Re: Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund

[Skeptik]

@Sebius, Du hast den Blick auf spätere Ereignisse gerichtet. Die allerdings eine dringend notwendige Bereinigung früherer Entscheidungen herbeigeführt haben. Die Entscheidung in meinem Rätsel hatte wohl das Faß zum Überlaufen gebracht. Hier nochmal mein Rätsel:

Gesucht wird hier eine Stadt, mehr bekannt durch ein einzigartiges aber seltsames Monument und in der - weniger bekannt - dafür gesorgt wurde, daß eine andere Einzigartigkeit noch weiter gestört wurde und sich weiter vom Ursprung und Selbstverständnis entfernte.
Wie heißt die Stadt, wie das Monument und um was ging es bei dieser gestörten Einzigartigkeit?

Im Jahr 1417 geschah die dringende Bereinigung eines Geschehens, daß 1409 in "meiner" gesuchten Stadt das Faß wohl zum Überlaufen brachte. Und "mein" Monument steht immer noch groß, aber nicht so stolz wie "Deine" Kurtisane am Konstanzer Ufer.

[Sebius]

@Skeptik, jetzt fällt mir nur noch das Konzil von Pisa ein, einer Kirchenversammlung aus dem Jahre 1409, es ging dem späteren Konflikt voraus, nämlich das avignonesische und das römische Papsttum mit jeweils einem separaten Papst und bis 1417 andauerte. Dort steht der schiefe Turm von Pisa, vielleicht meinst Du diese Sehenswürdigkeit?


Abbildung aus http://www.florenz-toskana.de/Schiefe_Turm_Pisa.php

[Skeptik]

Na endlich! Das war eine schwere Geburt, Sebius!

Bis 1414 hatte es die katholische Kirche fertiggebracht ihre Gläubigen mit gleichzeitig drei Päpsten zu verwirren. Dem mußte ein Ende gemacht werden. Es gab - Stand 1414 - einen Papst Gregor XII. in Rom, einen Papst Benedikt XIII. in Avignon. Ein neues Konzil 1409 in Pisa verdammte diese Beiden und wählte einen neuen Papst Alexander V.: Der Schuldspruch wurde einhellig mit Applaus begrüßt und man sang das Te Deum.

Es dauerte acht Jahre bis man es leid war und auf dem Konzil von Konstanz 1417 alle drei Päpste absetzte und einen neuen auf den Heiligen Stuhl setzte: Odo Colonna. Der 11. November war Martinstag und Herr Colonna nahm den Namen Martin V. an und wurde am 21. November zum Papst gekrönt.

Das Konzil in Konstanz dauerte drei Jahre und die Kurtisane, der man in Konstanz ein verdientes Denkmal setzte, hatte in dieser Zeit sicher auch entsprechend zu tun.

[Sebius]

@Skeptik, ja das hängt historisch zusammen:

"Der erste der drei Päpste, der fiel, war Johannes XXIII. War er noch optimistisch zum Konzil gereist in der Sicherheit, ganz bestimmt die Anerkennung aller zu gewinnen, sah er sich getäuscht. Die Konzilsväter übten Druck auf ihn aus zurückzutreten, wenn es die anderen beiden Päpste auch täten. Johannes konnte dem Druck nicht standhalten, wollte fliehen und wurde gefangen gesetzt. Daraufhin machten sie ihm wegen seines unsoliden Lebenswandels den Prozess und erklärten ihn für abgesetzt. Johannes nahm das Urteil an und verkündete seinerseits seinen Rücktritt am 29. Mai 1415. Da waren es nur noch zwei.



Die Imperia-Statue im Hafen von Konstanz hält auf ihrer rechten Hand König Sigismund und auf ihrer linken einen - nicht genauer bestimmten – Papst (erg. wahrscheinlich Papst Johannes). Die Statue soll satirisch an das Konzil von Konstanz (1411-1418) erinnern und wurde von dem Bildhauer Peter Lenk entworfen. (aus https://www.katholisch.de/artikel/5375-drei-paepste-sind-zwei-zu-viel )

[Skeptik]

Die Tourist-Information im Konstanzer Bahnhof erbat 2010 vom Bildhauer Peter Lenk eine Kopie vom Papst für Ihre Räume:



Er schaut so besinnlich und hat auch seine Beine züchtig überschlagen. Hat ihm aber nicht viel genützt. Kirchenvertreter und hohe CDU-Politiker in Stuttgart regten sich über das Werk auf. Nach drei Monaten mußte er die Information wieder verlassen.

Peter Lenk sagte damals: "Für das "Päpstle" interessiere sich jetzt das Kunstmuseum im österreichischen Weiz in der Steiermark."

