Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
+3
Ceres
van Kessel
Skeptik
7 verfasser
Seite 19 von 24
Seite 19 von 24 • 1 ... 11 ... 18, 19, 20 ... 24
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Danke, Skeptik - solche Beiträge kannst Du gerne auch ins Unterforum "Kalter Krieg" kopieren. Wird sich dort gut machen und Ceaucescu ist ein interessantes Thema.
Nun eine Frage von mir: Der Chef des Geheimdienstes eines Landes in Europa wusste, dass sein Land von einer fremden Macht besetzt wird. Er hatte schon Monate vorher Teile des Archivs in ein befreundetes Land gebracht, mit Hilfe der Botschaft. Ebenso tranferierte er Geldsummen ins Ausland. Am Vorabend, als das Land besetzt wurde, ist er mit einer Schar getreuen ausgeflogen.
Während der Zeit der Besatzung konnte er so sein Geheimdienstnetz weiter betreiben. Nach sechs Jahren kehrte er zurück, musste aber drei Jahre später erneut ins Exil.
Wer war das, und was waren die Umstände dafür?
Nun eine Frage von mir: Der Chef des Geheimdienstes eines Landes in Europa wusste, dass sein Land von einer fremden Macht besetzt wird. Er hatte schon Monate vorher Teile des Archivs in ein befreundetes Land gebracht, mit Hilfe der Botschaft. Ebenso tranferierte er Geldsummen ins Ausland. Am Vorabend, als das Land besetzt wurde, ist er mit einer Schar getreuen ausgeflogen.
Während der Zeit der Besatzung konnte er so sein Geheimdienstnetz weiter betreiben. Nach sechs Jahren kehrte er zurück, musste aber drei Jahre später erneut ins Exil.
Wer war das, und was waren die Umstände dafür?
_________________
An unsere stillen Mitleser: werdet aktiv. Stellt Fragen, eröffnet Threads. Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. Belebt alte Threads - Geschichte veraltet nie. Ein Forum lebt nur, wenn viele mitmachen. Hier wird niemand niedergemacht - früherer Domänenname war geschichte-forum forums ag
Marek1964- Admin
- Anzahl der Beiträge : 2394
Anmeldedatum : 18.01.15
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Könnte es sich um Reinhard Gehlen handeln?
Ab Oktober 1944 plante Gehlen für die Zeit nach dem Krieg. Dafür entwickelte er eine Hypothese, die sich später als richtig erwies, dazu Gehlen wörtlich:
„Die Westmächte werden sich gegen den Verbündeten Russland wenden. Dabei werden sie mich, meine Mitarbeiter und meine kopierten Dokumente im Kampf gegen eine kommunistische Expansion benötigen, weil sie selbst keine Agenten dort besitzen.“ (aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Reinhard_Gehlen )
Gehlen ließ sich bewusst von den Amerikanern gefangen nehmen und verwendete seine Unterlagen aus der NS- Zeit als Druckmittel.
Zusammen mit Wernher von Braun und Otto Hahn machte Gehlen in Fort Hunt der USA eine beachtliche Kariere, er wurde Chef der Geheimdienstabteilung G-2 Sektion. Gehlen arbeitete intensiv am Aufbau des gesamten US- Geheimdienstes mit und es lagern von ihm über dreitausend Dokumente in US- Archiven. Er gilt als Mitbegründer des modernen CIA.
1947 kam Gehlen nach Deutschland in den Stützpunkt der ehemaligen Rudolf Hess- Siedlung zurück, wenn auch vorerst nur für den amerikanischen Geheimdienst. Er lernt Konrad Adenauer kennen und begründet einige Jahre darauf 1951 unter dessen Regentschaft den Bundesnachrichtendienst.
Gehlen erkannte bereits mit Kriegsende, dass der deutsche und amerikanische Geheimdienst eng zusammen arbeiten werden.
Letztendlich war Gehlen ein schwerer Kriegsverbrecher, er büßte weder eine lange Haftstrafe, noch musste er sich vollständig für seine verübten Verbrechen verantworten.
