Re: Rätsel mit geschichtlichen Hintergrund

[Marek1964]

Hm, nein, das hatte ich nicht gemeint. Das Auto, das ich meine, wurde Ende fünfziger und Anfang sechziger Jahre gebaut.

[Skeptik]

"Flossen am Heck, literweise Hubraum und Chrom an jeder Leiste. Nein, das sind keine komischen Fische, sondern Ami-Straßenkreuzer der 50er und 60er.“
Was die Amerikaner an „unsichtbarem“ Fahrwerk, Bremsen und Verbrauchseffizienz vermissen lassen, machten sie mit hinreißender Formgebung und Außenwirkung wett.

Ist dein Modell hier dabei?:

http://www.autobild.de/klassik/bilder/amerikanische-strassenkreuzer-5229113.html#bild1

[Marek1964]

Nein auch das nicht. Vielleicht dann doch etwas speziell die Frage.

Es waren sogenannte "Compact Cars". Ganz im Gegensatz zu den Heckflossenprachten, die bis Ende der Sechziger Jahre gingen, handelte es sich hier um Wagen, die die Fahrzeugpallette nach unten abrunden sollten - eben um den Europäern, die zum ersten Mal über 10% Marktanteil kamen, wieder Stirn zu bieten. Es waren der

Ford Falcon https://en.wikipedia.org/wiki/Ford_Falcon_(North_America)
Plymouth Valiant https://en.wikipedia.org/wiki/Plymouth_Valiant
Chevrolet Corvair https://en.wikipedia.org/wiki/Chevrolet_Corvair

Auch die damals noch existenten Studebaker und Nash produzierten kompakte Wagen. Der Ford Falcon war das Gegenteil der weiterhin produzierten Strassenkreuzer mit Flossen, geschwungenen Stossstangen und Panoramascheiben, gerne kombiniert mit zweifarbigem Anstrich.

Der Chevrolet Corvair war ein Auto mit einem Sechszylinder Boxer-Heckmotor -ähnlich dem VW Käfer. Dem Wagen wurde vorgeworfen, ein untersteuerndes Verhalten zu haben - ein Problem mancher Heckmotorwagen. Der wiki Artikel allerdings schreibt, dass 1972 eine Sicherheitskommission festhielt, dass der Corvair nicht weniger sicher sei als andere Fahrzeuge - der Bau dieses Typs war drei Jahre zuvor nach sinkenden Verkaufszahlen eingestellt worden.

Es war das einzige mit Heckmotor gebaute Auto in der amerikanischen Nachkriegsgeschichte. Es war ihm jedenfalls weniger Erfolg beschieden als dem Ford Falcon. Auch dieser Fall zeigt, dass allzu unkonventionelle Autos in den USA immer wieder ein Flop wurden.

Ein weiterer Nachteil waren bei Heckmotorwagen die Innenraumaufteilung, die insgesamt ein kleineres Kofferraumangebot bot als Wagen mit Frontmotor.

Du kannst gerne das nächste Rätsel machen, Skeptik. Mir fehlt jetzt heute die Phantasie.

[Skeptik]

Ein jugendlicher Pilot landete vor 30 Jahren mit einem kleinen Flugzeug mit Absicht aber unerlaubt auf einem Parkplatz in der Nähe eines europäischen Regierungssitzes.
Wer war das und wo landete er?

[Wallenstein]

Das war Matthias Rust aus Wedel in der Nähe von Hamburg. Er landete mit einer Cessna 172 P auf der Großen Moskwa-Brücke unweit des Roten Platzes in Moskau. Dafür kam er 14 Monate in Russland ins Gefängnis.

Nach seiner Abschiebung nach Deutschland fiel er auf durch zahlreiche Straftaten und hat inzwischen ein langes Vorstrafenregister. Er stach in einem Krankenhaus eine Schwesternschülerin mit einem Messer nieder und verletzte sie schwer. Dafür kam er 15 Monate in Gefängnis. Später beging er Diebstähle und Scheckbetrug.