[Sebius]

Wahrscheinlich auch eine finanzielle Frage, drei Päpste kosten dreimal so viel als einer und jeder führt seinen Hofstaat mit sich der bezahlt werden will. Ebenso wird die symbolische und politische Macht des Papstes auf drei verteilt, das kann nicht funktionieren.

Meine nächste Rätselfrage handelt von einem bescheidenen Handwerker, er wandert aus und wird sehr bekannt, bis heute steht sein Name für seine Marke:

„Wer war dieser Mann, wo kam er genau her und mit wem zusammen liegt das Patent auf, welcher Zerreißprobe hielt es stand?

[Skeptik]

Du meinst sicher Levi Strauss (1829-1902). Er stammt aus dem oberfränkischen Buttenheim bei Bamberg als Sohn jüdischer Eltern. Im Jahr 2018 feierte die Stadt Buttenheim ihr 900-jähriges Bestehen. Das Levi-Strauss Museum gab zu dem Anlass eine Playmobil-Figur von ihm in Auftrag:



In der Hand hält er das Patent für seine Jeans, die er als Idee seinem Kompagnon Jacob Davis verdankt. Seine „duck pants“ hatten die Zerreißprobe bei den Goldgräbern nicht bestanden. Die Idee von Jacob Davis, die Hosen zu nieten brachte den Durchbruch. Das Patent wurde auf jeder Hose stolz mit einem Lederaufnäher dokumentiert:



Die Familie verdient alle Achtung. Sehr geschäftstüchtig aber auch sehr sozial eingestellt, wie das Verhalten der vier Neffen als Erben der Firma beweist:
Nach dem Tod von Levi Strauss 1902 erben seine vier Neffen das Unternehmen. Vier Jahre später verwüstete das Erdbeben von 1906 in San Francisco die Stadt. Das Hauptquartier von Levi Strauss & Co. in der Battery Street gehörte zu den Gebäuden, die die Katastrophe nicht überlebt haben. Das Gebäude hat das Erdbeben überlebt, aber nicht das Feuer, das drei Tage lang wütete: alle Kurzwaren, Möbel und Unterlagen des Unternehmens wurden zerstört. Die Fabrik erlitt das gleiche Schicksal. Es war ein großer Verlust, aber es war nicht das Ende des Unternehmens. Die Gebrüder Stern machten Pläne für eine neue Anlage und eine neue Fabrik, wie es Onkel Levi wahrscheinlich auch getan hätte. Sie zahlten auch weiterhin Gehälter an die Beschäftigten und gaben anderen, die als Händler weniger Glück hatten, Kredit, bis sie wieder auf die Beine kommen konnten. Denn obwohl Gebäude und Fabriken reduziert wurden, war das von Levi Strauss errichtete Unternehmen aufgrund seiner Weitsicht, seines Geschäftssinnes und seines unerschütterlichen Einsatzes für Qualität ein solides Fundament.

[Sebius]

@Skeptik, ja- vollkommen richtig!

Der aus Buttenheim (Deutschland) stammende Levi Strauß und der eigentliche Erfinder der Nieten- Jeans Jacob Davis, aus Kostengründen und des Managements wegen er sein Patent anmeldete, es aber ab dato Levi Strauss übergab, hier das Original dazu:


Abbildung Google

„Für das Firmenzeichen, bei dem zwei Pferde versuchen, eine Levi’s-Jeans zu zerreißen, stand die bildliche Darstellung über Otto von Guerickes berühmten Experiment Patent, zwei zu einer Kugel aneinandergefügte, luftleer gepumpte Halbkugeln durch Pferdekraft zu trennen, was nicht gelang (aus https://de.wikipedia.org/wiki/Levi_Strauss_%26_Co. )

Die Nietenhosen- Jaken und Hemden wurden schnell ein großer Erfolg und aus der anfänglichen Arbeitsbekleidung ein Allround für den Alltag. Bei uns in Europa immer mit Westernromantik verbunden. Hier noch ein Vintagephoto, Hemd, Hose, Jacke des Cowboy- alles von Levi Strauss.

   
Abbildung aus https://www.levistrauss.com/2017/09/22/eureka-levis-vintage-clothing-fall-collection-goes-old-west/

[Skeptik]

Es war an einem 6. Februar vor über 300 Jahren als der König eines nordischen Landes damit einen Fehler beging, daß er stolz einem noch höher Gestellten eine runde Sache vorführte. Der war davon begeistert und „erbat“ sich das sofort als Geschenk. Was der König natürlich nicht ablehnen konnte. So ging das „Geschenk“ auf eine dreijährige und Tausende Kilometer weite Reise über Wasser und Schnee.
Wer war der „Beschenkte“ und was war das „Geschenk“?