Ab Oktober 1944 plante Gehlen für die Zeit nach dem Krieg. Dafür entwickelte er eine Hypothese, die sich später als richtig erwies, dazu Gehlen wörtlich:
„Die Westmächte werden sich gegen den Verbündeten Russland wenden. Dabei werden sie mich, meine Mitarbeiter und meine kopierten Dokumente im Kampf gegen eine kommunistische Expansion benötigen, weil sie selbst keine Agenten dort besitzen.“ (aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Reinhard_Gehlen )
Gehlen ließ sich bewusst von den Amerikanern gefangen nehmen und verwendete seine Unterlagen aus der NS- Zeit als Druckmittel.
Zusammen mit Wernher von Braun und Otto Hahn machte Gehlen in Fort Hunt der USA eine beachtliche Kariere, er wurde Chef der Geheimdienstabteilung G-2 Sektion. Gehlen arbeitete intensiv am Aufbau des gesamten US- Geheimdienstes mit und es lagern von ihm über dreitausend Dokumente in US- Archiven. Er gilt als Mitbegründer des modernen CIA.
1947 kam Gehlen nach Deutschland in den Stützpunkt der ehemaligen Rudolf Hess- Siedlung zurück, wenn auch vorerst nur für den amerikanischen Geheimdienst. Er lernt Konrad Adenauer kennen und begründet einige Jahre darauf 1951 unter dessen Regentschaft den Bundesnachrichtendienst.
Gehlen erkannte bereits mit Kriegsende, dass der deutsche und amerikanische Geheimdienst eng zusammen arbeiten werden.
Letztendlich war Gehlen ein schwerer Kriegsverbrecher, er büßte weder eine lange Haftstrafe, noch musste er sich vollständig für seine verübten Verbrechen verantworten.
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2543
Anmeldedatum : 29.05.17
Alter : 65
Ort : Wien
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Ein interessanter Fall, der Gehlen, aber es ist nicht derjenige, den ich suche, den die USA waren ja nicht ein befreundetes Land und er ging ja auch nicht ins Exil vor der Besetzung.
Zweifellos eine gute Strategie, sich den neuen Herren nützlich zu machen. Geheimdienstler sind immer gut.
Zweifellos eine gute Strategie, sich den neuen Herren nützlich zu machen. Geheimdienstler sind immer gut.
_________________
An unsere stillen Mitleser: werdet aktiv. Stellt Fragen, eröffnet Threads. Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. Belebt alte Threads - Geschichte veraltet nie. Ein Forum lebt nur, wenn viele mitmachen. Hier wird niemand niedergemacht - früherer Domänenname war geschichte-forum forums ag
Marek1964- Admin
- Anzahl der Beiträge : 2394
Anmeldedatum : 18.01.15
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
War es dieser Mann hier:
Gustave Bertrand (* 17. Dezember 1896 in Nizza; † 23. Mai 1976 in Toulon) (Decknamen: Barsac, Bolek und Godefroi) war ein französischer Geheimdienstmitarbeiter, der in Zusammenarbeit mit dem polnischen Biuro Szyfrów (deutsch: „Chiffrenbüro“) wesentlich zum frühen Bruch der deutschen Rotor-Schlüsselmaschine Enigma beigetragen hat.
...Mit dem weiteren Vorrücken der Wehrmacht im Juni 1940 („Fall Rot“), geriet auch die französische Hauptstadt und damit auch der nur wenige Kilometer davon entfernte Stützpunkt PC Bruno in akute Gefahr. Kurz nach Mitternacht am 10. Juni, entschloss sich daher der Chef des PC, Commandant (Major) Gustave Bertrand zur Evakuierung und flog mit seinen Mitarbeitern nach Oran in Algerien. Frankreich kapitulierte kurz darauf und wurde geteilt. Während der nördliche und westliche Teil unter deutsche Besatzung kam, blieb der südliche unbesetzt und zur Zone libre (deutsch: „Freie Zone“) erklärt. Im September kamen Bertrand und seine Mannschaft heimlich nach Frankreich zurück und setzen ihre Arbeit an neuem Standort im Château de Fouzes(deutsch: Schloss Fouzes) nahe der Gemeinde Uzès in der Zone libre fort.
https://de.wikipedia.org/wiki/Biuro_Szyfrów
Gustave Bertrand (* 17. Dezember 1896 in Nizza; † 23. Mai 1976 in Toulon) (Decknamen: Barsac, Bolek und Godefroi) war ein französischer Geheimdienstmitarbeiter, der in Zusammenarbeit mit dem polnischen Biuro Szyfrów (deutsch: „Chiffrenbüro“) wesentlich zum frühen Bruch der deutschen Rotor-Schlüsselmaschine Enigma beigetragen hat.
