehungen zum kommunistisch regierten Ungarn weiter zu normalisieren, verlangte der Papst von ihm am 1. November 1973 den Rücktritt als Erzbischof von Esztergom. Mindszenty lehnte dies ab. Dennoch wurde der Bischofssitz am 18. Dezember für vakant erklärt. Der abgesetzte Erzbischof bat am 7. Januar 1974 um Widerruf dieser Entscheidung, wurde aber am 5. Februar aus pastoralen Gründen seines Amtes enthoben."
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Sehr gut, Skeptik. Du bist dran.
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Welche Ureinwohner werden noch heute falsch benannt, weil man im 15. Jahrhundert in einem Irrtum gefangen war.
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Nuja, das ist nicht so schwer - zumal ich gerade eine neue Verfilmung von Winnetou gesehen habe: Die Indianer. Der Irrtum war derjenige, dass man meinte, die Ureinwohner seien Inder - Kolumbus meinte, er habe Indien von der anderen Seite angelandet.
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Marek1964- Admin
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Du hast richtig geraten, Marek. Bei der Freundschaft von Old Shatterhand und Winnetou spielte der Irrtum des 15. Jahrhunderts schon lange keine Rolle mehr.
"Am 21. Oktober 1492 glaubte Kolumbus sich südlich von Cipango (Japan) und schrieb: „Jedoch habe ich mich entschlossen, das Festland und die Stadt Qui(n)say aufzusuchen. Dort werde ich dem großen Khan die Briefe Eurer Majestät überreichen, um eine Antwort ersuchen und damit zurückkehren.
Kolumbus war bis zu seinem Lebensende der Ansicht, eine Route auf dem Seeweg zum chinesischen Festland gefunden zu haben. Dass er Indien selbst erreicht habe, glaubte er entgegen anders lautenden Behauptungen nie. Die falsche Behauptung, Kolumbus habe das heutige Indien angesteuert, beruht auf einem Missverständnis: Kolumbus und seine Zeitgenossen verstanden unter las Indias sowohl Indien als auch alle übrigen unbekannten Länder „hinter“ Indien.
Kolumbus reiste viermal in die Karibik und sah seinen Irrtum nie ein."
"Am 21. Oktober 1492 glaubte Kolumbus sich südlich von Cipango (Japan) und schrieb: „Jedoch habe ich mich entschlossen, das Festland und die Stadt Qui(n)say aufzusuchen. Dort werde ich dem großen Khan die Briefe Eurer Majestät überreichen, um eine Antwort ersuchen und damit zurückkehren.
Kolumbus war bis zu seinem Lebensende der Ansicht, eine Route auf dem Seeweg zum chinesischen Festland gefunden zu haben. Dass er Indien selbst erreicht habe, glaubte er entgegen anders lautenden Behauptungen nie. Die falsche Behauptung, Kolumbus habe das heutige Indien angesteuert, beruht auf einem Missverständnis: Kolumbus und seine Zeitgenossen verstanden unter las Indias sowohl Indien als auch alle übrigen unbekannten Länder „hinter“ Indien.
Kolumbus reiste viermal in die Karibik und sah seinen Irrtum nie ein."
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Naja, ich finde, so falsch lag er dann auch wieder nicht. Wenn es einfach so war, dass man Indien neben dem heutigen Indien auch alles östlich davon nannte (ausser Japan), dann konnte er nicht viel mehr wissen. Man musste halt dann nach und nach alles entdecken.
Ich bleibe bei der Erschliessung des amerikanischen Kontinents auch vor dem Hintergrund des deutschen Remakes des Winnetoufilms. Dessen Rahmenhandlung ist ja der Bau der Eisenbahn Richtung Pazifik.
Es war die Zeit des wilden Kapitalismus, der manchmal auch sinnlosen Konkurrenzkamp bedeutete. Zwei Gesellschaften wetteiferten um den Bau der ersten Eisenbahn Richtung Westen.
Welcher Höhepunkt symbolisierte diesen sinnlosen Konkurrenzkampf und brachte dann aber zu guter letzt das Ende, wer beendete das und wie hiessen die beiden involvierte Eisenbahngesellschaften?
Ich bleibe bei der Erschliessung des amerikanischen Kontinents auch vor dem Hintergrund des deutschen Remakes des Winnetoufilms. Dessen Rahmenhandlung ist ja der Bau der Eisenbahn Richtung Pazifik.