Er soll extrem egozentrisch sein, ein unangenehmer Zeitgenosse.

[Marek1964]

Ja, ich kann mich daran erinnern. Eigentlich war das unglaublich und muss für die Sowjetische Luftraumüberwachung ein Schock gewesen sein. Und ähnlich für "alte Kameraden". die sich wohl nostalgisch denken mussten, was der Hitler nicht schaffte, schaffte ein Jüngling..

Ich war in dem Jahr in Westberlin und wollte mir das T-Shirt "Moscow-Red Square, International Airport" kaufen, leider war der einzige Laden, in dem ich es sah, geschlossen.

Na dann, ein Rätsel von Dir, Wallenstein.

[Wallenstein]

Herodot berichtet von einer Umsegelung Afrikas durch die Phönizier. Viele Wissenschaftler glauben, dass diese wohl tatsächlich stattgefunden hat, weil er über eine Beobachtung berichtet, die man eigentlich nur machen konnte, wenn die Umsegelung wirklich stattgefunden hat. Was schreibt Herodot?

[Skeptik]

Wenn die phönizischen Segler das Kap der Guten Hoffnung umsegelt haben befanden sie sich südlich des Äquators und des südlichen Wendekreises. So sahen sie die Sonne zur Mittagsstunde hoch im Norden und haben sicher erstaunt davon berichtet.
Allerdings mußten sie sicher nicht ganz so weit in den Süden um diese Beobachtung machen zu können.

[Anticus]

Interessantes Thema. Ich habe auch ein wenig recherchiert, und habe das etwas anders gelesen, wiewohl deine Richtung stimmt, Skeptik. Sie sahen die aufgehende Sonne nach der Umschiffung des Kaps der guten Hoffnung auf der rechten Seite ihres Schiffes - und nicht links, als sie noch nach Süden unterwegs waren.

Man hat aber diesen Beobachtungen keinen Glauben geschenkt, hielt das für Angeberei. So habe ich das gelesen. Man war ja überzeugt, dass die Erde eine Scheibe sei - allerdings hätte man das auch bei einer Scheibe so verhalten, wenn ja die Sonne jeden Tag sich um die Scheibe drehen würde.

[Skeptik]

Interessantes Thema. Ich habe auch ein wenig recherchiert, und habe das etwas anders gelesen, wiewohl deine Richtung stimmt, Skeptik. Sie sahen die aufgehende Sonne nach der Umschiffung des Kaps der guten Hoffnung auf der rechten Seite ihres Schiffes - und nicht links, als sie noch nach Süden unterwegs waren.

Das Ganze ist trotzdem etwas abstrakt für meine Vorstellung. Die Phönizier sollen ja vom Sinai aufgebrochen sein Richtung Süden. Ist es da nicht erst mal egal, ob sie von uns aus gesehen rechts oder links an Afrika entlang fuhren? Erst auf dem jeweiligen Rückweg sollten sie unterhalb des südlichen Wendekreises den Aufgang der Sonne rechts gesehen haben. Und dann auch um die Mittagszeit die Sonne hoch im Norden.

Stimmt das so und kann das jemand kompetent bestätigen?

[Moschusochse]

Die Frage lautete, woran stellten spätere Historiker fest, dass die das wirklich gemacht haben, die Umseglung und nicht einfach angegeben hatten. Und das kann man tatsächlich daran erkennen,was Anticus beschrieb: Nach dem Kap der guten Hoffnung war die Sonne rechts, und die afrikanische Küste auch, bei einer Umkehr wäre die Sonne am Morgen auch rechts gewesen, aber die Küste links.

Aber wenn ich nachdenke, hätten die das eigentlich auch erfinden können, denn sie wussten ja, dass der Kontinent irgendwann einmal zu Ende war. Oder habe ich da jetzt einen Denkfehler irgendwo?

