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Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften

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Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 14 Empty Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften

Beitrag von Ceres Mi Jan 30, 2019 2:55 pm

Lieber Sebius, hoffe, es jetzt hinbekommen zu haben

Zeile 1 Majuskel: M VALERIVS M F
Zeile 1 Transkription: M(arcus) Valerius M(arci) f(ilius)
Zeile 1 Umschrift: Marcus Valerius Marci filius
Zeile 1 Übersetzung: Der Marcus Valerius, des Marcus Sohn

Zeile 2 Majuskel: M N MESSAL
Zeile 2 Transkription: M(ani) n(epos) Messal(la)
Zeile 2 Umschrift: Mani nepos Messalla
Zeile 2 Übersetzung: an der Hand der Enkel der Messalla

Zeile 3 Majuskel: P SERVEILIVS C F
Zeile 3 Transkription: P(ublius) Serveilius C(ai) f(ilius)
Zeile 3 Umschrift: Publius Servailius Cai filius
Zeile 3 Übersetzung: Publius Servailius Cai (Junior) der Sohn

Zeile 4 Majuskel: ISAVRICVS
Zeile 4 Transkription: Isauricus
Zeile 4 Umschrift: Isauricus
Zeile 4 Übersetzung: der Isauricus

Zeile 5 Majuskel: CENS
Zeile 5 Transkription: cens(ores)
Zeile 5 Umschrift: censores
Zeile 5 Übersetzung: die Zensoren

Zeile 6 Majuskel: [ ]X S C TERMIN
Zeile 6 Transkription: [e]x s(enatus) c(onsulto) termin(averunt)
Zeile 6 Umschrift: ex senatus consulto terminaverunt
Zeile 6 Übersetzung: auf einen Senatsbeschluss hin haben sie beendet

Der Marcus Valerius, des Marcus Sohn, an der Hand der Enkel der Messalla Publius Servailius, Cai (Junior) der Sohn der Isauricus, die Zensoren  auf einen Senatsbeschluss hin haben sie beendet
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Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 14 Empty Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften

Beitrag von Sebius Mi Jan 30, 2019 9:01 pm

@Liebe Ceres,

ja, das hast Du jetzt gut hinbekommen, bravo!

Einige Artikeln zwischen Namen desselbigen Sohn oder Enkel könnte man ohne weiteres weglassen, aber das Wichtigste die Fallendungen stimmen. Denn es geht immer um Zuordnungen, wer von wem abstammt, was bekommt oder verantwortlich ist. Diese Grenzsteine erklären Eigentumsverhältnisse aus verwandtschaftlicher Verbindlichkeit erwirkt unter Senatsbeschluss.

Die jetzige Inschrift Nr. HD000049 wurde gefunden am rechten Ufer des Ponte Milvio mit etwa zwanzig weiteren Grenzsteinen, es dürften aber weit mehr gewesen, alle entlang des Tiber aus dem Jahr 54 v. Sämtliche Tafeln weisen einen fast immer gleichen Textinhalt auf, nämlich erwirkten Senatsbeschluss familiärer Nachlassverbindlichkeit als Senatorensöhne im Ritterstand, dem Sohn des Marcus Valerius und Cai Filius Junior genannt Isauricus, als Großvater und Enkel, deshalb der Ausdruck „an der Hand (als Vormund des Enkel) = MANI NEPOS“.

Penible Namensauflistung der Familienverbindung auf den Grenzsteinen als erbrachten Nachlasserweis der jeweiligen Grundstücke mit Senatsbeschluss sollen Beleg sein zur Beendigung eines Rechtsverfahrens. Meine Übersetzung dazu:

Übersetzung der Inschrift des Marcus Valerius und Publius Serveilius Cai Filius Isauricus
Einer von etwa zwanzig gefundenen Grenzsteinen entlang des Tiber mit jeweils fast gleichen Textinhaltes, datiert 54 v. Fundstelle Ponte Milvio rechtes Ufer, Abbildung, Daten und Transkription aus dem Server der Uni- Heidelberg Nr. HD000049

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 14 34961122ts  
Abbildung Uni- Heidelberg Nr.: HD000049
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zeile 1) Majuskel: M . VALERIVS . M . F.
Zeile 1) Transkription: M(arcus) Valerius M(arci) f(ilius)
Zeile 1) Übersetzung: Der Marcus Valerius des Marcus Sohn,

Zeile 2) Majuskel: M . N . MESSAL
Zeile 2) Transkription: M(ani) n(epos) Messal(la)
Zeile 2) Übersetzung: an der Hand der Enkel Messalla

Zeile 3) Majuskel: P . SERVEILIVS . C . F .
Zeile 3) Transkription: P(ublius) Serveilius C(ai) f(ilius)
Zeile 3) Übersetzung: Publius Serveilius Cai Filius- der Sohn

Zeile 4) Majuskel: ISAVRICVS
Zeile 4) Transkription: Isauricus
Zeile 4) Übersetzung: Isauricus.

Zeile 5) Majuskel: CENS .
Zeile 5) Transkription: cens(ores)
Zeile 5) Übersetzung: Die Zensoren

Zeile 6) Majuskel: [ ]X . S . C . TERMIN .
Zeile 6) Transkription: [e]x s(enatus) c(onsulto) termin(averunt)
Zeile 6) Übersetzung: aus dem heraus, mit Senatsbeschluss haben sie es beendet.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Im ganzen Text:

Der Marcus Valerius des Marcus Sohn, an der Hand der Enkel Messalla Publius Serveilius Cai Filius- der Sohn Isauricus.
Die Zensoren aus dem heraus, mit Senatsbeschluss haben sie es beendet.