Es war die Zeit des wilden Kapitalismus, der manchmal auch sinnlosen Konkurrenzkamp bedeutete. Zwei Gesellschaften wetteiferten um den Bau der ersten Eisenbahn Richtung Westen.
Welcher Höhepunkt symbolisierte diesen sinnlosen Konkurrenzkampf und brachte dann aber zu guter letzt das Ende, wer beendete das und wie hiessen die beiden involvierte Eisenbahngesellschaften?
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Marek1964- Admin
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Central Pacific Railroad und Union Pacific Railroad.
„Die Central Pacific wurde von der Regierung beauftragt, einen Teil der Linie von Sacramento aus nach Osten zu bauen. Das Unternehmen hatte dabei die schwierige Aufgabe, die Rocky Mountains zu überwinden. Dazu mussten zahlreiche Sprengungen durchgeführt werden, riesige Tunnel wurden durch den Berg gegraben, und gewaltige Brücken wurden errichtet, um die Täler zu überwinden. Der Bau der zweiten Linie vom Missouri in den Westen oblag der Union Pacific Railroad, die etwa zur gleichen Zeit wie die Central Pacific Railroad gegründet wurde. Da die Arbeit der Central Pacific durch den Bürgerkrieg verzögert wurde, begann die Union Pacific erst am Ende des Krieges.“
…..Am 10. Mai 1869 vereinigten sich daraufhin die Central Pacific und die Union Pacific in Promontory, Utah, nördlich vom großen Salzsee.“
http://www.wilder-westen-web.de/spk001.htm
„Die Central Pacific wurde von der Regierung beauftragt, einen Teil der Linie von Sacramento aus nach Osten zu bauen. Das Unternehmen hatte dabei die schwierige Aufgabe, die Rocky Mountains zu überwinden. Dazu mussten zahlreiche Sprengungen durchgeführt werden, riesige Tunnel wurden durch den Berg gegraben, und gewaltige Brücken wurden errichtet, um die Täler zu überwinden. Der Bau der zweiten Linie vom Missouri in den Westen oblag der Union Pacific Railroad, die etwa zur gleichen Zeit wie die Central Pacific Railroad gegründet wurde. Da die Arbeit der Central Pacific durch den Bürgerkrieg verzögert wurde, begann die Union Pacific erst am Ende des Krieges.“
…..Am 10. Mai 1869 vereinigten sich daraufhin die Central Pacific und die Union Pacific in Promontory, Utah, nördlich vom großen Salzsee.“
http://www.wilder-westen-web.de/spk001.htm
Wallenstein- Gründungsmitglied
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Da die beiden Gesellschaften nach Strecke bezahlt wurden, entbrannte ein wilder Wettlauf.
Im Februar 1869 erreichte Central Pacific von Westen kommend eine Hügelkette im Norden des Großen Salzsees in Utah und begann, eine tiefe Schlucht auf halber Höhe des Anstiegs mit einem Damm, heute Big Fill genannt, zuzuschütten, um die Schienen darüber zu führen. Am 8. März erreichte Union Pacific von Osten her die Stadt Ogden am Ostufer des Salzsees und nahm am 28. März die Arbeiten an einer für die damalige Zeit kühnen Holz-Konstruktion in Form einer Trestle-Brücke heute als Big Trestle bezeichnet, über dieselbe Schlucht auf.
Am 10. April beschloss der US-Kongress, dass die Schienennetze am Promontory Summit, dem höchsten Pass in der Hügelkette, verbunden werden sollten und beide Gesellschaften bündelten ihre Kräfte. Sie vereinbarten, die Trasse über die Brücke zu führen und verzichteten auf die bereits begonnenen Arbeiten am Damm.
Zur Einweihung der Strecke brachte Leland Stanford, der Präsident von Central Pacific und spätere Gouverneur von Kalifornien, einen kurzfristig auf eigene Kosten angefertigten Schienennagel aus Gold mit, der mit den Namen der Direktoren der Bahngesellschaften und den Worten „The last Spike (Der letzte Nagel)“ graviert war.
Da die Brücke dann doch Qualitätsmängel aufwies, wurde sechs Monate später noch der Damm fertiggestellt und die Bahnstrecke dorthin verlegt.