...Mit dem weiteren Vorrücken der Wehrmacht im Juni 1940 („Fall Rot“), geriet auch die französische Hauptstadt und damit auch der nur wenige Kilometer davon entfernte Stützpunkt PC Bruno in akute Gefahr. Kurz nach Mitternacht am 10. Juni, entschloss sich daher der Chef des PC, Commandant (Major) Gustave Bertrand zur Evakuierung und flog mit seinen Mitarbeitern nach Oran in Algerien. Frankreich kapitulierte kurz darauf und wurde geteilt. Während der nördliche und westliche Teil unter deutsche Besatzung kam, blieb der südliche unbesetzt und zur Zone libre (deutsch: „Freie Zone“) erklärt. Im September kamen Bertrand und seine Mannschaft heimlich nach Frankreich zurück und setzen ihre Arbeit an neuem Standort im Château de Fouzes(deutsch: Schloss Fouzes) nahe der Gemeinde Uzès in der Zone libre fort.
https://de.wikipedia.org/wiki/Biuro_Szyfrów
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
Anmeldedatum : 01.10.15
Alter : 85
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Auch ein interessanter Fall, Skeptik, aber du schreibst es selbst, das war nur ein Mitarbeiter, nicht der Chef. Also ist auch nicht dieser Fall gemeint, aber die Tendenz stimmt. Es war ein Land, dass von den Nazis besetzt wurde.
_________________
An unsere stillen Mitleser: werdet aktiv. Stellt Fragen, eröffnet Threads. Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. Belebt alte Threads - Geschichte veraltet nie. Ein Forum lebt nur, wenn viele mitmachen. Hier wird niemand niedergemacht - früherer Domänenname war geschichte-forum forums ag
Marek1964- Admin
- Anzahl der Beiträge : 2394
Anmeldedatum : 18.01.15
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Vielleicht ist die Tschechoslowakei gemeint, der Zeit um Edvard Beneš und dem Geheimdiesntchef František Moravec. Ab September 1934 stelle Moravec den Generalstab und wurde 1939 provisorischer Leiter des Nachrichtendienstes. Im Jahre 1939 am 16. März verließ Moravec knapp vor den Angriffen der Nazis mit zehn Mitarbeitern sowie unzähliger Geheimakten unter britischer Hilfe die Tschechoslowakei und flog nach London. Er war mehrmals im Exil, ebenso im Jahre 1948 und bildete Kuriere für die Tschechoslowakei aus. Ab 1954 lebte er in den USA wo er auch verstarb.
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2543
Anmeldedatum : 29.05.17
Alter : 65
Ort : Wien
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Sehr gut, Sebius. Ich lebe ja in dem Land. Werde mal was zu dem interessanten Mann mal was schreiben, der das Buch Master of Spies, eine Autobiographie, geschrieben hat. Das Buch ist auch auf tschechisch in Exilverlagen erschienen, ich habe es schon als Junge gelesen.
Er stand auch hinter dem Attentat auf Heydrich.
https://geschichte-forum.forumieren.de/t165-heydrich-attentat-hintergrunde-folgen-benes-moravec-tschechischer-widerstand-im-zweiten-weltkrieg-lidice-operation-anthropoid
Eine Frage von mir, wie konntest Du ihn ausfindig machen, Sebius?
Er stand auch hinter dem Attentat auf Heydrich.
https://geschichte-forum.forumieren.de/t165-heydrich-attentat-hintergrunde-folgen-benes-moravec-tschechischer-widerstand-im-zweiten-weltkrieg-lidice-operation-anthropoid
Eine Frage von mir, wie konntest Du ihn ausfindig machen, Sebius?