[Sebius]

Eventuell war das Geschenk als „runde Sache“ die Himmelsscheibe von Nebra?


Abbildung aus https://de.wikipedia.org/wiki/Himmelsscheibe_von_Nebra

Der Zusammenhang "eines König aus dem Norden am 6. Februar vor über 300 Jahren" bereitet mir jedoch Kopfzerbrechen....

[Skeptik]

Eventuell war das Geschenk als „runde Sache“ die Himmelsscheibe von Nebra?[

Nein, die Scheibe war es nicht. - Aber der Inhalt der Scheibe steht schon in einem gewissen Zusammenhang zu meiner "runden Sache".

Und über den König aus dem Norden mußt Du Dir leider noch den Kopf zerbrechen. Sonst wirst Du nicht weiter kommen.

[Sebius]

Eventuell meinst Du das Ereignis, welches sich am 6. Februar im Jahre 1713 zutrug, an dem der russische Zar Peter der Große mit dem dänischen König Friedrich IV. im Schloss Gottorf * zusammentrafen und sich der Zar für den Gottorfer Globus * interessierte. Hier eine Zeichnung des Original:


Abbildung aus https://de.wikipedia.org/wiki/Gottorfer_Riesenglobus

Dieser Riesenglobus wurde wenige Wochen später in die Kunstkammer des Zaren nach Skt. Petersburg abtransportiert.

[Skeptik]

Richtig geraten, Sebius!

Zar Peter war vom Riesenglobus so beeindruckt, dass er ihn vom Schlossherrn Herzog Christian Albrecht als „Geschenk“ erbat – und der Herzog konnte sich nicht weigern. So wurden am 6. Februar 1713 die Kisten mit Globus und Zubehör gepackt, per Schiff nach Tallinn gebracht und von dort auf Schlitten weitertransportiert. Vier Jahre dauerte die Odyssee, ehe der Riesenglobus in St. Petersburg in der Kunstkammer des Zaren aufgestellt werden konnte, wo er sich nach mehreren Restaurierungen und Standortwechseln - 1941 von Kunstschutzoffizieren der Wehrmacht nach Deutschland verbracht. 1946 ging er wieder in die Sowjetunion zurück - heute wieder befindet. Erst 2005 wurde im Gottorfer Schlosspark ein neues Globushaus mit einem Nachbau des Riesenglobus eingeweiht.

(Der von Dir im anderen Thread erwähnte Zar Nikolaus II. ist übrigens ein Nachkomme aus dem Haus Romanov-Holstein-Gottdorf. Da kommt ja auch der Globus her).

https://scilogs.spektrum.de/kosmo/gallery/13/gottorf_smh2010.pdf

[Sebius]

Ja, Zar Nikolaus II. regierte von 1894 bis zu seine Ermordung 1917, geboren wurde er 1886 als ein Nachfahre Peter des Großen, dieser regierte von 1682 bis 1725. Das Haus Romanov-Holstein-Gottorf (Romanov-Holstein-Gottorp) geht zurück auf Carl Friedrich * dänischer Herkunft. Die Romanov selbst gehen zurück auf die Rurikiden * ebenfalls nordischer, aber skandinavischer Herkunft. Der Autor Robert Pries schrieb im Jahre 1716 ein Werk mit dem Titel „Geheime Regierungs-Conseil in Holstein-Gottorf“ etwa zur selben Zeit aus Deiner Rätselfrage. Die Schlossanlage Gottorf und das Museum mit dem rekonstruierten Riesenglobus sind beeindruckend * *

@Skeptik, ein wiederum sehr schönes Rätsel von Dir und eventuell gelingt es mir ein ebenso interessantes Geschichtsrätsel zu entdecken.

[Sebius]

"Gesucht wird jemand der über Eis gehend migrierte, eher skrupellos vom Nichts schließlich zum reichsten Mann dieses Landes wurde, fast jeder kennt seinen Namen als Marke. Wer ist gemeint und was ist namentlich mit ihm alles verbunden?

[Skeptik]

Ein erster Versuch!

Gesucht wird jemand der über Eis gehend migrierte,
Das ist recht rätselhaft - Jesus ging über Wasser - der Gesuchte über Eis? vielleicht im Winter 1941 nach der Schlacht um Moskau?

eher skrupellos vom Nichts schließlich zum reichsten Mann dieses Landes wurde,
der reichste Mann Deutschlands war er. Aber höchstens skrupellos verschwiegen.

fast jeder kennt seinen Namen als Marke.
Jeder kennt den ALDI

Wer ist gemeint und was ist namentlich mit ihm alles verbunden?
Karl Albrecht - und überall wo ALDI draufsteht ist auch ALDI drin.