Im Februar 1869 erreichte Central Pacific von Westen kommend eine Hügelkette im Norden des Großen Salzsees in Utah und begann, eine tiefe Schlucht auf halber Höhe des Anstiegs mit einem Damm, heute Big Fill genannt, zuzuschütten, um die Schienen darüber zu führen. Am 8. März erreichte Union Pacific von Osten her die Stadt Ogden am Ostufer des Salzsees und nahm am 28. März die Arbeiten an einer für die damalige Zeit kühnen Holz-Konstruktion in Form einer Trestle-Brücke heute als Big Trestle bezeichnet, über dieselbe Schlucht auf.
Am 10. April beschloss der US-Kongress, dass die Schienennetze am Promontory Summit, dem höchsten Pass in der Hügelkette, verbunden werden sollten und beide Gesellschaften bündelten ihre Kräfte. Sie vereinbarten, die Trasse über die Brücke zu führen und verzichteten auf die bereits begonnenen Arbeiten am Damm.
Zur Einweihung der Strecke brachte Leland Stanford, der Präsident von Central Pacific und spätere Gouverneur von Kalifornien, einen kurzfristig auf eigene Kosten angefertigten Schienennagel aus Gold mit, der mit den Namen der Direktoren der Bahngesellschaften und den Worten „The last Spike (Der letzte Nagel)“ graviert war.
Da die Brücke dann doch Qualitätsmängel aufwies, wurde sechs Monate später noch der Damm fertiggestellt und die Bahnstrecke dorthin verlegt.
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Wunderbar, dann habt ihr beide unabhängig von einander das Rätsel gelöst, Wallenstein und Skeptik ? Da Wallensteins Beitrag etwas früher gepostet ist, wäre er wohl an der Reihe, aber ich habe nichts dagegen, wenn Skeptik ein Rätsel reinstellt - schliesslich geht es um Spass und nicht um Regelpurismus.
Die amerikanischen Eisenbahnen haben mich immer fasziniert und die Fangemeinde gibt es heute noch in Europa, obwohl vor allem der Passagierverkehr nur mehr geringe Bedeutung hat.
Werde vielleicht mal auch wieder einen Thread reinstellen.
Die amerikanischen Eisenbahnen haben mich immer fasziniert und die Fangemeinde gibt es heute noch in Europa, obwohl vor allem der Passagierverkehr nur mehr geringe Bedeutung hat.
Werde vielleicht mal auch wieder einen Thread reinstellen.
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Marek1964- Admin
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Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund
Ein griechischer Philosoph behauptete einmal: Wenn Achilles und eine Schildkröte um die Wette laufen, könnte Achilles die Schildkröte nicht einholen, wenn diese einen größeren Startvorsprung hätte.
In kürzester Zeit überwindet Achilles die Entfernung, die ihn beim Start von der Schildkröte getrennt hatte. Zwar war auch das Tier unterdessen ein kleines Stückchen weitergekommen, doch diesen geringeren Abstand legte Achilles noch rascher zurück. Allerdings war die Schildkröte auch in dieser Spanne wieder ein bißchen vorangerückt, und während Achilles den neuen Vorsprung einholte, war sie wiederum ein kleines Stückchen weiter. Mit einem Wort: Gleichgültig, wie schnell Achilles rannte, immer blieb die Schildkröte vorn – und so vermochte der berühmte Läufer das schwerfällige Reptil niemals zu überholen.
Wie nennt sich dieses Paradoxon? Es erhielt seinen Namen von dem Philosophen.
In kürzester Zeit überwindet Achilles die Entfernung, die ihn beim Start von der Schildkröte getrennt hatte. Zwar war auch das Tier unterdessen ein kleines Stückchen weitergekommen, doch diesen geringeren Abstand legte Achilles noch rascher zurück. Allerdings war die Schildkröte auch in dieser Spanne wieder ein bißchen vorangerückt, und während Achilles den neuen Vorsprung einholte, war sie wiederum ein kleines Stückchen weiter. Mit einem Wort: Gleichgültig, wie schnell Achilles rannte, immer blieb die Schildkröte vorn – und so vermochte der berühmte Läufer das schwerfällige Reptil niemals zu überholen.
Wie nennt sich dieses Paradoxon? Es erhielt seinen Namen von dem Philosophen.
Wallenstein- Gründungsmitglied
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