_________________
An unsere stillen Mitleser: werdet aktiv. Stellt Fragen, eröffnet Threads. Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. Belebt alte Threads - Geschichte veraltet nie. Ein Forum lebt nur, wenn viele mitmachen. Hier wird niemand niedergemacht - früherer Domänenname war geschichte-forum forums ag
Marek1964- Admin
- Anzahl der Beiträge : 2394
Anmeldedatum : 18.01.15
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
@Marek1964,
unweit Deiner Heimat verbrachte ich eine schöne Zeit mit meinen Kameraden zuerst aktiv, dann als Milizsoldat des Ö-Bundesheeres im Bereich des Funknachrichtendienstes direkt an der tschechoslowakischen Grenze und irgendwann beginnt man sich für das Land und seine Geschichte zu interessieren.
Wenn ich an Deine Heimat denke, dann an das köstliche Bier, das gute Essen, die Museen und die netten Menschen dort.
*Bei der "Operation Anthropoid" wurden britische Sten-Gun verwendet.
unweit Deiner Heimat verbrachte ich eine schöne Zeit mit meinen Kameraden zuerst aktiv, dann als Milizsoldat des Ö-Bundesheeres im Bereich des Funknachrichtendienstes direkt an der tschechoslowakischen Grenze und irgendwann beginnt man sich für das Land und seine Geschichte zu interessieren.
Wenn ich an Deine Heimat denke, dann an das köstliche Bier, das gute Essen, die Museen und die netten Menschen dort.
*Bei der "Operation Anthropoid" wurden britische Sten-Gun verwendet.
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2543
Anmeldedatum : 29.05.17
Alter : 65
Ort : Wien
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Schön. Bist hier jederzeit willkommen, ich lebe in Prag. Hast Du denn über Frantíšek Moravec etwas auf Deutsch gelesen, damals schon?
Auch ich kann mich an eine Anekdote erinnern, 1995 machte ich eine Sommerakademie in Wien und bestellte mir ein Taxi vom Hotel. Als ich dem Fahrer sagte, ich wolle zum Franz Josef Bahnhof, hat er mich gefragt, ob ich nach Prag fahre und ich bejahte. Er hat mir dann erzählt, er hätte in jungen Jahren - es muss in den siebzigern gewesen sein - eine Liebschaft irgendwo auf dem Weg nach Prag und sei kaum Verkehr gewesen, und so mancher Grenzer und Dorfpolizist hätte ihn dann schon gekannt. Vermutlich wusst er aber auch, wie solche Leute zu gewinnen waren.
Denn für jeden anderen war die Grenze etwas sehr unangenehmes, die Grenzbeamten und Soldaten mit ruppigem Verhalten, sodass es wohl von Österreich aus gesehen auch wenig Lust gab, dorthin zu fahren, oder?
Auch ich kann mich an eine Anekdote erinnern, 1995 machte ich eine Sommerakademie in Wien und bestellte mir ein Taxi vom Hotel. Als ich dem Fahrer sagte, ich wolle zum Franz Josef Bahnhof, hat er mich gefragt, ob ich nach Prag fahre und ich bejahte. Er hat mir dann erzählt, er hätte in jungen Jahren - es muss in den siebzigern gewesen sein - eine Liebschaft irgendwo auf dem Weg nach Prag und sei kaum Verkehr gewesen, und so mancher Grenzer und Dorfpolizist hätte ihn dann schon gekannt. Vermutlich wusst er aber auch, wie solche Leute zu gewinnen waren.
Denn für jeden anderen war die Grenze etwas sehr unangenehmes, die Grenzbeamten und Soldaten mit ruppigem Verhalten, sodass es wohl von Österreich aus gesehen auch wenig Lust gab, dorthin zu fahren, oder?