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 14 34961124dh
Als PDF- Datei zum Download
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Lieben Gruß
Sebius

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Beitrag von Ceres Do Jan 31, 2019 8:36 am

Guten Morgen lieber Sebius,
das freut mich, es nun hinbekommen zu haben! Diese Inschrift ist mir gar nicht so leicht gefallen, wenn ich ehrlich bin..
Ja, das leuchtet ein, dass es wichtig ist, auf die Fallendungen zu achten. Ich werde mich in Zukunft auch sehr bemühen, nicht zu viele Fehler zu machen - am besten gar keine!!

Auch diese Inschrift war (ist noch) hochinteressant! Ich staune immer wieder, was sich durch Inschriften offenbart und jagt mir doch Respekt ein.

Schaust du dich um nach der nächsten Inschrift?
Bin gespannt, was du auswählst.

Lieben Gruß
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Beitrag von Sebius Do Jan 31, 2019 4:33 pm

@Liebe Ceres,

habe eine sehr interessante Inschrift gefunden mit zwei verschiedenen Lesearten, ein- und desselben Steines im Server der Uni- Heidelberg, stammt aus derselben Epoche der vorangegangenen Grenzsteininschrift. Im Server der Uni- Heidelberg wird die Zeit mit 60 v. bis 48 v. angegeben, der Ahnsherr Julius Caesar verstarb erst 44 v.  

Die zweite Zeile dieser Inschrift aus Albanien stammend wurde offensichtlich verändert, der Beginn aber ist original, nämlich der Name „Caius Julius- des Caesar“ eindeutig lesbar, beschrieben als Freigelassener, oder ein Adoptivsohn des Ahnsherrn Caesar höchstpersönlich?

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 14 34966007te
aus https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD000666

Gefunden wurde diese Inschrift erst 1968 und man hat sich sehr eingehend mit der Schriftverfälschung der zweiten Zeile beschäftigt. Die interessante Frage stellt sich, was steht unter der später überschriebenen Korrektur und warum wurde sie gesetzt?

Hier die eine (modernere) Leseversion aus dem Server Uni- Heidelberg Nummer HD000666  

Zeile 1) Majuskel: L . GAVIARIVS . L . F . T . N .
Zeile 2) Majuskel: AVG . C . IVLIVS . CAES .
Zeile 3) Majuskel: ARIS . L . MEGES . IIVIR . QVINQVE .
Zeile 4) Majuskel: MVRVM . EX . D . D . REFICIVNDVM . C .
Zeile 5) Majuskel: IDEMQVE . PROBAVERVNT . C . HS . ||MILIVMCC .

Zeile 1) Transkription: L(ucius) Gaviarius L(uci) f(ilius) T(iti) n(epos)
Zeile 2) Transkription: aug(ur) C(aius) Iulius Caes
Zeile 3) Transkription: aris l(ibertus) Meges IIvir(i) quinque(nnales)
Zeile 4) Transkription: murum ex d(ecreto) d(ecurionum) reficiundum c(uraverunt)
Zeile 5) Transkription: i<s>demque probaverunt c(onstat) HS ||(quattuor milium)CC

aus https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD000666

Und hier die andere (ältere) Leseversion desselben Steines mit einer anderen Nummer HD000663

Zeile 1) Majuskel: L . GAVIARIVS . L . F . T . N . AVG . C . [ ]. S .
Zeile 2) Majuskel: CAESARIS . L . MEGES . IIVIRI . QVQVE . POR[ ]
Zeile 3) Majuskel: ET . TVRRIM . EX . D . D . D . P . P . REFICIV. [ ]
Zeile 4) Majuskel: COERAVERVNT . EIDEMQVE . PR[ ]
Zeile 5) Majuskel: BAVERVNT . CONSTAT . HS . ||[ ]

Zeile 1) Transkription: L(ucius) Gaviarius L(uci) f(ilius) T(iti) n(epos) aug(ur) C(aius) [Iuliu]s
Zeile 2) Transkription: Caesaris l(ibertus) Meges IIviri qu(in)que(nnales) por[tam]
Zeile 3) Transkription: et turrim ex d(ecreto) d(ecurionum) d(e) p(ecunia) p(ublica) reficiu[ndas]
Zeile 4) Transkription: coeraverunt eidemque pr[o]
Zeile 5) Transkription: baverunt constat HS ||[|(trium milium)?D?]

aus https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD000663

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 14 34965652ht
aus https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD000666

Die roten Pfeile habe ich eingefügt um auf die Veränderungen hinzuweisen. Was wollte man verheimlichen? Wenn Du Interesse hast das Rätsel dieser drei Personen auf der Inschrift gemeinsam zu lösen, dann schau Dir alles in Ruhe an, schwer zu übersetzen ist es eigentlich nicht, sind nur fünf Zeilen. Was hältst Du davon?