[peter o.]

Hallo zusammen,
da Sebius uns noch nicht mitgeteilt hat, ob Skeptiks Antwort richtig ist, wage auch ich einen Versuch:
-Wo kann man theoretisch über´s Eis in ein anderes Land gelangen?
Rein geographisch fällt mir da der Ladogasee ein. Ist vielleicht ein Herr Nokia auf diese Weise zu den Söhnen Suomis gelangt?
-Über einen zugefrorenen Amur mag man aus Russland nach China wandern können und zwischen den USA und Kanada sollte es auch Grenzflüsse geben, jedoch sind die politischen Gegebenheiten dort nicht so, dass man sich da so´was antun muss.
Auch Chile/Argentinien wäre möglich. Türkei/Armenien/Russland? Korea?
Bin ´mal wieder gespannt.

[Sebius]

Hallo Ihr beiden, @peter o. und @Skeptik!

Nein, diesmal hat es Skeptik noch nicht ganz erraten, obwohl Überlegungen dazu prinzipiell richtig sind (ALDI = Albrecht + Diskont* ), in unserem Fall aber einfacher. Der Gesuchte wanderte bereits 157 Jahre vor 1941 über Eis gehend in ein Land ein.

[Skeptik]

Astor-Zgaretten. Das Waldorf-Astoria-Hotel in New York. - Die 157 Jahre haben mich auf die Spur gebracht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Jakob_Astor

Johann Jakob Astor (* 17. Juli 1763 in Walldorf, Kurpfalz; † 29. März 1848 in New York City, Vereinigte Staaten), englisch John Jacob Astor, war ein deutschamerikanischer Unternehmer. Der deutsche Emigrant wurde in den USA vor allem durch Pelzhandel und Immobilien der reichste Mann seiner Zeit und der erste Multimillionär Amerikas.

Im November 1783 schiffte er sich auf der North Carolina in England ein. Die Überfahrt verzögerte sich durch Stürme um vier Monate. In Sichtweite der amerikanischen Küste fror das Schiff fest. Nach einigen Tagen, in denen der Kapitän des Schiffes zur Verpflegung der Passagiere verpflichtet war, entschloss sich Astor über das Eis an Land zu gehen und erreichte am 24. März 1784 die Ostküste Nordamerikas in der Nähe von Baltimore.

Johann Jakob Astor hinterließ mit seinem Tod im Jahre 1848 seinem Heimatort Walldorf 50.000 Dollar als Spende für die Armen. Damit wurde 1854 das Astorhaus errichtet, welches bis 1936 als Armen- und Waisenhaus diente.



In diesem Haus war ich schon. Mein Bruder wohnt in Walldorf.

[Sebius]

@Skeptik, bravo alles richtig erkannt!

Ja, es ist der aus Walldorf stammende Johann Jakob Astor (1763 – 1848), ein Pionier und Abenteuer der seinem Bruder Heinrich Astor nach Amerika folgte. Aus einer eher kritischen Perspektive betrachtet entstand sein Reichtum in der "Neuen Welt":

„Mit skrupellosen Methoden steigt Astor bald zum wichtigsten Pelzhändler Amerikas auf. Im stetig wachsenden New York erwirbt Astor zudem Grundstücke und wird so zum größten Immobilienbesitzer Manhattans. Bei seinem Tod 1846 hinterlässt er ein Vermögen, das nach dem heutigen Wert des Geldes acht Milliarden Euro entspräche.

Sein unvorstellbarer Reichtum und sein Gespür für Stil lassen Astors Namen bis heute schillern. Doch die Spurensuche zeigt eine zwiespältige Persönlichkeit, die sowohl Bewunderung als auch Verachtung provozierte. Die Dokumentation gibt Einblick in die Machtzirkel des jungen Amerika, das Netzwerk der Freimaurer und den Geldadel New Yorks. Sie zeugt aber auch von der Mitschuld Astors am Genozid an den Indianern, indem er Alkohol als Tauschmittel gegen Pelze einsetzte. Und auch für die Tausende von Hungernden in seiner Stadt hat er kein Geld übrig. ...
(aus: https://programm.ard.de/TV/arte/vom-pionier-zum-millionaer/eid_287245663289883 )

Das berühmte alte Hotel Astor:


Picture from „The powery Boys“

Seine Zigaretten- Marke “Astor” in klassischem Manhattan- Stil:


Original Werbeanzeige aus dem Jahr 1953-1969 ASTOR CIGARETTEN

Dein Bruder wohnt in Walldorf, da lebte auch die Familie Astor, Vorfahren des Johann Jakob Astor als waldensische Glaubensflüchtlinge in mehr als bescheiden Verhältnissen. Armut schafft bei manchen die Motivation später mal sehr reich zu werden. Wie Du es beschreibst, besann er sich im Alter und spendete an seinen Heimatort Walldorf eine beachtliche Summe.