_________________
An unsere stillen Mitleser: werdet aktiv. Stellt Fragen, eröffnet Threads. Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. Belebt alte Threads - Geschichte veraltet nie. Ein Forum lebt nur, wenn viele mitmachen. Hier wird niemand niedergemacht - früherer Domänenname war geschichte-forum forums ag
Marek1964- Admin
- Anzahl der Beiträge : 2394
Anmeldedatum : 18.01.15
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
@Marek1964,
ja das stimmt, Grenzsoldaten auf tschechoslowakischer Seite in ihren Türmen waren (wahrscheinlich auf Anordnung) streng, ruppig und abweisend. Aber wenn man als Gast das Land besucht merkt man nichts davon. Prag ist eine schöne Stadt, jeder der was auf sich hält sollte zumindest einmal dort gewesen sein.
https://www.radio.cz/en/section/curraffrs/hometown-backs-familys-wish-to-return-ashes-of-general-frantisek-moravec-from-us
Hatte mal eine Freundin die konnte perfekt Tschechisch, ihre Großeltern kamen von dort. Sie hat mich mit tschechischer Geschichte vertraut gemacht und mir viel erzählt. Eingelesen habe ich mich in Deutsch über die Zeit František Moravec bis hin zum Prager Frühling. In Tschechien ist František Moravec eine Art Nationalheld, hier in Ö. und auch Deutschland verbindet man- berechtigt oder unberechtigt mit ihm und seiner Zeit auch die Beneš- Dekrete, was eher rassistisch anmutet und mir nicht so gut gefällt.
ja das stimmt, Grenzsoldaten auf tschechoslowakischer Seite in ihren Türmen waren (wahrscheinlich auf Anordnung) streng, ruppig und abweisend. Aber wenn man als Gast das Land besucht merkt man nichts davon. Prag ist eine schöne Stadt, jeder der was auf sich hält sollte zumindest einmal dort gewesen sein.
https://www.radio.cz/en/section/curraffrs/hometown-backs-familys-wish-to-return-ashes-of-general-frantisek-moravec-from-us
Hatte mal eine Freundin die konnte perfekt Tschechisch, ihre Großeltern kamen von dort. Sie hat mich mit tschechischer Geschichte vertraut gemacht und mir viel erzählt. Eingelesen habe ich mich in Deutsch über die Zeit František Moravec bis hin zum Prager Frühling. In Tschechien ist František Moravec eine Art Nationalheld, hier in Ö. und auch Deutschland verbindet man- berechtigt oder unberechtigt mit ihm und seiner Zeit auch die Beneš- Dekrete, was eher rassistisch anmutet und mir nicht so gut gefällt.
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2543
Anmeldedatum : 29.05.17
Alter : 65
Ort : Wien
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Na schön, das können wir dann mal in Sachthreads besprechen. Moravec war sicher kein Rassist, aber sicher auch kein Gegner der Nachkriegsordnung.
Jetzt darfst Du ein Rätsel aufgeben.
Jetzt darfst Du ein Rätsel aufgeben.
_________________
An unsere stillen Mitleser: werdet aktiv. Stellt Fragen, eröffnet Threads. Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. Belebt alte Threads - Geschichte veraltet nie. Ein Forum lebt nur, wenn viele mitmachen. Hier wird niemand niedergemacht - früherer Domänenname war geschichte-forum forums ag
Marek1964- Admin
- Anzahl der Beiträge : 2394
Anmeldedatum : 18.01.15
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Meine nächste Rätselfrage hat peripher mit der Stadt Znaim zu tun. Ein König spaltet die Kirche und aus seinem speziellen Orden kommt ein grausamer Politiker und Scharfrichter. Wie heißt dieser Mann?
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2543
Anmeldedatum : 29.05.17
Alter : 65
Ort : Wien
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Sigismund von Luxemburg gründete 1408 den Drachenorden. Auf dem Reichstag zu Nürnberg erweiterte er die Ränge des Ordens, zum Beispiel mit dem Dichter Oswald von Wolkenstein und Vlad II.
Dieser Vlad II. hielt sich im Jahr der Geburt seines Sohnes Vlads III. in Nürnberg auf, wo er in den Drachenorden aufgenommen wurde. Im Alter von fünf Jahren soll auch Vlad III. in den Orden eingeführt worden sein. Dieser Vlad III. Dracula war ein ganz schlimmer Finger.