Lieben Gruß
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Beitrag von Ceres Do Jan 31, 2019 6:54 pm

Lieber Sebius,
ehrlich? Diese Inschrift jagt mir wieder großen Respekt ein !!
Wenn ich mir das so ansehe... dann fällt mir zuerst der Großneffe Octavian ein; aber dieser Mensch war alles andere als ein Augur Smile
Ich nehme an, Octavian kann es nicht sein. Aber ein anderer "Ziehsohn" ist mir nicht bekannt.
Ich muss weiter schauen..
Über einige Abkürzungen habe ich nachgedacht und in meinen Abkürzungen geschaut.
CC = 200 und HS = Sisterzen.. Ich muss im Ganzen darüber erstmal nachdenken.

Was meinst du? Ich würde die 1. Tafel übersetzen und du die 2. Tafel? Wie ich sehe, weichen die Inschriften doch bissel ab, wenn auch nicht zuviel.
Da frage ich mich auch, was man um Gottes Willen nur verbergen wollte?!?

Auf jeden Fall fange ich schon mal so langsam an, mich an die 1. Inschrift bei zu machen.

Lieben Gruß
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Beitrag von Sebius Do Jan 31, 2019 10:09 pm

Ceres schrieb:Was meinst du? Ich würde die 1. Tafel übersetzen und du die 2. Tafel? Wie ich sehe, weichen die Inschriften doch bissel ab, wenn auch nicht zuviel.
@Liebe Ceres, ja, ich denke wir sollten gemeinsam mit der modernen Variante (HD000666) beginnen.
Ceres schrieb:Über einige Abkürzungen habe ich nachgedacht und in meinen Abkürzungen geschaut.
CC = 200 und HS = Sisterzen.
Bei der ersteren Transkription der moderneren Variante wären es 200.000,- Sesterzen, bei der älteren Variante unterhalb wären es dann 300.0(0?) ergänzt (300.000,-) Sesterzen.
Ceres schrieb:Wenn ich mir das so ansehe... dann fällt mir zuerst der Großneffe Octavian ein; aber dieser Mensch war alles andere als ein Augur Smile
Ich nehme an, Octavian kann es nicht sein. Aber ein anderer "Ziehsohn" ist mir nicht bekannt.
Der Name ist einfach stark auf der Inschrift „der Caius Julius des Caesar“ es könnte auch ein tatsächlicher Sohn Caesars sein, niemand durfte seinen Namen ohne Erlaubnis tragen, denn die Inschrift fällt mit großer Wahrscheinlichkeit in seine Regierungszeit. Augustus ermordete jeden der ihm als Erben im Weg war, die Ziehsohnschaft Caesars streitig machte. Eventuell der Grund warum die Inschrift in der zweiten Zeile nach dem Tode Caesars ausgemeißelt und neu geschrieben wurde.   
Ceres schrieb:Auf jeden Fall fange ich schon mal so langsam an, mich an die 1. Inschrift bei zu machen.
Das freut mich dass auch Dir diese Inschrift zusagt, bin schon sehr gespannt auf Deine Auslegung Very Happy

Lieben Gruß
Sebius

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Beitrag von Ceres Fr Feb 01, 2019 10:32 am

Salve lieber Sebius,
da kann man sich mal so vor Augen halten, wie teuer überhaupt so eine Inschrift in Stein gemeißelt teuer war! Meine Güte...
Noch schlimmer wäre es, wenn die Inschrift mit Talente bezahlt werden müssten!!
Ein tatsächlicher Sohn des C. J. Caesar könnte dann aber nur "Caesarion" sein. Seinen Namen ohne Erlaubnis Caesars war nie und nimmer
möglich, dass weiß ich.
Dann habe ich es ja mit den Abkürzungen richtig gedacht *freu*
Im Hintergrund fange ich schon mal an. Ich brauche aber Zeit.

Lieben Gruß aus dem kalten Magdeburg
Ceres Smile

P. S. Ich nehme ganz stark an, dass es sich hierbei um "Caesarion" handelt (der anerkannte Sohn Cleopatras)
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Beitrag von Sebius Fr Feb 01, 2019 11:13 am

@Liebe Ceres,

die Inschrift selbst war nicht so teuer, sondern die Mauer, bzw. Stadttor und Turm welche um das Geld wiederhergestellt und errichtet wurden, im einen Text als Mauer und im anderen Text als Turm mit Tor bezeichnet.

Warum nur Caesarion? – es ist durchaus möglich dass Julius Caesar mehreren Ortes aus weiblichen Bekanntschaften Kinder hinterließ. Zum Beispiel hatte nach manchen Darstellungen Ramses II. etwa hundert Kinder. Es gab in der Antike bereits Verhütungsmittel*, auch Kondome aus Schafsdarm, aber vielleicht vergaß der große Caesar darauf ... Laughing

Das antike Apollonien, Lissus (siehe auf beiden Inschriften HD000666, HD000663) heutiges Albanien stand geschlossen im Bürgerkrieg hinter Julius Caesar, es ist leicht vorstellbar dass er dort Nachkommen hinterließ. Einen vollkommen identischen Namen des großen Caesar durfte kein Sklave als Freier tragen.  

Lieben Gruß aus dem etwas milderen Wien mit drei Grad +
Sebius
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p.s. Caesarion ist es eher nicht, seine Mutter Kleopatra VII. war nur an einem römisch- ägyptischen Herrscher interessiert.

Sebius

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Beitrag von Ceres Fr Feb 01, 2019 2:01 pm

Ja, Sebius, nach dem intensiven Lesen des Textes war es mir auch so gut wie klar, denn ich arbeite schon im Hintergrund daran Very Happy
Mit dem Ramses II. wusste ich es mit seinen hundert Kinder. Er hatte sich ja "mächtig ins Zeug gelegt" Very Happy
Das kann auch gut sein, das Caesar im dort heutigen Albanien Nachkommen hinterließ, aber nicht bekannt sind (wahrscheinlich auch nicht aus uralten Schriften?)