[Klartext]

Aber wenn ich nachdenke, hätten die das eigentlich auch erfinden können, denn sie wussten ja, dass der Kontinent irgendwann einmal zu Ende war. Oder habe ich da jetzt einen Denkfehler irgendwo?

Ich denke ja - die haben nämlich nicht gewusst, dass Afrika am Kap der Guten Hoffnung zu Ende ist. Es hätte ja auch sein können, dass Afrika weiter in Richtung Australien und dann wieder zurück Richtung Indien hätte gehen können - dann wäre man wieder am Persischen Golf und dem Roten Meer zurückgekehrt - und nicht von Gibraltar her.

[Skeptik]

Noch etwas von Afrika:

Welche beiden Feststellungen werden nur dem einen Land zugeschrieben und nicht, mit mehr Berechtigung, einem anderen. Wie heißen die beiden Länder und um was handelt es sich?

[Skeptik]

Die Feststellungen sind landschaftlicher und baulicher Art.

[Marek1964]

Schwierige Frage. Kongo fällt mir ein als Namensgeber zweier Länder ein, benannt nach dem Fluss. Aber das passt nicht. Oder Nigeria und Niger? Aber das passt nicht zu Deiner Hilfe. Musst wahrscheinlich weitere Hilfe geben.

[Skeptik]

Es handelt sich um zwei Länder in Nordafrika. Nicht der Bedeutung nach sondern nach Zahlen und Mengen.

[Skeptik]

Es handelt sich um eine wichtige geografische Besonderheit und um ganz besondere Bauten.

[Marek1964]

Tja, keine Ahnung.

[Skeptik]

O.K. - War vielleicht nicht das klügste Rätsel. Hier rangiert sicher Bedeutung vor Zahlen.

Ägypten nennt sich: "Land der Pyramiden" (80 Pyramiden) und "Land des Nils" (1.510 Kilometer).

Der Sudan hat da aber mehr zu bieten: 200 Pyramiden und 1.580 Kilometer des Nils. Hinzu kommen weitere 300 km Blauer Nil und 1.200 km Weisser Nil.

[Marek1964]

Im Gegenteil, ein interessantes. Ich hatte sogar an Ägypten gedacht und an die Pyramiden, aber dass der Sudan da mehr hat, wusste ich nicht. Bildungslücke. Sudan ist ja als Touristenland kaum bekannt. Ist auch ein furchtbares Land.

Ring frei, sage ich. Im Moment fällt mir nichts ein.

[Marek1964]

Ein kommunistischer Führer zur Zeit Stalins wagte es, diesem zu oppnieren. Das wagten nur wenige, und auch wenn sie ausserhalb Stalins unmittelbaren Machtbereich waren, waren sie vor diesem nicht sicher, wie das Beispiel von Leo Trotzki zeigt, der in Mexiko ermordet wurde.

Dieser eine aber hielt stand, sein Geheimdienst enthüllte rechtzeitig Stalins gedungene Mörder. Damit aber nicht genug - er beschied nach Moskau - hör auf mir Mörder zu schicken - sonst mache ich das auch, und glaube mir, ich werde nur einen Versuch brauchen,

Wer war dieser Verwegene?

[Wallenstein]

Das war wahrscheinlich Tito.

[Marek1964]

Richtig. Kennt übrigens jemand eine gute Tito Biografie? Hat da nicht ein gewisser Djilas was geschrieben?

[Wallenstein]

Djilas war ein Mitkämpfer von Tito und späterer Dissident, der jahrelang im Gefängnis war. Er schrieb ein Buch „Die neue Klasse“, eine Abrechnung mit dem Sozialismus. Eine Biographie hat er aber nicht geschrieben meines Wissens.

Es gibt verschiedene Biographien über Tito, die wohl wollend rezensiert werden. Ich habe aber keine davon gelesen und kann daher keine Empfehlung aussprechen.

[Skeptik]

Welches Tier findet man bei norddeutschen lutherischen Kirchen oft auf der Kirchturmspitze und welche Legende hat es dort hingebracht?

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