Vlad hatte während seiner Zeit als türkische Geisel das Pfählen kennengelernt, was auch in Europa zur Hinrichtung von Feinden und Kriminellen bekannt war. Vor den Städten verwesten oft die toten Körper auf ihren Pfählen als Abschreckung gegen Diebe, Lügner und Mörder.
Im Westen wurde Vlad als Tyrann beschrieben, dem das Foltern und Töten seiner Feinde ein sadistisches Vergnügen bereitete. Er soll für den Tod von 40.000–100.000 Menschen verantwortlich sein. Zahlen wie diese beruhen auf Angaben diverser Quellen, in denen alle angeblichen Opfer akribisch addiert wurden. So berichtet beispielsweise die Konstanzer Chronik von genau 92.268 Opfern, die Vlad zu verantworten habe.
Zu den Mahlzeiten scheint er das Pfählen als Unterhaltung genossen zu haben:
Ende 1476 oder Anfang 1477 fiel er entweder in einem Gefecht oder wurde auf der Flucht ermordet. Sein Kopf soll, in Honig eingelegt, dem Sultan als Geschenk nach Konstantinopel gebracht und dort auf einer Stange aufgespießt zur Schau gestellt worden sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vlad_III._Drăculea#Leben
Dieser Vlad II. hielt sich im Jahr der Geburt seines Sohnes Vlads III. in Nürnberg auf, wo er in den Drachenorden aufgenommen wurde. Im Alter von fünf Jahren soll auch Vlad III. in den Orden eingeführt worden sein. Dieser Vlad III. Dracula war ein ganz schlimmer Finger.
Vlad hatte während seiner Zeit als türkische Geisel das Pfählen kennengelernt, was auch in Europa zur Hinrichtung von Feinden und Kriminellen bekannt war. Vor den Städten verwesten oft die toten Körper auf ihren Pfählen als Abschreckung gegen Diebe, Lügner und Mörder.
Im Westen wurde Vlad als Tyrann beschrieben, dem das Foltern und Töten seiner Feinde ein sadistisches Vergnügen bereitete. Er soll für den Tod von 40.000–100.000 Menschen verantwortlich sein. Zahlen wie diese beruhen auf Angaben diverser Quellen, in denen alle angeblichen Opfer akribisch addiert wurden. So berichtet beispielsweise die Konstanzer Chronik von genau 92.268 Opfern, die Vlad zu verantworten habe.
Zu den Mahlzeiten scheint er das Pfählen als Unterhaltung genossen zu haben:
Ende 1476 oder Anfang 1477 fiel er entweder in einem Gefecht oder wurde auf der Flucht ermordet. Sein Kopf soll, in Honig eingelegt, dem Sultan als Geschenk nach Konstantinopel gebracht und dort auf einer Stange aufgespießt zur Schau gestellt worden sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vlad_III._Drăculea#Leben
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
Anmeldedatum : 01.10.15
Alter : 85
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
@Skeptik,
ausgesprochen bravourös gelöst, ja gesucht war Vlad III. Dracula (Tepes der Pfähler) und ist ein Nationalheld Rumäniens.
Der klassische „Saubermann“, ein grausamer, bösartiger und hochdekorierte Beamte der seine Macht gnadenlos missbrauchte. Wahrscheinlich traumatisiert durch die Kindheit, Vlad (III) und sein jüngerer Bruder Radu wurden im Jahr 1442 als Geiseln gehalten und sein Vater wie sein ältester Bruder Micrea ermordet. Endlich an der Macht gab es für ihn nur eines „Rache“. Er plünderte u.a. ebenso sächsische Dörfer, brachte die Gefangenen in die Walachei wo er sie aufspießen ließ, genauso nach seinem Befinden korrupte Beamte. Die Hinrichtungsanzahl von knapp 100.000 Menschen aus der Konstanzer Chronik treffen sicher den Sachverhalt.