[Skeptik]

Dieses Gebäude - das Original stand seit dem 15. Jahrhundert - wurde im Krieg 1941 zerstört und originalgetreu wieder aufgebaut von einer Stadt, deren Einwohner eigentlich in der gesamten Geschichte keinen Zutritt hatten. Zutritt hatten nur Ausländer einer bestimmten Berufsgruppe, deren Schutzpatron der Heilige Mauritius war. Der gab ihnen und dem Gebäude auch seinen Namen.
Wie hießen die Männer und wie das Gebäude in welcher Stadt?

[Sebius]

Eventuell handelt es sich um das Schwarzhäupterhaus in der lettischen Hauptstadt Riga und wurde als „Das neue Haus der großen Gilde“ genannt. Gemeint waren Kaufleute aus vorwiegend deutscher Bürgerschaft. Hier zwei alte Photos vor der Zerstörung:


Ansicht des Schwarzhäupterhauses aus dem Jahre 1920 vor der Zerstörung Abb. https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzh%C3%A4upterhaus_(Riga)  


bus outside the House of Blackheads, Riga, Latvia, 1920s http://transpressnz.blogspot.com/2015/01/bus-outside-house-of-blackheads-riga.html

Nach der Zerstörung 1941wurde man der Inschrift am Gebäude gerecht wo steht:
„Sollt ich einmal fallen nieder, So erbauet mich doch wieder“

Die Schwarzhäupter (bisweilen auch Schwarzenhäupter) waren Vereinigungen zumeist (nord)deutscher Kaufleute in den baltischen Städten Riga, Reval, Pernau und Dorpat, die 1399 aus den zuvor bestehenden lokalen St.-Georgs-Bruderschaften hervorgegangen waren. Anfangs war daher der Heilige Georg (Beschützer der Ritter und Krieger) der Schutzpatron dieses Bundes. Später nahm diese Rolle der Heilige Mauritius ein, dessen Symbol, der Mohrenkopf, in das Wappen der Schwarzhäupter eingegangen ist. ... https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzh%C3%A4upter

@Skeptik, danke für Deine tollen Bilder dieses wunderbaren Geäudes!

[Skeptik]

Ja, @Sebius, wieder mal richtig geraten. (Hast Du eine Möglichkeit, Bilder zu identifizieren und zuzuordnen? Oder wie kamst Du so schnell dahinter?)

Hier noch eine gute Seite mit Einzelheiten:

https://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/1260506

Ein tolles Volk, diese Letten! - Sie haben dieses prachtvolle Gebäude in den Neunzigerjahren innerhalb von 7-8 Jahren wieder aufgebaut.

[Sebius]

@Skeptik, Lettland mit seinen Bewohnern sind tatsächlich außergewöhnlich, ein Volk das sich nicht unterkriegen lässt, davon kann man einiges lernen.

Hast Du eine Möglichkeit, Bilder zu identifizieren und zuzuordnen? Oder wie kamst Du so schnell dahinter?

Nein, keine technische, aber mein Zuordnungsvermögen stammt vom Übersetzen alter Hieroglyphenschrift, wo man sich Einzelgrapheme und kombinierte Bildzeichen sich merken muss und dem Sinn gemäß in unsere Sprache korrekt zuordnet und übersetzt, wenn man es so wie ich wie ein altägyptischer Schüler auswendig erlernt z.T. ohne Transkription. Nach mehreren Jahren hat es den Nebeneffekt aus allen möglichen scheinbar unzusammenhängenden Bildern und Zeichen einen Zusammenhang herauszulesen. Habe dann auch bemerkt dass es bei nonverbalen Sprachbildern von lebenden Personen ebenso funktioniert.

Zurück zu Deinen wunderbaren Geschichtsrätseln, werde mich auf Spurensuche begeben...

[Sebius]

Meine nächste Rätselfrage führt in die Welt der Giganten, gesucht wird ein Relikt historischen Ereignisses. Am Boden zerstört beflügelt es Autoren und Filmemacher.

„Wie nennt es sich und was waren die Umstände?  

[Gesponserte Inhalte]