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 14 Yl4b4l7q

Ich kann mir aber auch vorstellen, dass sich ein ganz anderer Zusammenhang genannt wird, aber inwiefern?? Ich denke mir, es geht wirklich hierbei um einen Freigelassenen.. ?? (ich muss mir aber erst noch alles durch den Kopf gehen lassen...

Ich muss mir aber meinen Entwurf noch genau anschauen und darüber ordentlich nachdenken.

Lieben Gruß zurück
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Beitrag von Sebius Sa Feb 02, 2019 10:13 am

@Liebe Ceres,

habe mir gestern die Inschrift auf der Abbildung nochmals genau angesehen, deshalb editiere ich meinen Beitrag. Dazu den Text als Bildausschnitt dieser Inschrift HD000666 der Abbildung aus dem Uni- Server Heidelberg.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 14 34977392sb
Abbildung aus dem Uni- Server Heidelberg HD000666

Die Forschergruppe hat sich was dabei gedacht den Stein der besseren Lesbarkeit wegen mit Wasser nass zu machen, denn so erkennt man in der zweiten Zeile nach CAESARIS dass nur ein .L. für den Vokabelvorschlag LIBERTUS viel zu schräg steht, immer noch ist relativ eindeutig zusätzlich ein .A. erkennbar.
Es handelt sich aller Wahrscheinlichkeit um die Abkürzung Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 14 34978117ql zusammengeschrieben, deshalb ist das L so schräg gestellt und steht für ANIMO LIBENS (oder AULI LIBERTUS?), dazu aus dem Server für Altertumswissenschaften:

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 14 34978087yg
http://www.altertumswissenschaften.de/index.php/alte-geschichte/hilfsmittel-ag-a/lateinische-abkuerzungen/a

Die Vertiefung danach zeigt eine Verfälschung der Inschrift, die Buchstaben wurden ausgemeißelt und durch andere ersetzt, denn ein „MEGES IIVIR“ ist anderswo auf Originalen nirgends auffindbar. Was hier im Originalzustand mal geschrieben stand bleibt bislang ein Rätsel.  

Vergleicht man den Zeilenumbruch der Inschrift am Stein mit der Abschrift und Transkription HD000666 im Server der Uni- Heidelberg, dann stimmen diese nicht überein:

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 14 34977427ib
aus https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD000666

Aber bei der anderen Abschrift und Transkription desselben Steines mit der Nr. HD000663 stimmen die Zeilenumbrüche überein.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 14 34977490eo
aus https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD000663

Bin schon gespannt wie Du mit Deiner Übersetzung voran kommst!

Lieben Gruß
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Beitrag von Ceres Sa Feb 02, 2019 11:41 am

Salve lieber Sebius,

jetzt bin ich doch bissel unsicher geworden Smile
Habe mir nochmals alles angesehen und muss mir erstmal meine Gedanken machen, was am besten überhaupt zur Übersetzung notwendig ist.

Ich habe gefunden;

animo = dem Geist (Dativ)
libens = erfreut/fröhlich/froh (Nominativ)
Auli =  Stadt in Ätolien (Zeno)
Libertus = der Freigelassene


Und bei Zeno folgendes:
[225  Appulejus, Aulus Lucius, aus Madaura in Afrika, röm. Rhetor u. Schriftsteller aus dem 2. Jahrh. n. Chr., von dem wir mehrere Schriften haben; berühmt ist sein »goldener Esel«, eine Art satyrischen Mährchens, voll Witz und Phantasie und zudem in ziemlich reiner Sprache geschrieben. Seine sämmtlichen Werke sind herausgegeben von Hildebrand, Leipzig 1842.

Da bin ich mir nicht so sicher, ob diese Person gemeint sein könnte...

Ich muss weitergraben.. Very Happy

Lieben Gruß zurück
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P.S. Ich würde sagen, dass ich probiere "MEGES IIVIR" wegzulassen und dafür "Animo Libens" zu verwenden?
Was meinst du? Ich will auch nichts falsches machen; daher frage ich lieber.... Surprised

Bei meinen Entwurf habe ich mich sowieso gewundert, was ich heraus bekommen habe - passt hinten und vorn nicht bei den Wörtern "Meges IIvir"... Shocked
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Beitrag von Sebius Sa Feb 02, 2019 1:41 pm

Ceres schrieb:Und bei Zeno folgendes:
[225  Appulejus, Aulus Lucius, aus Madaura in Afrika, röm. Rhetor u. Schriftsteller aus dem 2. Jahrh. n. Chr., von dem wir mehrere Schriften haben; berühmt ist sein »goldener Esel«, eine Art satyrischen Mährchens, voll Witz und Phantasie und zudem in ziemlich reiner Sprache geschrieben. Seine sämmtlichen Werke sind herausgegeben von Hildebrand, Leipzig 1842.
@Liebe Ceres,

Aulus Lucius kann es nicht sein, er lebte im 2. Jhd. n., die Inschrift stammt aus den Jahren 60 v. bis 48 v., also liegen etwa 200 Jahre dazwischen.
Ceres schrieb:P.S. Ich würde sagen, dass ich probiere "MEGES IIVIR" wegzulassen und dafür "Animo Libens" zu verwenden?
Was meinst du? Ich will auch nichts falsches machen; daher frage ich lieber....
Etwas vertauschen oder vorn ansetzen geht gar nicht, Meges wäre ein Name und das Vokabel IIVIR hatten wir schon einige Male, dazu:
Sebius schrieb:
Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 14 34721687wk
https://latin-dictionary.net/search/latin/IIVIR

Der IIVIR war damit alles, Herr und Gebieter in Staat, Kirche, Religion und Kultur einer Colonia Romae (Kolonie Roms).
ANIMO LIBENS ist ein dem Geist erfreuender und der AULI LIBERTUS ist ähnlich ein Musikus, Flötenspieler, Freigelassener mit musischen Talenten, der Ausdruck stammt aus dem Griechischen:

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 14 34979480nm
aus *

Also war der Augur (ein Priester) Caius Julius des Caesars Musikus für die Kultur zuständig, Meges der IIVIR fürs Grobe, Politik und Recht und als erstgenannter der Lucius Gaviarius hochwohlgeboren, des Lucius Sohn und Titus Enkel.

Lieben Gruß
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Beitrag von Ceres Sa Feb 02, 2019 3:48 pm

"Aulus Lucius kann es nicht sein, er lebte im 2. Jhd. n., die Inschrift stammt aus den Jahren 60 v. bis 48 v., also liegen etwa 200 Jahre dazwischen."

Das kann es auch nicht sein.. Kam mir auch seltsam vor, weil der Name nicht ins Zeitfenster passt.. Man gut, dass ich dich gefragt habe.

Ich gehe nochmals die Übersetzung durch und lade sie dann hoch. Smile
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Beitrag von Sebius Sa Feb 02, 2019 9:13 pm

@Liebe Ceres,

auch wenn sich formell die beiden Abschriften, Transkriptionen aus dem Uni- Server Heidelberg mit den Nummern HD000666 und HD000663 im Zeilenumbruch sowie der Ausdruckswahl unterscheiden, sind sie inhaltlich fast gleich, einmal ist es eine Mauer, in der anderen ein Tor mit Turm das aus der Staatskasse bezahlt wird, einmal mit 400.000,- Sesterzen und in der anderen mit 300.00,- Sesterzen.

Zu Deiner persönlichen Kontrolle kannst Du die andere Abschrift mit Transkription, also die Du nicht gemacht hast, zusätzlich übersetzen und damit überprüfen.
Als Streber habe bereits beide fertig Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 14 34983220bk

Lieben Gruß
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Beitrag von Ceres Sa Feb 02, 2019 9:55 pm

Ja, das kann ich mir vorstellen. Du bist ja ein Fuchs auf diesem Gebiet.
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Beitrag von Ceres Sa Feb 02, 2019 10:20 pm

Erstmal die eine, dann die nächste morgen

Majuskeln:
L GAVIARIVS L F T N
AVG C IVLIVS CAES
ARIS L MEGES IIVIR QVINQVE
MVRVM EX D D REFICIVNDVM C
IDEMQVE PROBAVERVNT C HS ||MILIVMCC

Transkription:
L(ucius) Gaviarius L(uci) f(ilius) T(iti) n(epos) /
aug(ur) C(aius) Iulius Caes/
aris l(ibertus) Meges IIvir(i) quinque(nnales) /
murum ex d(ecreto) d(ecurionum) reficiundum c(uraverunt) /
i<s>demque probaverunt c(onstat) HS ||(quattuor milium)CC


Zeile 1 Majuskel: L GAVIARIVS L F T N
Zeile 1 Transkription: L(ucius) Gaviarius L(uci) f(ilius) T(iti) n(epos)
Zeile 1 Umschrift: Lucius Gaviarius Luci filius Titi nepos
Zeile 1 Übersetzung: Der Lucius Gaviarius, der Sohn des Lucius und Enkel des Titus

Zeile 2 Majuskel:  AVG C IVLIVS CAES
Zeile 2 Transkription: aug(ur) C(aius) Iulius Caes
Zeile 2 Umschrift: augur Caius Julius Caesar
Zeile 2 Übersetzung: der Augur (Priester) Caius Julius des Caesars Musikus

Zeile 3 Majuskel:  ARIS L MEGES IIVIR QVINQVE
Zeile 3 Transkription: aris l(ibertus) Meges IIvir(i) quinque(nnales)
Zeile 3 Umschrift: aris libertus Meges Iiviri quinquennales
Zeile 3 Übersetzung:  den Altären, der Freigelassene Meges (für Politik und Recht) der fünf Jahre

Zeile 4 Majuskel:  MVRVM EX D D REFICIVNDVM C
Zeile 4 Transkription: murum ex d(ecreto) d(ecurionum) reficiundum c(uraverunt)
Zeile 4 Umschrift: murum ex decreto decurionum reficiundum curaverunt
Zeile 4 Übersetzung: die Mauer (wurde) mit dem Beschluss der Dekuriunem heraus wiederhergestellt (und) haben sie gepflegt

Zeile 5 Majuskel:  IDEMQVE PROBAVERVNT C HS ||MILIVMCC
Zeile 5 Transkription: i<s>demque probaverunt c(onstat) HS ||(quattuor milium)CC
Zeile 5 Umschrift: i(s)demque probaverunt constat HS II quattuor milium CC
Zeile 5 Übersetzung: und derselbe hat geprüft (und) kostet 400.000,- Sesterzen, vier der Tausenden

Der Lucius Gaviarius, der Sohn des Lucius und Enkel des Titus, der Augur (Priester) Caius Julius des Caesars Musikus, den Altären der Freigelassene Meges (für Politik und Recht) der fünf Jahre. Die Mauer mit dem Beschluss der Dekuriunem (Ratsherren) heraus (wurde) wiederhergestellt (und) haben sie gepflegt. Derselbe hat geprüft (und) kostet 400.000,- Sesterzen, vier der Tausenden
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Beitrag von Sebius Sa Feb 02, 2019 11:57 pm

@Liebe Ceres,

Du übersetzt nicht sondern schreibst nur meine Vorschläge ab, deshalb passen die Transkriptionen nicht mit Deinen Übersetzungen überein.
Ceres schrieb: Zeile 2 Majuskel:  AVG C IVLIVS CAES
Zeile 2 Transkription: aug(ur) C(aius) Iulius Caes
Zeile 2 Umschrift: augur Caius Julius Caesar
Zeile 2 Übersetzung: der Augur (Priester) Caius Julius des Caesars Musikus
Deine Übersetzung der Zeile stimmt nicht mit der Transkription überein „Musikus“ steht weder in Deiner Abschrift noch in Deiner Transkription.
Ceres schrieb: Zeile 3 Majuskel:  ARIS L MEGES IIVIR QVINQVE
Zeile 3 Transkription: aris l(ibertus) Meges IIvir(i) quinque(nnales)
Zeile 3 Umschrift: aris libertus Meges Iiviri quinquennales
Zeile 3 Übersetzung:  den Altären, der Freigelassene Meges (für Politik und Recht) der fünf Jahre
Dass ARIS zu CAESARIS gehört habe ich doch bereits erwähnt, „den Altären“ ist daher falsch. Wenn Du AL (auli liberus) als Musikus übersetzt dann musst Du auch die Abschrift/Majuskel und Transkription demnach abändern und dazu schreiben a(uli) l(ibertus) aber nicht die der Uni- Heidelberg verwenden und libertus zusätzlich einfügen, das ergibt keinen Sinn, es geht nur entweder oder. Deshalb ist Deine Übersetzung vollkommen verwirrend und falsch. Schau Dir nochmals diese Zeilen genau an und gleiche die Worte ab, isoliere immer die Namen mit deren Titeln und Begriffen voneinander. Jedes Wort immer der Reihe nach einzeln deklinieren und konjugieren, mit den Zeilen darüber vergleichen.

Lieben Gruß Crying or Very sad
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Beitrag von Ceres So Feb 03, 2019 12:46 pm

Lieber Sebius,
dann habe ich es im falschen Hals bekommen. Dachte ich müsste deine Vorschläge beherzigen.
Ich mache mir viele Gedanken beim Übersetzen und gehe nicht davon aus, von dir abzuschreiben..
Aber du hattest nun den Eindruck was ich auch verstehe.
Ich habe auch nichts, aus Respekt, an der Transkription und Majuskel (vorgegeben von der Uni Heidelberg) verändert.


Ich gehe meine Übersetzung nochmals durch:

Zeile 1 Majuskel: L GAVIARIVS L F T N
Zeile 1 Transkription: L(ucius) Gaviarius L(uci) f(ilius) T(iti) n(epos)
Zeile 1 Umschrift: Lucius Gaviarius Luci filius Titi nepos
Zeile 1 Übersetzung: Der Lucius Gaviarius, der Sohn des Lucius und Enkel des Titus

Zeile 2 Majuskel:  AVG C IVLIVS CAES-
Zeile 2 Transkription: aug(ur) C(aius) Iulius Caes
Zeile 2 Umschrift: augur Caius Julius Caesar
Zeile 2 Übersetzung: der Augur (Priester) Caius Julius des Caesars,

Zeile 3 Majuskel:  ARIS L MEGES IIVIR QVINQVE
Zeile 3 Transkription: aris l(ibertus) Meges IIvir(i) quinque(nnales)
Zeile 3 Umschrift: aris libertus Meges Iiviri quinquennales
Zeile 3 Übersetzung: der Freigelassene Meges für Politik und Recht, der fünf Jahre.

Zeile 4 Majuskel:  MVRVM EX D D REFICIVNDVM C
Zeile 4 Transkription: murum ex d(ecreto) d(ecurionum) reficiundum c(uraverunt)
Zeile 4 Umschrift: murum ex decreto decurionum reficiundum curaverunt
Zeile 4 Übersetzung: Die Mauer (wurde) mit dem Beschluss der Dekuriunem heraus wiederhergestellt (und) haben sie gepflegt

Zeile 5 Majuskel:  IDEMQVE PROBAVERVNT C HS ||MILIVMCC
Zeile 5 Transkription: i<s>demque probaverunt c(onstat) HS ||(quattuor milium)CC
Zeile 5 Umschrift: i(s)demque probaverunt constat HS II quattuor milium CC
Zeile 5 Übersetzung: und derselbe hat geprüft (und) kostet 400.000,- Sesterzen, vier der Tausenden

Der Lucius Gaviarius, der Sohn des Lucius und Enkel des Titus, der Augur (Priester) Caius Julius des Caesars,  der Freigelassene Meges für Politik und Recht der fünf Jahre. Die Mauer (wurde) mit dem Beschluss der Dekuriunem heraus  wiederhergestellt (und) haben sie gepflegt. Derselbe hat geprüft (und) kostet 400.000,- Sesterzen, vier der Tausenden
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Beitrag von Sebius So Feb 03, 2019 4:57 pm

@Liebe Ceres,

ja, das ist schon viel besser, jetzt macht Deine Übersetzung Sinn. Wenn Ich Dich richtig verstehe, dann sind es bei Dir nur zwei Personen, nämlich:
Ceres schrieb:Zeile 1 Majuskel: L GAVIARIVS L F T N
Zeile 1 Transkription: L(ucius) Gaviarius L(uci) f(ilius) T(iti) n(epos)
Zeile 1 Umschrift: Lucius Gaviarius Luci filius Titi nepos
Zeile 1 Übersetzung: Der Lucius Gaviarius, der Sohn des Lucius und Enkel des Titus

Zeile 2 Majuskel:  AVG C IVLIVS CAES-
Zeile 2 Transkription: aug(ur) C(aius) Iulius Caes
Zeile 2 Umschrift: augur Caius Julius Caesar
Zeile 2 Übersetzung: der Augur (Priester) Caius Julius des Caesars,

Zeile 3 Majuskel:  ARIS L MEGES IIVIR QVINQVE
Zeile 3 Transkription: aris l(ibertus) Meges IIvir(i) quinque(nnales)
Zeile 3 Umschrift: aris libertus Meges Iiviri quinquennales
Zeile 3 Übersetzung: der Freigelassene Meges für Politik und Recht, der fünf Jahre.
Das könnte man auch so sehen, der IIVIR = der Herr und Gebieter ist auch jener des Tempels, oberste Strafrichter, Politiker und Verwalter einer Kolonie nach der Erklärung der Universität Oxford (siehe im Link). Nur passt der fiktive Name Meges mit Caius Julius des Caesar nicht zusammen, also wird der Freigelassene wohl eher der Caius Julius sein nicht der Meges(?). Dadurch dass diese Textstelle ab hier überschrieben wurde, ist es schwierig einen nachträglichen Zusammenhang herzustellen, ich habe diese Stelle einfach grau geschrieben. Gesichert ist das AL für A(nimo) L(ibens) oder Auli Libertus, dann wurde ausgemeißelt und neue Buchstaben gesetzt, nämlich bis zum Vokabel QUINQUE(NNALES) in Deiner Lesung, also dessen fünf Jahre Amtszeit, das alles kann man jetzt aus Deiner Übersetzung sehr gut nachvollziehen, bravo!

Die Errechnung der römischen Zahl am Ende der Inschrift ist eine Herausforderung an sich, das Angebot der Uni- Heidelberg mit deren Transliteration quattuor milium = vier(hundert) Tausend in Klammer gesetzt ist nur die Erklärung für die beiden Kreise mit Diagonale (CC.CC.), ein linkes und rechtes C als Kreis mit Strich in der Mitte für vierhundert Tausend, am Stein selbst steht nur Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 14 34990286ea und am Original sieht es so aus wie auf der Abbildung unterhalb der letzten Zeile.

Meine Übersetzung dazu:

Übersetzung der Inschrift Lucius Gaviarius und dem Augur Caius Julius des Caesar sowie dem Kolonialherrn Meges

Inschrift aus dem antiken Apollonia, Lissus, um 60 v. bis 48 v., heutiges Albanien, gefunden im Jahr 1968. Transkription, Abbildung und Daten stammen z.T. aus dem Uni- Server Heidelberg. Es gibt zwei abweichende Abschriften und Transliterationen dazu, die ältere dieser Inschrift mit der Nr. HD000663 vergleicht sich mit einer schwarz/weiß- Buchabbildung und Majuskeln dazu aus dem Jahr 2009, die neuere Version Nr. HD000666 in variierender Schreibweise inhaltlich folgendermaßen. In der älteren Transliteration geht man von einem Zahlungsaufwand über 300.000,- Sesterzen aus und in der neueren von 400.000,- in der letzten Zeile (CC CC als zwei Kreise mit Diagonalen dargestellt), aus meiner Ansicht sinnvoller transkribiert und deshalb so übernommen. Die neuere Textauslegung erkennt in der vierten Zeile eine Mauer (murum) als Bauelement und die ältere Textauslegung in der zweiten und dritten Zeile hingegen ein Tor und einen Turm (portam et turrim) als Zahlungsgrund, bestätigt mit dem erkennbaren lateinischen Vokabelkürzel  POR für PORTAM (das Tor) am Ende der zweiten Zeile und ET (und) zu Beginn der dritten Zeile. Die neuere Leseform der Uni- Heidelberg weicht vom Zeilenumbruch des Original ab, die ältere hingegen nicht. Die Inschrift beginnt in der zweiten Zeile mit CAESARIS, dann folgt aus meiner Wahrnehmung zusammengeschrieben ein AL für ANIMO LIBENS oder AULI LIBERTUS. Am Stein selbst wurde der anschließende Teil der Zeile ausgemeißelt und überschrieben, es ist der graue Schriftteil im Text jener Person des MEGES als Kolonialherr. Die restlichen Zeilen dürften im Original erhalten sein.    

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 14 34990184so
Abbildung Uni- Heidelberg HD000666
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zeile 1) Majuskel: L . GAVIARIVS . L . F . T . N . AVG . C . [ ]S
Zeile 1) Transkription: L(ucius) Gaviarius L(uci) f(ilius) T(iti) n(epos) aug(ur) C(aius) [Iuliu]s
Zeile 1) Übersetzung: Der Lucius Gaviarius des Lucius Sohn des Titus Enkel. Der Augur (Priester) der Caius Julius

Zeile 2) Majuskel: CAESARIS . AL . MEGES . IIVIRI . QVQVE . POR[ ]  
Zeile 2) Transkription: Caesaris A(nimo) L(ibens) Meges IIviri qu(in)que(nnales) por[tam]
Zeile 2) Übersetzung: des Caesars geisterfreuter Flötenspieler. Der Meges der Tempel- und Kolonialherr fünfjährig bestellt. Das Tor

Zeile 3) Majuskel: ET . TVRRIM . EX D . D . D . P P . REFICIV[ ]
Zeile 3) Transkription: et turrim ex d(ecreto) d(ecurionum) d(e) p(ecunia) p(ublica) reficiu[ndas]
Zeile 3) Übersetzung: und den Turm aus dem Beschluss heraus sie entschieden, über Geld aus öffentlichen Mitteln es wiederherzustellen.

Zeile 4) Majuskel: COERAVERVNT . EIDEMQVE . PR[ ]
Zeile 4) Transkription: coeraverunt eidemque pr[o]
Zeile 4) Übersetzung: Gemeinsam dasselbe  

Zeile 5) Majuskel: BAVERVNT . CONSTAT . HS . ||[|] CC. CC.
Zeile 5) Transkription: baverunt constat HS ||[|] CC. CC. (quattuor milium)
Zeile 5) Übersetzung: sie eingewilligt finanziert haben um Sesterzen 400.000,-
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Im ganzen Text:

Der Lucius Gaviarius des Lucius Sohn des Titus Enkel. Der Augur (Priester) der Caius Julius des Caesars geisterfreuter Flötenspieler. Der Meges der Tempel- und Kolonialherr fünfjährig bestellt. Das Tor und den Turm aus dem Beschluss heraus sie entschieden, über Geld aus öffentlichen Mitteln wiederherzustellen. Gemeinsam dasselbe sie eingewilligt finanziert haben um 400.000,- Sesterzen.
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Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 14 34991068an
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Lieben Gruß
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Beitrag von Ceres So Feb 03, 2019 7:42 pm

Lieber Sebius,
das ist ja sensationell !! Ich staune immer wieder, wie du das so herausfindest *Respekt*!!
Ich habe alles wieder mit wachem Interesse gelesen.
Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll - eher bin ich verblüfft und höchst beeindruckt!
Ich bin sehr stolz darauf, mit dir tief in die Antike graben zu dürfen, bei denen sich die wahren Begebenheiten offenbaren.
Das verlangt höchsten Respekt!

Lieben Gruß
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Beitrag von Sebius Mo Feb 04, 2019 9:12 am

@Liebe Ceres,

Danke für Deine lobende Anerkennung, habe mir dementsprechend Mühe gegeben bei dieser komplizierten Inschrift. Vielleicht findest Du zur Erholung als nächstes Beispiel eine einfachere Inschrift.

Lieben Gruß
Sebius

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Beitrag von Ceres Mo Feb 04, 2019 1:26 pm

Lieber Sebius,
ja, den Dank und Anerkennung hast du dir wohl verdient!!
Ja, diese Inschrift fand ich auch nicht so leicht und hat mir auch gehörigen Respekt eingejagt.
Ich schau mal mit Freude nach der nächsten Inschrift.

Lieben Gruß
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Beitrag von Ceres Mo Feb 04, 2019 1:45 pm

Ich habe hier was interessantes gefunden und hoffe, diese Inschrift hatten wir noch nicht.
Ist zwar keine lange Inschrift, aber doch sehr wirkungsvoll.
Was sagst du dazu?

Majuskeln:
EVRYALO SER
CAESARIS MV
LIONI POSVIT
CLYMENVS H

Transkription:
Euryalo ser(vo) / Caesaris mu/lioni posuit / Clymenus h(eres)

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 14 7pyqttai

(http://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD000156)
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Beitrag von Sebius Mo Feb 04, 2019 3:34 pm

@Liebe Ceres,

Leider hatten wir diese schöne Marmortafel schon, siehe auf Seite 11, hast Du auch prima übersetzt.

Ceres schrieb:Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 14 S82273j5

(Quelle: Majuskel/Transkription/Foto: http://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD000156)

Finde ebenso immer weniger Abbildungen zu den lateinischen Tafeln im Server der Uni- Heidelberg, eventuell bedingt durch neue Datenregelungen im Google. Aber vielleicht entdeckst Du trotzdem eine Inschrift die wir noch nicht hatten, lass Dir ruhig Zeit, das Wetter ist ohnedies nicht besonders.

Lieben Gruß
Sebius
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p.s. das alles zu merken könnte ich nicht, helfe mir dabei dass ich die Seiten downloade und auf PDF- abspeichere, die Suchmaschine zeigt mir dann alles an Wink

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Beitrag von Ceres Mo Feb 04, 2019 8:42 pm

Lieber Sebius,
ohhjee, da hab ich mich nicht erinnert und hab auch leider nicht zurück geblättert.
Ich suche eine andere Inschrift.

Lieben Gruß
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