Vormals Orthodox konvertierte er zur Kirche Roms, spinnefeind mit den Osmanen (ihnen ließ er den Turban am Kopf annageln) galt er als Christ. Liest man über diese Barbarei seiner Zeit, erinnert es an die Balkankriege vor einigen Jahrzehnten. Ebenso wurde Vlad III. wegen seiner Verbrechen gegen die Menschlichkeit zwar angeklagt, aber nie eingehend verurteilt, er starb in der Schlacht. Beigesetzt wurde Vlad III. mit höchster Wahrscheinlichkeit im Comana-Kloster das er selbst errichten ließ.
ausgesprochen bravourös gelöst, ja gesucht war Vlad III. Dracula (Tepes der Pfähler) und ist ein Nationalheld Rumäniens.
Der klassische „Saubermann“, ein grausamer, bösartiger und hochdekorierte Beamte der seine Macht gnadenlos missbrauchte. Wahrscheinlich traumatisiert durch die Kindheit, Vlad (III) und sein jüngerer Bruder Radu wurden im Jahr 1442 als Geiseln gehalten und sein Vater wie sein ältester Bruder Micrea ermordet. Endlich an der Macht gab es für ihn nur eines „Rache“. Er plünderte u.a. ebenso sächsische Dörfer, brachte die Gefangenen in die Walachei wo er sie aufspießen ließ, genauso nach seinem Befinden korrupte Beamte. Die Hinrichtungsanzahl von knapp 100.000 Menschen aus der Konstanzer Chronik treffen sicher den Sachverhalt.
Vormals Orthodox konvertierte er zur Kirche Roms, spinnefeind mit den Osmanen (ihnen ließ er den Turban am Kopf annageln) galt er als Christ. Liest man über diese Barbarei seiner Zeit, erinnert es an die Balkankriege vor einigen Jahrzehnten. Ebenso wurde Vlad III. wegen seiner Verbrechen gegen die Menschlichkeit zwar angeklagt, aber nie eingehend verurteilt, er starb in der Schlacht. Beigesetzt wurde Vlad III. mit höchster Wahrscheinlichkeit im Comana-Kloster das er selbst errichten ließ.
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2543
Anmeldedatum : 29.05.17
Alter : 65
Ort : Wien
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Ja, in den Zeiten von Sigismund und Dracula geschahen noch andere seltsame und seltene Dinge.
Gesucht wird hier eine Stadt, mehr bekannt durch ein einzigartiges aber seltsames Monument und in der - weniger bekannt - dafür gesorgt wurde, daß eine andere Einzigartigkeit noch weiter gestört wurde und sich weiter vom Ursprung und Selbstverständnis entfernte.
Wie heißt die Stadt, wie das Monument und um was ging es bei dieser gestörten Einzigartigkeit?
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
Anmeldedatum : 01.10.15
Alter : 85
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Auch nach mehrmaligen durchlesen bleibt dieses spannende kryptische Rätsel mir vorerst verborgen...
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2543
Anmeldedatum : 29.05.17
Alter : 65
Ort : Wien
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Der Name der Stadt wird eigentlich immer nur in Verbindung mit diesem "seltsamen" großen Monument erwähnt. Ohne wäre sie nicht bekannt.
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
Anmeldedatum : 01.10.15
Alter : 85
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Vielleicht Chemnitz?
- alias Karl Marx- Stadt mit dem monumentalen Metallporträt Karl Marx nahe dem gleichbenannten Forum. Das alte Chemnitz wich infolge der Zerstörungen durch Alliierte, relativ wenig erhaltene signifikante Gebäude existieren noch.
- alias Karl Marx- Stadt mit dem monumentalen Metallporträt Karl Marx nahe dem gleichbenannten Forum. Das alte Chemnitz wich infolge der Zerstörungen durch Alliierte, relativ wenig erhaltene signifikante Gebäude existieren noch.
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2543
Anmeldedatum : 29.05.17
Alter : 65
Ort : Wien
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Es hängt irgendwie auch mit diesem Sigismund zusammen - und die andere Einzigartigkeit ist eine Institution.
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
Anmeldedatum : 01.10.15
Alter : 85
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Touristen machen sehr gerne ein "Selfi" mit diesem Monument.
Die Institution - um die es in dieser Stadt ging - ist in einer anderen Stadt beheimatet und das seit vielen Jahrhunderten.
Die Institution - um die es in dieser Stadt ging - ist in einer anderen Stadt beheimatet und das seit vielen Jahrhunderten.
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
Anmeldedatum : 01.10.15
Alter : 85
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Schon eine Woche Ruhe hier, da möchte ich das wieder beleben, allerdings habe ich die Lösung auch nicht. Kannst Du vielleicht weitere Hinweise geben, Skeptik?
_________________
An unsere stillen Mitleser: werdet aktiv. Stellt Fragen, eröffnet Threads. Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. Belebt alte Threads - Geschichte veraltet nie. Ein Forum lebt nur, wenn viele mitmachen. Hier wird niemand niedergemacht - früherer Domänenname war geschichte-forum forums ag
Marek1964- Admin
- Anzahl der Beiträge : 2394
Anmeldedatum : 18.01.15
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Ich schrieb ja schon, daß es in die Zeit von Sigismund spielt. Und dieser Sigismund von Luxemburg machte dem "Spuk" aus der gesuchten Stadt dann vor 603 Jahren in einer anderen Stadt am Bodensee ein Ende. - Und die Institution konnte wieder ihren gewohnten Gang aufnehmen. - Nur das Monument der gesuchten Stadt steht immer noch so merkwürdig in der Gegend.
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
Anmeldedatum : 01.10.15
Alter : 85
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Der Hus Stein in Konstanz?
_________________
An unsere stillen Mitleser: werdet aktiv. Stellt Fragen, eröffnet Threads. Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. Belebt alte Threads - Geschichte veraltet nie. Ein Forum lebt nur, wenn viele mitmachen. Hier wird niemand niedergemacht - früherer Domänenname war geschichte-forum forums ag
Marek1964- Admin
- Anzahl der Beiträge : 2394
Anmeldedatum : 18.01.15
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Marek1964 schrieb:Der Hus Stein in Konstanz?
Den kannte ich noch nicht. Du hast recht, der liegt etwas merkwürdig in der Gegend:
Der sah früher - auf Postkarten - würdiger aus. Aber nein, meine Merkwürdigkeit ist um einiges größer. Da muß man schon den Kopf in den Nacken legen - und eben in dieser anderen Stadt.
Aber Konstanz ist auch nicht falsch. Es ist die andere Stadt mit unserem Sigismund am Bodensee.
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
Anmeldedatum : 01.10.15
Alter : 85
Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Vielleicht geht es um diesen Konflikt und jene Statue?
„König Sigismund, bei den Bischöfen von Würzburg und Eichstätt, auf Reichstagen, in Streitsachen und auf dem Konstanzer Konzil sowie während der Hussitenkriege. Er kommandierte Nürnberger Truppen 1417 an der Seite König Sigismunds gegen Herzog Friedrich von Österreich (1382-1439). ..." (aus http://www.stadtarchive-metropolregion-nuernberg.de/es-geschah-vor-650-jahren-kaiser-sigismund-wird-geboren/ )
Daran erinnert imaginär auch ein neu errichtetes Monument (im Jahr 1993), die Imperia eine Statue im Hafen von Konstanz am Bodensee:
Abbildung aus https://de.wikipedia.org/wiki/Imperia_(Statue)
„König Sigismund, bei den Bischöfen von Würzburg und Eichstätt, auf Reichstagen, in Streitsachen und auf dem Konstanzer Konzil sowie während der Hussitenkriege. Er kommandierte Nürnberger Truppen 1417 an der Seite König Sigismunds gegen Herzog Friedrich von Österreich (1382-1439). ..." (aus http://www.stadtarchive-metropolregion-nuernberg.de/es-geschah-vor-650-jahren-kaiser-sigismund-wird-geboren/ )
Daran erinnert imaginär auch ein neu errichtetes Monument (im Jahr 1993), die Imperia eine Statue im Hafen von Konstanz am Bodensee:
Abbildung aus https://de.wikipedia.org/wiki/Imperia_(Statue)
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2543
Anmeldedatum : 29.05.17
Alter : 65
Ort : Wien
Seite 19 von 24 • 1 ... 11 ... 18, 19, 20 ... 24
Seite 19 von 24
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten